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Auch hohe Impfquote schützt nicht vor hoher Inzidenz,

Thema: Auch hohe Impfquote schützt nicht vor hoher Inzidenz,

https://www.deutschlandfunk.de/coronavirus-600er-inzidenz-auf-gibraltar-trotz-hoher.1939.de.html?drn:news_id=1284510 Es wirft zumindest Fragen auf. Stimmt, wie im Artikel geschrieben, die Zahl der Geimpften nicht? Oder woran liegt es? Zumindest gab es keine weiteren Todesfälle.

von alba75 am 26.07.2021, 22:39



Antwort auf Beitrag von alba75

Das ist ja das, was sämtliche Epidemiologen seit Monaten von den Dächern pfeifen, es interessiert leider viele Politiker nicht. Kommt drauf an, welche Studien und Altersgruppen man sich anschaut, schützt die Impfung nur noch 40 - 60 % vor Erkrankung. Die gute Nachricht, über 90 % sind vor schweren Verläufen geschützt. Deswegen müssen wir testen, tracken, weiter impfen, Maske tragen. Auch so ein Problem in D., wenn wir so weitermachen, haben wir im Winter nur eine Durchimpfung von 65 %.

von emilie.d. am 26.07.2021, 23:02



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Müsste das nicht dann auch genau so kommuniziert werden? Dass die Impfung eben nicht wie andere Impfungen komplett vor der Krankheit schützt und dass vor allem dieses "Damit schützt man andere" eigentlich hinfällig ist (auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist), sondern dass es in erster Linie, zumindest bei Delta (was aktuell ja die vorherrschende Variante ist) ein Medikament ist, das man vorsorglich gegen einen schweren Verlauf einnimmt bzw. spritzt (was bei den besonders gefährdeten Gruppen ja durchaus ein Erfolg ist)?

von alba75 am 26.07.2021, 23:16



Antwort auf Beitrag von alba75

Azelluläre Polio, Influenza, Pertussis... Selbst die Mumps Lebendimpfung liegt nur bei etwa 60 %. Aber die Krankheiten zirkulieren schon seit Ewigkeiten bei uns, man hat hohe Impfquoten und der R0-Wert (wir ansteckend die Krankheit ist) liegt z.B. bei einer Schmierinfektion wie Polio viel niedriger. Man kommt in eine Herdenimmunität ohne Maske etc. Dass die Impfung bei Delta allein nicht in den 'Himmel der Herdenimmunität' führt und wir weiterhin Masken und Testen und AHA brauchen, wird mE kommuniziert. Das wollen die Menschen bloß nicht hören und fallen auf Rattenfänger rein, die so einen Quatsch wie 'mit dem Virus leben lernen' labern, 'nach Delta kommt dann der Rest vom griech. Alphabet' etc. Hätten wir im Land noch die Ursprungsvariante oder Alpha, dann bräuchten wir keine zusättlichen Maßnahmen. Haben wir aber nicht.

von emilie.d. am 27.07.2021, 06:32



Antwort auf Beitrag von alba75

Es wird doch stets und ständig so kommuniziert, nur die Schlussfolgerung ist falsch. Viele Leute , auch du, wie mir scheint, schlussfolgern, dass das Impfen dann ja überflüssig ist, wenn sie persönlich für sich meinen, dass sie sowieso keinen schweren Verlauf befürchten müssen. Die richtigere Folgerung müsste doch aber heißen, dass sich so viele wie möglich impfen lassen, denn wenn Geimpfte auf Geimpfte treffen, minimiert sich das Risiko von schweren Verkäufen und Erkrankungen insgesamt, man müsste nicht massenweise in Quarantäne schicken etc. Es gäbe einen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Mehrwert. Dieser einfache Zusammenhang scheint vielen zu kompliziert zu sein.

