Verstopfung nach Rotavirenimpfung vor 4(!) Wochen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Verstopfung nach Rotavirenimpfung vor 4(!) Wochen

Hallo Biggi, hallo Kristina, vielen Dank für den letzten guten Rat, bei dem ich nachgefragt habe, ob ich vielleicht zu wenig Milch hätte, als mein Kleiner nur noch mit Geschrei an die Brust ging. Es hat sich herausgestellt, dass der kleine "Stillverweigerer" mit 3 Monaten schon sein erstes Zähnchen bekommen hat. Zumindest eine kleine Ecke ist zu sehen. Nun haben wir unser nächstes Problem: Er ist nun gut 4 Monate und wir waren vor 4 Wochen gegen Rotaviren impfen, seitdem hat unser Sohn heftig mit den Folgen zu kämpfen. Er trinkt schlecht an der Brust und drückt die ganze Zeit, auch teilweise schon während des Trinkens. Dann lässt er die Brust los und drückt wie ein Wilder, macht sich steif und reibt teilweise die Füßchen aneinander. Er ist sehr quengelig, überreizt sehr schnell und offenbar oft Probleme mit der Bauchlage. Er wird nach wie vor voll gestillt. Erwähnenswert ist an dieser Stelle vielleicht noch, dass er sehr von den Dreimonatskoliken betroffen war und da auch heftige Blähungen hatte. Doch selbst da war das nicht so schlimm wie jetzt. Er schläft keine Nacht mehr ruhig, wirft sich herum und man hört - tags wie nachts - dass er ständig geräuschvoll drückt. Nachts wacht er sehr oft davon auf und schreit. Paradoxerweise ist er dann von Milch zunächst wieder zu beruhigen. Das geht dann alle 1-2h die Nacht durch, bis er gegen Ende der Nacht dann solche Probleme hat, dass er schließlich auch keine Milch mehr will und wach wird. Tagsüber kam er bis vor ein paar Tagen noch recht gut damit zurecht und er konnte die Blähungen meist durch auf den Bauch drehen (macht er schon geraume Zeit selbst) oder durch mich mit Beinchen zum Oberkörper rollen lösen. Nun ist es bis gestern aber immer schlimmer geworden und ich habe ihn schließlich überhaupt nicht mehr beruhigt bekommen - weder durch Herumtragen noch singen noch sonstwas - was sonst eigentlich immer hilft. Wir sind schon zweimal beim Kinderarzt gewesen (2 verschiedene). Die haben uns jedes Mal mit neuen Medikamenten wie Lefax (Espumisan, Sab Simplex) abgespeist und Kümmelzäpfchen. Lefax & Co. wirken bei ihm gar nicht, Kümmelzäpfchen haben während der Dreimonatskoliken super geholfen. Jetzt gebe ich sie auch und damit ist er auch etwas zu beruhigen. Jedoch drückt er immer weiter, auch wenn die Windel schon ordentlich voll ist. Er hatte die ganze Zeit auch nach der Impfung regelmäßig Stuhlgang, weswegen ich mir lange keine großen Gedanken gemacht habe und auch die Ärzte nicht. Als ich die zweite Ärztin leicht verzweifelt gefragt habe, ob ich dem Kleinen noch irgendwas geben kann, meinte sie Kamillentee, das würde den Darm beruhigen. Gesagt getan - gestern früh habe ich ihm den Tee gegeben und schon nach wenigen Schlucken war die vollste Windel aller Zeiten das Resultat. Und: Muttermilchstuhl ist ja nicht wirklich fest, aber es waren sehr viele "feste" Bestandteile drin, nämlich die Eiweißbröckchen und allgemein hatte der Stuhl eine vergleichsweise feste Konsistenz. Ich war total erleichtert und dachte, damit sei die Sache ausgestanden, habe ihm tagsüber immer wieder Kamillentee angeboten. Da trank er auch immer zumindest ein paar Schlucke und er wirkte wie ausgewechselt, war aufnahmefähig und quietschfidel - wenn auch immer noch sehr müde, aber ich habe ihn gut beruhigt bekommen und er ist sehr leicht eingeschlafen, hat auch gestern überdurchschnittlich viel geschlafen. Ich hatte auf eine ruhigere Nacht gehofft, aber leider ging das Ganze nachts von vorn los - hin und her werfen, Geschrei, Beruhigung nur durch Milch möglich. Kamillentee hilft nun wohl auch nicht mehr. Und das Kümmelzäpfchen hat scheinbar auch wieder nur die Hälfte rausgeholt, denn er hörte wieder nicht auf zu drücken. Übrigens verbinde ich die Gabe des Kümmelzäpfchens auch immer mit einer Bauchmassage (kreisend im Uhrzeigersinn), sonst tut sich gar nichts. Habt ihr vielleicht noch irgendeine Idee für mich, was ich noch machen kann? Evtl. auch über meine eigene Ernährung? Ich weiß, dass der Einfluss der eigenen Ernährung auf die Blähungen des Kindes umstritten ist, aber man klammert sich ja irgendwann an jeden Strohhalm. Bisher hatte ich allerdings nicht dein Eindruck, dass die Blähungen durch das, was ich esse, mehr oder weniger werden. Er hat einfach immer Blähungen, das war auch schon während der Dreimonatskoliken so. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße, Ines

von krueml123 am 07.10.2015, 09:01



Antwort auf: Verstopfung nach Rotavirenimpfung vor 4(!) Wochen

Liebe Ines, hast Du den Tee mit der Flasche gegeben? Wenn ja, glaube ich fest, dass dein Baby nicht korrekt saugt und deshalb auch Luft schluckt und die argen Blähungen hat. Es ist jetzt wichtig, dass das Saugverhalten des Kindes kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert wird. Es wäre deshalb wirklich wichtig, dass eine Kollegin vor Ort Euch mal beim Stillen zusieht. Falls Du also noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob dein Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.10.2015



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