Mitglied inaktiv
mein Sohn (1. Klasse) hatte heute 4, statt 2 std Sport, weil die Lehrerin, die danach Unterricht gehabt hätte, krank ist. Die Klassenlehrerin fehlt jeden Monat einige Tage und letztens hatten sie einen Vertretungslehrer, der statt Mathe oder Deutsch 4 Std lang Brandschutztraining gemacht hat. So langsam verstehe ich meine Eltern, die sich früher auch immer aufgeregt haben, wenn unsere Lehrer krank waren.
Ich bin mir sicher, dass es die Kinder recht lustig fanden. Im Laufe eines Schullebens fallen diese Fehltage der Klassenlehrer irgendwann kaum ins Gewicht, und Schule ist mehr als Lesen und Rechnen. Meine Tochter findet es immer Recht schön, wenn Ersatzlehrer kommen, oder der regulärer Unterricht durch Sport, Vorlesen und Hofkehren ersetzt wird. Ich selber bin mir gaaaaanz sicher, dass sie dennoch alles Lernen wird, was sie für ihr zukünftiges Leben braucht. Grüße millefleurs
Du sprichst ein wichtiges Problem an: Lehrer sind in der Krankheitsstatistik der Berufsgruppen ganz oben in der Spitze. Da habe ich als Ich-kann-Schule-Lehrer in meinen Kongressvorträgen der letzten Jahre immer wieder gefragt: "Wie sollen unsere Kinder von lauter kranken Erwachsenen Gesundheit lernen?" Ich bin mir auch sicher, dass der Mensch permanent lernt. Paul Watzlawick hat uns ja u.a. darauf aufmnerksam gemacht, dass der Mensch nicht nicht lernen kann. Meine Frage ist nur: Warum hindert man ihn dann täglich durch Unetrricht daran? Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe
Ich gehe davon aus, dass du der einzige Lehrer bist, der noch nie krank war ?!
"Wie sollen unsere Kinder von lauter kranken Erwachsenen Gesundheit lernen?" Hört sich jetzt so an, als würden die Erwachsenen (in deinem Beispiel meinst du ja wohl Lehrer) es absichtlich machen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du nur ungeschickt formuliert hast. Und zudem hast du wieder einmal einfach so eine deiner Thesen als Tatsache unters Volk gebracht. Hierher kannst du deine Aussagen jedenfalls nicht haben: http://www.zeit.de/karriere/2010-01/fehlzeiten-berufsgruppen http://www.rp-online.de/beruf/arbeitswelt/Bauarbeiter-fehlen-am-haeufigsten_aid_555676.html Und zum dritten: Ich kenne sehr viele Lehrer, die sich von Wochenende zu Wochenende mit diversen Krankheiten zur Schule schleppen. Richtig flach liegen sie dann am WE und in den Ferien. Klar gibt es auch die, die immer wieder krank geschrieben werden müssen und das ist auch für die jeweiligen Klasse Mist, aber doch nicht Schuld des Menschen, der krank ist. Oder siehst du es tatsächlich anders? Bist du nur dann ein Menschenfreund, wenn es um Schüler geht?
Ich denke doch, dass ich den Lehrern gegenüber nicht feindlich sondern als Freund handle, wenn ich ihnen zeige, wo in ihrem Schiff ein Leck ist. Ich hzabe noch nie jemand mit meinem Hinweis unter Druck gesetzt; wenn jemand gerne weiterleidet, ist das seine Entscheidung und für mich OK. Wenn wir sorgfältig beobachten, lässt sich der Zusammenhang zwischen Lebensstil und Krankheit (auch) bei den Lehrern nicht übersehen. Ich meine, Krankheit ist nicht das Problem. Das Problem ist das, was wir draus machen; und da sieht es - völlig unabhängig von meiner Meinung - bei den Lehrern nicht gut aus. Ich meine durchaus, dass sehr viele ERWACHSENE, auch Lehrer, zwar nicht absichtlich krank sind aber absichtlich alles tun, dass es so bleibt. Aber das ist vollkommen OK; außer man macht es nicht auf seine eigenen Kosten sondern auf die anderer. In meinem ersten Praktikum bei der Ausbildung zum Sonderschullehrer hospitierte ich bei einer Oberlehrerin. Sie wurde uns als Beispiel hingestellt; voller Respekt dachten wir, so wie sie müssten wir das auch einmal machen. Dann lief nach wenigen Tagen die handarbeitslehrerin schreiend durch die Gänge: "Entweder er oder ich!" Ein 7klässler hatte sie mit ein paar Worten aus der Sexual- und Fäkalsprache hochgehen lassen. Meine Oberlehrerin meinte, es gebe eben Probleme, da könne man nichts machen. Ich hielt dagegen und berichtete ihr einige Fälle. Darauf meinte sie: "Dann wäre ja alles, was ich bisher gemacht habe, verkehrt gewesen." Aus Ihrer Perspektive klang das nach "Dann ist alles aus!", aus meiner bedeutet es: "Jetzt fängt es endlich richtig an! Und dann ist alles, was bisher nur Qual und Belastung und Sinnleere war, auf einmal dein reicher Erfahrungsschatz!" Und dann gestand sie mir noch, wieviel Tabletten sie jeden Tag einnehmen muss, um überhaupt noch in die Schule gehen zu können. Ich finde, wir sollten endlich mit diesem unwürdigen Theater, das uns selbst das Leben kostet, aufhören. Ich habne eine große Achtung vor den Kräften dieser Frau und ich finde, sie haben Besseres verdient. Damit es aber unseren kräften besser gehen kann, müssen wir endlich unvoreingenommen unseren Fehlern ins Gesicht sehen. Fehler sagen doch gar nicht, dass wir schlecht sind, sie sagen als Lebenswegweiser nur: "Werde gut!" und das ist kein Zeichen von Minderwertigkeit sondern ein zeichen des Vertrauens des Lebens in uns. Wenn wir endlich die angelernten Papierschablonen losließen und unser Leben ORIGINAL anschauten, würden wir mit ziemlich viel GUTEM belohnt, das wir uns so selbst vorenthalten. "Lehrer, die sich von Wochenende zu Wochenende mit diversen Krankheiten zur Schule schleppen" sollten sich, wenn sie was anderes erleben wollen, fragen, warum sie immer dasselbe tun. Auch wenn jemand sich immer wieder krankschreiben lässt, gibt es Gründe, die zu diesen Wiederholungen führen, auf die man Einfluss gewinnen kann. Ich meine dies in keinster Weise als Vorwurf sondern nur als Angebot zur Selbstreflexion. Gnoti seauton - erkenne Dich selbst. Es erstaunt mich, wie wenig Selbsterkenntnis im praktischen Leben im pädaogischen Bereich gefragt ist. Was ist daran menschenunfreundlich, wenn ich eine Lösung für ein Problem kenne und es in freundlichen Worten sage? Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe
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