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die kommende generation...

Thema: die kommende generation...

ich korrigiere gerade aufsätze und muss hier im schluss einer erörterung einer 15jährigen zum thema "sozialer Dienst für Mann und Frau statt allgemeiner Wehrpflicht" am ende eines aufsatzes gegen dieses Dienstjahr folgendes lesen: "Man sollte zwar kein allgemeines soziales Jahr einführen, jedoch ist es wichtig, auch die Frauen verpflichtend zu beschäftigen. Dies kann beispielsweise in Form eines Haushaltskurses über ein Jahr, der einmal in der Woche stattfindet, erfolgen. Dort könnte das gesunde Kochen gelehrt werden und trotzdem hätten die Frauen noch genug Zeit, Kinder großzuziehen bzw. ein Studium zu beenden." ojeojeoje...

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 15:34



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bräuteschule, bräuteschule - das kannst du auch noch mit einfügen. wofür hat alice schwarzer eigentlich die ganzen jahrzehnte gekämpft?

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 16:40



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...wie, habt ihr in den Aufsätzen früher nicht auch genau das geschrieben, was die Lehrerin hören wollte? :) Speedy

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 16:57



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*kicher* da kennen mich meine schülerinnen aber besser! musste mich - ganz ehrlich - bemühen, den aufsatz neutral zu bewerten, weil ich mich so über den schluss geärgert habe!!! und, klar, ich halte so einen schluss auch für eine taktische dummheit, da mich meine schüler - wie gesagt - besser kennen.

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 17:09



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Schon das Eva-Prinzip von E. Herrmann gelesen? Deine Schülerin liegt voll im Trend..

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 20:27



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einer der (wenigen) jungen der klasse findet das folgende argument als das wichtigste gegen den sozialdienst und die damit einhergehende abschaffung der wehrpflicht: "..., dass der Mann eigentlich kein richtiger Mann mehr ist und eigentlich nie etwas Wichtiges für die Gemeinschaft leistet, da durch die Wehrpflicht ein Mann zum Mann geworden ist. die Disziplin und das anstrengende Training und der lange Weg zur Ausbildung zum Soldaten machen Männer zu Männern. [... so geht das eine Weile weiter]. sie leisten dadurch zum ersten Mal etwas zum Wohle der Gemeinschaft, nicht so wie die Frauen, die Kinder gebären und eine ganze Familie und das Umfeld managen. Dies wird alles durch ein soziales Jahr zerstöärt und durch ein soziales Jahr verweichlichen die Männer und machen nichts für die Gemeinschaft." oje... aber ich muss sagen, dass die beiden, die ich hier zitiert habe, auch die schlechtesten sind. habe natürlich auch viel sinnvolles und gutes gelesen.

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 17:18



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Auweia... an was für einer Schulart unterrichtest du denn, wenn ich mal fragen darf?

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 17:37



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Mein Gott, das tut echt schon weh... Welche Klasse unterrichtest Du?

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 17:47



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das ist wirklich schlimm. mir fällt schon seit längerem auf, dass es ganz offenbar wieder sowas wie einen "rückwärtstrend" gibt. solche und ähnliche ansichten lese ich leider immer wieder von schülern (aber noch öfter von schülerinnen) lg, melony

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 19:42



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Ach je, nicht so eng sehen. Ich habe am Anfang meines Studiums mal am Rande eine Diskussion mit einer Dozentin gehabt und gemeint, dass Kinder immer vor Karriere gingen und man den Job aussetzen sollte. Man hat die geschluckt. Irgendwann wurde es bei mir Ernst mit dem Thema Kinder kriegen und ich habe mir mehr Gedanken gemacht und nicht mehr nachgeplappert was man mir all die Jahre vorgeplappert hat. Über vieles macht man sich erst wirklich Gedanken wenn es so weit ist. Wat soll's. Und ansonsten soll doch jeder seine Meinung haben. Servus Karin

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 21:56



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Hi, ich hatte einen stockkonservativen Lehrer (in dem Fall Französisch), der mir meine Aufsätze (mit grundsätzlich der seinen genau entegegengesetzten Meinung) inhaltlich immer nach dem Aufbau und den logischen Schlussfolgerungen bewertet hat, nie nach der Meinung. (also, auch wenn's schwer fällt) Ich hatte dafür einen absoluten Respekt vor ihm, und meine Aufsätze sind weiterhin immer genau das Gegenteil seiner Meinung geblieben. Das war nur zum Teil Provokation, das meiste war echt :-) Welche Fächer unterrichtest du denn, vielleicht kann man das Thema an sich zum Unterrichtsthema machen? Vielleicht regen die (hoffentlich folgenden) Diskussionen ja zum Nachdenken an. Wenn nicht, lass' es so, wie es ist. Ich bin, seitdem ich hier in den Foren bin, auch schockiert über die Häufigkeit solcher Meinungen, ich dachte echt.... wir (zumindest die Frauen) wären über das Stadium hinaus. Ciao Biggi

