Flüssig, Color oder Kompakt: Rund ums Wäsche waschen

Flüssig, Color oder Kompakt: Rund ums Wäsche waschen

© Adobe Stock, Kzenon

In einem Haushalt mit Kindern fallen große Ladungen Schmutzwäsche an. Täglich wandert die Kleidung aller Familienmitglieder in die Wäschekörbe, dazu kommen Handtücher, Bettwäsche ... 

Damit alles schön sauber wird, sind das richtige Waschmittel und das passende Waschprogramm entscheidend. Waschmittel für die Stoffe gibt es reihenweise: ob flüssig, als Gel oder als Pulver sind Color-Waschmittel, für Feines oder Wolle, Schwarzes oder Weißes erhältlich.

Experten raten: besser Pulver als Flüssigwaschmittel verwenden

Vollwaschmittel in Pulverform bringt bessere Ergebnisse als Flüssigwaschmittel: Im Pulver sind Bleichmittel, die einen Grauschleier verhindern sowie Schmutz und Flecken zuverlässig entfernen - in der Flasche stecken diese Bleichmittel nicht. Flüssigwaschmittel weisen dagegen Konservierungsmittel auf und einen höheren Tensidgehalt und belasten damit die Umwelt stärker. Jedoch ist die Herstellung der flüssigen Waschmittel günstiger, sie müssen schließlich nicht wie die Pulver getrocknet werden.

Grundsätzlich können sich durch Vollwaschmittel die Farben der Waschladung verändern, beispielsweise verblassen. Diese Farbveränderung ist nur bei Color-Waschmitteln ausgeschlossen. Zeigen sich auf den Kleidungsstücken nach der Wäsche Streifen, können natürlich Pulverablagerungen verantwortlich sein. Genauso können die hellen Stellen aber durch einen Farbenabrieb aufgrund der Umdrehungen in der Waschtrommel auftreten. Das Waschen auf links, ein Schonwaschgang oder eine niedrigere Schleuderzahl hilft in solchen Fällen die Abnutzungsdetails zu vermeiden.

Oft wird Vollwaschmittel auch unter der Bezeichnung Universalwaschmittel, Universalgel oder Kraftgel im Handel angeboten. Eventuell ist auch "95 Grad" angegeben, die Bezeichnung "Color" darf bei einem Vollwaschmittel nicht auf der Packung stehen. Superkonzentrierte Waschmittel, so genannte Superkompakte, sind übrigens besonders zu empfehlen: Schauen Sie auf die Angaben zur Ergiebigkeit. Hoch konzentrierte und somit sehr ergiebige Mittel sind zwar erst einmal teurer, aber bei geringer Dosierung pro Waschgang besonders effizient.

Color-Waschmittel - der Alleskönner

Colorwaschmittel sollte in keinem Haushalt fehlen. Diese Waschmittel sind für alle farbigen Stoffe und alle Waschtemperaturen von kalt bis 60 Grad geeignet. Auch für eine schnelle Handwäsche empfiehlt es sich, zu diesem Produkt zu greifen. Die Mittel enthalten keine Bleichmittel, dadurch schützen sie die Farben am besten. Jedoch sollte man mit Pastelltönen, rosa oder hellblau Acht geben, in einigen Produkten stecken laut Stiftung Warentest optische Aufheller, welche diese hellen Farbtöne verändern können. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich, hier darf nicht "optische Aufheller" auftauchen.

Nicht unbedingt nötig: Waschmittel für schwarze oder für weiße Stoffe

Für die Pflege von schwarzer sowie anderer dunkler Kleidung sollen spezielle Waschmittel, so genannte Schwarzwaschmittel, empfehlenswert sein. Die Waschmittel weisen besonders viele Cellulasen auf, wodurch die Oberfläche geglättet wird und die Farben wieder stärker leuchten. Außerdem verhindern Verfärbungsinhibitoren, dass Farbstoffe sich ablösen und in die Waschflotte übertragen werden. Als Alternative können Sie auch ein flüssiges Colorwaschmittel nehmen. Laut einem Test von Stiftung Warentest bleibt der Farbton durch die Verwendung von Schwarzwaschmittel nicht besser erhalten als durch normale Colorwaschmittel.

Spezielle Waschmittel für weiße Sachen enthalten in aller Regel Bleiche und optische Aufheller. Somit wird die Waschladung schön sauber und sogar heller. Auch Vollwaschmittel, die ja Bleichmittel enthalten, können bei weißer Wäsche ein genauso gutes Waschergebnis erzielen. Schon niedrige Waschtemperaturen reichen aus, aber diese Sauerstoffbleichen im Pulver oder das Wasserstoffperoxid in den Flüssigbleichen müssen immer mal wieder bei einem 40-Grad-Waschgang (nicht nur 30 Grad!) zum Einsatz kommen, damit die Teile strahlend weiß bleiben. Achtung: Was einmal vergraut ist, wird nicht wieder weiß, da nutzt alle Mühe nichts.

