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wieder arbeiten, mir graut es davor

Thema: wieder arbeiten, mir graut es davor

Hallo, Nun ist es wieder soweit, das Jahr ist fast um, mein Kind muss mit 11 1/2 Monaten für 8 std in eine Krippe und ich fühl mich sau schlecht dabei. Wird sie ohne mich schlafen, wird sie viel weinen, wird ihr die trennung schaden? Ich bin froh eine neue Arbeit gefunden zu haben, aber die sorge nimmt mir die Freude! Wahrscheinlich geht es vielen hier so oder?

von weigel am 19.07.2014, 11:51



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Mir geht es gerade genauso! Ich war jetzt insgesamt 4 Jahre zu Hause. Ab Oktober gehe ich wieder arbeiten, halbtags. Eigentlich, weil ich will, nicht weil ich muss. Aber trotzdem, je näher der Zeitpunkt rückt, desto mehr frage ich mich, ob und wie wir das geregelt kriegen. Meine Tochter ist schon seit einem Jahr im KiGa, für sie ändert sich daher eigentlich nichts. Aber mein Sohn kommt jetzt erst rein und da er dann erst zwei Jahre sein wird, mache ich mir auch Sorgen, wie er das schafft. Außerdem kann es in meinem Beruf gut sein, dass ich trotz Halbtagsstelle abends oder am Wochenende arbeiten muss. Da ist dann meine Sorge, ob ich noch genug Zeit für die Kinder habe! Aber wie gesagt, eigentlich will ich ja wieder arbeiten. Und andere Mütter schaffen das ja auch, viele auch mit einem Vollzeit-Job. Von daher wird's schon werden!

von Else2011 am 19.07.2014, 12:52



Antwort auf Beitrag von weigel

Ich arbeite seit dem 11 Lebensmonat meines Kindes, und ich fand es für uns auch zu früh. In die Krippe ging es dann mit ca 14 Monaten, und zwar halbe Tage- wir haben uns sehr viel Zeit für die Eingewöhnung genommen (6Wochen) und es lief prima. Für uns kam aber ganztags nicht in Frage, obwohl alles gut läuft und es durchaus viele Kinder gibt, welche ganztags hingehen (und es scheint ihnen zu gefallen). Die Kinder machen es meistens gut mit, wenn die Eingewöhnung gut und ohne Zeitdruck durchgeführt wird und man selbst sicher ist und ihnen das Gefühl gibt, dass sie dort gut aufgehoben sind. Alles gute!

von Joggi am 19.07.2014, 13:20



Antwort auf Beitrag von weigel

Nö, ich bin nach 5 Monaten wieder arbeiten gegangen. Und der Kleine kommt mit 1 1/2 J. in die Krippe. Darauf freue ich mich, weil er total heiss auf andere Kinder ist, hat damit angefangen als er 1 wurde. Ich versuche nur, dass es nicht allzulange ist. 6 Stunden, aber ich glaube kaum, dass es bei 8 Stunden sooo anders ist. Ich bin jedenfalls gespannt. Je mehr du Angst davor hast, desto eher übeträgst du das aufs Kind. Das Umfeld trägt viel dazu bei, dass man sich schlecht fühlt, wenn man wieder arbeiten geht. Viel Erfolg bei deinem Wiedereinstieg.

