Frage: Extrem unruhig nach dem Stillen?

Hallo, ich mache mir Sorgen um mein Baby. Meine Kleine ist jetzt 7 Wochen und 3 Tage alt und wird voll gestillt. Das klappte von Anfang an sehr gut. Ca. alle 4 Stunden macht sie sich bemerkbar und trinkt mindestens 20 Minuten eine Seite. Nach 4 Stunden dann die andere Seite. Nun fällt mir auf, dass sie seit ca. 1 1/2 Wochen nach dem Stillen sehr unruhig ist. Wenn ich sie hochnehme zum Bäuerchen machen, robbt sie heftig rum, wirft ihren Kopf von einer Seite zur anderen und manchmal kaut sie an ihren Fäusten. Manchmal bringt ein Bäuerchen etwas Besserung, manchmal nicht. Kann es sein, dass sie noch Hunger hat? Sie hört aber immer von alleine auf oder schläft ein, deswegen dachte ich eher nicht, anders kann ich mir die Unruhe aber nicht erklären. Zur Gewichtszunahme: Sie kam mit 3520g, bei der U3 (4 Wochen und 2 Tage) wog sie 4100g. Nun haben wir sie mit uns gewogen und sie wiegt ca. 4500g mit 7 Wochen. Ist das nicht zuwenig Gewichtszunahme? Meinen Sie, sie wird nicht satt? Woran könnte die Unruhe sonst liegen? Vielen lieben Dank im Voraus, Gruß Gabi

von Gabi81 am 02.06.2015, 17:15



Antwort auf: Extrem unruhig nach dem Stillen?

Liebe Gabi81, auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Wenn dein Baby unruhig ist, dann lege es doch einfach noch einmal an, wenn es noch hungrig ist, wird es wieder trinken. Du brauchst auch keine Angst zu haben, das „häppchenweise“ Stillen ist völlig normal. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Schreibe mir doch wieder, wie es klappt, wenn Du dein Baby nach einer Pause wieder anlegst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.06.2015



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