Elternforum ADHS und ADS

Kinder Reha bei Adhs

Kinder Reha bei Adhs

JasSki93

Hallo Zusammen, mein Kind ist 5 Jahre alt. Es ist zwar kein  Schulkind aber fand das Forum passend.  Seit er 2 Jahre alt ist, haben wir massive Probleme. Wirklich massiv. Das alles nieder zu schreiben würde glaub ich das Forum sprengen. Wir sind in einer KJP, er bekommt Frühförderung, Ergo und Logo. Es besteht die Verdachtsdiagnose ASS (meiner Meinung nach auch deutlich Adhs). Die sozial emotionale Ebene ist fast nicht vorhanden. Wir müssen uns täglich vor Übergriffen schützen... und das von einem 5 jährigen 🥺 Ich bin am Ende. Er legt sich bewusst aufs Baby oder er springt mir mit Wucht vom Sofa aus in den Rücken wenn ich das Baby auf dem Arm habe. Das sind nur 2 Beispiele. Es war auch vor dem Baby so krass. Er wirft mit Steinen gezielt nach mir oder dem Papa etc. Ich will nicht alles aufschreiben, einerseits ist es zu viel und andererseits triggert es mich langsam. Ich wollte fragen wer schon mal eine Kinderreha aufgrund Adhs oder ASS beantragt hat und vor allem wie der Ablauf ist. Kann ich das Baby mitnehmen? Noch bin ich in elternzeit und kann 4 Wochen abdecken (laut Netz dauert die Reha 4 Wochen). Bringt es was? Wir sind gerade dabei unseren Kitaplatz zu verlieren da die Einrichtung ihn nicht mehr betreuen kann. Ich habe Hoffnung das die Reha ihn festigt.   


misses-cat

Antwort auf Beitrag von JasSki93

Euer Sohn braucht erstmal eine Diagnose damit ihr eine Reha bekommt, würde da was in die Wege geleitet? Wenn es so massiv ist kann man es so früh in dem Alter Testen Wenn euer Sohn zur Reha geht darf in dem Alter eine Begleitperson mit und du dürftest in den meisten Häusern auch das Baby mitnehmen, aber auch die Begleitperson hat viele Termine muss zum Beispiel zu Schulungen usw da müsste das Baby mit. Es wäre auch möglich das der Vater mit fährt und die Rentenkasse übernimmt sein Gehalt ( großteils). Das müsst ihr euch überlegen. Ansonsten hört es sich so an als ob euer Sohn eine 1 zu 1 Betreuung braucht durch eine integrativ Kraft, wurde da schon was in die Wege geleitet? Auch in Richtung Schule wäre das wichtig


misses-cat

Antwort auf Beitrag von JasSki93

Achso wie lange bist du in Elternzeit, die Wartezeit ist auch lang frag euren KJP sonst nach einer Tagesklinik die können da h weiter helfen und sind in akut Fällen besser geeignet , und bei euch brennt ja die Hütte


Mucksilia

Antwort auf Beitrag von JasSki93

Oh weh. Als Mutter eines extremen ADHSlers schreibe ich mal was dazu. Mit ADHS hat das (nach meiner Erfahrung, ich bin Laie), nichts zu tun. Mein Sohn war schon ab KiGa-Alter (3) sehr auffällig und hat am Anfang in Überforderungssituationen auch mal ein Kind im KiGa gebissen. Aber absichtliches Verhalten, um andere zu verletzten, kenne ich nicht. Das scheint nicht typisch für ADHS. Mit ASS kenne ich mich nicht aus. Klingt entweder nach psychischer Störung (vllt im Zusammenhang mit dem weiteren Kind/ Schwangerschaft/ Eifersucht)  oder einer sozialen Problematik. Was tut Ihr denn? Wart Ihr beim Kinderpsychologen, HTZ etc? Gruppen-Ergo? Bekommt er Medikament? Habt Ihr geprüft, ob ein integrativer KiGa  möglich ist? Habt Ihr körperlich alles abgeklärt (hören, sprechen, sehen etc?) Ich drücke dich und wünsche euch viel Kraft (die man bei besonderen Kindern ganz besonders braucht)  


