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Vorschläge für das Gespräch mit der Chefin - eigene Erfahrungen?

Thema: Vorschläge für das Gespräch mit der Chefin - eigene Erfahrungen?

Hallo! Ich habe mich vor einiger Zeit schon ein mal an euch gewandt und hilfreiche Antworten bekommen. Diese erhoffe ich mir auch jetzt noch mal. :) Ich habe mich jetzt - auch wenn ich mich nach wie vor nicht so richtig darauf freuen kann - dazu entschlossen doch erst mal noch meine Stelle (Sekretariat Uni) zu behalten. Es ist halt einfach ein sicherer Job im öffentlichen Dienst und da wir ja auch noch ein Kind bekommen möchten, behalte ich dann doch lieber (vorerst) den Job, der mir Sicherheit gibt. Allerdings muss ich dann ja wie gesagt meine Arbeitszeit auf 80 % (ca. 6 Stunden) kürzen, weil ich so einen langen Fahrtweg habe. Mein Problem: Jedes Institut an der Uni hat nur ein bestimmtes Kontingent an Sekretariatsstellen. Dieses ist bei uns voll ausgeschöpft. Üblicherweise wird von 100% auf 50% gekürzt. Auf 80% kürzt fast niemand. Außerdem sind in unserem Institut alle Stellen bis auf eine 100%-Stellen. Meine Chefin hat bei meinem letzten Besuch im Büro schon angedeutet, dass es nicht möglich ist, dass ich auf 80% kürze - dass sie keine Möglichkeit sieht, wie das funktionieren könnte. Ich habe in Vorbereitung auf das kommende Gespräch mit meiner Chefin mit der Personalabteilung gesprochen um die Optionen zu erfragen, falls meine Chefin der Kürzung nicht zustimmt. Diese haben mich dann an den Leiter des Servicebereiches verwiesen, der die Mittel für unser Institut freigibt. Dieser wies mich dann darauf hin, dass ich als AN natürlich das Recht habe meine Arbeitszeit zu verkürzen, dass aber auch die Uni als AG Rechte hat - was mir natürlich klar ist. Er hatte dann nur die Vorschläge für meine 20% entweder eine Tutorenstelle (studentische Hilfskraft) einzurichten oder der Kollegin, die nur 50% arbeitet meine 20% anzubieten. Aus früheren Gesprächen weiß ich allerdings, dass sie gar nicht mehr als 50% arbeiten möchte. Ich weiß natürlich nicht inwieweit sich das inzwischen geändert hat. Und auf jeden Fall soll ich - was mir natürlich auch klar ist - noch mal mit meiner Chefin sprechen. Allerdings denke ich nicht, dass da groß was bei rauskommen würde. Meine Fragen an euch wären jetzt. Kennt sich jemand mit solchen Dingen im Öffentlichen Dienst aus und könnte mir Tipps zur Problemlösung geben? Und was passiert eigentlich, wenn es keine Lösung gibt damit ich 80% arbeiten kann? Muss ich mich dann entscheiden zwischen 100 und 50%? 50% sind auf keinen Fall machbar für mich. Ich hoffe ja, dass man mich, falls es in meinem Institut keine Lösung gibt, in ein anderes Institut versetzen kann. Aber so einfach ist das wohl auch nicht (habe ich aus dem Gespräch mit dem Leiter des Servicebereiches rausgehört), weil auch nicht dauernd Stellen zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sind alle Stellen bei uns auch teilzeitfähig, also wären auch eigentlich 80% möglich sein. Das Problem sind die 20%, die dann irgendwie aufgefangen werden müssen. Ich hoffe, das ist jetzt nicht alles zu wirr. Bin eigentlich schon ganz schön müde, aber das hat mich jetzt nicht schlafen lassen und deshalb musste es noch schnell raus. Ich hoffe, dass mir vielleicht ein paar von euch weiterhelfen können.

