Baby und Job

Forum Baby und Job

In 2 Wochen kommt unser erstes Au-Pair!

Thema: In 2 Wochen kommt unser erstes Au-Pair!

Am Freitag haben wir vom Amt die Au-Pair Bewilligung erhalten. Ich bin total glücklich. Anstatt der üblichen 6-8 Wochen hat es bei uns nur 2,5 Wochen gedauert. :-) Nun bin ich ganz hektisch weil noch so viel organisiert werden muss. Ich dachte, ich hätte noch jede Menge Zeit. Habt Ihr Tipps für mich, was ich bei der Ankunft und beim Eingewöhnen etc. beachten muss? Das Mädchen ist 20 Jahre alt und kommt aus Kenia. Ich werde versuchen zumindest die ersten 2 Tage erst einmal frei zu nehmen. Was habt Ihr mit Euren Au-Pairs in den ersten Tagen gemacht? Habt Ihr ihnen die Stadt gezeigt oder sie erst einmal ankommen lassen? Ich möchte gerne, dass sie sich gleich wohl fühlt. :-) Also, wenn jemand noch einen "Insider-Tipp" hat, her damit! Viele Grüsse!

von BarbaraBlocksberg am 20.03.2011, 21:14



Antwort auf Beitrag von BarbaraBlocksberg

Hallo, na, das ist jetzt aber schnell... .. und echt aufregend! Immer wieder mein erster und wichtgster Rat: Mach es nicht ZU schön und ZU toll am Anfang. Nett sein ist ja ganz OK, aber man muss da viel "Luft nach oben" lassen! Afrikanerinnern sagt man gerne nach, dass die extrem lahm und ... (faul?) sind. Das Wort Pünktlichkeit muss wohl OFT genau buchstabiert werden. Ich selbst habe das auch erlebt (Südafrika). Generell rate ich zu einem Willkommensbrief (d/engl.) in dem die ersten Regeln der Familie drinstehen. Und dann zu einem schriftlichen Wochenplan. Ich drucke jeden Sonntag abend den Outlookkalender der kommenden Woche aus, der hängt dann am Kühlschrank. Zudem gibt es bei uns einen Putzplan für das Aupair. Da muss das Mädel abhalen, was sie geputzt hat. 1.) weiß sie dann, WAS von ihr an Putzen erwartet wird und 2. klann cih sehen ob sie auch wirklich (z. B.) den Kühlschrank innen sauber gemacht hat (steht ca. 1x pro Monat auf dem Outzplan). der Putzplan ist wöchentlich= es ist mir egal, WANN sie die Aufgaben macht, aber am Freitag Nachmittag muss alles gemacht und abhekt sein. (ich sehe ja schon unter der Woche was wann abgehakt wurde). Zudem ekommt jedes Mädels einen nett gemachten "Urlaubszettel" mit 2 Feldern für die Urlaubstage. Dort wird jeder Tag Urlaub eingetragen, so können das Mädel und ich sehen, wieviel Urlaub noch ansteht. Früher hatten wir statt dem OutlookKalender einen Buchkalender. Dort habe ich immer am Sonntag mit dem Mädel die kommenden Zeit aktualisisert und jeden Tag der kommenden Woche abgesprochen. In dem Kalender sollte das Mädel auch jeden Tag protokollieren, wieviele Stunden sie (wann) gearbeitetz hat (ihrer Meinung nach). Der Kalnder wurde zu begonn jeden Tag angeschaut und besprochen (was genau ist eigentlich Arbeitstzeit?), dann eben nur noch wöchtenlich. Stunden aufschreiben deshalb, damit die Mädels (und auch ich) ein Gefühl dafür bekommen, was so an Wochenstunden zusammenkommt. Überszunden werden dann überfreie Tage augeglichen, NIEMALS in Geld. Übriigens haben alle meine Mädels spätestens nach 4 Wochen aufgehört die Stundenn aufzuschreiben, weil sie kaum über 25 Stdd. kamen :-) Das mag alles stark reugliert klingen, aber keines meiner 7 Mädels ist früher heimgefahren und bei einem Mädel sind wir demnächst sogar zur Hochzeit eingeladen :-) 2 Tage Urlaub finde ich recht wenig. Zumal beim ersten Mädel. Die Kinder kennen das System Aupair noch nicht, müssen da noch reinfinden. Ein Vormittag geht mit Meldebehörde etc. drauf... Bei einer Kenianerin muss man auchschauen, wie mit unserer Technik zurechtkommt (keiner meiner amerikanischen Mädels darf z. B. meine Waschmaschine bedinen.... nur Wäsche aufhängen :-) Man glaubt gar nicht, wie schnell so eine WaMa kaputt gehen kann). Die Kenianerin einer Bekannten hat das Parkett im Wohnzimmer ruiniert, weil sie meinte, das WoZi eimerweise nass mit Bürste zu schrubben :-))) Wohlfühlen kommt mit der Zeit. Z. B. würdeich das Zimmer nicht komplett fertigstellen, sondern nach ein paar Wochen (3-4) mit dem Mädel zu IKEA (o. ä.) fahren und Ihr ein Minibudget geben zum selber aussuchen. Übrigens: es gibt bei Yahoogroups eine Mailingliste Aupairfamilien, die immer gerne weiterhilft :-) Viele Grüße Désirée mit Aupair Nr. 7 = das beste Aupair ever!

