Frage: Frühstück, Abendbrot, Milchmenge

Liebe Frau Neumann, zunächst möchte ich mich sehr für dieses Forum bedanken und speziell auch für ihre individuellen Antworten. Sobald die Hebamme sich langsam zurückzieht und man nur noch ab und zu mal eine U- Untersuchung hat, wo man die Möglichkeit hat etwas zu fragen, ist es wirklich herausfordernd mit dem ersten Kind, wenn sich Fragen ergeben und man diese nicht eindeutig mit seiner Intuition beantworten kann, deswegen DANKE! Nun zu meinen Anliegen. Ich habe einen Sohn, der Ende des Monats 11 Monate alt wird. Er wird in der Nacht noch 2-5 gestillt (incl. vor dem Schlafengehen und vor dem Aufstehen). Ich möchte sie fragen, ob sie Anregungen für mich haben bzgl des Frühstücks? Brot mit Banane gibt es oft, aber ich würde gerne Abwechslung ins Spiel bringen-Haferflocken o.Ä.. Da schließt sich meine zweite Frage gleich an. Wieviel Milch (Kuh) darf ein Kind in diesem Alter zu sich nehmen? Ich habe einen Morgenbrei gesehen, indem Milch verarbeitet ist (als Anregung gesucht) und abends bekommt er ja auch noch Milchbrei. Ist das dann zuviel Kuhmilch am Tag? Wann stelle ich das Abendbrot auf eine "Brotzeit" um? Und darf er schon Aufstrich bekommen? Eigentlich muss ich ehrlich sagen, macht ihm essen so Spaß und er würde schon so gerne all unsere Dinge essen, die er natürlich immer probieren darf, aber ab wann darf ich ihn volle Portionen mitessen lassen (bezüglich Salz- Zucker- Gewürzgehalt) und muss auch nichts mehr groß beachten? Das waren sehr viele Fragen, aber ich möchte mich gerne nochmal absichern. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und verbleibe mit vielen Grüßen, Tschänne

