Liebe Biggi!
Mein Sohn (9 Monate) wird nach Bedarf gestillt. Als neugeborener und junger Säugling hat er selten Stuhlgang gehabt, vielleicht 2x innerhalb 2 Wochen, dafür aber sehr flüssig, fast schon wässrig. Mit sieben Monaten hat er Beikost bekommen (BLW) und seitdem hat sich die Konsistenz geändert und es wurde breiartig. Mit Einführung der Beikost hat er 1x/Woche Stuhlgang, manchmal auch 2x. Seit ein paar Wochen hat er aber Verstopfung. Sein Stuhl ist hart, er weint so sehr beim Drücken/Pressen, sodass die Tränen fließen und ich habe das Gefühl, dass er nicht alles ausscheidet, da es immer nur eine kleine Menge ist. Ich habe ihm auch schon Birne und Pflaume zu essen gegeben und die stopfenden Lebensmittel gemieden, aber es hat nicht geholfen.
Seit Sonntag wird er nur noch nach Bedarf gestillt und ich gebe bewusst keine Nahrungsmittel, damit der Stuhl durch Muttermilch wieder weicher wird, aber wie lange soll ich das so machen bzw. ist es so sinvoll? Bis zum nächsten weichen Stuhlgang oder mehrere Wochen? Kann ich danach ganz normal wieder mit der Beikost fortsetzen oder muss ich etwas beachten? Wenn er dann wieder einen weichen Stuhl hat, kann ich davon ausgehen, dass die Verstopfung vorbei ist? Vorgestern (Dritter Tag ohne Beikost) war sein Stuhl auch fest, aber er hat nicht mehr so sehr geweint und es war viel mehr in der Windel drinnen als sonst. Beim Arzt waren wir auch und dieser hat uns "Kinderlax" verschrieben. Das ist ein Pulver welches ich in die Nahrung mischen und meinem Kind geben soll. Er meinte auch, dass ich das Pulver mehrere Wochen oder auch Monate geben kann/darf.
Ist es besser nur mit dem Stillen die Verstopfung zu beseitigen oder mit dem Pulver und weiterhin Beikost und Brust geben?
Vielen Dank.
LG Kristina
von
k_ristina
am 08.03.2024, 19:15
Antwort auf:
Verstopfung Baby
Liebe Kristina,
für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von „xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Hast du es mal mit leichten Bauchmassagen probiert?
Wenn ein Kind längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Lass Dein Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setze auf seinen Nachahmungstrieb und versuche es nicht mit Druck. Mein Sohn hat es damals geliebt, wenn man „Prost“ gesagt hat und die Gläser aneinander klirrten ;-), probiere es mal aus. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit.
Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit.
Hab Geduld, solltest du den Eindruck haben, dass die Flüssigkeitsmenge deutlich zu gering ist, dann mache aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 08.03.2024
Antwort auf:
Verstopfung Baby
Liebe Biggi!
Vielen Dank für deine rasche Antwort.
Brei bekommt mein Sohn keinen, hat er nie bekommen, er isst bei uns mit und zu jeder Mahlzeit bekommt er Wasser zu trinken. Ich habe die stopfenden Lebensmittel gemieden und bewusst Birne, Pflaume, Zucchini, Brokkoli und Vollkornprodukte gegeben, aber es hat sich trotzdem nicht gebessert. Bauchmassage hilft leider auch nicht. Wie gesagt, am Anfang war der Stuhl breiartig und irgendwann wurde es fest und seitdem plagt er sich sehr. Ich habe das Gefühl, dass er schon Angst hat, denn er presst, doch leider kommt nichts raus bzw. nicht immer.
Sonst ist mein Sohn ganz normal, aktiv und gut gelaunt.
Ich persönlich möchte ihm das Pulver nicht (so lange) geben, jedoch möchte ich auch nicht, dass es schlimmer wird oder er eine chronische Verstopfung bekommt.
Wie lange dauert es bis sich der Darm an die Nahrung angepasst hat bzw. wie lange kann eine Verstopfung dauern?
LG Kristina
von
k_ristina
am 08.03.2024, 21:30