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Mehrwertsteuer Deutschland

Mehrwertsteuer Deutschland

Toadie

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Hallo zusammen, ab 1.7 ist ja bei und in Deutschland die Mehrwertsteuer auf 16% herabgesetzt worden. Bei einigen Geschäften wird sie dem Kunden tatsächlich gutgeschrieben. Was mich wirklich interessiert was ist mit der Differenz in den anderen Geschäften, wem kommt sie dort zu gute? Dem Geschäft? Mag sich gerade blöd anhören, meine Jungs sind Fahrrad Liebhaber, fahren Downhill/Trails... Ich habe gerade Ersatzteile bei einem recht großen Geschäft gekauft, hatte aber vorher schon Abneigungen zu diesem Laden, wollte da nichts mehr bestellen, leider sind sie aber die einzigen die die Teile haben. Die Teile kosten genauso viel wie vorher und was dazu jetzt noch kommt die Versandkosten sind um 2€ gestiegen. Gestehe es ärgert mich schon. Gestern bei mein dm Einkauf wurde die Mehrwertsteuer gutgeschrieben. Auch wird die Mehrwertsteuer bei einem Fahrradhersteller hinterher im Warenkorb angepasst, hatte es gestern mal nachgeschaut. Wie sind eure Erfahrungen? Bei Geschäften die ums überleben kämpfen würde ich es nicht mit Ärger sehen. VG


mama von joshua am tab

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Antwort auf Beitrag von Toadie

Die Geschäfte sind nicht verpflichtet mit der Senkung der MwSt die Preise anzupassen. Die Geschäfte die das nicht machen erhöhen damit den Gewinn und ersparen sich unter Umständen viel Arbeit. Es ist einfacher, den Steuersatz in der Kasse umzuprogrammieren (oder zu lassen) als etliche Preise im Kassensystem (ggf auch Online, da stehen ja meist Endpreise die die MwSt beeinhalten) und im Regal zu ändern. Im Januar kommt der ganze Mist ja nochmal auf die Händler zu. Ich kann das durchaus verstehen, dass die Preise nicht gesenkt werden, ist halt auch alles eine Geldfrage und gerade in den letzten Wochen hatte der Handel ganz schön zu kämpfen. Ich halte das Ganze eh für ausgemachten Blödsinn.


SybilleN

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Die 3% machen bei den Alltags-Dingen wenig aus und die größere Anschaffung klappt vermutlich wegen Lieferproblemen nicht in dem halben Jahr... Dennoch: Ich gebe zu, ich schau schon danach, ob die 3% weitergegeben werden oder nicht. Es ist dabei völlig okay, wenn das an der Kasse abgezogen wird. Ich musst selbst schon Preise anpassen und Kassensysteme umprogrammieren und weiß daher, wie viel Arbeit das ist... Es gibt ein paar Läden, denen gönne ich die 3% gerne - da werf ich aber auch so mal was in die Kaffeekasse. Aber es gibt auch ein paar, die haben in der Corona-Krise definitiv nicht sooo schlimm gelitten und nehmen die 3% jetzt halt gerne mit. Wenn ich als Verbraucher in die Läden gehen soll, möchte ich nicht noch das Gefühl haben, "ausgenutzt" zu werden. Ich hab seit gestern exakt eine Sache gekauft und hab da die 3% erhalten.


Schnegge89

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Unser Bauernmarkt lässt die Preise, wie sie sind, spendet die 3% aber an den ortsansässigen Kindergarten und das Tierheim. Ist die einfachste und sinnvollste Lösung für alle. Da muss weder etwas neu ausgepreist werden, noch das Kassensystem umgestellt werden. Mitleid habe ich mit Selbstständigen, z.B. Handwerkern, denen damit eine ziemliche Bürokratie aufgehalst wird, weil Zwischenrechnungen erstellt werden müssen und manche Programme nicht mit verschiedenen Steuersätzen arbeiten.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Schnegge89

Das Schlimme sind da laufende Abschlagsvorgänge. Das ist auf deutsch ein ziemlicher Sackstand...


kevome*

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Ich erwarte eigentlich schon, dass die 3% weiter gegeben werden und merke mir ehrlich gesagt die Unternehmen, die es nicht tun. Das ist dann ein Minuspunkt auf meiner inneren Liste. Wenn dann noch eine unfreundliche Verkäuferin oder irgendetwas anderes dazu kommt, kann es schon sein, dass ich das Geschäft dann zukünftig boykottiere. Auch wenn mir die 3 % nicht weh tun und kaum etwas ausmachen, finde ich nicht ok, wenn diese zur Gewinnmaximierung genutzt werden. Und für das Unternehmen summieren sich die Kleinbeträge dann doch zu großen Summen. Gerade auch in der Gastronomie habe ich kein Verständnis, da es dort sowieso schon die Reduktion auf 7% gab. Gut finde ich auch die genannten Spendenaktionen. Das wäre doch eine prima Lösung für alle, die ihre Preise nicht ändern wollen.