von Tschänne am 05.03.2023, 08:37



Antwort auf: Frühstück, Abendbrot, Milchmenge

Hallo Tschänne im Alter deines Sohnes kannst du die Beikost immer mehr mit Familienkost ergänzen oder schon ersetzen. Dein Kind wird dir den Weg zeigen. Familienkost* zu etablieren ist ein Prozess, der sich über einen langen Zeitraum erstreckt. Familienkost ist Geschmack und Erlebnis, selbständiges Essen, ausprobieren, spielen, entdecken. Der richtige Weg ist, das eigene Kind individuell zu begleiten und so zu fordern und zu fördern (ohne zu überfordern oder vom Kind noch Unmögliches zu verlangen), dass es sich bestmöglich mit seinen individuellen Fähigkeiten beim Essen am Esstisch integrieren kann. Du kannst passende Angebote machen und dabei eine große Vielfalt, eine vollwertige, ausgewogene Kostpalette anbieten und regelmäßige gemeinsame, freudig erlebbare Mahlzeiten einplanen. Dein Kind kann aus diesem Angebot wählen und so viel und das essen, was und wie viel er mag. Brotstückchen, Käsestückchen, weiches Obst und mehr. Was kann er schon gut alleine essen und wie kannst du die Mahlzeiten so anrichten, dass er freudig zugreifen kann und will? Ist es besser weniger oder mehr gleichzeitig zu richten? Wie ist die optimale Stückgröße? Brot und Banane nimmt dein Baby zum als Frühstück bereits schon gerne an und, schreibst du, er zeigt auch schon ein sehr starkes Interesse an eurer Famiienkost. Ihr seid somit auf dem besten Weg, die Beikost in Familienkost umzuwandeln. Die Stückgröße, die Darreichungsform, die Geschmacksvariabilität und all für dein Kind gut greifbar und kaubar und schluckbar anzurichten. Lasst euren Sohn alle geeigneten Dinge probieren, alles was ihr esst und üblicherweise auf eurem Esstisch steht und für Baby geeignet ist.** Kuhmilch(produkte) eignen sich im 1. Lebensjahr (bei regelmäßiger Gabe) in etwa in einer Menge bis zu ca 200 ml täglich. Die 200 ml Kuhmilch können im Brei gegeben werden. Insofern ist ein (1) Milchbrei mit Kuhmilch am Tag genug. Wenn dein Kind auch abends Brotzeit essen wird, kannst du die Kuhmilch aus dem Brei zu einer anderen Zeit oder in einer anderen Form anbieten. 100 ml Kuhmilch kannst du ersetzen durch jeweils ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (=ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse, bzw 100g Naturjoghurt und ca.30-40g Frischkäse. Das gilt als adäquat in Bezug auf den Calcium - und Eiweißgehalt. Hilft dir das weiter ? Grüße Birgit N. * Du kannst eure übliche Familienkost weiterhin so kochen wie ihr diese gewohnt seid und deinen Sohn davon die geeigneten Sachen (verantwortungsbewusste Speisenauswahl) mitessen bzw probieren lassen. Vielleicht kannst du vorübergehend etwas weniger salzen (falls ihr üblicherweise viel salzt) und auch nicht (zu) scharf würzen. Aber im Groben ist fast alles zum Mitessen/Probieren gut möglich. Wenn du das Ein oder Andere ausprobieren magst - hier sind ein paar Klassiker: Ofenporridge Haferflocken mit Wasser (oder Pflanzendrink oder whatever) vermischen, Ggf Gewürze zugeben: Zimt, Kardamom oder Vanille nach Belieben, mit heißem Wasser übergossene, ganz klein geschnittene Dattelstückchen daruntermischen, diese ggf vorher pürieren. Ganz klein geschnittene Apfelstückchen (geschält) oder Apfelmus darauf verteilen. Im Ofen bei 180° (vorgeheizt) ca 20 bis 25 min backen. Das Porridge kannst du in Fingerfoodhäppchen schneiden. geht auf Vorrat - einfach im Kühlschrank parken Nussmus-Bananenkekse: 1 reife Banane bzw püriertes Obst ca 75g Haferflocken 1 EL Nussmus (= 100 % Mus, ganz fein, ohne Zusätze oder Stückchen, Erdnuss, Haselnuss, Mandelmus, was gefällt) Banane zerdrücken und mit den übrigen Zutaten vermischen, kleine Kekse formen, flach drücken und aufs Backblech geben, bei Umluft 180° C ca 15 min backen bis fertig. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL milchfreie Margarine vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und den Teig mit Hilfe von zwei Teelöffeln als Nocken auf ein Backblech setzen. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. Grundrezept für Grießschnitten: 200g Kuhmilch (auch Pflanzendrink alternativ möglich) 40g Grieß Grieß in der Milch gut 3 min aufkochen, Grieß ausquellen lassen, auf einen Teller streichen, stehen lassen, handliche Stücke schneiden, oder kleine Stückchen schneiden, dazu etwas flüssige Butter plus Obst - fertig ist ein Abendbrei in fester Form. Reicht für 2-3 Mahlzeiten. auch super: im Ofen gegarten Süßkartoffel, Kürbisspalten, KartoffelZucchini Waffeln 1 Ei 30g Öl 150g Zucchini (raspeln) 150g Kartoffeln (raspeln) 75g Dinkelmehl 630 Salz 1 TL Backpulver 40g fein geriebene Mandeln oder Käse ggf Gewürze vermischen und Waffeln backen Dinkelstangen 1/2 Banane (ca 50g ohne Schale) 1/4 kleine Möhre(ca 30g ) 13 g Rapsöl 65g Dinkelmehl 630 Banane vermusen, Möhre schälen und waschen und das Stückchen fein raspeln. Alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und verkneten. Den Teig ca 30 min kühl stellen. Ofen an, 190° C. aus dem Teig vorsichtig kleine Stangen formen und im Ofen ca 20-25 min backen, bis fertig. Die Stangen sollten nicht zu fest werden. **Es ist jetzt alles erlaubt, was nicht verboten ist, bzw das was deinem Kind nicht in direkter Weise irgendwie schaden oder gefährlich sein könnte. Konkrete Nennungen: keine kleinen und/oder harten Dinge wie Nüsse, Nußstückchen, Saaten, Kerne, keinen rohen Apfel oder Möhren o.ä. (zu hart), keine Salatblätter o.ä., keine ganzen (besser plattgedrückte) Heidelbeeren oder Erbsen o.ä. und kein Alkohol, kein Kaffee (selbstredend), Schwarztee etc. Vorsicht bei Gräten im Fisch, kein Chili, keine Pfefferminze bspw. Vertraue dabei aber bitte auch auf deinen Mutterinstinkt. Man spricht allgemein von einem verantwortungsbewussten Speisenangebot. Im 1. Lj sollte man keinen unterhitzen Honig geben, keine rohen und gleichzeitig heiklen Speisen anbieten wie bspw rohes Ei, Fisch, Fleisch, keine Rohmilch(produkte)/Käse, keine Rohwurst, etc - ganz ähnlich so, wie du die Warnungen noch sicher aus der Zeit der Schwangerschaft kennst.

von Birgit Neumann am 07.03.2023



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