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Sind Arbeitnehmer/innen mit Kind/er unflexibel ?

Thema: Sind Arbeitnehmer/innen mit Kind/er unflexibel ?

Hallo! Ich hatte heute mit meiner neuen Chefin ein Gespräch, wir haben uns über die derzeitige Situation im Betrieb (ambulanter Pflegedienst) unterhalten - wir suchen dringend Pflegekräfte, aber laut meiner Chefin findet sie niemanden, weil " die Bewerberinnen alles Hausfrauen und Mütter sind, die nur Vormittags arbeiten können und somit total unflexibel sind..." Sie wird allen Bewerberinnen absagen, denn sie braucht flexible Leute - also ohne Kinder. Ich war sprachlos nach diesem Gespräch, erstens habe ich auch ein Kind und auserdem brauchen wir dringend Leute. Sind wir wirklich so unflexibel und nicht belastbar??? Eure Meinung bitte!

Mitglied inaktiv - 30.09.2010, 22:38



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Tja, genau mein Thema. Wohin mit dem Kind, wenn man um 6 anfangen muss, der Kiga aber erst um 7 öffnet? Oder nachmittags keine Oma zur Verfügung steht? Ich denke, die Frage kannst du dir selbst beantworten. Ich hab ein Jobangebot, aber werde es ablehnen müssen, weil der Kiga spät aufmacht und ich den Weg nicht schaffe...

Mitglied inaktiv - 30.09.2010, 22:42



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meinst du den Job, wovon du unten weiter gepostest hast?? Wann macht denn der Kiga auf?? Und es gibt auch die Möglichkeit einen Babysitter früh morgens zu haben, der die Kinder fertig macht und dann zum Kiga bringt!!! Machen mehrere hier im Bekanntenkreis. Dadurch ist man um einiges flexibler und kann dann doch arbeiten. Und es ist nicht teuer, ist ja meist nur ne Stunde oder so....

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:07



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Natürlich sind Mütter unflexibler. Man kann nun mal sein Kind nun mal nicht auf einer Parkbank zwischenlagern, sondern braucht eine Betreuung - und die Öffnungszeiten vieler Kitas in Deutschland decken bei weitem nicht das ab, was man benötigt, um Vollzeit zu arbeiten, selbst bei halbwegs "normalen" Arbeitszeiten, von Schichtdienst ganz zu schweigen. Allerdings ist ein AG, der lieber gar keinen einstellt, als eine Mutter, die nur zu bestimmten Zeiten arbeiten kann, auch nicht gerade flexibel. Mit Teilzeitmodellen kann man da doch einiges auffangen. Manche wollen vormittags arbeiten, andere vielleicht eher abends, wenn der Partner aufs Kind aufpasst.. Jobsharing wäre eine Möglichkeit. Aber es wird lieber gejammert, dass man keinen findet, der den Job will, als aus den Bewerbern das beste zu machen.

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 00:05



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Genau! Ich kenne AG, die sich ein bisschen umgestellt haben und - da Leute gesucht - eben umgemodelt haben, so dass eine Schicht erst um 8.00 h anfängt oder jemand nur Frühdienst hat. Alles ist machbar. Natürlich ist klar, dass der Betrieb nicht weiterläuft, wenn es NUR solche Kräfte mit Sonderwünschen gibt. Aber wenn andere den Rest abdecken (ältere Arbeitnehmer oder kinderlos oder mit größeren Kindern), dann klappt das. Da kommt es eben auf die Flexibilätat aller (Chef, Kollegen) an, nicht nur auf den einen Bewerber!

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 08:07



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Da stimme ich dir zu. Nur es gibt leider zu viele (vorallem kinderlose) AN die nicht bereit sind nur die späten oder schlechten Schichten zu machen! Das habe ich in meiner Firma selber erlebt! Da musste eine Mama aufhören weil sie mit den Arbeitszeiten sich nicht um ihre Tochter kümmern konnte. Sie wollte morgens arbeiten (weil Tochter in der Schule ist)! Da gab es beschwerden von den Kollegen das sie es nicht einsehen dafür bestraft zu werden weil sie keine Kinder haben!!! Traurig aber wahr sie musste aufhören! LG Jenni

