Baby 14 Monate ernährt sich hauptsächlich von Milch

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Baby 14 Monate ernährt sich hauptsächlich von Milch

Hallo, mein Sohn ist jetzt gerade 14 Monate alt und ernährt sich hauptsächlich von seinen Fläschchen. Nach dem Aufstehen (er schläft ca. 11-12 Stunden, meistens durch) trinkt er seine Flasche 180-230ml. Ca. 2 Stunden später biete ich ihm Frühstück an: Tee, Obst, Butterbrot Er liebt Obst wie z.B Mandarinen, Bananen etc. Er isst auch sehr gerne Brot mit Frischkäse, Leberwurst o.ä aber alles in so geringen Mengen, dass es nicht satt macht! An einem kleinen Butterbrot 4x4cm nagt er und nagt, aber davon isst er nicht mal die Hälfte. Ich habe aber das Gefühl, dass es ihm schmeckt. Er probiert auch alles gerne und ist sehr interessiert!! Wir essen gegen 17Uhr warm, weil mein Mann dann zu Hause ist und ich Wert darauf lege, dass wir mindestens eine Mahlzeit gemeinsam einnehmen. Gestern hatte er ca. 4 1/2 Stunden keine Milch und auch nichts anderes. Dann gab es Abendessen. Er hat ca. 15 Minuten vor dem Essen geweint, weil er Hunger hatte. Hat dann beim Essen etwas an einem Fischstäbchen geknabbert (vielleicht 1/5 davon gegessen) und 1/4 Kartoffel. Er hat gute Laune beim Essen, isst auch am liebsten selber mit den Händen und greift immer wieder zu. Allerdings zupft er auch das Essen auseinander und untersucht dieses, was aber denke ich ok ist. Nun weiß ich aber leider nicht wie ich die Kurve kriegen soll, denn irgendwann soll er ja mal ganz ohne Milch auskommen. Was kann ich tun? Ich versuche abwechslungsreich zu kochen und biete es ihm auch in ansprechender Art und Weise an. Wobei die Optik ihn nicht so sehr interessiert, denn er isst ja gerne und sitzt auch gern mit am Tisch.

Mitglied inaktiv - 29.01.2016, 13:34



Antwort auf: Baby 14 Monate ernährt sich hauptsächlich von Milch

Hallo Kleine-Krabbe es ist doch schon auf jeden Fall ganz wunderbar, dass dein Kind so großartiges Interesse an der Familienkost zeigt und diese, wenn auch in kleinen Mengen, bisher gut annimmt. Um seinen Hunger und Appetit zu steigern, würde ich dir empfehlen, die Milchmahlzeit am Morgen zu reduzieren. Am besten lässt du das Fläschchen* mit der Säuglingsmilch komplett weg und ersetzt dieses durch einen Trinklernbecher/Tasse/Gefäß mit Schnabelaufsatz mit Kuhmilch. Ggf könntest du für die Gewöhnung an Kuhmilch diese vorerst im gewohnten Fläschchen anbieten. Und zwar mit einer kleinen Menge von ca 50 ml plus ca 50-100ml lauwarmes Wasser. Das Frühstück solltet ihr möglichst zeitnah zum Aufstehen essen und im Verlauf des Vormittags ein bisschen Obst essen. Zum Mittagessen sollte dein Kleiner ausreichend Hunger und Appetit haben. Nachmittags kann und sollte es einen kleinen Snack und geben und dann um 17 Uhr schliesslich das Abendessen. Dazu wieder Kuhmilch. Mittelfristig solltest du die Kuhmilchmenge auf ca 300 ml am Tag (inklusive Milchprodukten wie Käse Joghurt, Milch in Gerichten etc) steigern. 100ml Kuhmilch kannst du durch ca 100g Joghurt, Buttermilch oder Dickmilch, Sauermilch, ca 15g Käse oder 30g Weichkäse ersetzen. Esst in entspannter Atmosphäre, mit viel Zeit und Spaß. Leite die Mahlzeiten mit einem Ritual ein. So bekommst du einen sanften Übergang zu Tisch, der beruhigend wirkt. Bspw könntest du ein Buch vorlesen? Mit Beginn der Familienkost, bzw im 2. Lj sind ca 5 Mahlzeiten empfehlenswert. Davon 3 Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ. Eine grobe Orientierung für die Mahlzeiten ist folgende: morgens: Brot und Milch oder Milch und Obst oder Kindermüsli oder nur Milch oder Joghurt ZMZ: Brot oder Obst Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., Kuchen, Kekse Abends: Brot und Milch, ggf fein geraffelte Rohkost, oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), oder Nudeln und Milch etc oder evtl leicht verdauliche Familienkost plus Trinkmilch Kinder erleben das Essen mit allen Sinnen und Essen dient in diesem Alter nicht nur zur Ernährung, sondern auch und vor allem zum Sammeln von neuen Ess- bzw Sinneseindrücken. DIe Kleinen beobachten ihre Mitwelt und imitieren diese. Deshalb sind die Speisen besonders begehrt, die du oder andere Familienmitglieder (egal wann :)) essen. Denn Kinder erleben das Essen vielschichtig: durch Sehen, Fühlen, Betasten, Ablutschen, Matschen, Riechen, Schmecken ... Das Auseinanderpflücken der Nahrung, wie du schreibst, ist somit schon ganz richtig und wichtig. Die Kleinen unterscheiden auch noch nicht wirklich zwischen Spiel und Mahlzeit. Bzw das Spiel, das ist die Lernform des Kindes. Sie beobachten ihre Mitwelt und imitieren diese. Darum ist die Gemeinsamkeit am Esstisch unerlässlich. Grüße B.Neumann *Das Fläschchen ist eine Weile noch okay, wenn es schliesslich unerlässlich ist. Die Kuhmilchmenge steigern und Wasseranteil reduzieren. Mit etwa Beginn des 2. Lj sind viele Babys theoretisch soweit gereift (Mundmotorik), um auch aus Tassen und anderen Trinkgefäßen zu trinken. Doch nur wenige entbehren ihr geliebtes Fläschchen sofort. Gut wäre, wenn statt des Nuckels bald ein anderer Trinkaufsatz drauf kommt. Doch auch ein nicht entbehrbarer Nuckel muss sein, wenn dein Baby darauf partout nicht verzichten kann/will. Bei manchen Babys ist das Nuckelbedürfnis ausgeprägter und kann bei der Milchflasche, einmal (-bis zwei mal) am Tag durchaus noch beibehalten werden. Das Trinken aus Bechern darf trotzdem weiterhin fleissig geübt werden und Dauernuckeln (auch beim Wasserfläschchen) sollte vermieden werden. Kuhmilch, die mit dem 2. Lj die Säuglingsmilch allmählich ablöst, sollte zwar aus Tassen angeboten werden - das hat aber auch vor allem die Begründung darin, dass Kuhmilch nicht in zu großer Menge getrunken werden soll und bei der Flasche schnell mehr getrunken und gefordert werden könnte, als gemeinhin empfohlen. Die Empfehlung liegt bei etwa 300 ml Milch und Milchprodukte am Tag, für 1-jährige. Von der Flasche mit Kuhmilch wird vor allem also auch deshalb abgeraten, weil die Kleinen sonst zu viel Kuhmilch konsumieren könnten, weil sie die gewohnten Trinkmengen beibehalten möchten. Das Verdünnen kann eine Übergangslösung sein.

von Birgit Neumann am 30.01.2016



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