Ganz leicht: Glanz für Messing

Ganz leicht: Glanz für Messing

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Kerzenständer, Kännchen oder Schale - Schmuckstücke aus Messing sind eine hübsche Zier, vor allem wenn eine schöne Patina das antike Stück überzieht, kann das den Reiz steigern.

Doch sobald Messing fleckig angelaufen ist, verliert es an Attraktivität. Geputztes Messing punktet dagegen mit seinem Glanz-Effekt - und es ist ganz leicht, das Messing erstrahlen zu lassen.

Zunächst muss geklärt werden, ob es sich bei dem Objekt wirklich um echtes Messing oder um eine Messing-Beschichtung handelt. Mit einem Magnet lässt sich das schnell herausfinden: Bleibt der Magnet haften, ist es kein echtes Messing, sondern nur eine Messing-Beschichtung. Entsprechend muss nun die Behandlung des Artikels erfolgen.

Messing-Pflege: besser schonend und selten

Obwohl massives Messing relativ schnell nach dem Putzvorgang wieder beschlägt, sollte man auf zu häufiges Reinigen und vor allem auf Putzmittel mit Schleifmitteln besser verzichten. Denn durch eine hartnäckige Behandlung und aggressive Mittel kann das Messing beschädigt werden. Wenn Messing leicht angelaufen ist, sollte man es nur vorsichtig und mit schonenden Mitteln reinigen.

Bei Staub etwa reichen ein Staubtuch und ein Pinsel vollkommen aus, zum Hochheben verwendet man ein Tuch, damit keine Fingerabdrücke aufs Messing geraten. Fingerabdrücke und andere schmierige Spuren werden mit einer Seifenlauge und einem Mikrofasertuch schnell weggewischt.

Bei handelsüblichen Mitteln zur Messing-Reinigung ist Vorsicht geboten, sie können stark riechende Zusätze enthalten, die allergieauslösend wirken können. Außerdem sind in Messingpolitur abreibende Partikel enthalten, bei feinen Radierungen und Gravuren sollte man sie besser nicht einsetzen. Dafür ist die Behandlung mit einfachen Hausmitteln eher angezeigt.

Die Mittel der Wahl: Essig, Ketchup, Zahnpasta oder Zitrone

Ein bewährtes Hausmittel ist Essig: Eine milde Politur entsteht durch das Mischen von 50 ml Essig, 50 ml Wasser und 50 g Mehr. Oder bereiten Sie eine Paste aus 1 EL Mehl, 1 EL Essig, 1 EL Salz, also alles zu gleichen Teilen. Diese Paste tragen Sie dick auf das Metall auf und lassen sie eine Stunde gut einwirken und eintrocknen. Danach waschen Sie die Paste ab und reiben das Messing richtig gründlich trocken. Ist das schöne Stück sehr angegriffen, kann auch eine Behandlung mit heißem Essig angezeigt sein. Dazu ist es aber wichtig, dass der Raum gut belüftet ist bzw. sich keine Kinder in unmittelbarer Nähe aufhalten, da Essig eben eine Säure ist. Übrigens befindet sich Essigsäure deshalb auch in vielen Kupfer- und Messing-Schnellreinigern. Die Prozedur ist einfach: Geben Sie etwas Essig in einen Edelstahltopf, lassen Sie ihn aufkochen und geben Sie das Messing-Stück hinein. Nach einiger Zeit wird es herausgenommen, abgetrocknet und trocken gerieben.

Mancher schwört auch auf Ketchup zum Messing putzen: Einfach etwas der roten Creme auf das Messing geben, ordentlich reiben, eintrocknen lassen und wieder abwischen. Andere ziehen eine Behandlung mit Zahnpasta vor: Nehmen Sie eine alte Zahnbürste und putzen Sie mit der Zahncreme alle schwerzugängliche Rillen und Ecken. Aber vorsichtig bürsten, sonst kann eine Gravur zum Beispiel schnell beschädigt sein. Sicherer ist es, die Zahnpasta auf ein Baumwolltuch zu geben und die Creme in kleinen Kreisen aufzutragen. Anschließend lassen Sie die Paste dann wieder gut einwirken bis sie ganz trocken ist. Danach wird sie mit kaltem Wasser abgewaschen und das Stück wird gründlich trocken gerieben.

Ein weiteres Hausmittel macht sich die Säure von Zitronen zu Nutze: Halbieren Sie eine Zitrone, tauchen Sie sie in Salz und reiben Sie damit das Messing ab. Danach wischen Sie Ihr Messing mit einem feuchten Tuch ab. So werden hartnäckige Beschläge entfernt, das Messing ist sauber - aber unpoliert.

Anschließend trocken reiben und gründlich nachpolieren!

Das sorgfältige Trocken reiben und Polieren nach all diesen Behandlungen ist sehr wichtig, sonst sieht das soeben geputzte Messing in kürzester Zeit bald wieder unansehnlich aus. Am besten tragen Sie dazu Baumwollhandschuhe, so kommen keine Fingerabdrücke aufs Metall. Außerdem ist es empfehlenswert, ein zweites sauberes Mikrofasertuch oder ein Juweliertuch und Watte zum Polieren zu benutzen. Reiben Sie das Messing ausgiebig ab - dadurch sollte es schnell strahlend glänzen.

Pflege bei Stücken mit einer Messing-Beschichtung

Bei Schmuckstücken, die nur dünn mit Messing beschichtet sind, sollte keinesfalls Messing-Politur verwendet werden. Andernfalls kann die Schicht schnell zerkratzt werden. Auch insgesamt das Putzen sollte möglichst vorsichtig erfolgen. Denn die dünne Schicht ist ganz schnell weggescheuert, unwiederbringlich entfernt und das gute Stück ruiniert. Deshalb gilt hier besonders: Bitte bloß keine Scheuermittel verwenden! Waschen Sie das Messing besser ausschließlich mit heißem Seifenwasser und einem Tuch.

Der Lack ist ab: Sie können die Lackschicht erneuern

Messing ist eine Legierung aus Zink und Kupfer, abhängig vom Zinkanteil ist der Goldton stärker oder weniger stark ausgeprägt. Immer ist das Metall von einer Lackierung, etwa Zaponlack, überzogen, andernfalls hätte Rost ein leichtes Spiel. Zeigt sich nun beim Polieren, dass ein Stück vom Lack abgesplittert ist, kann man darüber nachdenken, ob der Lack erneuert werden sollte. Hier muss man abwägen, vor allem wenn eine feine Gravur das Lackieren erschwert.

Zunächst muss die Lackschicht entfernt werden, dazu sind im Handel Farb- oder Lack-Entferner erhältlich. Aber bei der Anwendung dieser Chemikalien sollte man besonders vorsichtig sein: Der Arbeitsplatz wird abgedeckt, man trägt besser Gummihandschuhe, der Raum sollte gut belüftet sein und da die Produkte oft leicht entzündlich sind, ist offenes Feuer tabu. Ansonsten befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers und tragen die Mittel am besten mit einem Pinsel vorsichtig auf das Messing auf.

Anschließend muss der Lack erneuert werden, damit das Messing geschützt ist - nur so kann der Glanz erhalten bleiben. Am besten tragen Sie den klaren Lack mit Wattebällchen oder einem Pinsel auf. Schauen Sie, dass die Schicht dünn und gleichmäßig ausfällt. Tropfen sollten noch vor dem Festwerden abgewischt werden. Anschließend lässt man die Lackschicht trocknen, bevor man es berührt und mit einem weichen trockenen Tuch noch einmal abwischt.

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