Mitglied inaktiv - 02.10.2010, 08:11



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Hallo, Arbeitnehmerinnen mit kleinen Kindern sind im Durchschnitt sicher unflexibler, aber besonders flexibel oder klug verhält sich diene Chefin m.E. auch nicht. Sie sagt allen pauschal ab, ohne erstmal die Möglichkeiten auszuloten? Es gibt Frauen, die eine flexible Kinderbetreuung haben, es gibt Frauen, bei denen der Mann der flexible Part zu Hause ist, und es gäbe vielleicht Möglichkeiten, mit mehreren Frauen doch sinnvoll alle zeiten abdecken zu können... Dieses (Vor)urteil von den unflexiblen Müttern schlug mir auch entgegen, als ich meinen letzten Auftrag angenommen habe; ich war und bin aber nciht besonders unflexibel, weil mein Mann auch sehr flexibel ist und der, der das Vorurteil geäußert hat, war schon auch ziemlich zufrieden dann. Aber es war nervig, weil ich immer so ein bisschen das GEfühl hatte, "beweisen" zu müssen, wie flexibel und belastbar ich trotzdem bin (m.E. gerade deswegen!), und ich glaube, beim nächsten Mal würde mich so eine laut geäußerte Einstellung nachhaltig abschrecken, einen Auftrag anzunehmen. Das wäre dann vielleicht auch Pech für den Auftraggeber, genauso, wie es hier auch Pech für deine Chefin ist, die ja dann ganz ohne Leute da steht, LG Kristina

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 08:24



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Leider gibt es extrem unflexible Menschen (ich schreibe absichtlich nicht Mütter/Väter/Eltern). Dass die Arbeitszeit an die Betreuungsmöglichkeiten angepasst werden muss, ist logisch. Ich sehe es aber bei uns auch immer wieder, dass nur die Rosinen herausgepickt werden, und dann kann das nicht funktionieren. Warum kann man nicht auch mal nachts oder am Wochenende arbeiten? Wenn der Partner daheim ist und sich um die Kinder kümmern könnte? Da kommen dann solche Antworten wie "ich geb doch mein Wochenende nicht her", "mein Privatleben ist mir wichtiger". Klar, das Privatleben wird sich gleich selbst zerstören, wenn man ein paar Stunden am Wochenende oder ein, zwei Nächte pro Woche arbeitet. Wenn sie dann doch mal "zwangseingeteilt" werden, machen sie krank/kindkrank. Solche Probleme gibt es bei uns nicht nur mit Müttern, sondern auch mit vielen anderen Mitarbeitern. Als gute Chefin sollte sie die Möglichkeiten individuell ausloten (Kindergartenzeiten, Arbeitszeiten des Partners, Vorhandensein von Omas, Freunden, etc.). So könnte sie bestimmt einen guten Mitarbeiterstamm finden, mit einer Mischung aus "unflexiblen" und "flexiblen" Leuten. Gerade in der Pflege braucht man doch auch abends, nachts und am Wochenende Mitarbeiter. Da werden sich doch Bewerberinnen finden lassen, deren Männer "normale" Arbeitszeiten haben.

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 09:49



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ja, Mütter mit Kindern sind (notgedrungen) unflexibler und fallen im Schnitt auch häufiger aus. Gerne nimmt die Mutter auch noch die 10 Kindkrank-Tage des Vaters, also fällt er nie aus, sie doppelt so häufig. Dann braucht man sich leider auch nicht zu wundern, wenn es für Mütter schwer ist, eine Arbeit zu finden. Es gibt viele sehr erfreuliche Gegenbeispiele, für die ein kluges Unternehmen selbst flexibel wird. Leider müssen auch die Mütter, die selbst gut organisiert sind, mit diesem Vorurteil (bzw. ja eigentlich Erfahrungswert) leben und ersteinmal dagegen an überzeugen. LG, carla72

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 10:13



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Hallo, leider ist meine Erfahrung auch die, dass Bewerberinnen von außen mit kleinen Kindern meist sehr festgelegt sind in ihren Vorstellungen über: Arbeitszeit Nettoverdienst (bei Lohnsteuerklasse V) Je nach Stelle, kann ersteres trotzdem klappen, wobei totale Unflexibilität zu Unmut bei den Kolleginnen führen wird. Letzteres ist ganz oft ein k.o.-Kriterium. Anders sieht es aus bei denen, die vorher schon im Betrieb sind, die Abläufe kennen und von vorneherein an ihrer eigenen Flexibilität "bauen". So schockierend die Aussage Deiner Chefin ist, ich kann sie doch auch verstehen. Allerdings ist niemand gezwungen, Kinder im Lebenslauf anzugeben. Das ist auch nicht merh unbedingt üblich. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 10:24



