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Frage zur Vermögensberatung ...

Thema: Frage zur Vermögensberatung ...

...kann mir da jemand weiterhelfen ? Ich hatte gestern Besuch von einem Vermögensberater (mein Großcousin). Meine Antwort war gleich, dass ich gar kein Vermögen habe und er somit bei mir also nichts zu tun hätte. Er füllte mit mir so ne Analyse aus (Versicherungen, Kredite, Einkünfte usw.) und will uns wohl in Zukunft in Geldangelegenheiten helfen uns beraten usw. Nun meine Frage. Ich sagte ihm, dass ich es mir nicht leisten könne, einen Vermögensberater zu bezahlen. Er meinte, dass uns das nichts kosten würde, außer die Analyse (die wir aber bisher auch noch nicht unterschrieben haben) die läge bei 20 €. Stimmt das wirklich hilft er uns ohne eine Gegenleistung zu erwarten ? Verdient er nur an den Abschlüssen ? Vielleicht ist ja hier jemand aus der Branche und kann mich mal aufklären, darüber wäre ich wirklich sehr dankbar. LG Anett

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 08:55



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liebe anett so ganz grundsätzlich: niemand macht etwas berufliches so ganz für umsonst. klar, wenn man starstaatsanwalt ist und das herz auf dem rechten fleck, dann verteidigt man schon mal einen armen menschen für lau. oder chirurgen operieren notleidende kinder umsonst. aber wer nicht eh schon viel zu viel geld hat, der oder die verschenkt keine arbeitskraft. das wird bei deinem cousin nicht anders sein. er will es dir nur so darstellen...denke ich jedenfalls. gerade in der branche wird vor allem nach prämien/abschlüssen bezahlt. die berater müssen sehen, dass sie verträge verkaufen - irgendwie an irgendwen - um selber überhaupt angemessen zu verdienen. das ist ne brutale branche. natürlich sind nicht alle immer so und ich will gar nicht pauschal sagen, dass ALLE dort unseriös sind. aber das geschäft läuft eben so und das verführt zu allerlei verkaufsstrategien. also: nein, es gibt kaum etwas ohne "gegenleistung". ich wäre an deiner stelle nicht nur skeptisch, sondern würde das rundweg ablehnen. wenn du beraten werden willst, geh zu einer geprüften (tüv, fachzeitschriften) beratung bzw. einer (guten) bank. familie ist da immer der schlechteste rahmen. lg paula

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 09:25



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.. hat denn euer Verwandter? Mir gibt zu denken, dass mein ehemaliger Babysitter, eine Schulabrecherin der Hauptsschule mit langzeitarbeitslosem Freund nach Ende ihrer Tätigkeit bei uns als Vermögensberaterin aufkreuzte. Die konnte nicht mal geradeaus rechnen! Ihr Freund, - das will ich gar nicht beschreiben ... Eine Dame aus dem Bekanntenkreis, die urplötzlich auf der Straße stand, mit völlig anderer Ausbildung, kam ebenfalls damit an. Die haben alles gelernt, was man zu einer seriösen Beratung braucht, in einem Kurs von nur drei Wochen. Finger weg!! Ich vertraue da generell keinem, und wenn, dann höchstens denen, die eine jahrelange Ausbildung haben. Dreijährig. Also Obacht, sprach der Frosch und sprang in den Kakao. :-) shortie

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 10:07



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Ich hatte gestern mal die Gelegenheit länger mit ihm zu reden und so wollte ich wissen, wie er in diese Branche gekommen ist. Ich kenne ihn ja und wußte das er vorher aus dem handwerklichen Beruf kam. Er ist auch durch Zufall da rein gerutscht, also Quereinsteiger ohne Ausbildung. Und meinte aber das es sein Traumjob wäre, wo er sich vorstellen könnte, ihn bis zur Rente zu machen. Und als i-Tüpfelchen an der ganzen Sache: Er meinte ich würde super in sein Team passen, angenehmes Äußere, freundliches Auftreten (O-Ton), er würde mich gern auf ein Seminar einladen und dann könne ich entscheiden... Aber meine Antwort war gleich "nein", denn für solche Sachen bin ich überhaupt nicht der Typ. Hab auch keine Ahnung von der Finanzbranche, das jemanden was verkaufen soll usw. Außerdem hab ich kleine Kinder und wäre ja dann immer abends unterwegs, was will ich da mit Familie. Auch wenn ich zur Zeit Arbeit suche (will aus meiner jetzigen Stelle so schnell wie möglich raus) das ist für mich kein Angebot / Alternative. Dankeschön für Eure Antworten LG Anett