von As am 27.07.2021, 08:05



Antwort auf Beitrag von As

Danke, genau das. Wir kommen nur aus dem Mist raus, wenn man es so bezeichnen will, wenn eben nicht jeder auf sich schaut sondern das ganze als Gemeinschaft sieht. Und das heißt halt, ich lasse mich nicht impfen um mich zu schützen, sondern ich lasse mich impfen um die Verbreitung des Virus zu erschweren. Weil auch wenn man sich infizieren kann trotz Impfung, was schon recht selten ist, die Chance das man dann noch wen ansteckt ist noch einmal geringer. Und aus dem Grund werden auch die Kinder mit geimpft werden müssen.

von Felica am 27.07.2021, 08:53



Antwort auf Beitrag von alba75

Keine Impfung schützt komplett vor einer Krankheit! Und das die Impfung gegen Corona nicht 100% verhindert an Corona zu erkranken, wird schon von Anfang an gesagt.

von Kater Keks am 27.07.2021, 10:39



Antwort auf Beitrag von alba75

Also ich kann mir eine Impfquote con 100% tatsächlich nicht so recht vorstellen ... Da müsste ja dann Gibraltar auch alle Kinder unter 12 Jahren sozusagen off label geimpft haben ... Selbst bei Jugendlichen zwischen 12 und 16 kann ich mir kaum vorstellen, dass die alle geimpft sind ...

von Sille74 am 26.07.2021, 23:17



Antwort auf Beitrag von Sille74

Das dachte ich mir auch schon, nun weiß ich nicht, wie viele Kinder es in Gibraltar gibt (als kleiner Felszipfel ist das ja wahrscheinlich eher überschaubar). Laut Internet liegt die Zahl bei ca. 33.700 Einwohnern.

von alba75 am 26.07.2021, 23:20



Antwort auf Beitrag von alba75

Ich hab' das hier gefunden: https://www.lexas.de/europa/gibraltar/index.aspx Demnach sind ca. 20% der Bevölkerung zwischen 0 und 14 Jahren. Zwischen 15 und 24 Jahre alt sind ca. 14%. Ich vermute, dass in dem Altersbereich eben doch nicht so viele geimpft sind, insbeskndere zwischen 0 und 14 Jahren ... Da wäre es echt interessant, die Altersstruktur der Infizierten zu kennen. Jedenfalls scheinen insgesamt nur wenige schwere Verläufe vorzuliegen ... (In D sind ca. 13% zwischen 0 und 14 und ca. 10% zwischen 15 und 24 Jahren.)

von Sille74 am 26.07.2021, 23:41



Antwort auf Beitrag von Sille74

Danke für die Zahlen. Es wäre wirklich interessant. Und auch, wie es mit dem Tourismus dort aktuell aussieht. Dann gibt es ja sicherlich auch Pendler, die z.B. in Spanien arbeiten und Abends nach Gibraltar zurück kehren. In vor Corona-Zeiten wurden ganze Busladungen mit Touristen dorthin gefahren. Ich könnte mir vorstellen, dass das jetzt weniger waren.

von alba75 am 26.07.2021, 23:54



Antwort auf Beitrag von alba75

Aber würden denn die Touristen, selbst wenn sie länger auf Gibraltar bleiben, in die dortige Statistik fallen?

von Sille74 am 27.07.2021, 00:01



Antwort auf Beitrag von Sille74

Nein, das nicht. Aber es wäre eine Erklärung, dass sich eben zumindest zeitweise doch mehr potenzielle Infizierte dort aufgehalten haben könnten, die dann die Bewohner angesteckt haben und dass die Übertragung von einem Geimpften zum anderen Geimpften seltener war.

von alba75 am 27.07.2021, 00:03



Antwort auf Beitrag von alba75

Laut einem Artikel, den ich gelesen habe, kommt die Rechnung so zustande, dass in Gibraltar die Zahl der verabreichten Impfdosen gleich der Zahl der offiziell registrierten Einwohner x2 ist. Bekannt ist aber, dass auf jeden Fall, 8000 Ein-Pendler geimpft wurden. Damit müssen rein rechnerisch aber schon einmal 23% der Einwohner ungeimpft sein.