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Klar sind sie, ist ja auch normal, außer man hat nen Mann zu Haus, der einem für den Job den Rücken frei hat oder eine megaflexible Betreeung. Ich bin ae trotzdem super flexibel, halte meine Termine ein, Dienstreisen egal ob unter der Woche oder an den WE kein Problem, habe in 14 Jahren genau 2 Krankheitstage genommen, habe am Tag der Entbindung meines Kleinen noch gearbeitet.... DENNOCH kann ich nicht wie meine männlichen Kollegen jeden Abend bis 8 in der Firma hocken, weil sonst die Kids wirklich mal auf der Strecke bleiben und ich sehs auch nicht ein bei abgegoltenen Überstunden und aktueller enormen Lohnkürzung jede Woche enorm mehr als die 40 h zu arbeiten, die im Vertrag stehen. In meiner alten Firma ging es eigentlich, ALLERDINGS habe ich auch immer das Gefühl gehabt als Führungskraft mit Kids NOCH flexibler sein zu müssen wie die Männer und das heftigste, was mir passiert war, daß der Kollege, der ein Kind (also seine Frau :-)) bekommen hat und seine Frau zu Hause war, auf einmal mir nix Dir nix jeden Freitag Homeoffice machen durfte und ich trotz 2 Kids und AE nicht 1 einzige Stunde, obwohl in meiner Tätigkeit einiges von zu Hause möglich gewesen wäre. Ich denke der Argwohn der AG kommt davon, daß viele wirklich auf den Vormittag pochen wenn sie denn arbeiten wollen und sich da auf nix einlassen, das würde mir als Chef sicher auch sauer aufstoßen. Ansonsten bin ich der Meinung, daß Arbeitgeber allmählich umdenken sollten und den wirklich arbeitswilligen Frauen gerne auch mal entgegenkommen könnten mit Homeofficezeiten oder ähnlichem. Jede und da steh ich ganz vorne in der ersten Reihe würde ihrem AG die Füße küssen und bis in die Haarspitzen motiviert sein, wenn ich da etwas mehr Flexibilität hätte. Ich hatte z.B. in der alten Firma einen sehr wichtigen Kunden aus USA der sagte sich damals genau in meinem Mutterschutz an, Mini war 2 Wochen, also bin ich mit Maxicosi in die Firma (da keine Alternativbetreuung), Kind war brav hat 4 h gepennt, wir haben gearbeitet. Die Kunden haben es mir mit dem Weggang aus der Firma gedankt indem sie mir einen für mich sehr lukrativen Nebenjob angeboten haben und ich kann ihn komplett von zu Haus aus machen (ausser die Reisen und Messetermine), ihr ist es wichtig, daß die Arbeit gemacht wird und von wo aus ist ihr egal. Soche Arbeitgeber sollte es echt mehr geben.... Leider ist das im Moment noch nicht zum Vollzeitjob ausbaufähig sodaß ich eine 40 h Vollzeitstelle habe und diesen Nebenjob. Ich frage mich - und diese Frage geht jetzt an diejenigen, die selber eine Firma haben/leiten oder im Personalwesen sind- warum sich soviele Firmen noch dagegen wehren, ihren weiblichen Mitarbeiterinnen etwas mehr Freiheiten zu geben, wenn diese beweisen, daß die Arbeit ordentlich gemacht wird? Sorry ist etwas lang geworden, aus aktuellem Anlaß weil mein Hauptarbeitgeber NULL flexible ist in der Hinsicht und das allmählich alles super stressig wird.... na ja ist leider so

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:26



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Warum die Arbeitgeber so unflexibel sind? Weil ja leider bei der Möglichkeit der Teilzeitarbeit nicht auf persönliche Flexibilität der Frauen, sondern nur auf die betriebliche Möglichkeit geschaut wird. D.H., ich kann nicht einer (gut organisierten) Mutter Teilzeit gewähren und einer anderen (unflexiblen) nicht. Die fürchten den Dammbruch, ganz einfach. Informell geht meist einiges, vor allem, wenn man schon länger im Betrieb ist und Einsatzbereitschaft bewiesen hat. LG, carla72