von Nadinnsche am 21.07.2014, 08:25



Antwort auf Beitrag von weigel

Hallo, ich habe meine beiden Mäuse auch schon vor dem ersten Geburtstag in der Kita gehabt. Vielleicht hilft es Dir, ein paar Erfahrungen zu lesen? Es ist ein bißchen lang geworden: Ich habe nach der Elternzeit mit meinen beiden Kindern jeweils wieder Vollzeit gearbeitet (seit 7 Monaten arbeite ich jetzt "nur" 34 Stunden). Es lief und läuft gut mit unserer Kita. Mein Jüngster war auch mit 7 Monaten schon täglich dort, weil ich in der Zeit meine Promotion noch geschrieben habe. Meine Große kam mit 11 Monaten in die Kita, weil ich dann wieder begonnen habe zu arbeiten. Unser drittes Kind, das gerade unterwegs ist, wird auch nach einem Jahr in die Kita kommen. Ich kann Dich sehr gut verstehen, mir fiel es gerade beim ersten Kind auch sehr schwer, sie loszulassen. Man ist das erste Jahr noch rund um die Uhr mit den Kleinen zusammen und dann weiß man auf einmal nicht mehr jederzeit, was sie gerade tun. Das ist auch für uns Eltern ein großer Schritt und verlangt auch eine große Portion Vertrauen in die Kita. Mir tat das Gespräch mit den Betreuerinnen immer sehr gut. Sie haben mir in der Anfangszeit beim Abholen detailliert berichtet, wie es war und sogar ein tägliches Protokoll über die Schlafenszeiten, Essgewohnheiten und besondere Vorkommnisse geschrieben bis es dann nur noch einen Zettel bei Besonderheiten gab. Es gibt zum Glück ja vorher auch eine 4- bis 6wöchige Eingewöhnungsphase mit einer festen Bezugsbetreuerin nach dem sogen. Berliner Modell- zumindest ist das bei uns so- in der man zunächst ja auch dabei ist und die Kita auch selbst kennenlernt. Die Eingewöhnungszeit ist schließlich auch für die Eltern , denn mir tat es gut zu sehen, wer die anderen Kinder und die Betreuerinnen so sind, wie der Tagesablauf dort funktioniert etc. Wir haben nach ca. einer Woche begonnen, immer ein paar Minuten Abstand voneinander zu haben und die Maus also schrittweise auch mal in den Händen der Bezugsbetreuerin zu lassen. Es waren dann also in den 6 Wochen viele kleine Schritte, von den ersten 20 Minuten ohne mich in der Kita bis hin zum Mittagsschlaf dort. Man sollte auch die Gruppendynamik nicht unterschätzen. Da sind auch noch andere so kleine Knirpse und sie gucken sich dann auch gegenseitig ab, was gerade gemacht wird, wie das mit dem Mittagsschlaf in der Kita so geht etc. Da war ich dann auch sehr überrascht, dass der Mittagsschlaf hier sogar besser lief als nur mit mir zu Hause. Also, ich will damit nur sagen, es ist natürlich ein neuer Abschnitt und auch eine aufregende Zeit der Umstellung für euch beide. Aber die meisten Kitas begleiten diesen Abnabelungsprozess sehr liebevoll und man gibt sein Kind schließlich nicht von einem Tag auf den anderen einfach so in fremde Hände... Es kann dann natürlich sein, dass es ein paar Wochen oder wie bei uns ein paar Monate dauert, bis es beim Abschied keinerlei Tränen mehr gibt. Meine Große hat 4 monatelang beim Abschied immer noch geweint. Das war auch für mich hart, aber sobald ich aus der Tür war, war sie fröhlich und aufgeschlossen und gut gelaunt. Also, sie hat nicht dauerhaft darunter gelitten und sich dann auch auf die Bezugsbetreuerin eingelassen und sich von ihr trösten lassen. Das ist das Wichtige nach der Eingewöhnungsphase, dass der Trost dann auch von dieser Seite kommen kann, denn dass der tägliche Abschied eine Zeit lang immer noch nicht leicht fällt, ist normal. Meine Große geht also seit Jahren sehr gerne in ihre Kita. Wenn wir mal einige Zeit wegen Krankheit zu Hause sind, fragt sie schon täglich nach, wann sie endlich wieder hin darf. Bei meinem Jüngsten verlief es noch reibungsloser. Er war kein Kind, dass zum Abschied geweint hat. Er hatte seine Bezugsbetreuerin und sobald er bei ihr auf dem Arm war, war alles in Ordnung. Mir haben die Betreuerinnen vor Ort auch immer wieder gesagt, es ist -nicht nur aber eben auch- wichtig, dass ich als Mama/Papa die Zeit in der Kita als selbstverständlich, normal und etwas schönes reflektiere und durch mein schlechtes Gewissen nicht ausstrahle, dass es etwas beängstigendes und besorgniserregendes ist. Das verunsichert die Kinder dann erst recht. Dafür muss man sich innerlich natürlich auch entsprechend einstellen und diesen neuen Schritt wichtig und richtig finden. Ich will damit ein wenig zeigen, dass Du nicht alleine mit der Situation bist und es auch keine "unnormale" oder gar schlimme Sache ist, seine Kinder in die Kita zu geben. Ich bin von jeher eine überzeugte "Kita - Anhängerin" und für meine Kinder und unsere persönliche Situation, ist das auch alles ganz richtig und gut so. Und Dir geht es letztlich sicher auch besser damit, arbeiten zu können....das ist auch legitim..... Ganz lieben Gruß

von GuertlMa am 21.07.2014, 11:31



Antwort auf Beitrag von GuertlMa

Ich kann mich in meinen Erfahrungen vollstens bei GuertlMa wiederfinden. Auch meine Mädchen "mussten schon" mit ca. 10 Monaten jeweils in die Krabbelstube gehen. Bei der Großen stand ich noch mitten in der Ausbildung, die ich unbedingt abschließen wollte (hab ich auch geschafft :)) und bei der Kleinen habe ich einfach anhand der guten Erfahrungen mit der Großen wieder so gehandelt. Auch bei unseren Krabbelstuben (Diakonie) wird das Berliner Modell angewendet, es gibt also eine sanfte Eingewöhnung, die allen Beteiligten wunderbar viel Zeit und Raum schafft einander kennenzulernen. Ich musste eben beim Lesen von GuertlMa's Beitrag an einer Stelle lachen, denn der Mittagsschlaf in der Einrichtung klappt(e) auch bei uns immer viel besser als Zuhause. Ich halte meine Töchter (2 und 7 Jahre alt) für sozial, sprachlich, motorisch und emotional wunderbar entwickelt und stelle insbesondere bei der Großen heute fest, dass die "frühe" Betreuung ihr wohl eher nicht geschadet hat. Meine Erfahrungen kann man sicher nicht auf alle Familien kopieren aber ich hoffe sie helfen Dir dennoch. Ich bin froh (nicht zu letzt wegen der Ausbildung, die mir viele Türen geöffnet hat) diesen Weg gegangen zu sein und stolz auf das was meine Mädels und ich gemeinsam schaffen. Ich wünsche Dir auch ganz viel Erfolg und Freude an deiner Entscheidung Boots

Mitglied inaktiv - 22.07.2014, 13:55