von fritzi3 am 27.07.2021, 06:42



Antwort auf Beitrag von alba75

Genau deswegen sind Vorsichtsmaßnahmen in der nächsten Zeit noch wichtig und wohl auch eine Boosterimpfung. https://threadreaderapp.com/thread/1419494874697453573.html

Mitglied inaktiv - 27.07.2021, 06:08



Antwort auf Beitrag von alba75

Das ist bekannt, da man sich weiterhin anstecken kann und die Infektion auch weitergeben kann. Heißt nicht, dass die Leute auch erkranken oder gar schwer erkranken, sind vielleicht die meisten einfach nur positiv getestet, symptomlos ? Zählen aber mit in die Inzidenz ! Aber es kommt keiner bisher auf die Idee, dann nicht mehr nur nach der Inzidenz zu schauen, sondern vielleicht mal zu erfragen, wie viele Leute tatsächlich erkranken, wieviele tatsächlich ins Krankenhaus müssen u.s.w. Ich würde DAVON dann alles weitere abhängig machen. Derzeit sieht es aber weiterhin so aus, als würde man nur nach Inzindenz entscheiden.. Lg, Lore

von Loretta1 am 27.07.2021, 06:37



Antwort auf Beitrag von Loretta1

Natürlich schaut man nicht nur nach der Inzidenz. Weltweit wird eige tlich immer mind. der Dreiklang aus Fallzahlen, hospital admissions, Todeszahlen angeschaut plus Positivrate beim Testen (liegt man in einer Untererfassung). In Ländern mit schlechtem Tracking schaut man auf die Übersterblichkeit. Die Hospital admissions folgen zeitversetzt den Fallzahlen, auch aktuell.noch. Für Deutschland kann man ungefähr sagen, dass eine 400er Inzidenz einer 50er Inzidenz aus dem Winter entspricht, der Koeffizienzfaktor hat sich durch die Inpfung bloß verändert. Der kausale Zusammenhang ist immer noch gegeben! Aus Israel, England, USA und Kanada kommen reihenweise die Studien rein, wie gut Impfungen bei Delta vor A)Erkrankung ohne Symptome B) Symptomatischer Erkrankung C) Erkrankung mit Hospitalisierung D) Ventilation / Beatmung schützen. Die Zahen variieren. 91-97 Prozent scheinen vor D geschützt zu sein. Abhängig wann die Impfung war und wie alt die Geimpften. A scheint auf 40-60 runter. Bei einer Studie in Israel waren es bei Alten, die im Januar geimoft wurden, bloß noch 15 Prozent. Deshalb boostern die jetzt nach.

von emilie.d. am 27.07.2021, 07:03



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

aktuell nichts Erstrebenswertes. In England fallen die Fallzahlen (ua auch weil Halb England in Quarantäne hockte, allein 1 Mio Schüler), aber Bojo hat es geschafft, bei einer Krankheit wie Covid, die die meisten Kinder völlig unbeschadet überstehen, täglich 50 Kinder ins KH zu bringen. Das wird noch eine Weile so weitergehen, trotz Ferien, wegen Zeitversatz. Ich habe es schonmal geschrieben, aber der Typ ist irre. Während in den USA Maskenpflicht wieder wingeführt wird, durchseucht er mal eben in einem großen Experiment die Kinder.

von emilie.d. am 27.07.2021, 07:10



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Das stimmt. Bojo hat nämlich keineswegs alle Maßnahmen abgeschafft. In Quarantäne kommen immer noch alle, auch die Geimpften. Aber wie kommt dann die Stiko zu der Entscheidung, die Impfung nicht zu empfehlen (unter 16), wenn doch so viele hospitalisiert werden? Anscheinend bringt die Impfung für diese Personengruppe keinen Mehrwert. In dem Fall sollte man dann schnellstmöglich durchseuchen, das Risiko einer Mutation muss man dann in Kauf nehmen.

von Shanalou am 27.07.2021, 08:20



Antwort auf Beitrag von Shanalou

Na ja, weltweit betrachtet bildet die STIKO (und England) eine große Ausnahme. Die Impfung > 12 wird fast in allen anderen Ländern weltweit empfohlen. https://threadreaderapp.com/thread/1417880267893653510.html