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 15:26



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jein. Ich glaube wie oft im Leben ist es ein Spiel von Geben und Nehmen. Wenn ich das Gefühl habe, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird, dass mein Arbeitgeber auf meine besondere Situation eingeht, dass er mir in der Abwicklung meiner Aufgaben gewisse Freiheiten gibt bzgl. wann und wo ich sie erledige, dann bin ich auf der anderen Seite auch bereit, nicht auf festen Arbeitszeiten zu bestehen und um Punkt xx Uhr den Griffel fallen zulassen. Das setzt natürlich voraus, dass meine Betreuungssituation diese Flexibilität erlaubt und dass ich immer Netz und doppelten Boden habe. Mein Chef (der als ich bei ihm anfing, mehr als skeptisch war wegen Teilzeit) meinte nach einem Jahr erfolgreicher Zusammenarbeit nur "solange ich Sie bei Hagenbecks an der Kasse anrufen kann und Sie mir dann immer noch helfen, warum sollen Sie nicht Teilzeit arbeiten?" Das ist im Pflegedienst ggf. schwieriger als wie bei mir in einem Job im Büro. Wir erwarten von unseren Arbeitgebern manchmal Unmögliches: "ich hätte gerne eine Projektleitung in einem Auslandsprojekt, aber bitte in Teilzeit" - Mädels, hier müssen wir realistisch bleiben! Aber auch die ARbeitgeber müssen mit sich verändernden Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt (weniger Fachkräfte, Väter mit Teilzeitwunsch) mal die althergebrachten Schemata verlassen. Flexible Schichtmodelle, etc. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es wird sich entwickeln müssen. Ein Arbeitgeber, der von vorneherein ausschließt, sich diesen neuen Bedingungen zu stellen, wird über kurz oder lang keine Arbeitskräfte mehr finden - siehe Deine Chefin! Deine Chefin braucht vor allem gute Erfahrungen mit Müttern. Und die kann sie nur sammeln, wenn sie welche einstellt - Teufelskreis... Ulrike

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:15



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triffst es total auf den Punkt, bin voll Deiner Meinung!

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:28



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zu Deiner Frage (bin weder Chef noch Personaler): man muss sich die Chefs erziehen. Und die müssen einem die Chance geben, zu beweisen, dass Leistung nicht mit der Anwesenheit am Schreibtisch zusammenhängt. Das braucht Zeit und Nerven. Aber meinen habe ich jetzt nach 4 Jahren so weit, dass ER in die Personalabteilung marschiert (ohne dass ich davon weiß!) und erst mal durchsetzt, dass es Führungskräfteverträge und Dienstwagen auch für Teilzeitkräfte gibt. Das pauschale "das haben wir doch noch nie gemacht" kontert er mit einem lapidaren "und warum nicht? spricht irgendetwas dagegen?" und damit war die Sache klar. Meine ggf. kinderkriegenden Kollegen und Kolleginnen werden es mir danken :-) Ulrike

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:35



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also ich bin zeitlich unflexibel, ich würde sogar sagen, ich war noch nie so unflexibel wie bisher :o(((( Wenn ich einen Job mache, brauche ich oftmals nachmittags eine Betreuung, momentan haben wir nicht mal ne Mittagsbetreuung an der Schule meines Sohnes, und ich bin selbständig und alleinerziehend. Wenn mich niemand einstellen würde, so kann ich das verstehen. Erst gestern hatte ich ein Gespräch zwecks eines Jobs für eine Firma (auf Selbständigenbasis), die mich allerdings nur NACHMITTAGS brauchen können. Was äußerst schade, ist denn natürlich habe ich genau da keine Zeit und mir geht ein netter Stundenlohn durch die Lappen. Nein, es gehen nicht mal drei Stunden, es sei denn, ich spanne jedesmal dafür Freundinnen ein (wie es bisher dann eh immer der Fall war) - nur vielleicht möchte man auch die mal entgeltlich honorieren oder ein Sitter kostet ja auch - ergo verdiene ich in der Zeit zwar, drücke das aber sofort, berechtigterweise, für Betreuungskosten ab. Ich wäre gern flexibler, aber dann sollte es unser Staat auch sein und für das arbeitende Muttervolk bessere Betreuungsmöglichkeiten bieten! LG Sue

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 11:57



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ich bin flexibel, und zwar zwischen 08:00 und 16:30. Bei mir scheitert es momentan eher an der Höhe der gebotenen Gehälter. Gestern war ich mich wo vorstellen, haben würden sie mich wollen, aber sie würden mir 500 EUR monatlich weniger zahlen als ich jetzt verdiene. (Allerdings war es auch die erste versendete Bewerbung und gleich die erste Einladung, aber was nicht ist, dass kommt noch)

