Frage: Milchmenge 2er Milch und Kuhmilch

Hallo Frau Neumann, Meine Tochter ist nun 14 Monate und seit drei Wochen komplett abgestillt. Sie bekommt folgendes an Milch: Morgens gegen 5-6 Uhr 60-90 ml 2er Nach dem aufstehen dann ein Babymüsli mit 90 ml Kuhmilch Abends nach dem Abendessen 90-120ml 2er Nachts zwischen 0 und 1 Uhr 180ml 2er Ist das zu viel Milch? Sie bekommt keinen Abendbrei mehr, weil sie ihn verweigert und lieber herzhaft zu Abend isst. Nachts kommt sie noch nicht ohne aus, und das Fläschchen am frühen Morgen habe ich versucht zu verdünnen, damit es insgesamt weniger Milch ist, aber sie kann dann nicht mehr schlafen, schmatzt dann ständig und will noch mehr Milch… was ist der richtige Weg: doch nochmal mehr Milch frühmorgens geben oder weiter reduzieren, wegen dem Eiweiß? Sie isst untertags oft nicht besonders gut, aber ist auch mit Tricks nicht dazu zu kriegen, besser oder mehr zu sich zu nehmen. Ich will sie auch nicht verwöhnen, indem ich ihr nur noch das anbiete, was sie sicher isst! Gewichtsmässig ist sie inzwischen auf der 50. Perzentile, war als Stillbaby sehr proper, was für mich ein Hinweis darauf ist, dass es ja wirklich nachts und frühmorgens Hunger sein muss! Danke für Ihren Rat und viele Grüße!

von Vroni1990 am 17.03.2023, 06:47



Antwort auf: Milchmenge 2er Milch und Kuhmilch

Hallo Vroni1990 du brauchst keine Sorge wegen der Milchmenge zu haben. Kuhmilch kann dein Kind momentan in etwa in einer Menge von ca 300 ml täglich bekommen. Und auch Säuglingsmilch ist noch in Ordnung. Wenn dein Kind momentan beide Milcharten noch trinkt, kannst du momentan die Kuhmilchmenge noch etwas kleiner halten, aber musst keineswegs jeden Milliliter abwiegen. Ihr befindet euch gerade in einer Veränderungsphase. Ab dem zweiten Lebensjahr können und sollten Fläschchen allmählich abgeschafft werden - um einerseits gewohnheitsmäßig größere Trinkmengen einzudämmen, das Trinken aus Saugaufsätzen wegzulassen und auch wegen der Zahngesundheit und für die bessere Mundmotorik. Wenn deine Tochter morgens und nachts derzeit noch ein Milchfläschchen benötigt, könntest du diese vorerst noch lassen. Auch die Kuhmilch im Morgenmüsli ist dazu völlig okay. Das Fläschchen nach dem Abendessen könntest du vielleicht schon ganz weglassen. Das müsstest du jedoch selbst entscheiden, ob es noch wirklich wichtig ist und einem echten Bedürfnis entspringt, oder ob es doch eher nur noch eine Gewohheit ist. Braucht es deine Tochter, um nach dem Abendessen noch richtig satt und zufrieden zu werden? Wie wäre es mit einer kleinen Trinkmenge Kuhmilch aus einem Tässchen ? Schau einfach mal, wie es für euch gut sein könnte. Das Saugbedürfnis wird in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten immer kleiner werden, deine Tochter das Fläschchen vielleicht bald von selbst nicht mehr wollen. Findet jetzt einen sinnvollen Weg wie du deine Tochter so beim Übergang zur Familienkost begleiten kannst, dass sie sich am Esstisch gut einfügen und satt und zufrieden essen kann. Schau, wo sie Hilfestellung benötigt und lass sie, wenn sie keine Hilfe benötigt. Biete ihr die angebotenen und geeigneten Speisen so an, dass sie diese gut sehen, greifen und kauen, schlucken und zu guter Letzt auch gut verdauen und ausscheiden kann. Biete ihr eine große Vielfalt, einen bunten Mix an Möglichkeiten - zum selbständigen Zugreifen und essen. Dazu kannst du vorübergehend noch die 2er Milch aus dem Fläschchen geben (wenn wichtig). Milchfläschchen sind bei manchen Kindern (bis etwa 14./16./18. Lm) noch wichtig, bei anderen Kindern vielleicht jedoch schon überflüssig und nicht mehr sinnvoll. Du darfst alles ganz individuell, behutsam und bedürfnisorientiert angehen. Solange dein Kind die Milchfläschchen noch wirklich braucht, kannst du sie geben. Vermeidet es, in lediglich liebgewonnen Gewohnheiten stecken zu bleiben. Nur mit Hunger kann deine Tochter neue Esserfahrungen machen. Aber mit zu viel Hunger macht ihr das wiederum auch keine Freude. Esst einfach tagsüber gemeinsam mit Freuden und biete deiner Tochter viele Gelegenheiten, um neue und eigenständige, leckere Geschmackserfahrungen zu machen. Grüße Birgit N. P.S. Je mehr Gelegenheiten dein Kind hat, um selbständig zu essen bzw neue Speisen auf Teller/Essbrett/Essmatte zu erkunden, desto besser. Biete deinem Kind darum immer und immer wieder die Gelegenheit dazu. Gib deinem Kind einfach die Chance Neues kennenzulernen, in ihrem eigenen Tempo, spielerisch, mit den eigenen Händen. Richte deinem Kind bei allen Mahlzeiten einen bunten Mix an essbaren Möglichkeiten. Esst zusammen. So kann dein Kind bei dir probieren. So wird dein Kind jeden Tag und jede Woche neue Speisen kennen- und lieben lernen. Dein Kind wächst und gedeiht und entwickelt sich jeden Tag weiter, entwickelt neue Fähigkeiten. Wenn dein Kind über neue Fähigkeiten verfügt, muss und will es diese ausprobieren, es will sie nutzen. Es erhält dafür quasi Impulse und braucht die entsprechenden Gelegenheiten und Anreize dafür, um sich auszuprobieren. Wenn du deinem Kind immer "nur" die Flasche gäbest (weil hungrig), obwohl sie theoretisch schon in der Lage ist selbständig zu essen oder aus anderen Gefäßen als der Milchflasche zu trinken, dann könnte sie keine neuen Erfahrungen machen und nicht dazu lernen. Drum biete deinem Kind immer wieder Möglichkeiten, um neue und eigene, vielfältige Esserfahrungen machen zu können. Füttere sie nur dann, wenn dein Kind wirklich möchte, bietedafür ausreichend passende Speisenangebote zum selbständigen Füttern.

von Birgit Neumann am 20.03.2023



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