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von JasSki93

Hallo, erstmal fühl dich gedrückt, wenn du magst.    Ich kenne von meinem ADHSler auch solche gezielten Angriffe, muss Mucksilia  also in diesem Punkt wiedersprechen. Mein Sohn hat sehr starkes ADHS, gerade wollte ich ihn "zur Sicherheit" auch auf Autismus-Spektrum testen, aber zwei KJPs (eine Institutsambulanz und eine Autismus-Expertin) haben voneinander unabhängig gesagt, dass mein Sohn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Spektrum liegt. Die Symptome zwischen ADHS und Autismus überschneiden sich einfach sehr stark. Auch bei ADHS kann es also zu vielfältigen Verhaltensweisen oder Wahrnehmungen kommen, die ich bisher eher für "autismus-typisch" gehalten habe.    Wichtig wäre jetzt zunächst eine professionelle Diagnostik (vor allem bezüglich ADHS und Autismus, am besten bei einem guten Kinder- und Jugendpsychiater bzw. Institutsambulanz, der sich mit beidem auskennt). Ist dies erfolgt, warum nur Verdachtsdiagnose?   Dann könnte im zweiten (oder dritten) Schritt eventuell auch über Medikamente nachgedacht werden. Ich weiß, das will man eigentlich nicht für sein Kind, aber bei so massiver Ausprägung wäre es überlegenswert, zumindest wenn es zum Schulstart immer noch große Probleme geben sollte. Aber das muss jede Familie für sich entscheiden, der Arzt wird euch dazu beraten.    Eine Reha zum jetzigen Zeitpunkt kann sehr hilfreich sein, wenn es dort vor Ort nicht zu sehr eskaliert. Denn dann wäre auch das Reha-Personal bzw. die dortigen Strukturen überfordert und es wäre eventuell eine Tagesklinik (das Kind wird Mo-Fr morgens abgeholt und abends wieder zurückgebracht) sinnvoller. Auf jeden Fall solltet ihr versuchen, die Probleme unbedingt bis Schulbeginn etwas in den Griff zu bekommen, weil sonst die Förderschule "droht" und das ist für die meisten ADHS-Kinder nicht der richtige Lernort. Unsere Reha haben wir recht schnell zugesagt bekommen (4 Monate, normal sind 6-8 Monate). Kurz vor der Reha eskalierte bei uns zu Hause die Aggression, die von unserem Sohn ausging. Er setzte massive verbale und körperliche Gewalt ein, wenn er wütend war. Die Reha hat uns allen sehr gut getan (war aber auch harte Arbeit) und wir haben dort durch den ganzheitlichen Ansatz eine schöne Art gefunden, miteinander umzugehen, auch wenn die Wut ausbricht. Also unser Sohn hat viel gelernt und ich/wir haben viel gelernt, obwohl ich schon davor eigentlich dachte, wirklich fit im Thema zu sein.  Die Reha ging vier Wochen und wir waren im Caritas-Haus Feldberg. Dort wird sehr viel Schulung auch für die Eltern angeboten, was offensichtlich nicht in jeder Reha-Klinik so ist. Man ist dort auf ADHS (und Adipositas) spezialisiert. Mit Baby dorthin zu fahren ist zwar möglich, aber vielleicht wäre es sinnvoller wenn der Papa als Begleitperson mitfährt, denn man muss sich wirklich voll auf die Therapie einlassen und hat rund um die Uhr irgendwelche Termine. Ich hatte kaum Zeit, mal einen Spaziergang zu machen. Dein Sohn sollte dort voll im Mittelpunkt stehen, denn es geht auch darum, eure Beziehung zu verbessern.    ASS-Rehas gibt es glaube ich nur wenige, da kenne ich mich nicht so aus. Frag doch mal im Autismus-Unterforum von Reha-Kids.de Macht er das mit den Steinen, wenn er wütend ist oder einfach so? Will er euch wirklich gezielt verletzen oder nimmt er es einfach nur in Kauf bzw. beachtet die Folgen seines Handelns nicht. Ist er danach einsichtig, weint z.B. und gelobt Besserung (macht es aber dann doch wieder bei nächster Gelegenheit)? Oder sagt er auch mit zeitlichem Abstand: mir doch egal.  Was meinst du mit "die sozial-emotionale Ebene ist fast nicht vorhanden"? Liebe Grüße Dezemberbaby


Mucksilia

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Ah, ok, siehst du, da muss man aufpassen, vom eigenen Kind auf andere zu schließen. Bei uns gab es nie Aggression. Von der Reha-Klini, von der du berichtet hast, habe ich schon total viel Gutes gehört.


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Ja, die war echt super! Nur das Essen war nicht so toll, aber man fährt ja nicht zum Urlaub machen da hin 


Mumpel

Antwort auf Beitrag von JasSki93

Hallo! EIne Diagnose hat er nicht, oder? Ich würde mich vielleicht ands Jugensamt oder die Stadt wenden, dass ihr den KITA-Platz verliert. Vielleicht können die euch helfen, einen passenden Platz in einer integrativen Einrichtung zu bekommen oder bei einer schnelleren Diagnostik unterstützen, sodass ggf. eine Integrationskraft o.Ä. beantragt werden kann. Ich vermute, ohne Diagnose keine Reha. Daher sollte die Diagnose schnellstens erfolgen und dann mit den Therapeuten/Ärzten vor Ort besprochen werden, was das richtige ist ... integrative Kita, Reha, I-Kraft ...