von desireekk am 20.03.2011, 22:59



Antwort auf Beitrag von BarbaraBlocksberg

Hallo, womöglich wiederhole ich was von Desiree, dann sieh drüber hinweg. Bei uns gabs zur Begrüßung immer einen Stadtplan/Stadtführer, ein Programm der VHS, einen Veranstaltungskalender, Plan des ÖPNV und einen Blumenstrauß. Dann bekamen sie alle ein Prepaid-Handy mit monatlich 10 Euro Guthaben bekommen. Dafür mussten sie immer erreichbar sein, wenn sie "im Dienst" waren und sie mussten sicher stellen, dass sie immer genug Geld auf der Karte hatten, um auch noch Anrufe im Sinne der Kinder zu machen - das reicht aber auch zwei drei Wochen nach Ankunft. Dann habe ich die Stadt gezeigt und ganz wichtig die für die Au Pairs wichtigen Wege (Kindergarten, Kinderarzt, Supermarkt, Bushaltestellen, Schwimmbad) Natürlich Meldung beim Ausländeramt. Suche auch schon mögliche Sprachkurse raus - den ersten haben immer wir bezahlt (200-300 Euro), weil mir wichtig war, dass sie schnell einen Kurs machen, schnell Kontakte knüpfen und da ist so eine Summe zu Anfang für manche Au Pair nicht zu bewältigen. Am Anfang unbedingt ganz klare Absprachen über WAS, WANN, WER und WIE. Wenn irgendetwas nicht so läuft, wie Du es willst, gleich ansprechen. Manchmal sind es nur Missverständnisse, aber gerade am Anfang legt man den Grundstein für das gute Miteinander in den folgenden 12 Monaten. Besprecht Dinge wie Internetzugang, wohin darf sie telefonieren oder nicht. Vielleicht kannst Du ihr günstige Telefonshops oder Vorwahlen für Kenia herausfinden (aus Kenia hatte ich nie jemanden). Auf jeden Fall muss sie zu Hause anrufen, wenn sie ankommt. Und ganz wichtig: Auch Zeit zum Ausruhen lassen. Ich war selbst einmal im Ausland und erinnere mich, dass ich abends um 8 Uhr erschöpft ins Bett gefallen bin, weil jeder Tag volle Konzentration bedeutet, fremde Sprache, fremde Leute, fremde Stadt, nichts falsch machen etc. Viel Erfolg! Grüße Tina

von Tinai am 21.03.2011, 10:17



Antwort auf Beitrag von Tinai

Ich unterschreibe auch bei Tina :-) Wir haben hier eine "Emergency Phone Call List" die bei Notfall genau in der Reihenfolge abtelefoniert werden soll: Ich, handy + Arbeit mein Mann, Handy+ Arbeit Meine Mutter Meiner Freundin (spricht gut englisch, kennt uns sehr gut, reagiert immer sehr klug) Meine Schwiegermutter meine Schwägerin. Zuätzlich sind dort auch "911" Also die 110 und der Krankenwagen drauf vermerkt (und unsere Adresse, denn die weiß man oft unter Stress nicht mehr). Am Anfang (2-4 tage) habe ich jeden Abend ein "review", dannnochmal nach einer Woche und dann ein großer "review" nach dem ersten Monat, da kann auch das Mädel nochmal nachjustieren, sich Dinge wünschen, Ideen für das miteinander einbrinegn. Auch wir haben nach dem Monat meist einiges was neu besprochen werden muss. Wichtig ist, dass diese Gespräche immer mit Lob und podsitivem Nachklang enden :-) Hast Du die Kenianerin selbst gefunden oder kommt sie über eine Agentur? Der Kulturschock kann groß sein, viele Verführungen der westlichen Welt muss man erst mal lernen einzuschätzen... -> Hat sie z. B. eine warme Jacke? feste warme Schuhe? Viele Grüße Désirée

