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@ny152 - und NU?

Thema: @ny152 - und NU?

jetzt haben dir hier so viele geantwortet bzw. ihre erfahrungen mitgeteilt. und du hast - außer zu pillepalle - nicht drauf reagiert. was machst du nun mit den ganzen antworten? hast du was neues erfahren? was gelernt? ich finde ja, dass wer eine diskussion auslöst bzw. um eindrücke/meinungen bittet, dann auch wieder drauf reagieren sollte. lg paula

Mitglied inaktiv - 22.04.2008, 21:06



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ich finde ja, dass wer eine diskussion auslöst bzw. um eindrücke/meinungen bittet, dann auch wieder drauf reagieren sollte. das ist ok, dass du das findest. das muss deshalb aber nicht allgemeingültig sein. es arbeitet noch in mir. vielleicht äußere ich mich abschließend, vielleicht lasse ich auch einfach die gesammelten werke aller im raume stehen. mir gefällt sowohl die eine, als auch die andere variante. kunstwerke zum beispiel entfalten ihre wirkung erst dann, wenn sie einfach so auf den betrachter wirken, ganz unvoreingenommen, ganz ohne vorherige kenntnis der intention des künstlers. ich will mein posting nicht mit einem kunstwerk vergleichen, gott bewahre. aber ich finde, das mit der wirkung ist vergleichbar. jeder nimmt etwas anderes wahr, entwickelt eigene gedanken und ideen. das ist doch das spannende. oder hast du noch dringenden diskussionsbedarf? ich fand alle aspekte wieder, die mir durch den kopf gingen. übrigens: der fall trägt sich momentan in meinem bekanntenkreis so zu. ich kenne die familie nicht aus dem eff-eff, aber doch recht gut, so dass ich einen größeren einblick habe in den gesamtzusammenhang. mir ist klar, dass euch der fehlt. aber darum ging es mir auch nicht. der fall war nur ein aufhänger. mir ging es um die fragen: was tun in so einem fall? wie geht es kleinkindern mit ganztagsbetreuung? welche prioritäten legen eltern und warum? ich habe antworten gefunden. ob mein bescheidenes resümee jetzt noch so wichtig ist -- ich weiß nicht. falls es mich doch noch überkommt, melde ich mich zu wort.

Mitglied inaktiv - 22.04.2008, 21:59



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Ich finde es ja gut, dass Du hier in diesem Forum fragst, in dem es viele Mütter gibt, deren Kind ganztags betreut werden. Ich hatte neulich eine interessante Diskussion mit einer Freundin, deren Sohn mit 7 Monaten zur Tagesmutter ging. Sie würde ein weiteres Kind zwar zu einer Tagesmutter geben, aber nie in eine Krippe. Sie glaubt, dass die private Betreuung besser ist. Was ich damit sagen will: Viele von uns haben über die Zeit die Erfahrung gemacht, dass es den Kindern in den Krippen gut geht. Ich kann aber nachvollziehen, dass eine Mutter, die drei Jahre zuhause war und deren Kind mit drei in den Kindergarten in eine Gruppe von 24 Kinder kommt, sich nicht vorstellen kann, dass Kinder in der Krippe gut betreut werden. Das liegt aber daran, dass die Eingewöhnung in den Kindergärten oft nicht so sanft läuft wie in den Krippen, und das Betreuungsverhältnis ganz anders ist. Bei uns kommt alle zwei Wochen ein neues Kind, und die Erzieherinnen wechseln sich ab. Also erst nach vier Wochen, wenn die Eingewöhnung in der Regel spätestens abgeschlossen ist, kümmert sich die Erzieherin um ein neues Kind. Je älter die Kinder werden, desto schwieriger ist oft die Umstellung. Am besten werden jedoch die Erzieherinnen beurteilen können, ob das Kind eingewöhnt ist. Wenn Du der Familie einen Rat geben willst: Manchmal ist es besser, wenn der Vater die Kinder in die Kita bringt. Vielleicht ist das mal einen Versuch wert.

