Baby und Job

Forum Baby und Job

Beitrag Politikjournal- offen oder anonym ?

Thema: Beitrag Politikjournal- offen oder anonym ?

Eure Meinung ist gefragt. Ein Journalist hat mich gebeten, einen Beitrag zu verfassen ueber meine Erfahrungen mit Arbeitsaufnahme nach der Elternzeit. Ich bin Beamtin und habe vier Kinder- kurzum- habe da echt etwas zu erzaehlen. Meine Erfahrungen mit allen Personalreferaten waren durchweg tadellos. Elternzeit, verlaengern, verkuerzen, Teilzeit, Vollzeit, Telearbeitsplatz- you name it. Super. Aber- genauso habe ich immer wieder Auseinandersetzungen mit kinderlosen Chefinnen gehabt- massiv. Und so habe ich es zu Papier gebracht- also Erfahrungen mit Licht und Schatten. Er hat mich gefragt, ob ich ein Problem mi t Wiedererkennung haette. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht haette- ich stehe zu meinen Erfahrungen- und dass es kein Klarname sein muss, aber mich aufgrund der Zugehoerigkeit zu meiner jetzigen Behoerde, meiner Dienstbezeichnung und meiner Kinderzahl eh jeder identifizireren kann der will. Ich will das auch nicht heimlich tun- ich meine, es stimmt ja alles und meinen direkten kinderlosen Chefinnen kann ich- im Gegensatz zur Zentralabteilung- einiges vorwerfen. Was wuerdet Ihr tun? Anonym? Offenberichten? Und warum? Ich bin gespannt. Benedikte

Mitglied inaktiv - 11.06.2010, 17:46



Antwort auf diesen Beitrag

Woher weisst Du, wie es beröffentlicht wird? Wird geändert, gekürzt? Wenn offen, dann ausschließlich vor Drucklegung von Dir autorisiert und mit Korrekturmöglichkeiten!!!!!!!! Das musst Du Dir ausbitten, bedingungslos. Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Wenn das Ding draußen ist, womöglich auch noch im Internet, dann kriegst Du es nicht mehr weg. Und ob etwas "stimmt", ist kein Entscheidungskriterium. Wenn man alles schreiben würde, was stimmt.... da frag mal die kritischen Pressevertreter. was die alles lieber verschweigen (müssen). Also die Vernunft vor das Geschmeicheltsein stellen.

Mitglied inaktiv - 11.06.2010, 21:01



Antwort auf diesen Beitrag

Also, ich kenne den Journalisten- schon Jahre. Nicht sehr gut und auch weniger dienstlich- wo ich keine Sprecherbefugnis habe, nicht mal unter drei. Aber hier geht es um meine privaten Erfahrungen. Und er wird meinen Beitrag kürzen- weil im Gesamtbeitrag acht Frauen zu Wort kommen sollen, vor allem die, die spektakuläres zu berichten haben - was ich erzählen kann, hat ja keinen Neuigkeitswert oder Unterhaltungswert. Ich bin einfach zur Abrundung und Vervollständigung aus dem Öffentlichen Dienst mit dabei. Ich kriege den gesamtbeitrag vorgelegt zur Billigung. Und- ich wollte nicht mit KLarnamen auftauchen, aber es ging um Erkennbarkeit. Und- ich arbeite für die Bundesregierung, bin Bundesbeamtin- und die Fakten zur Kinderzahl, Dienstantritt, beförderungen, versetzungen ( mich hatten sie superfamilienfreudnlich nach Kanada geschickt und für meinen nächsten Posten im Ausland habe ich informell mit meinen Personalern gesprochen- die nehmen auf die FAmiliensituation Rücksicht)- die Fakten können jeden verratem, wer ich bin. Von daher- Du hast natürlich recht- man muss super vorsichtig sein. Mal schauen. danke, Benedikte

Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 08:08



Antwort auf diesen Beitrag

Also von der Beschreibung her was du so sagst und dem Hintergrund deiner Behörde würde ich eher ein Pseudonym benutzen. Nicht dass dir irgendwann ein Strick draus gedreht wird.

Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 09:43



Antwort auf diesen Beitrag

So lange du die Loyalitätspflicht beachtest, auch und vor allem gegenüber deinen Vorgesetzten (und das heißt bei uns Beamten eben leider auch: keine Kritik), kann man dir keinen Strick drehen, ansonsten eben schon. Das kann diverse Dienstaufsichtsbeschwerden nach sich ziehen. Wie gesagt, das Beamtenrecht ist hier ein wenig streng und legt die Meinungsfreiheit etwas strikt aus.

Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 15:12



Antwort auf diesen Beitrag

naja- Kritik kann man schon aeussern, im Rahmen der Personalfuehrungsgespraeche und Meinungen kann ich auch im Vorgesetztenfeedback aeussern. Wir sollen es nur intern halten. Zu Auesserungen nach aussen gibt es hundert Regelungen " privat dienstliche Auesserungen" und so. Aber ich will ja nix ueber die Kernarbeit meiner Behoerde sagen- sondern nur ueber meine ERahrungen mit Rueckkehr aus der Elternzeit. Und die Behoerde selber steht ja gut da- tadellos, nur einige meiner Vorgesetzten- eben die kinderlosen mittelalterlichen DAmen- syehen in der kritik. Es ist eben sowas von wahr- ich will nicht so tun als ob alle s gold waere. Und es wirrd sich nicht um Schmaehkritik oder so handeln- sondern ganz nuechtern ueber das, was ich erfahren habe. Naja, ich warte jetzt mal ab bis ich das Teil vorliegen habe. Benedikte

Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 19:40



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Benedikte, ich habe Deinen Beitrag gerade erst gelesen. Grundsätzlich brauchst Du vor niemandem zu lügen mit Deiner Lebenserfahrung. Aber ich wäre auch eher vorsichtig. Wer weiß, wem der Artikel mal vor die Nase kommt, sich auf den Schlips getreten fühlt und Dich dann nach Timbuktu schickt. Natürlich muss man nicht immer negativ denken, aber Du schützt nicht nur Dich, sondern auch Deine Familie mit Anonymität. Es ist also eher ein Gefühl von mir, daß Dir dazu rät, Deine Identität nicht Preis zu geben. Ich selbst bin von der Presse -im kleinen Örtchen- mal gebeten worden etwas über die Hausgeburt meines Kindes zu schreiben. Heute bin ich sehr froh, daß ich es nicht getan habe. Einfach, weil ich nicht immer und überall Rechenschaft ablegen will. Irgendwann ist man es einfach müde. LG Sally

Mitglied inaktiv - 12.06.2010, 21:58



Antwort auf diesen Beitrag

Es kommt auf den Rahmen an: Wer veröffentlicht, wo (Auflage, wer liest das), wie ist im Print der genaue Wortlaut (Vorwürfe kommen immer schlecht, aber das ist eine Frage des Ton und der Formulierung, und richtig verpackt sollte keine Kritik fehlen)? Warum muss man die Behörde und die Dienstbezeichnung nennen? Das kann man doch elegant umschreiben. Ich persönlich würde wahrscheinlich in den meisten Fällen ein Pseudonym wählen.

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 08:28



Antwort auf diesen Beitrag

Hmmm, hast Du als Beamtin nicht auch eine Schweigepflicht? Ich würd nur unter Psyeudonym so etwas schriftlich veröffentlichen. Grüße

Mitglied inaktiv - 14.06.2010, 11:49