von desireekk am 21.03.2011, 13:48



Antwort auf Beitrag von desireekk

...bedenke, dass die Uhren in Afrika anders ticken. Wenn sie für deutsche Verhältnisse superunpünklich ist, ist es für ihre Heimat voll im Rahmen. Also nicht drüber aufregen, sondern langsam heranführen. Wenn du in Afrika um 19 Uhr zum Essen bei Freunden eingeladen bist und du kommst pünktlich um 19 Uhr an, steht die Gastgeberin mit Sicherheit noch unter der Dusche ;-) Viel Spaß und tolle Erfahrungen mit dem Aupair!

von februar2007 am 21.03.2011, 14:33



Antwort auf Beitrag von februar2007

Mir ist schon klar, dass die Uhren in Afrika anders ticken, ich habe selbst in Südafrika gelebt. Wir waren gerade auf Teneriffa und ganz ehrlich, die Spanier sind mit ihrem "manana"-Denken auch nicht viel besser.... Meine Kollegin hat ein Au-Pair Mädchen aus Kenia. Sie ist absolut zuverlässig, ordentlich, pünktlich und lieb. Sie hat mir den Kontakt zu ihrer Freundin vermittelt. Ich gehe davon aus, dass auch sie genau so zuverlässig ist. Beide sind sehr christlich religiös. Die erste Frage von ihr war ob es in der Nähe einer Kirche gibt. :-) Da es mit dem Au-Pair meiner Kollegin haushaltstechnisch so gut klappt, habe ich keine Bedenken mit unserem Au-Pair. Sie macht sicher auch nicht mehr kaputt als unsere Putzfrau die immerhin Europäerin ist. *lach* Eure Tipps sind sehr gut, auch manche Sachen wäre ich von selbst nicht gekommen. Vielen Dank!

von BarbaraBlocksberg am 21.03.2011, 17:06



Antwort auf Beitrag von BarbaraBlocksberg

Hi Bei uns läuft es ganz anders ab... *grins* Unsere Familie ist aber auch ein wenig "Chaotisch", von den Arbeitszeiten her. Mein Mann und ich gehen beide Schicht, von daher hat das Au-Pair bei uns keine festen Arbeitszeiten. Termine und Schichten werden im Küchenkalender eingetragen, auch wenn die Kinder etwas bestimmtes vorhaben, in den KiGa mitnehmen müssen usw. So braucht das Au-Pair nur in den Kalender gucken, und weiß über alles bescheid. Einen Putzplan haben wir nicht. Hier putzt jeder so, wie Zeit ist und was gerade anliegt. Hat bisher immer gut geklappt....und wenn ich wirklich etwas hatte, habe ich halt gefragt, ob das Au-Pair...was weiß ich...mal eben durchwischen kann oder so. Wenn wir zu Hause sind, hat das Au-Pair GRUNDSÄTZLICH frei. Dadurch kommen wir auf extrem wenig Stunden/Woche...was hier aber wiederum den Vorteil hat, dass die Au-Pairs die Kinder nicht als "Last" sehen, sondern in ihrer Freizeit auch mal freiwillig mit den Kids etwas machen. Ansonsten halte ich den Mädchen auch offen, ob sie bei Unternehmungen mitmachen möchten, oder nicht. Aber meißt sind Au-Pairs auch mal glücklich "Sturmfrei" zu haben. Unser jetziges Au-Pair z.B. (Südamerika) schmeißt in diesen Stunden immer lautstarke Salsa-Klänge in die Wohnzimmeranlage und tanzt *lach* Das macht sie nicht, wenn wir zu Hause sind ;-) Lange Rede, kurzer Sinn; VIEL SPASS!!!! :-)

