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Krippenstreik

Thema: Krippenstreik

*KOTZ* Habe eben erfahren, dass die Krippen in den nächsten Wochen massiv streiken wollen. Diese Woche Freitag, nächste Woche zwei Tage und die Woche drauf drei Tage. Ich finde auch, dass die Erzieherinnen & Co. massiv unterbezahlt sind, aber was mich an dem Streik stört, ist, dass hier eine relativ kleine Gruppe in Geiselhaft genommen wird, nämlich die Familien, in denen beide arbeiten und die eben auf die Kinderbetreuung angewiesen sind. Bei uns gibt es nicht einmal Notgruppen... Könnte man nicht ein paar Kinder mit auf die Demo nehmen oder sowas? Wie löst ihr das Betreuungsproblem an Streiktagen? Die Großeltern sind bei uns kaum belastbar. Und ob man bei mir in der Schule so begeistert ist, wenn ich sage, dass ich wegen Krippenstreik nicht kommen kann... Aber mein Mann hat jetzt eh schon alle bisherigen Krankentage etc. genommen, und irgendwann geht das hat auch nicht mehr. Ich könnte schreien!

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 15:09



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Unsere Streiken bisher Gott sei Dank noch nicht. Und wenn dann hoffe ich auf eine Notgruppe oder so etwas... Oder aber ich müsste Urlaub nehmen. Mein Chef ist da eigentlich immer zu bereit, wenn ich sage dass es wegen den Kindern ist. Aber je nach Dauer des Streikes wird der sich auch "bedanken".... Oma und Opa sind bei uns selbst noch berufstätig, die fallen also auch aus um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Aber Du hast Recht, es sind unterm Strich genau die, die eine Krippe oder einen KiGa am nötigsten haben, nämlich die Erwerbstätigen...

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 17:20



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Aber ich kann es echt verstehen, die Erzieherinnen sind echt unterbezahlt.

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 21:02



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Oh nein, wie superärgerlich!!! Ich favorisiere trotzdem immer noch Krippen. Letzte Woche musste ich mir leider auch komplett die Aufträge vom Hals halten, wegen diverser Schließtage von drei Kindereinrichtungen plus kleine Krankheiten. Allerdings komme ich mir als hart arbeitende Mutter schon als der letzte Volldepp der Gesellschaft vor. Ständig ohne Anlass kritisiert, dann noch draufgehauen bekommen, wenn es wirklich mal klemmt, und das alles, weil man ein normales Leben mit Kindern und Arbeit pflegt. Du bist doch Lehrerin, oder? Ich hoffe, da kann niemand was sagen. Hier heißt es natürlich gleich wieder: Oh nein, hätten wir den Auftrag bloß nicht an eine Frau (MUTTER) vergeben. Das KONNTE doch nicht gut gehen. Such dir andere Krippenmütter, mit denen du einen Wechsel hinbekommst, einen Tag die andere Familie, einen Tag du, dann habt ihr am wenigsten Probleme, weil weniger Freitage zu stemmen. Hoffentlich streiken die bei Kirchens nicht auch noch. Noch ist hier alles in Butter. Grüße und solidarisches Daumendrücken, shortie

Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 21:38



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Hallo, zum Glück haben wir die Zeiten hinter uns, aber wir haben es damals so gelöst, dass unsere Kinder bei einer "nichtarbeitenden" Mutter aus dem Kindergarten unterkamen. Wir haben sozusagen unser "soziales Netz" mal wieder gebraucht. Das ging gut. Viel Glück und gute Nerven! Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 10:15



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Wir hatten seinerzeit zum Glück nie Streik im Kiga. Krippe war bei uns eh noch nicht vorhanden, da waren die Mäuse bei Tamu. Kinder zu nicht arbeitenden Müttern mitgeben, wird bei Krippe eher nicht klappen, weil ja die wenigsten Hausfrauen ihr Baby/Kleinstkind in die Krippe geben. Aber, was ich seinerzeit im Stabü-Unterricht gelernt habe, soll ein Streik ja weh tun, und zwar dem Arbeitgeber, weniger dem "Kunden". Und das ist das Problem bei Streiks im öffentlichen Dienst. I.d.R. wird da der Kunde gestraft, der auch keine Chance hat, seiner ehöhten "Kosten" von Staat/Kommune/Kiga-Träger zurück zu fordern. Im Grunde sind Eltern, die ihre Kinder brav unterbringen an Streik-Tagen doch die besten Streikbrecher der Welt. Ich weiß, dass es nicht praktikabel ist, aber eigentlich müsste man die lieben Kleinen beim Bürgermeister abliefern. Magistra, wie alt ist denn dein Krippenkind??? Ich fand es als Mini-Enkelin totaaaaaaaaaal spannend, die Schultage bei/mit meiner Omi (Grundschullehrerin) zu verbringen. Trini