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 08:18



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Huhu, das ist wirklich das heisseste Thema, was Du hier ansprechen konntest *gg Ich denke, daß es wirklich schwer ist, da eine allgemeingültige Aussage zu treffen. Kind ist nicht Kind. Eltern sind nicht Eltern. Und Kita ist nicht Kita. Fakt ist, daß ein Kleinkind entwicklungspsychologisch auf verlässliche Beziehungen angewiesen ist, und diese durch eine Ganztagsbetreuung erstmal gestört werden können. (Auch durch andere Dinge wie Trennung usw.) Was ja nicht heisst, daß das nicht wieder hergestellt werden kann, das liegt dann sehr an der Einrichtung und dem, wie die Eltern ihre Bindung im Restalltag leben, wie Erzieherinnen diese Bindung eingehen usw. Ich selbst habe keine Kinder unter 3 Jahren länger als einige Stunden in Fremdbetreuung gegeben, aus diesem Grund. Es geht da aber viel um Hinschauen und Wahrnehmen und Begleiten - letztlich um die Qualität. Dann kann auch eine Kleinkindbetreuung sicher untraumatisch ablaufen. Das ist meine Meinung. Viele Grüße ! Cosma

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 09:00



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dank der vielen meinungen habe ich ein etwas differenzierteres bild bekommen. meine grundeinstellung hat sich nicht geändert: ich bin nach wie vor der meinung, wenn es geht, sollten eltern (mutter oder vater) versuchen in den ersten 2-3 jahren auf eine umfangreiche fremdbetreuung zu verzichten und dafür lieber kurzzeitig finanzielle einbußen hinnehmen. ABER: mir ist völlig klar, dass das nicht immer geht, dass frau oder mann dann den beruflichen anschluss verpasst, dass geld an allen ecken und enden fehlt, rechnungen nicht bezahlt werden können. dann ist es gut, dass es liebevolle kitas oder tagesmütter gibt. das ist doch immer noch besser, als das kind alleine zu hause zu lassen, um es mal krass auszudrücken. ja, ich glaube, dass frühe fremdbetreuung untraumatisch ablaufen kann. wenn alle umstände günstig sind. jedoch glaube ich auch, dass eine frühe fremdbetreuung immer nur zweite wahl ist. nicht unbedingt eine schlechte, aber eben nur die zweite. ich bin froh, dass ich vor dieser situation nicht mehr stehe. meine kinder sind 5 und 3, von 8 - 13/14 uhr in einem tollen kindergarten seit sie 3 sind. bis dahin war ich für sie da (auch mein mann, aber hauptsächlich ich), weil mir/uns das wichtig war. ich bin da konservativ, das gebe ich zu, obwohl ich sonst überhaupt nicht zum konservatismus neige. meine weltanschauung ist sehr psychoanalytisch geprägt. die psychoanalyse (wie auch die tiefenpsychologische entwicklungspsychologie) sieht frühe fremdbetreuung sehr kritisch. http://www.eltern-lehrer-fragen.de/Eigene%20Webs/Archiv/n-e-0737.htm ich will damit nur sagen, dass die einstellung, die jemand hat, immer auch eine frage des weltbildes, der weltanschauung, der normen und werte ist. das eigene weltbild ist niemals für alle menschen das einzig richtige, für einen selber hingegen schon.

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 09:53



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Interessanter Link, und da mir die Qualifikation "Sohn von irgendjemandem" ein wenig mager vorkommt, habe ich mal nach Sir Bowlby gegoogelt. Dabei bin ich auf eine etwas differenziertere Auslegung der NICHD-Studie gestoßen: http://www.zeit.de/online/2007/09/krippenbetreuung-bindung Gruß Susanne

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 19:15



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Kein Wunder: Diese "Familie ist Zukunft" Organisation ist ja auch die Speerspitze der konservativen Frauen-an-den-Herd-Bewegung.

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 19:48



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danke!!! hab auch ein bisschen rumgegoogelt, war aber anscheinend nicht so zielsicher. so in etwa hatte ich mir das nämlich auch gedacht und es auch im kopf, da es hier schonmal aufgekommen war.

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 20:25



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und so findet jeder die interpretation der studie, die ihm am besten in den kram passt. augenzwinkernde grüße!

Mitglied inaktiv - 23.04.2008, 22:12



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Sehe ich auch so. "ja, ich glaube, dass frühe fremdbetreuung untraumatisch ablaufen kann. wenn alle umstände günstig sind." Demnach müsste Dir die Interpretation der Zeit ja gut gefallen *zurückzwinker* Susanne

Mitglied inaktiv - 24.04.2008, 08:30