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 10:59



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Für welche Firma ist er denn tätig? Angestellt? Als Selbstständiger? Das hört sich ein bisschen nach Network-marketing an, nur dieses Mal eben mit "Finanzprodukten". Ich würde einfach mal den Firmennamen bei der Verbraucherzentrale eingeben und schauen, ob und was hierüber so berichtet wird. Die Finanzmärkte an sich liegen derzeit noch so im Argen (sprich: leiden nach wie vor unmittelbar unter der nach wie vor bestehenden Finanzkrise), dass man sich besser denn je vorab informieren sollte, bevor irgendwelche Gelder in irgendwelchen Fonds o.ä. investiert werden. Natürlich gibt es auch in diesem Bereich (und auch im Networking) seriöse Anbieter, aber Vorsicht und vor allem Vorab-Information ist nun mal die Mutter der Porzellankiste. LG JAcky

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 11:15



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Ich lass da die Finger von...

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 12:40



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Hallo Annett, vorab: ich kenne die Branche, hab da 14 Jahre lang egarbeitet und es GELIEBT, weiß also, wovon ich rede. Welche Firma vertritt er? MLP? AWD? DVB? OVB? oder einer der Kleineren die ich nicht alle kenne? Plansecur? Jetzt aus der Erfahrung ein paar Anmerkungen: 1.) "Großcousin" klingt nach Kaltakquise, er hat also den Auftrag sein ganzes soziales und familiäres Netzwerk zu durchforsten für Termine und beratungen. Grundsätzlich muß das ja nicht anrüchig sein, aber: 2.) so eine Beratung muß nicht schlecht sein per se. Meist ist sie aber eben nicht so unabhängig wie gewünscht oder vorgestellt. 3.)Und wenn Analyse und Bartung "nur" 20 EUR kosten sollen: dann muß er an anderer Stelle logischerweise sein Geld verdienen und das ist am Abschluß. Und wenn er am Abschluß verdient, dann sollte er die Analyse und die Beratung grundsätzlich kostenlos machen. Eigentlich macht "man" das so. Die 20 EUR sind halt ein Zusatzeinkommen das er sich generiert. Oder er muß diese an die Beratungsfirma im Hintergrund abgeben um dort die Analyse erstellt zu bekommen. 4.) er dürfte selbständig arbeiten, nicht angestellt schätze ich. Das alleine macht es nicht schlechter, ich selbst habe lieber Selbständige als Angestellte geführt. Die Beratung beider unterscheidet sich genau 0,0 weil auch Angestellte im Außendienst nicht mal den HarztIV-Satz als Fixum bekommen und von den Abschlüssen (und evtl. aus dem Bestand) leben. 5.) Auch zum Thema Quereinsteiger: grundsätzlich dauert die Ausbildung 1- 1,5 Jahre. In dieser Zeit sollten Abschlüsse nicht alleine vorbereitet werden. Beim Kunden direkt kann er aber schon alleine auftreten. Vieles, was ein klassischer Azubi sich reinziehen muß, macht die Qualität eines Beraters nicht besser. Trotzdem: gerade die fanmiliären Bande verpflichten einen oft, doch irgendwas abzuschließen weil man meint, nicht immer NUR "nein" sagen zu dürfen: Sieh es als Chance für den Mann, auch mal an einem Nein zu wachsen :-) Gerdae dann wenn er Dich (wo er selbst noch Frischling ist) anwerben will. das ist "Struki-Methode", sag ihm das :-) Viele Grüße Désirée Fachwirtin für Finanzberatung (IHK)

