Geschwollene Brustdrüsen - woher kommt das?

Geschwollene Brustdrüsen - woher kommt das?

© Adobe Stock, DoraZett

Viele Babys haben in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt geschwollene Brustdrüsen. Manchmal tritt die Schwellung nur auf einer Seite auf, manchmal sind beide Seiten betroffen.

Teilweise kann man auch Knötchen im Bereich der Brust ertasten. Im Normalfall ist das nicht wirklich schmerzhaft, aber häufig ist die Brust des Babys dabei berührungsempfindlich. Eltern, die die Schwellung bei ihrem Baby plötzlich bemerken, reagieren verständlicherweise erst mal erschrocken. Doch zum Glück ist das in der Regel völlig normal und harmlos.

Etwa 60 bis 90 Prozent aller Kinder haben anfangs geschwollene Brustdrüsen, und zwar Jungs und Mädchen gleichermaßen. Bei den meisten Babys verschwindet das Phänomen bereits nach wenigen Tagen bis Wochen wieder. In Ausnahmefällen können die Knubbelchen an der Brust aber bis zum zweiten Geburtstag tastbar sein.

Woher kommt die Brustdrüsenschwellung?

Eine "Gynäkomastie", so der medizinische Fachausdruck, ist eine Reaktion auf die mütterlichen Hormone, die das Baby während der Schwangerschaft über die Plazenta und Nabelschnur mitbekommen hat. Nach der Geburt kreisen sie weiter in Babys Blutbahn und werden im Laufe der Zeit von der Leber abgebaut. Allerdings ist die winzig kleine Leber mit dieser Aufgabe noch etwas überfordert, deshalb dauert es oft einige Wochen, bis die mütterlichen Hormone vollständig aus dem Blutkreislauf verschwunden sind.

Hexenmilch - wenn die Brustdrüsen Milch absondern

Manchmal führen die mütterlichen Hormone sogar dazu, dass von den geschwollenen Brustdrüsen ein wenig Milch abgesondert wird. Man nennt dieses Phänomen "Hexenmilch". Auch das verschwindet im Alter von etwa 6-8 Wochen ganz von alleine wieder. Bitte drücken Sie aber keinesfalls die Milch aus.

Was kann man tun?

Im Normalfall tut eine Brustdrüsenschwellung ihrem Baby nicht weh. Ist die Stelle sehr berührungsempfindlich, können Sie zum Schutz gegen Druck oder Reibung ein Wattepad darauf legen. Falls die Brustdrüse plötzlich dick anschwillt, heiß und rot ist und Ihrem Kind offensichtlich Schmerzen bereitet, sollten Sie bitte zu Ihrem Kinderarzt gehen. In seltenen Fällen kann sich eine Brustdrüse nämlich auch mal entzünden.

Geschwollene Brustdrüsen bei älteren Jungs

Etwa jeder zweite Junge leidet während der Pubertät unter einer Brustdrüsenschwellung. Leidet deshalb, weil viele Jungs sich in dieser Zeit wegen des vermeintlich "weibischen Brustansatzes" vor ihren Kameraden schämen. Die sogenannte "Pubertätsgynäkomastie" wird durch einen vorübergehend erhöhten Östrogenspiegel verursacht und ist ebenso wie die Gynäkomastie beim Baby völlig normal und harmlos.

Meist dauert die Schwellung ein paar Monate bis maximal ein, zwei Jahre und verschwindet dann von alleine wieder. Sollte Ihr Sohn dabei allerdings Schmerzen haben oder auch sehr unter den vergrößerten Brüsten leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt.

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