Mitglied inaktiv - 27.07.2021, 08:39



Antwort auf Beitrag von Shanalou

Die Stiko entscheidet risikoorientiert für Deutschland, nicht chancenorientiert. Wir haben niedrige Fallzahlen, Kinder sind von Covid kaum schwer betroffen. Dh sie warten die Studien aus den USA, Israel und dem UK ab, ob es bei den Kinderimpfungen irgendwelche Probleme gibt und dann werden sie, sollte es auch hier im Winter viele Kinder treffen und die Hospitalisierungsrate mit ggf. Langzeitfolgen steigen, ggf. die Impfung auch für nicht vorerkrankte Kinder empfehlen. Aber nur, wenn das tatsächliche Erkrankungsrisiko mit schwererem Verlauf steigt, das glaube ich zumindest. Sprich hohe Inzidenzen, die dann eben dazu führen, dass einige Kinder, die einfach Pech haben, trotz mangelndender Vorerkrankung achwer erkranken. Auch in England werden nicht viele Kinder hospitalisiert - prozentual gesehen. Wenn man die Fallzahlen halt demaßen hoch treibt, wird es dann eben doch irgendwann zweistellig. Mit einem Virus zu durchseuchen, von dem ich weiß, dass er zumindest einen Teil der Kinder schädigt und wo ich beim Rest nicht sicher bin, was das für lanffristige Auswirkungen hat, halte ich für unethisch. Und schwachsinnig, wenn man eben Impfungen zumindest prinzipiell zur Verfügung hat und kein Mensch weiß, ob wir in einem Jahr überhaupz noch in einer Pandemie atecken. Zumal eben Durchseuchung keine lebenslange Immunität bringt und im achöimmsten Fall Escapevarianten. Delta zerstört Dir aktuell achon den Schutz bei den Alten, wenn wir an dem Punkt kommen, wo Alle über 50 wieder nicht geschützt sind, wird es richtig lustig.

von emilie.d. am 27.07.2021, 08:41



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Volle Zustimmung. Nur: irre ist der nicht. Sondern eiskalt. Den interessiert es nicht, ob Kinder hungern (s. Entscheidung zur Schulspeisung) und auch nicht ob sie wg Covid ins KH müssen.

von ImvPP am 27.07.2021, 09:02



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Aber es geht nicht um das persönliche Risiko, sondern um die Überlastung des Gesundheitswesens. Ab welcher Inzidenz bei Kindern ist denn das gegeben? Eine Boosterimpfung dürfte jetzt bei den Alten auch kein Problem mehr sein. Und bei vielleicht kommenden Mutationen, weiß man auch nicht, in welche Richtung sie gehen.