Schru

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Rossmann gibt einen 3%Rabatt, legt also noch etwas drauf. Kik hat die Preise nicht angepasst, steckt sie also ein. LG


Dream2014

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Vielleicht sollte man auch bedenken das die Mehrwertsteuersenkung nicht nur für Endverbraucher gedacht ist sondern auch für die Firmen um jetzt halt höhere Gewinne zu generieren und dadurch ihre Verluste auszugleichen. Dadurch können Mitarbeiter gehalten werden.


kuestenkind68

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Wenn ich aber sehe, wieviel extra Arbeit diese kurzfristige Aktion macht (am 31.1.2 wird ja alles wieder rückgängig gemacht), dann bezweifel ich, ob da bei den Firmen wirklich viel hängenbleibt. Aber Mitnehmen tut es natürlich jeder gerne. Lohnen tut es sich aber wirklich nur bei teureren Einkäufen. Nur glaube ich nicht, dass die Leute jetzt deshalb neue Autos oder andere teure Dinge kaufen, wenn sie nicht wissen, wie es wirtschaftlich in den nächsten Monaten weitergeht. Ein gesichertes Einkommen haben doch aktuell nur die Beamten und die Rentner und Pensionäre. Alle anderen werden sich doch noch weiter zurückhalten. Das Auto hält noch ein paar Jahre länger, neue Elektrogeräte, Schuhe und Klamotten kauft man nur nach, wenn etwas kaputt geht usw...


Kacenice

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Antwort auf Beitrag von kevome*

Liebe Kevome, Wir haben einen Restaurant und geben das MwSt. senkung an die Kunden auch nicht weiter. Hast Du schon überlegt, dass wir (als Selbständige mit Geschäften, egal ob Restaurant, Boutique oder Friseur) ziemlich lange geschlossen hatten und unsere Kosten liefen weiter? Jetzt dürfen wir durch die Auflagen nur 50% der Tischen besetzen (wegen Abstand) und das reicht uns weil so viele Gäste kommen sowieso nicht. Die Soforthilfe war nett, aber fast lächerlich und kam erst nach zweieinhalb Monaten. Bei uns wird aus frischem Gemüse gekocht und die ist teuer geworden als vor Corona. Das ist nur ein kleines Beispiel, wo sind andere Auflagen,... Wir haben die Preise nach der Wiedereröffnung nicht erhöht. Unsere Gesellschaft ist durch die Corona auf zwei Gruppen geteilt, die Selbständige welche bangen um Existenz und die Angestellten in Kurzarbeit oder Home Office, welche hatten größtes Problem nur mit Betreuung von Kindern oder Schule. Bitte, schmiere in Zukunft dein Brot zu Hause, die böse Gastronomen brauchen nicht solche Gäste. Es musste einfach raus, nach dem Ich deinen Beitrag gelesen habe. Trotzdem wünsche Ich Dir schönes Wochenende


mama von joshua am tab

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Antwort auf Beitrag von Kacenice

Bei uns in der Gegend hat das ein oder andere Restaurant komplett dicht gemacht, manche Betreiber mussten Grundsicherung beantragen. Mir taten in der Zeit die Kirmesbudenbetreiber, die Friseure und die Gaststättenbesitzer echt leid, ich finde man hat die kleineren Unternehmen echt im Stich gelassen. Manche unserer Mandanten waren bei den ersten die Coronasoforthilfe beantragt hatten und warten immer noch auf die Auszahlung. Mal ganz davon abgesehen, dass die Soforthilfe steuerlich als Zuschuss behandelt wird und somit im nächsten Jahr versteuert. Das ist Verarsche hoch drei. Und dann liest man wieder, dass die Lufthansa finanziell unterstützt wird Ich wünsche allen die in den letzten Monaten um ihre Existenz bangen mussten (und finanziell sicherlich immer noch auf wackeligen Beinen stehen) dass es schnell bergauf geht. Ich hatte in den letzten Monaten mehr Einblick in das Geschehen als mir lieb war, hatte mit dem ein oder anderen verzweifelten Unternehmer zu tun- nein, das ist nicht schön. Ich erwarte nicht, dass die Senkung an die Verbraucher weitergegeben wird.


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Kacenice

Ich habe übrigens nichts gegen Preiserhöhungen. Dann aber bitte transparent mit Gemüsepreisen, Auslastung oder was eben auch immer der Grund ist argumentieren. Ich zahle gern den Wert der Leistung. Lasse mich aber ungern verarschen.


Zicklein3

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Antwort auf Beitrag von Dream2014

Genau, denn viel Märkte mussten wegen Corona schließen und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Außerdem haben auch Geschäfte Mehrkosten für desinfektionsmittel und immer noch Verluste durch die ganzen Beschränkungen. Ist ja ein Unterschied ob 20 Leute im Markt sind, oder 50......