von Sumsebrumm am 21.03.2011, 18:18



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

Hallo, ja, das ist immer aufregend. Wir haben gerade Aupair Nr. 4 und nun auf der Suche nach Nr. 5. Vieles wurde schon gesagt, trotzdem hier nochmal wie wir es handhaben. Die Aupairs haben einen Wochenplan mit festen Arbeitszeiten, 24 Std Kinderbetreuung an 3 Tagen (da arbeite ich) und an den restlichen 2 Tagen jeweils 3 Std Hausarbeit (Putzen und Bügeln). Danach frei. Diesen festen Arbeitsplan wissen die Mädchen zu schätzen, denn so können sie auch ihre Freizeit gut planen. Klar, wenn was kurzfristig dazwischen kommt, springen sie auch mal ein. Ich nehme mir eine Woche Urlaub für die Einarbeitung, biisher sind wir gut damit gefahren. Es geht dabei mir nicht nur darum,ihr die Sachen zu zeigen, sondern auch darum, dass die Kinder Vertrauen zu ihr fassen. In der 2. Woche müssen die 3 zurechtkommen, da versucht mein Mann oder ich etwas früher heimzukommen. Ab der 3./4. Woche kann dann der Alltag beginnen. Zu Beginn werden die "Regeln" besprochen: die absoluten Muß und die No Goes. Die bekommt sie auch als Liste ausgehändigt. Die Regel beziehen sich auf den Umgang mit den Kindern als auch auf allgemeine Sachen (wie z.B. sie muss ihr Zimmer und ihre Toilette 1x/Woche auch mitputzen). Ganz wichtig, klären Umgang mit Internet, Telefonbenutzung, Handy. Z.B. bei uns gilt die Regel: während ihrer Arbeitszeiten mit den Kindern hat sie absolutes Telefonier- und Computernutzungsverbot. Computernutzung kann ich kontrollieren, Telefonieren nicht wirklich. Ansonsten muss ich mir ab und zu meine Priorität vor Augen führen, d.h. Kinderbetreuung ist das A und O, wenn das klappt, kann ich auch über vieles hinwegsehen und das muss man auch. Dass sie z.B. die Töpfe in der Küche immer wieder anders einräumt wie ich es gerne hätte, nervt zwar ab und zu, aber ist nebensächlich. Am Anfang erkläre ich Ihnen auch, wie wir unsere Kinder erziehen. In meinen Augen hat ein Aupair keine Erziehungsfunktion, sie muss sich aber in den Rahmen bewegen, den wir als Eltern vorgeben. Vor allem am Anfang braucht man viel Geduld,aber wenn es klappt, dann ist Aupair eine tolle Lösung. Ich will auch, dass die Mädels sich bei uns wohlfühlen, aber ich würde auch nicht (so wie desiree schreibt) am Anfang ZU viel machen, man muss steigerungsfähig bleiben. Was wegnehmen erzeugt lange Gesichter, was dazu geben wenn es klappt wird meistens mit Freude angenommen und oft mehr geschätzt. So, ein bisschen durcheinander, aber das sind auch die Punkte die mir eingefallen sind. Gutes Eingewöhnen und viel Spaß mit Eurem Aupair. Maria

von manira am 21.03.2011, 21:48



Antwort auf Beitrag von BarbaraBlocksberg

Wir hatten ein wahnsinnig liebes Au Pair aus Bulgarien, die offensichtlich keine Erfahrunge mit Geschirrspülern hatte, in dem Jahr waren wir gute Kunden bei IKEA und haben die teuren Gläser gar nicht mehr aus dem Schrank geholt :-) Sonst war sie spitze!

von Tinai am 22.03.2011, 09:42



Antwort auf Beitrag von BarbaraBlocksberg

Grundsätzliches ist hier sicher nicht mehr hinzuzufügen, alle wichtigen Punkte wurden bereits genannt - aber im Endeffekt hab ich die Erfahrung gemacht, dass sich das meiste im Miteinander ergibt und einfach auch vom Charakter des Au Pairs abhängt. Gut, was die Pünktlichkeit angeht kann ich nur zustimmen, wir hatten auch einmal eine kenianisches Au Pair, suuuuper lieb, ordentlich, hilfsbereit - aber auf Pünktlichkeit brauchte man nicht zu hoffen - da wir damals noch kein Kiga- oder gar Schulkind hatten, nicht so das Problem. Unvergesslich für mich noch immer ihr verwirrtes Gesicht vorm Waschbecken - Einhandhebelmischer kannte sie nicht und wusste nicht, wo sie das Wasser andreht und ihr glaub nicht, wie Herdabdeckplatten aus Glas zerspringen können, wenn man den Herd anschaltet, die Platten liegen lässt und den Topf oben draufstellt Ansonsten wird man mit der Zeit automatisch lockerer. Ohne die letzten Jahre AP-Erfahrung z. B. hätte ich mein aktuelles AP längst ins Flugzeug gesetzt, denn sowas derart lethargisches und -m an muss es einfach ehrlich sagen - faules wie unsere Madame aus Kanada habe ich noch niiieee erlebt - aber ich weiß ja, es geht auch anders. Viel Spaß mit eurem Au Pair! Lg Nini

Mitglied inaktiv - 22.03.2011, 14:17