von Shanalou am 27.07.2021, 09:31



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

> "Mit einem Virus zu durchseuchen, von dem ich weiß, dass er zumindest einen Teil der Kinder schädigt und wo ich beim Rest nicht sicher bin, was das für lanffristige Auswirkungen hat, halte ich für unethisch. Und schwachsinnig, wenn man eben Impfungen zumindest prinzipiell zur Verfügung hat und kein Mensch weiß, ob wir in einem Jahr überhaupz noch in einer Pandemie atecken." Unethisch wie bei RSV und schwachsinnig wie bei Influenza? Genau so läuft es doch, ohne gigantische Diagnose/Quarantäne/Trackingsmaschine (und den Damoklesbetonklotz Schulschließungen/Kontaktbeschränkungen/´Einsam und qualvoll sterben`...). Das gibt`s nur bei Corona - wo zumindest die vielbeschworene Grundimmunität bald erreicht sein könnte, Dank Delta. Der Aufwand, der bei Corona auch jetzt noch betrieben wird, ist das eigentlich Irre. Das Geld wird an allen Ecken und Enden fehlen und der Schwarze Schwan brütet gerade kräftige Küken aus. Nicht für Dich, sondern weniger Bewanderte (aber wieso einerseits "I want you to panic!", andererseits "Ja mei, so ist das Leben..." gilt, würde mich schon interessieren): https://de.wikipedia.org/wiki/Humanes_Respiratorisches_Synzytial-Virus "Während des 1. Lebensjahres haben 40–70 % und bis zum Ende des 2. Jahres nahezu alle Kinder einmal die Erkrankung durchgemacht.[6] Dies schützt zwar nicht vor erneuter Ansteckung, aber der Krankheitsverlauf wird dadurch weniger stark als bei Erstinfektion.[7] Von den Erstinfektionen verlaufen ca. 2 % mit so ausgeprägten Symptomen, dass es zu einer Hospitalisation kommt.[8] Bei den hospitalisierten Fällen liegt die Letalität bei etwa 1,7 %. In England wurde der Krankheitsverlauf von 2009 Kindern verfolgt, die wegen RSV-Infektion hospitalisiert wurden, von diesen verstarben letztlich 35. Als Risikofaktoren für einen besonders schweren Verlauf mit tödlichem Ausgang wurden hierbei vor allem bereits vorher bestehende Erkrankungen sowie nosokomiale Infektion mit RSV entdeckt.[9] Bei 5 % der erkrankten Kinder kommt es im Verlauf der Erkrankung zum Pseudokrupp.[10] Eine Infektion mit RSV gilt bei Säuglingen als Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod (SIDS).[11] Eine überstandene Erkrankung erzeugt keine andauernde Immunität, es kann lebenslang zu Re-Infektionen kommen, die bei gesunden Menschen milde verlaufen. "

von Daffy am 27.07.2021, 09:41



Antwort auf Beitrag von Loretta1

Ja, das schätze ich auch. Die Inzidenz wird vor allem beachtet.

von alba75 am 27.07.2021, 10:14



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Interessant zu wissen. Danke für die Info.

von alba75 am 27.07.2021, 10:15



Antwort auf Beitrag von Daffy

SARS-Cov2 ist weder mit Influenza noch mit RSV vergleichbar, das fängt bei R0/Übertragbarkeit an und hört beim Anteil derjenigen, die einen Platz auf der Intensivstation brauchen, auf. Wäre es anders, würde man auch für Influenza oder RSV so einen Affentanz mit LD etc. weltweit veranstalten. Die Bevölkerungen weltweit sind 'seronegativ' in Bezug auf SARS-Cov2 gewesen und es gab auch nicht über Jahrzehnte eine natüeliche Auslese, wo der Teil der Bevölkerung wegstirbt, der schlecht mit dem Virus klar kommt. Deshalb landen 'noch' verhältnismäßig viele in KH.

von emilie.d. am 27.07.2021, 13:33



Antwort auf Beitrag von Shanalou

Derzeit sind die Chancen als Kind nicht wahnsinnig hoch sich anzustecken. Und wenn hat das Kind - solange nicht vorerkrankt - ein sehr geringes Risiko, schwere Schäden zu tragen. Demgegenüber steht das Risiko eines mögl. seltenen Impfschadens. Solange sie den nicht ziemlich sicher ausschließen können, werden sie die Impfung nicht empfehlen. Es sei denn, die Zahlen hier galloppieren davon und auch bei uns kämen die Kinder auf Intensiv. Dass die Kinder nstürlich indirekt betroffen sein können, wenn Vater oder Mutter versterben, steht auf einem völlig anderen Blatt, aber das wägt die Stiko nicht ab. Anders ausgedrückt, sie werden für Kinder nicht zum Nutzen der restl. Bevölkerung die Impfung empfehlen.

von emilie.d. am 27.07.2021, 13:44



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

> "Die Bevölkerungen weltweit sind 'seronegativ' in Bezug auf SARS-Cov2 gewesen... Deshalb landen 'noch' verhältnismäßig viele in KH." Darum ging es doch nicht in meinem Beitrag - es ging um Länder mit Impfoption für jeden ü16 und darum, dass Du meintest es sei unethisch und schwachsinnig, Schutzmaßnahmen nicht beizubehalten in Hinblick auf das Risiko für Kinder. Und ich wüsste gern, inwieweit die ´geplante Durchseuchung` der Kinder durch andere Erreger und eine damit verbundene Anzahl toter/gesundheitlich beeinträchtigter Kinder eher legitim ist - müssten wir nicht dauerhaft Erreger nachweisen, betroffene Personen isolieren, Kontaktbeschränkungen einrichten, Menschansammlungen in geschlossenen Räumen verhindern...?