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 11:21



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Sozusagen als ketzerischer "Nachklapp" und kleiner Denkanstoß . Sind diejenigen, die Erzieherinnen zu Recht für unterbezahlt halten, denn auch bereit, für deren Dienste mehr zu bezahlen???? Trini

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 12:17



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@trini Ich bin durchaus bereit, etwas (!) mehr zu zahlen, denke aber, dass das eigentlich - wie ja mein nicht unbeträchtliches Gehalt auch - Sache des Staates / der Kommunen ist, für eine bezahlbare (!) Kinderbetreuung aufzukommen. Wie gesagt, ich werde ja deutlich besser bezahlt und die Eltern zahlen kein Schulgeld. Kind mitnehmen ist hier nicht. Das geht am Gymnasium nicht und ich fände es unprofessionell. Bei meiner Großen wäre es wohl gegangen, die war immer megabrav, aber mein kleiner fast Zweijähriger würde alles auseinandernehmen :-). Ich finde die Idee besser, die Kinder alle dem Bürgermeister auf die Schwelle zu setzen!

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 14:45



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Es kostet so viel wie es kostet und ich würde immer die günstigere Alternative wählen. Letztendlich aber ist das auch ein Marktwirtschaftliches Problem. So lange es so viele Erzieher, Pfleger und Sozialpädagogen gibt die sich um diese Jobs schlagen so lange werden sie auch schlecht bezahlt. Das ist ein Angebot/Nachfrage Problem, oder sehe ich das falsch? Ich hätte diese Berufsausbildung aufgrund der schlechten Jobchancen nicht gewählt (und habe es auch nicht). Frauen denken da teilweise zu wenig materiell und wundern sich dann wenn man ihnen dann so ein schlechtes Gehalt bietet. Aber da viele Frauen sich darauf verlassen einen Partner zu haben der sie miternährt und ihr eigenes Gehalt und ihre Berufsaussichten als eher nebensächlich betrachten wird es wohl auch nicht besser. Oder sehe ich das falsch? Sollte eine meiner Töchter auf die Idee kommen Erzieherin oder Sozialpädagogin oder Philosophin oder Krankenschwester zu werden, dann werde ich ihr das massiv ausreden. Das kann man auch als Rentner noch machen aber als junger Mensch der sich und seine Kinder irgendwann mal selber ernähren können will sollte man die Berufsausbildung auch entsprechend aussuchen. Eine Ausbildung zur Arbeits- und Trostlosigkeit macht nicht glücklich auch wenn es der Traumberuf ist. Ich denke ich werde als Rentner noch ein Spätstudium Richtung Psychologie/Pädagogik anfangen. Jetzt arbeite ich erst einmal in der IT. Ist auch ganz lustig und man verdient dort Geld und ist als Frau ein willkommener Exot. Servus Karin

Mitglied inaktiv - 12.05.2009, 23:38



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Da ist sicher etwas dran. Es gibt allerdings auch die Theorie, dass die Stellung eines Berufs und damit die Gehälter dramatisch sinken, wenn er von Frauen dominiert wird - siehe Sekretärin, Lehrerin, jetzt zunehmend Ärztin. Ich finde es nicht verkehrt, wenn man etwas wählt, das einen wirklich interessiert - allerdings sollte die Wahl in Kenntnis der Alternativen und der Konsequenzen stattfinden. Nur wenn man begeistert ist, kann man auch richtig gut sein. LG, carla72

Mitglied inaktiv - 13.05.2009, 09:26



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Der Erzieherinnenmarkt ist - zumindest hier in der Großstadt - komplett leergefegt. Daran kann es nicht liegen! In der Großstadt kannst du von dem Gehalt eben einfach nicht leben.

Mitglied inaktiv - 13.05.2009, 10:17



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Du siehst mich erstaunt: Hier in München ist meine Erfahrung die gleiche wie von magistra. Der Markt ist leer. Stellen sind teilweise montelang nicht besetzbar. Man greift - wie bei den Krankschwestern - zunehmend auf ZuwanderInnen aus dem Ausland zurück. Ein weiterer unangenehmer Nebeneffekt des niedrigen Einkommens ist ja, daß es kaum männliche Erzieher gibt - was ich sehr bedauere. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 13.05.2009, 13:40



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Also ich muß auch sagen, wir haben hier riesen Erzieherinnenmangel. Und ich hab die Ausbildung gemacht, weil mir der Beruf wahnsinnig Spaß macht, und damals auch sehr großer Mangel war... Also hier kann das nicht der Grund sein..

Mitglied inaktiv - 15.05.2009, 13:06