Für Spezialfälle: Feinwaschmittel und Wollwaschmittel

Feinwaschmittel ist sowohl für pflegeleichte Wäsche im Schonprogramm als auch für die Handwäsche geeignet. Weder Bleichmittel noch optische Aufheller sind darin zu finden, dafür werden viele Seifen eingesetzt, so dass sich mehr Schaum bildet, der das Gewebe schützen soll. Diese Seifen tragen jedoch dazu bei, dass die Gewässer stark belastet werden, damit sind die Mittel nicht sehr umweltfreundlich. Zudem stecken viele Konservierungsmittel in den Feinwaschmitteln. Außer die Produkte, die als besonders umweltfreundlich gekennzeichnet sind und gar keine Konservierungsmittel enthalten, sollte man Feinwaschmittel also eher äußerst sparsam einsetzen. Laut Experten kann man auf diese Waschmittel sogar verzichten, sie bieten keinen Vorteil gegenüber einem normalen Colorwaschmittel.

Wollwaschmittel sind für die Reinigung von Wolle und Seide konzipiert. Die Waschmittel sind pH-neutral und ohne Proteasen, welche die empfindlichen Woll- und Seidenfasern zerstören können.

Schonend waschen - macht sich bezahlt

Um die Umwelt, Ihren Geldbeutel und natürlich die Wäsche und Kleidung zu schonen und möglichst wenig zu belasten, sollte man auf folgende Punkte achten:

1. Nur waschen, wenn es wirklich notwendig ist
Bei jedem Waschgang leidet das Gewebe etwas, ein Faserabrieb lässt sich nicht vermeiden, genauso wie eine Minderung der Elastizität. Bei Baumwolle wird der Flor aufgeraut, Wolle wird durch jeden Waschgang entfettet, außerdem werden die Farben insgesamt zunehmend blasser.

2. Die Waschmaschine immer voll beladen und eine möglichst niedrige Temperatur einstellen
Die Waschtemperatur beeinflusst den Energieverbrauch: Waschgänge bei 30 Grad oder 40 Grad sind energiesparender als ein Waschgang bei 60 Grad. Eine Wäsche bei 60 Grad kostet das Dreifache an Energie als eine 30 Grad-Wäsche. Andererseits: Wird ein Teil zweimal bei 30 Grad gewaschen, ersetzt das keine 60 Grad Wäsche.
Auf manchen Wäsche-Etiketten wird heutzutage nur ein Waschgang bei 30 Grad empfohlen. Laut Experten sind das Minimalangaben, mit denen sich Hersteller vor Reklamationen zu schützen versuchen. Im Prinzip können 30 Grad schon genügen, um Kleidung zu säubern, aber ab und an sollten Sachen, die am Körper getragen werden für eine bessere Hygiene auch mal bei 40 Grad gewaschen werden. Schließlich geht es beim Waschen nicht nur um die optische Reinheit, sondern auch um das Minimieren von Keimen.
Einmal im Monat sollte die Maschine generell im 60-Grad-Gang mit pulverförmigem Vollwaschmittel waschen, damit mögliche Keime in der Waschmaschine beseitigt werden, sonst kann ein unangenehmer Geruch entstehen. Auf Kochwäsche (Waschgang bei 90 Grad) kann, außer bei ansteckenden Krankheiten, genauso verzichtet werden wie auf eine Vorwäsche, diese ist in den meisten Fällen ebenfalls unnötig.

3. Das passende Waschprogramm wählen
Experten wissen: Je länger ein Programm dauert, desto sparsamer ist es. Im Umkehrschluss weisen Schnell- und Kurzprogramme einen höheren Wasser- und Energieverbrauch auf. Eco- oder Ökoprogramme können noch einmal bis zu 30 Prozent sparsamer als die Basis-Programme arbeiten. Jedoch verbraucht die Maschine bei solch einem Waschgang zwar weniger Wasser, die Waschtemperatur wird eventuell aber nicht ganz erreicht (beispielsweise nur 55 Grad statt 60 Grad) und nur kurz gehalten. Übrigens nach der Ökodesign Richtlinie muss ab kommendem Jahr jede neue Waschmaschine ein spezielles 20- Grad-Waschprogramm aufweisen.

4. Das Waschmittel entsprechend der Verschmutzung und der Wasserhärte dosieren
Damit normal verschmutzte Wäsche sauber wird, braucht es keine große Mengen Waschmittel, das Waschergebnis wird dadurch nicht verbessert. Schauen Sie unbedingt auf die Verpackung: Die genaue Dosiermenge muss laut Wasch- und Reinigungsmittelgesetz auf jedem Waschmittel aufgedruckt sein. In den meisten Fällen sind die Empfehlungen für 4,5 kg Trockenwäsche berechnet. Je nachdem, wie voll die Maschine beladen wird, muss man mehr oder weniger Waschmittel einfüllen. Um die Wasserhärte herauszufinden, rufen Sie beim Wasserversorgungsunternehmen an.
Übrigens: Wasserenthärter ist in den Waschmitteln normalerweise enthalten, er muss nicht zusätzlich zugefügt werden.

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