von Daffy am 27.07.2021, 14:58



Antwort auf Beitrag von Daffy

in den Industrienationen niedrig halten. Uns steht genügend Impfstoff zur Verfügung. Diesen Weg gehen eigentlich alle mehr oder weniger (wie gesagt, dort, wo es Geld möglich macht). Nur England nicht. Selbst Schottland und Wales beschreiten da eine andere Straße. Das ist in meinen Augen unethisch, weil auch England die Wahl gehabt hätte. Boris Johnson spielt Lotto. Wenn es gut geht, hat er im Winter Herdenimmunität, auf Kosten von ein paar Tausend Toten (glaub die Regierung hat grob 5.000 bis zum Herbst überschlagen). Wenn es schlecht läuft, bekommt die Welt eine neue Escape Mutante und die ganze Aktion hat ihm nichts gebracht. Von den wirtschaftl. Folgen mal ganz abgesehen. Langzeitfolgen fpr die Bevölkerung schwer abzuschätzen. Aber die bauen die Long Covid Zentren auf der Insel ja nicht aus Langeweile. Solche Auswirkungen haben Grippe Pandemien einfach nicht. Für keine Altersgruppe.

von emilie.d. am 27.07.2021, 17:22



Antwort auf Beitrag von alba75

Den Artikel las ich gestern auch. Da steht aber auch drinnen, dass die Impfquote von 100% nicht stimmt. Trotzdem ist die impfquote sehr hoch, weshalb ich eine Inzidenz von 600 auch als sehr viel empfinde. Aber wenn diese infizierten keine Symptome haben (stand da nicht auch drin, dass lediglich einer auf intensiv liegt?), dann ist es auch wieder Wurst

von Muffin2020 am 27.07.2021, 07:36



Antwort auf Beitrag von alba75

Ich sag's mal lieber gleich vorweg, ich habe nicht alle Antworten gelesen. Aber ich habe den verlinkten Artikel gelesen, und da steht eindeutig, dass die angegebene Impfquote von 100% sich nicht auf die Einwohner Gibraltars bezieht, sondern auf die Zahl der Impfdosen, die gegeben wurden. Es wurden auch Pendler geimpft, und womöglich auch Touristen, die wollten. Das heißt, dass die Argumentation "auch eine komplette Durchimpfung schützt nicht vor einer weiteren Ausbreitung" schon im Ansatz nicht stimmt. Es ist nie bestritten worden, dass sich auch Geimpfte anstecken und die Infektion weitergeben können, der Prozentsatz ist nur wesentlich geringer. Bevor jetzt hier also wieder impfskeptischer Unfug verbreitet wird... Und ja, das ist Unfug, ich werde auch nicht müde werden, das hier zu wiederholen, auch wenn das manche nicht mehr lesen mögen.

Mitglied inaktiv - 27.07.2021, 09:58



Antwort auf Beitrag von alba75

deshalb hatte ich ihn eingestellt. Danke für die Antworten. Für Gibraltar bleibt zu hoffen, dass die Inzidenzen bald wieder sinken und dass es keine schweren Verläufe gibt.