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 13:52



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Mir ist angeblich Kostenloses immer suspekt. Er wird tatsächlich "nur" an den Abschlüssen verdienen - aber genau das ist bei einem Berater ganz schlecht. Denn dann KANN er gar nicht objektiv sein, sondern wird einem Dinge aufschwartzen, die man nicht wirklich braucht/will. Wenn ich denn Vermögen hätte (was ich nicht habe), dann würde ich eher zu einer Bank gehen, die das Geld von MIR nimmt und nicht von den Anbietern der Produkte. Denn: Wes Brot ich eß', des Lied ich sing. Und MEIN Berater soll bittedanke genau MIR loyal sein, niemand anders. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 13:42



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Liebe Elisabeth.... soll ich Dir sagen, wieviel die Bank (der jew. berater) an einem Abschluß an Dir verdient? Und unabhängig ist sicher auch was ganz anderes! Je nach Produkt natürlich... Ganz liebe Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 13:54



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Auch die üblichen Verdächtigen sind nicht unabhängig. Oder warum verkauft die Dresdner am liebsten Allianz-Produkte? Überzeugend finde ich das Konzept der Quirin-Bank. Die lassen sich wirklich 100% von den Anlegern bezahlen. Das lohnt sich natürlich nur, wenn man ein erhebliches Vermögen hat - aber genau dann hat man ja auch richtig was zu verlieren. Wenn ich im Lotto gewinne, wende ich mich an die *lach*. Solange ich mich nicht in diesen Sphären bewege, werde ich mich aber weitgehend auf mich selber verlassen (müssen). Ein Vergleich von Haftpflichtversicherungen oder so traue ich mir durchaus zu. Aber verlassen würde ich mich auf keinen "Berater" alleine - sei er von AWD und Co. oder von Dresder und Co. - unabhängig sind die beide nicht, das können sie in der Werbung noch so oft behaupten. Sicher ist das auch ein Stück weit personenabhängig. Der eine ist "skrupelloser" als der andere, und manch einer verzichtet vielleicht auf einen gutbezahlten Abschluß, weil er sieht, daß das einfach für diesen Anleger nicht paßt. Aber man sieht den Leute ja nur vor den Kopf. Mein Vertrauen müßte sich ein Berater - Bank oder nicht-Bank - erst verdienen. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 14:30



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Wir haben das vor kurzem auch gemacht. Bei uns hat es 55 Euro gekostet. Wir haben nichts weiter abgeschlossen. Ich fand es interessant und habe den guten Mann, wenn wir schon nichts bei ihm gekauft haben, immerhin weiterempfohlen. Seine Beratung empfand ich als gut und angenehm. Nicht alles war ganz logisch, aber das Selber-Denken will ich ja auch nicht aufhören.

Mitglied inaktiv - 16.05.2009, 09:31



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Die Fraktion vom AWD, Deutsche Vermögensberatung, MLP oder wie sie alle heißen: bloß die Finger weg! Quereinsteiger? Klar! Die treten nach §32 GewO als "Vermittler" auf und gelten somit, juristisch, auch nicht als "Berater", sondern eben als "Vermittler" und unterliegen keiner Aufsichtsbehörde. Um die §32-Zulassung zu kriegen braucht's nicht viel, jedenfalls keinerlei fachliche Qualifikation, außer vielleicht, einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen zu können. Die Vermittler geben sich dann gern als "unabhängig", was sie aber nicht sind, da sie natülich nur die Produkte verkaufen, für die sie die meiste Provision kassieren und die sind mitunter mal so richtig fett. Möglich, daß außer der 20 € Kosten nichts weiter auf Dich zukommt (was ich aber auch bezweifle), aber selbst dann gilt der alte rheinische Spruch: "Watt nix kost', is' auch nix!" Wenn Du gute Beratung willst (und überhaupt brauchst), was Versicherungen etc. angeht, dann wende Dich an die Verbraucherberatung.

Mitglied inaktiv - 19.05.2009, 05:17