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 12:27



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... ist so meine Erfahrung - das ist meiner Meinung nach eher ein gesellschaftliches Problem als "Böswilligkeit" der Arbeitgeber. Wenn Väter tatsächlich 50% der Kinderbetreuung übernähmen (Konjunktiv irrealis!), würde sich das schon ganz anders verteilen. Außerdem sind flexible Arbeitszeiten ein Geben und Nehmen: Wenn ich mehrtägige Dienstreisen und 14 Stunden-Tage möglich mache, erwarte ich im Gegenzug vom Arbeitgeber auch Flexibilität was Kinderkrankheiten oder Schulferien angeht. (alter Spruch: Wie man in den Wald hineinruft ...) Unfair sind Arbeitgeber vom Stamme "nimm", die immer das Maximum erwarten und das Minimum geben wollen.

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 12:29



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Ich freue mich auf den Tag, wenn solch ein Arbeitgeber einen Mann einstellt und sich dann heraus stellt, dass dieser Mann (und Vater) genauso "unflexibel" ist wie eine Frau. Solange Frauen bereit sind, ihre Karriere fuer die Karriere des Mannes und die Betreuung des Kindes zurueck zu stellen, wird sich die existierende Situation in Deutschland auch nicht aendern.

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 14:07



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...oder Wahrheit? Das ist die Frage. Klar ist es schwerer als Mutter zu arbeiten, als wenn man Single-Frau ist. Keine Frage. Und es ist auch schwerer, als bei den Männern. Aus diesem Grunde bleibt mein Mann zu Hause, wenn etwas mit den Kindern ist. Ein Mann erntet ein "Das finde ich aber gut, dass sie SO für die Familie da sind!", während eine Frau meißtens abfällige Kommentare zu hören bekommt. Traurig, aber wahr. Da GöGa und ich im gleichen Betrieb, aber versch. Abteilungen arbeiten, ist es EIGENTLICH ganz egal, ob ich zu Hause bleibe, oder er. Wobei diese "Aus-Zeiten" seit dem Au-Pair seeeehr selten geworden sind. Gott sei dank... Gruß Sumse

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 16:58



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Das Problem ist nicht immer, dass die Arbeitnehmerinnen unflexibel sind, sondern auch die Arbeitgeber, ebenso wie die Kindertageseinrichtungen und Tagesmütter. Nicht jeder hat ein Netzwerk aus Familie, Freunden usw. Seit wir ein Kind haben, hat sich bei uns alles verkrümelt, weil wir könnten ja mal auf die Idee kommen, das Kind irgendwo abgeben zu wollen. Großeltern wohnen 1000 km weg. Also auch hier keine Hilfe. Kintertagesstätten und Tagesmütter, die z.B. Randzeiten abdecken würden, würden ein Schweinegeld damit verdienen. Leider mangelt es hier an entsprechenden Fachkräften. Was eigentlich das Arbeitsamt / ARGE dazu veranlassen müsste, alles was halbweg für solche Stellen geeignet ist, zum Kinderpfleger/in bzw. Erzieher/in auszubilden. Hier bei uns sind die KiTas von 8 Uhr (manche von 7 Uhr) bis 17 Uhr (Freitags nur bis 15 Uhr) geöffnet. Da musste als Mutter deine Arbeitszeit reinpressen. Meine Tagesmutter nimmt nur Kinder von 8 bis 17 Uhr, Freitags nur bis 15 Uhr, sie besteht auf Mittagsschlaf bei Kinder, die eigentlich keinen mehr brauchen/wollen, nur weil sie auf ihre 30 Minuten Mittagspause besteht. Ich hatte schon Diskussionen ohne Ende mit ihr, bin aber leider auf sie angewiesen. Wenn ich das Geld hätte eine Kindertagesstätte zu eröffnen, dann würde ich die erst nachmittags um 15 Uhr aufmachen und dafür bis 22 Uhr oder so. Was ich z.B. bei KiTas auch grauenvoll finde, ist dass wenn man z.B. Schichten arbeitet, du keine Möglichkeit hast dein Kind erst um 12 Uhr zu bringen und der andere Elternteil holt es um 17 Uhr, nein Kind muss spätestens um 9 Uhr da sein, danach werden die Türen abgesperrt. Warum muss ich einen ganzen Tag zahlen, wenn es eigentlich nicht notwendig wäre, wenn die Einrichtungen flexibler wären. Oder es gibt eine Einrichtung die von 7 Uhr bis 19 Uhr aufhat, dann aber bei 45 h inkl. Essensgeld mal ganz schnell 700 Euro kostet. Wer soll das bitte bezahlen? Nicht jeder hat den Platz für ein Au Pair Mädchen oder kann sich dieses leisten. Wenn ich überlege dass ich dafür eine 4 Zimmer Wohnung bräuchte, die ich aber aufgrund dessen, dass ich nur ein Kind habe, bei der Wohnbaugenossenschaft gar nicht genehmigt bekäme, scheitere ich schon am Wohnraum. Und 1200 Euro Warmmiete kann ich mir als Alleinverdienerin nicht leisten. Geschätzte Kosten für ein Aupair: - 260 Euro Taschengeld - 100 Euro Monatskarte (München, wir wohnen etwas außerhalb) - 40 Euro Krankenversicherung (geschätzt) - 200 Euro Kost und Logie Wären zusammen 600 Euro. Aupair wird z.B. vom Jugendamt nicht bezuschusst. Wäre ja mal die flexible Alternative. Außerdem weiß ich gar nicht, ob ich nicht sogar noch den Sprachkurs zahlen müsste. Aber vielleicht kann mich da ja jemand aufklären.