von alba75 am 27.07.2021, 10:25



Antwort auf Beitrag von alba75

Hier wurden ja Ende Juni alle Einschränkungen im Inland aufgehoben, fast gleichzeitig durften Durchgeimpfte dann auch ohne Grenztestung einreisen - und seit knapp 2 Wochen gehen die Zahlen hier extrem hoch, seit 6 Tagen dann wirklich richtig hoch. So im Prinzip hat sich die Inzidenz von 2,... innerhalb von nicht mal zwei Wochen auf aktuell knapp 170 auf 14 Tage erhöht (im Wesentliches alles Delta-Variante, und zwar verschiedene Varianten, so dass man also sagen kann - da wird von außen eingeschleppt, es verteilt sich nicht nur im Land). Die Impfquote liegt hier bei 90,2% der Bevölkerung, die am 01.01. 16 Jahre und älter waren. Und trotz dieser Impfquote (die wir in Deutschland schätzungsweise nie erreichen werden) gehen hier die Zahlen so hoch. Pro Tag sind etwa 70 - 75% der Neuinfektionen voll geimpft. Wenn man überlegt, dass 10% ungeimpft sind, die aber 25 - 30% der Neuinfektionen ausmachen, nützt die Impfung schon - aber eben nicht völlig. Wobei sie auch sagen - bei Johnson & Johnson soll ab August mit einem anderen Impfstoff "nachgeboostert" werden, weil die Wirkung nach einer Impfung deutlich geringer ist als bei Astra oder Biontech mit zwei Impfungen. (Moderna kommt in den Meldungen hier irgendwie nicht vor, ich weiß jetzt nicht auswendig, inwieweit hier auch Moderna verimpft wurde.) Die Erkrankungen teilen sie hier nach einem Farbcode ein - grün für "praktisch ohne Symptome", gelb für "leichte Symptome" und rot für "schwere Atemprobleme, hohes Fieber". Bisher sind 97% der positiv Getesteten grün eingestuft. Aktuell sind 2 Patienten im Krankenhaus, weitere werden von der Covid-Ambulanz überwacht, bei 6 rechneten sie die Tage damit, dass sie vielleicht auch noch ins Krankenhaus müssen. Aber die Infektionen sind ja auch noch nicht mal 2 Wochen alt, d.h. die schweren Verläufe entwickeln sich im Zweifelsfall erst noch. Auf Island gab es vor Covid 6 Intensivbetten, dann wurde drastisch aufgestockt auf 18 Betten. Die laufen dann verdammt schnell voll, das Krankenhaus ist schon wieder im Notfall-Modus. Es bleibt halt abzuwarten, wie sich die Krankenhauszahlen hier weiter entwickeln... Seit Sonntag gelten wieder Einschränkungen im Land - gerade noch rechtzeitig vor den großen Volksfesten zum Kaufsmannswochenende Anfang August und ähnlichen großen Veranstaltungen, die eigentlich stattfinden sollten und jetzt erst einmal abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Die größeren "Gruppeninfektionen", die man hier jetzt hatte, waren einmal ein infizierter Mitarbeiter in einem beliebten Nachtclub in der Hauptstadt und zum anderen Isländer, die bei der EM in London waren (irgendwie ist englischer Fußball hier gefühlt das Größte).

von Leena am 27.07.2021, 11:39



Antwort auf Beitrag von Leena

Ach so, im Moment gibt es auch den Abschlussjahrgang einer Schule, der privat organisiert zum Feiern nach Kreta geflogen war. Bei der Rückreise nach Island wurden 30 der Abschluss-Schüler bei Einreise positiv getestet, außerdem weitere 10 Passagiere. Also 40 Passagiere des Flugzeugs insgesamt. Jetzt stehen alle, die mit diesem Flugzeug aus Kreta gekommen sind, unter häuslicher Quarantäne und werden mehrfach getestet. Die Zahlen finde ich dann schon heftig... (in Deutschland entspräche das in Relation etwa 9.100 Infektionen an einem Tag, nur durch diesen einen Flug.)

von Leena am 27.07.2021, 11:50



Antwort auf Beitrag von Leena

Danke für den interessanten Bericht aus Island. Das mit dem Farbsystem, das Auskunft über die Schwere der Infektionen gibt, finde ich gut. So was würde ich mir hier auch wünschen. Ich hoffe für euch, die weitere schweren Verläufe bleiben aus.

von alba75 am 27.07.2021, 12:39



Antwort auf Beitrag von alba75

Ja….auch für Farbe bin!

von Zwergenalarm am 27.07.2021, 12:56