Liebe Biggi,
vorweg erst einmal herzlichen Dank für die tolle, liebevolle und kompetente Arbeit, die Sie hier leisten.
Wir machen uns Sorgen um unseren 3,5 Monate alten Sohn. Er hat schon immer viel geschrien und ließ sich schwer beruhigen. Dies hat sich zum Glück in den letzten Wochen geändert. Allerdings ist nun sehr auffällig, dass er starke Probleme beim Stuhlgang hat. Die letzten Wochen hatte er nur alle sechs Tage Stuhlgang, dann viel es ihm auch schwer und er schrie lange vor Schmerzen. Früher hatte er mehrmals täglich Stuhlgang und dieser war eher flüssig, so wie wir es auch von seiner großen Schwester kennen. Nun ist der Stuhl eher cremig.
Die Kinderärztin konnte uns nicht weiterhelfen und möchte das ganze beobachten. Aber er leidet und nichts hilft. Wir legen ihn auf den Bauch, massieren und fahren Fahrrad mit den Beinen. Wenn wir ihm ein Kümmelzäpfchen geben führt meist der mechanische Reiz zum Erfolg.
Vielleicht haben sie noch ein paar Tipps für uns, wie wir ihm das erleichtern können.
Weil eher tatsächlich seid Samstag leidet hat er jetzt jeden Tag ein Kümmelzäpfchen gegeben und es kam immer direkt danach ein Häufchen. Die Male davor hatte sich immer alles innerhalb eines Tages erledigt.
Unser Sohn ist vollgestillt und hat, denke ich keinen Flüssigkeitsmangel. Er hat auch wenn es sehr heiß war viel und oft getrunken und sehr häufig vollgepullerte Windeln.
Ich weiß auch gar nicht, wann wir mit der Beikost beginnen sollen, da diese das Problem vielleicht eher verstärkt.
Ich danke Ihnen für ihre Mühen.
Viele liebe Grüße
Sandra I.
von
Sandra88
am 06.07.2021, 23:59
Antwort auf:
Verstopfung bei drei Monate altem Baby?
Liebe Sandra I.,
danke für das schöne Lob :-).
Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren.
Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln vollmacht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht.
Sie können auch probieren, Ihrem Kind mit einer sanften Bauchmassage zu helfen. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen Babymassagekurs, wo Sie sich Tipps zum Massieren holen können.
Kann es sein, dass Ihr Baby einfach Blähungen hat und sich unwohl fühlt?
Wurde die Anlegetechnik einmal überprüft?
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.07.2021
Antwort auf:
Verstopfung bei drei Monate altem Baby?
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
An Verstopfung dachten wir, weil der Stuhl eben doch deutlich weniger Wasser als früher enthält. Aber ja er ist nicht trocken sondern weich.
Ich denke, dass die Anlegetechnik in Ordnung ist. Es wurde schon drauf geguckt, ist aber schon etwas her. :-)
Aber wenner so schreit und sich aufregt schluckt er natürlich extra viel Luft. Was mir noch aufgefallen ist, er beschwert sich gerade immer, wenn ich ihn nicht im Bett auf der Seite liegend stillen will. Wenn es mir möglich ist lege ich mich dann auch mit ihm hin. In den meisten Fällen ist das ja kein Problem. Kann es sein, dass er auch inden anderen Stillpositionen, wo dann meist zu viel Milch auf einmal kommt zu viel Luft schluckt?
Liebe Grüße
Sandra I.
von
Sandra88
am 07.07.2021, 07:36
Antwort auf:
Verstopfung bei drei Monate altem Baby?
Liebe Sandra I.,
ja, das kann gut sein, im Liegen schießt die Milch nicht so heraus und manche Babys kommen so besser zurecht.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 07.07.2021