Kacenice

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Antwort auf Beitrag von kevome*

Sieht man, dass Du keine Ahnung hast, was alles eine kleine Preiserhöhung für Aufwand und Kosten mit sich bringt. Es musst Webseite, neue Menükarte gedruckt werden, das macht kein kostenlos. Die Preise in der Kasse ändern ist nur Kleinigkeit. Wir haben Sushi Restaurant und da bei den einzelnen Nigiri, Makis,.... sind 0,10 € schon böse kommentiert worden. Solche „Preiserhöhung „ tut den Kunden nicht weh. Verarsche ist was anderes, wenn ich plötzlich kaufe niedrigere Qualität,etc.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Toadie

Die wurde in der Tat vorübergehend auf 16% bzw. auf 5% gesenkt. Die Steuersenkung gilt ab 01.07.20.. Auf alles, was davor gekauft wurde, wird auch der alte Steuersatz geschlagen. Geschäfte sind nicht verpflichtet, diese Steuersenkung an den Endverbraucher weiterzugeben. Tun sie das nicht, haben sie einen um 3% bzw, 2% höheren Umsatz. Die Steuersenkung kann auch pauschal durch einen 3%igen Rabatt auf den gesamten Kauf weitergegeben werden, das erspart die Einzelpreisänderung. Insgesamt ist ein Sack voll Arbeit für 1,97, den der Verbraucher nun spart.


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Sie sinkt um 2 bzw. 3 ProzentPUNKTE. Wenn ein Geschäft also an der Kasse pauschal 3% abzieht, dann ist das ein Rabatt, der deutlich über die gesetzliche Änderung hinausgeht. Außerdem ist jede Firma natürlich verpflichtet, die geänderten Steuern exakt auszuweisen, daher kommt sie um eine Einzelpreisänderung nicht herum. Das einzige, was sie spart, ist das Ausweisen des geänderten Einzelpreises am Regal bzw. als einzelner Posten auf dem Bon.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Du hast Recht: es sind natürlich ProzentPUNKTE. Aber das ist mir so klar, dass ich es nicht explizit erwähne, den meisten anderen hier vermutlich auch. Es gibt die Möglichkeit, die Steuersenkung durch pauschalen Rabatt weiterzugeben. Auch, wenn das mehr ist. So machen es einige große Supermarktketten. Ich meine, das steht in irgend einem BMF-Schreiben mit drin. Oder kommt von da. Aber insgesamt hale ich das für eine große Luftnummer. Das gibt so viel Arbeit mehr...da hat keiner was von. Außer natürlich der Staat weniger Steuereinnahmen.


mama von joshua am tab

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Genau, steht im aktuellen Schreiben des Bundesfinanzministeriums drin dass Rabatt statt MwSt-Senkung möglich ist. Mehr Arbeit- ja das stimmt. Heut grad wieder mit diversen Finanzämtern Kontakt gehabt, die stöhnen jetzt schon. Die ersten falsch ausgestellten Rechnungen hatte ich auch schon in der Hand, da wurde bereits in den Junirechnungen 16% ausgewiesen. Ausgemachter Schwachsinn.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von mama von joshua am tab

ja, oder? Eine echte Nullnummer. Richtig witzig wird es ja erst bei Dauerrechnungen zB über Gewerbemiete und sowas. ich mache es wie eine Bekannte, die über Jahre formal falsche Rechnungen geschrieben hat und dann, nach Hinweis von mir und der Frage, was sie denn macht, wenn mal eine Betriebsprüfung kommt, gesagt hat: Wieso Betriebsprüfung? Ich habe gar keinen Betrieb angemeldet.


RR

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Antwort auf Beitrag von Toadie

Hallo die Geschäfte müssen die Mwst. eh abführen ans Finanzamt. Wer weiter mit 19 % rechnet muss diese abführen, wer mit 16 % rechnet nur diese. viele Grüße


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von RR

Die Steuer muß korrekt ausgewiesen sein. Ist sie das nicht, ist es keine korrekte Rechnung und der Vorsteuerabzug geht eben nicht. Man kann sich den Steuersatznict aussuchen, nur eben die Bruttopreise entsprechend gestalten.


mama von joshua am tab

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Gemäß Umsatzsteuergesetz schuldet der Unternehmer die falsch ausgewiesene Steuer, also die 19% wenn diese auch auf der Rechnung ausgewiesen ist. So ist für den Leistungsempfänger der Vorsteuerabzug nur ausgeschlossen, wenn die Vorgaben des § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 UStG i. V. m. § 14 UStG nicht erfüllt sind. Heisst also, Steuersatz steht drauf und somit darf der Leistungsempfänger den Vorsteuerabzug auch nutzen. Dass es sich um einen unrichtigen Steuerausweis handelt ist für den Leistungsempfänger irrelevant. Der leistende Unternehmer muss aus gesetzlicher Sicht die Rechnung korrigieren. So zumindest die Theorie, die Praxis sieht was die Korrekturen betrifft oft anders aus.


mama von joshua am tab

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Antwort auf Beitrag von mama von joshua am tab

Ach so ...was vom Unternehmen abgeführt werden muss ist die Umsatzsteuer, heisst ja Umsatzsteuervoranmeldung und nicht Mehrwertsteuervoranmeldung ;-) Rest stimmt aber. 19% ausgewiesen, 19% werden geschuldet.