von Isa1005 am 19.03.2013, 01:42



Antwort auf Beitrag von Isa1005

Hi, du wirst wohl eine Lösung liefern müssen, wie die dann fehlenden 20% aufgefangen werden sollen. Eine 20% Stelle tritt ja tatsächlich niemand an... Die beste Lösung wäre die mit der Aufstockung der Kollegin - hast du sie schon mal gefragt, ob sie ggf. Lust dazu hätte? Eine Hiwine würde ich als Vorgesetzte nicht als Lösung akzeptieren - ständige Wechsel, neue Einarbeitung etc. wären da vorprogrammiert. Die beste Lösung wäre natürlich, wenn du die Arbeit in 80% der Zeit trotzdem schaffen würdest :) Nein, mal im Ernst, hast du ggf. Arbeiten, die du im Zug oder zu Hause erledigen kannst (Lektorat, schreiben...)? So könntest du deine Anwesenheit im Büro reduzieren und trotzdem 100% arbeiten (wenn du bereit dazu bist). Gruß, Speedy

von speedy am 19.03.2013, 09:57



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Ich will erst mal mit meiner Chefin sprechen bevor ich der Kollegin diesen Vorschlag mache. Die beiden kommen nämlich nicht sooo gut miteinander klar. Was die Tutorenstelle angeht, könnte ich mir vorstellen, dass das die Lösung wird. Wir haben bei uns sehr viele Tutoren, weil unsere Professoren alle einige Projekte haben, wo hauptsächlich Tutoren arbeiten und einige sind auch direkt für das Institut bzw. die einzelnen Fachbereiche angestellt. Ich glaube min. 1/3 unserer Mitarbeiter sind Tutoren. Die sind bei uns in der Regel die maximale Zeit angestellt (2x2 Jahre, weil immer erst mal nur für 2 Jahre ein Vertrag gemacht werden darf). Mit Einarbeitung neuer Mitarbeiter hat bei uns niemand ein Problem. Das ist bei uns Alltagsgeschäft. Wir haben ständig entweder grade neue Tutoren oder suchen nach ihnen. Da unsere Profs immer nur die besten Studenten als Tutoren einstellen, ist die Einarbeitung meist sehr unkompliziert. Schlimmer ist für die Kollegen eher, dass ständig die Sekretärinnen wechseln. Als ich angefangen habe, war ich bereits die Dritte in zwei Jahren. Wir haben nur eine Kollegin, die schon 5 oder 6 Jahre da ist. Ansonsten nur noch die Halbtagskollegin (3 Jahre) und ich (2 Jahre - inkl. Elternzeit). Die letzte Stelle ist momentan gar nicht besetzt, weil die Kollegin nach einem Jahr auf ihre alte Stelle zurück gegangen ist. Da die Arbeit schon bei 100% kaum zu schaffen ist (eben wegen der ganzen Projekte, die quasi nebenbei mitgemacht werden müssen), wird es wohl nicht klappen mit 80% trotzdem alles zu machen. :) In dem selben Atemzug, in dem mir meine Chefin sagte, dass eine Reduzierung der Zeit nicht möglich ist, sagte sie auch, dass unbedingt die Präsenz im Büro erforderlich ist und zwar von 9-17 Uhr. Ich hatte ja auch daran gedacht, einen Teil zu Hause zu machen, aber das ist bei unserer Arbeit tatsächlich schwierig. Außerdem wäre es ungünstig immer den Tag so aufzuteilen. Also müsste ich immer ein paar Tage in der Woche ins Büro und die anderen Tage von zu Hause aus arbeiten. Da kommt dann wieder das Problem auf, dass ich dann 11-12 Stunden unterwegs bin. Das will ich zum einen deshalb nicht, weil mir Zeit mit meinem Kind wesentlich wichtiger ist, als die Arbeit und zum anderen, weil kein Kindergarten bei uns länger als bis 17:30 Uhr geöffnet hat. Das ist nicht zu schaffen, wenn ich bis 17 Uhr im Büro sein soll und dann erst mal eine Stunde hinfahren muss.

von Isa1005 am 19.03.2013, 11:12



Antwort auf Beitrag von Isa1005

wenn ich das richtig verstehe, willst Du Deine tägliche Arbeitszeit verkürzen, also nicht einen Tag komplett zu Hause bleiben, oder? Ich würde mit der Chefin mal folgende Punkte besprechen: - wo liegen ihre größten Bedenken bei der Reduzierung? dass ihr Vorzimmer nicht besetzt ist, dass Arbeit liegen bleibt, oder wo genau? - aus meiner Erfahrung heraus sind Mitarbeiter, die "nur" 80% arbeiten, um einiges effizienter als viele 100%-Kräfte, da sie einfach nicht für Tratschpausen etc. die Zeit haben. Je nachdem, wo Deine Chefin ihre Probleme mit den 80% hat, würde ich da versuchen, einzuhaken - biete ihr an, zunächst einen Versuch für 2-3 Monate zu starten, ob sich die REduzierung wirklich so gravierend auswirkt - biete gleichzeitig an, Dich privat noch mal nach einem Ausbau Deiner Betreuungszeiten umzusehen, damit Du nicht so früh nach Hause musst - biete ggf an, dass Du Teile der Arbeit zu Hause erledigst (falls das geht), und somit ggf. noch mal 10% Zeit einfach ohne Präsenz arbeiten kannst. So, das sind die Ideen, die ich habe... Ulrike

