Hallo,
Mein Kleiner ist noch ganz jung, 4 Tage alt. Wir sind jetzt aus dem Krankenhaus nach Hause und ich frag mich sehr wie das mit dem Stillen weiterlaufen soll.
Am ersten Tag konnte ich ihn nicht anlegen. Er nahm die Brust nicht in den Mund oder ließ nach kurzer Zeit los. Er schlief den ganzen Tag und trank gar nichts. Es machte den Eindruck als sei er nur müde und nicht hungrig. Die Nachtschwester gab mir dann ein Stillhütchen womit es dann sofort klappte. Mir wurde gesagt ich soll ihn spätestens alle 4 Stunden wecken und anlegen, damit er nicht zu schwach wird. Wenn er will auch eher. Er schläft beim Stillen auch jetzt noch schnell ein. Er saugt nur einige Züge, pausiert und muss dann animiert werden. Je nnach Wachheit kann man ihn so mal 5, mal 10 oder auch 20 Minuten trinken lassen. Ich muss ihn aber häufig aufwecken, wickeln damit er wach wird und dann animieren damit er trinkt. Würde ich ihn lassen würde er einige Züge nehmen und dann wieder einschlafen.
Der Gewichtsverlust war gut, er stagnierte 3 Tage nach der Geburt und nahm von 3260g auf 3050g insgesamt ab. Dann hörte die Abnahme auf (war heute). Milch ist genug da, der Einschusd kam nach 48 Stunden und er scheint genug ab zu bekommen. Das aber mit großem Aufwand.
Ich lese viel über Stillen nach Bedarf und frag mich jetzt was das heißt. Würde ich ihn lassen hätte ich Angst er würde nicht genügend trinken. Jetzt stell ich mir Nachts immer Wecker um spätestens alle 3 Stunden die Brust anzubieten. Dann muss ich ihn aber wickeln und ausziehen damit er wach wird/bleibt. Es ist nicht so dass er nur schläft. Im Gegenteil er hat viel Bauchschmerzen und quengelt, im Beistellbett schläft er nur schlecht da er die Rückenlage nicht mag und möchte am liebsten nur auf der Brust liegen und schlafen. Das führt dazu dass ich seit Sonntag nur 5 Stunden geschlafen habe.Nachts muss er beruhigt werden bzw. dann ist wieder das Stillprozedere mit wickeln + ausziehen + stillen dran.
Haben Sie einen Tipp für mich?? So halte ich das auf Dauer ja nicht durch.
von
FrauStorch
am 15.04.2016, 03:01
Antwort auf:
Zum Stillen wecken?
Liebe Frau Storch,
herzlichen Glückwunsch zur Verwandlung zur Mama :-)
Hast du eine Hebamme, die dir zur Seite steht?
Und schau doch bitte auch gleich, ob es in eurer Nähe eine Stillgruppe gibt, deren Beraterin dir auch telefonisch zur Seite stehen kann. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Die helfenden Hände vor Ort im Krankenhaus stehen unter enormem Zeitdruck und wollen ja helfen, und mit Hütchen klappt es eben oft schneller als das Baby bei jeder Stillmahlzeit (bzw. VOR jeder, wenn es nicht so hungrig ist) darauf zu trainieren, den Mund weit genug auf zu machen. Obendrein sind viele Brüste beim initialen Milcheinschuss extrem gespannt, so dass es wirklich schwierig ist für das Baby, die Warze gut zu erfassen.
Du brauchst in erster Linie Geduld, und solltest ihn immer dann anlegen, wenn er noch nicht extrem hungrig und zappelig ist. Vielleicht nicht nur die Brustwarze ansaugen vorher, sondern auch ein paar Tropfen Milch herausholen, die deinen Kleinen locken können.
Vielleicht hat dein kleiner Mann seine ursprünglichen Instinkte noch nicht ganz verloren, und du kannst ihn selbst zur Brust krabbeln lassen. Babys, die dies tun, docken meist ganz problemlos an. Schau dir dazu gern auch dieses wunderschöne englischsprachige Video an: www.breastcrawl.org
Du darfst ihn in den nächsten Tagen gern viel an der Brust haben, und er muss gar nicht in seinem Bettchen liegen. Denk daran, dass er bis vor Kurzen in permanenten Körperkontakt mit dir war, und 24 Stunden am Tag versorgt wurde, dich spürte, hörte usw. Alleine irgendwo zu liegen ist nicht das, was ihm jetzt schon leicht fällt!
Tatsächlich sollte er in den ersten Wochen wirklich regelmäßig trinken, damit er das Mekonium ausscheiden kann und die Nährstoffe bekommt, die er braucht. Dazu macht es Sinn, ihn zu wecken, wenn er nicht von alleine mindestens alle 3-4 Stunden wach wird.
Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast.
Aber bitte schau doch gleich auch mal nach einer Stillberaterin in eurer Umgebung. Es ist sehr wertvoll, kompetente Unterstützung zur Hand zu haben, denn die nächsten Tage und Wochen werden noch viele Fragen aufwerfen.
(Wenn du niemanden findest: Wir sind hier!)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 15.04.2016