Mitglied inaktiv - 15.05.2008, 23:26



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...ICH wäre froh, meine lieben Hauptschüler hätten da mal eine eigene Meinung... Sie kämen meistens höchstens auf so Sätze wie: "Soziales Jahr? Kann ich dabei feiern? Komasaufen??? Habe keine Meinung... Weiß nicht.... Mir doch egal.... Besser als Hartz IV...." und viele -grade Jungs- sehen die Rolle der Frau bei den berühmten "Ks" und zusätzlich sollen sie auch Geld verdienen, da man das muss, wenn man Glück hat, nen Jobb zu bekommen.... und anders nicht über die Runden kommt.... LG

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 06:34



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Hallo, so einen Lehrer hatte ich auch, in Geschichte, ich hatte aber auch andere. Ich habe übrigens nie geschriebe, was die Lehrer hören wollte, sondern hatte immer eine eigene Meinung, die sehr oft aneckte. Aber schlecht kann einem da ja werden, wenn man so was liest. Da fragt man sich, was in deren Köpfen vorgeht. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 08:49



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Ich wuerde wohl sagen, im Umfeld... Denn wenn die nachplappern muss es ja irgendwo herkommen. Wenn wir gruselige Einstellung von Schuelern erfahren, dann wissen wir woher es kommt, wenn wir erst mal die ELTERN treffen! Wenn man's zu Hause nicht anders lernt, was soll man da erwarten??? *Kopfschuettel und Augenroll* Weiss nicht, was Diskussionen da bringen sollen. Ueberzeugen kann nur die eigene Erfahrung. Ich wuerde Aufsatz nicht nach Meinung bewerten, koennte mir aber Randkommentare nicht verkneifen: zBsp: "Warte ab, bis Du selbst Familie hast..." LG Claudia

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 13:21



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ich unterrichte am gymnasium und zwar eine 9. klasse, und, wie ich ja geschrieben habe, das waren schon die "hämmer" (wobei ich das mädchen nicht einmal schlecht benotet habe, weil der rest des aufsatzes in ordnung war). und eigene meinung finde ich auch gut. wollte euch nur ein wenig an meinem alltag und auch den amüsanteren seiten teilhaben lassen :-). irgendwie müssen wir deutschlehrer doch übers korrigieren hinwegkommen.

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 08:58



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da hat man noch ganz andere Vorstellungen....

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 09:50



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darf man in dem Alter auch nicht vergessen. Wer weiß, welches Rollenverständnis da gelebt wird.

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 12:42



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einige wenige Bekannte in meinem Umfeld haben bereits 15jährige Kinder, die meisten Kinder sind aber noch kleiner. Dennoch, die Eltern von 15jährigen sind in etwa unsere Generation. Und genau das habe ich mit nacktem Entsetzen festgestellt: Kaum ist ein Kind in Produktion wird traditionalisiert und die Frauen (mit Abitur, Hochschulstudium und noch längerer Investition in ihre Ausbildung)kehren bereitwillig zurück zu Haus und Hof. Nur wenige haben anscheinend die Lust, den Willen, die Chance, ihre Arbeit schon bald nach der Geburt wieder aufzugreifen. Für mich persönlich eine Horrorvorstellung, aber meine mütterliche Seite hat auch nach den Geburten immer gearbeitet oder sich weitergebildet. 15jährige sind aber noch in der Reifung. Vielleicht ändert sich da ja noch was in der Einstellung (zu hoffen wäre es).

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 13:30



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Ich muss auch gestehen, dass ich immer dachte, ich will keine Kinder und wenn, sofort wieder arbeiten. Allerdings kam es anders. Meine Muttergefühle waren stärker.Aber: Hausfrauengefühle? Niemals!!Kann nicht nachvollziehen wir Leute freiwillig am Herd bleiben. Konnte ich noch nie, ist viel zu langweilig, unausfüllend. Mit dem Kind zusammensein dagegen füllt mich total aus. Hatte Glück, dass Oma den Haushalt massgeblich gemacht hat, da Haushaltfreak, und ich Zeit fürs Kind hatte. Das hatte ich früher nicht vermutet. Aber auch da ist ganz klar, Ziel ist es dass sie selbstständig werden, ihren eigenen Weg gehen und früher oder später heisst es loslassen, ziehen lassen. Ich halte es daher vor allem für wichtig noch ein eigenes Leben zu haben. Ich war auch erstmal zu Hause, arbeite aber jetzt wieder peu a peu. Das ist auch Vorbild und zeigt den Kindern aus Liebe gibt man freiwillig, man muss sich aber auch nicht verbiegen. Ich fände es schade wenn der Trend wieder zurück gehen würde, aber wenn sie es so wollen. Es ist definitiv nicht mein Weg. Und bei Männern kenne ich ein ganz extremes Beispiel. Er ist erwachsen und lässt sich monatlich von seinen Eltern aushalten, arbeitet nichts. Ist auch nicht arbeitsssuchend. Bittet und bettelt und kriegt Geld.Ich kann da die Eltern nicht verstehen. Natürlich unterstütze ich mein Kind und helfe, aber ich würde es nicht aushalten, wenn es selber arbeiten kann. Wie kann man nur so abhängug von anderen sein wollen? Zeitweise wenn ein Engpass ist ja, aber sein ganzes Leben? ( er ist 36 Jahre alt!!!) Aber es muss wohl jeder nach seiner Facon seelig werden.

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 13:51