von u_hoernchen am 19.03.2013, 11:09



Antwort auf Beitrag von u_hoernchen

Hallo Ulrike! Danke für deine Antwort. Genau, ich will die tägliche Zeit runterkürzen und weiterhin Montag bis Freitag arbeiten. Ihre Bedenken liegen dabei, dass wir so viel zu tun haben, dass die Arbeit bei 100% schon kaum zu schaffen ist ohne Überstunden. Eigentlich sind wir alle überlastet, aber da die Projekte quasi nebenbei mitgemacht werden müssen (obwohl sie genauso viel Arbeit machen wie die täglichen Büroarbeiten), kann niemand weiter eingestellt werden. Zusätzlich gibt es eben auch diese Professoren, die gar kein Anrecht auf ein Sekretariat haben und auch noch nebenbei mitbetreut werden müssen. Das heißt, wenn ich aus der Elternzeit zurück komme, habe ich drei Professoren zu betreuen. Zwei mit jeweils einer halben Sekretariatsstelle und eine, die nebenbei noch betreut werden muss. Alle drei (besonders die ersten beiden) haben so viele Projekte zu laufen, dass die wahrscheinlich allein schon eine 100%-Sekretärin gut beschäftigen könnten. Ich bin mir fast sicher, dass man das Problem mit der Betreuung irgendwie lösen könnte. Bisher weiß ich noch nicht, wie mein Freund zu dem Zeitpunkt arbeiten wird, aber er arbeitet in einer Branche wo man auch viel von zu Hause aus machen kann. Aber ich WILL gar nicht 11-12 Stunden unterwegs sein (zzgl. die Zeit, die ich erst mal zum Kindergarten brauche und zurück). Wenn ich dann nach Hause komme ist mein Kleiner schon so gut wie im Bett und ich will ja auch Zeit mit ihm haben. Ich hoffe wir finden irgendeine Lösung. Mich würde ja eben auch interessieren, was passiert, wenn wir keine Lösung finden durch die ich 80% arbeiten könnte. MUSS ich mich dann entscheiden zwischen 100 und 50%?

von Isa1005 am 19.03.2013, 11:31



Antwort auf Beitrag von Isa1005

Anfangs hatte eine Doktorandin 50 % meiner Wissenschaftlerstelle. Dann wollte ich aber erhöhen (bin derzeit auf 65 %). Nun habe ich aber das Glück, eine Kollegin zu haben, die nach der Geburt ihres Sohnes den Fehler gemacht hatte, 50 % ihrer Stelle aufzugeben (befristet reduzieren ging damals wahrscheinlich auch noch gar nicht). Die nimmt "meine" 35 % derzeit mit Kusshand. Allerdings forscht sie in der Zeit an ihren Projekten, nicht an meinen. Mein Kollege (gehobener Dienst) hat auf 75 % reduziert und hatte schonmal 2 Jahre einen FH-Bachelor (Masterstudent) als HIWI. Der hatte dann aber wirklich eine eigenes Aufgabenfeld. Mal eben 20 % der Sekretariatsarbeiten abzugeben stelle ich mir schwierig vor. Warst Du denn immer voll ausgelastet oder war viel reine "Präsenz"? Vielleicht könnte den Telefondienst am Nachmittag ja ein Doktorand übernehmen?? Trini

von Trini am 19.03.2013, 11:18



Antwort auf Beitrag von Trini

Hallo Trini! Das hört sich ja auch kompliziert an. 75% könnte ich mir auch noch vorstellen. Vielleicht wären 25% ja besser zu vergeben, aber so ein großer Unterschied ist das ja auch nicht. Nein, leider ist es nicht reine Präsenz. Oft komme ich nicht mal dazu eine Mittagspause zu machen und mache trotzdem noch länger. Eigentlich sind wir Sekretärinnen für die ganze Arbeit, die wir machen müssen unterbezahlt. Das sehen auch die Profs so. Aber ist halt Tarifvertrag. Hier mal die Diskussion von Januar: http://www.rund-ums-baby.de/babyundjob/beitrag.htm?id=80571&suche=isa&seite=1 Da hatte ich auch schon mal viel zu der Situation erklärt.

von Isa1005 am 19.03.2013, 11:38