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 19:59



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MUSS nicht, bietet sich aber oft an (Motivationsgründe). Der Kurs hier geht immer ca. 3 Monate, kostet normal 133,- Au-Pairs bekommen jedoch einen Rabatt von 25%. Das macht den "Kohl" dann auch nicht mehr fett. Was du halt zahlen MUSST, ist die Fahrkarte zum Kurs. Sonst ist deine Rechnung dicht an der Realität ;-) In vielen Dingen hast du sicher Recht. Die Öffnungszeiten bei euch sind ja noch bescheidener als bei uns (obwohl ich sagen muss, dass sich hier etwas getan hat. KiGa von 7:00- --ich glaube-- 18:00 Uhr geöffnet). Naja, mit 2 Schichtgängern stand es ausser Frage. Jede Familie ist komplett anders strukturiert. Naja, und Tagesmütter sind hier in der Gegend ehrlich gesagt nicht teuer. Für unsere haben wir 3,50/Std. bezahlt (ohne Zuschuss....ich weiß nicht, wie es sich aufteilt, wenn man vom JA einen Zuschuss bekommt). Und man hat quasi freie Auswahl. Man sieht mal wieder, wie unterschiedlich es von Region zu Region ist. Ich wundere mich immer wieder... LG

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 22:14



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Hallo, ich denke nicht, dass Arbeitnehmerinnen mit Kindern per se unflexibler sind, sie brauchen nur sehr viel mehr Aufwand, um flexibel zu sein, und das rechnet sich nicht fuer alle. Ich arbeite Vollzeit inkl. Geschaeftsreisen mit einem Sohn von 7 Jahren und einem sehr viel reisenden, ebenfalls Vollzeit arbeitendem Mann, aber ich/wir haben uns die Flexibilitaet "erkauft" mit einer Kombination von (1) privater Ganztagesschule und (2) Kinderfrau, die u.a. fuer Flexibilitaet bezahlt wird. Damit kann ich genauso flexibel sein wir meine maennlichen Kollegen. Das geht allerdings nur, weil unsere Gehaelter dafuer ausreichen und noch etwas darueber hinaus abfaellt. Trotzdem musste ich als Frau meine Flexibilitaet im Vorstellungsgespraech erlaeutern und jetzt unter Beweis stellen, wohingegen das kein Mann haette tun muessen. Bei dem wird sie allerdings dann auch von Anfang an erwartet. Gruss FM

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 20:38



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Ich stimme Badefrosch in Vielem zu und möchte auch nicht mehr lang hinzuschwafeln.... Nur eines würde ich gerne nach dem Lesen der Antworten loswerden: Ich WILL gar nicht immer flexibel sein! Ich habe Kinder, für die ich zu bestimmten Zeiten einfach selbst da sein möchte. Für bestimmte Dinge möchte ich weder ein AuPair noch eine Tagesmutter noch sonst irgend eine Betreuung bezahlen, selbst, wenn ich es könnte!!!! LG

Mitglied inaktiv - 01.10.2010, 21:38