Kleinkind 19 Monate isst kaum - zu viel Pre-Milch?

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Kleinkind 19 Monate isst kaum - zu viel Pre-Milch?

Hallo Frau Neumann, Unsere Tochter ist 19 Monate alt und nimmt derzeit noch 2 - 3 Flaschen Pre-Nahrung zu sich. Ich habe nun gehört, das in ihrem Alter gar kein Fläschchen mehr gegeben werden sollten. Eigentlich bin ich froh, dass es nur noch 2 - 3 Flaschen sind und nicht mehr 5 - 7. :-( Im Allgemeinen ist die Ernährung sehr schwierig. Zur Historie: Unsere Tochter mochte überhaupt keinen Brei und hat die Beikost schlichtweg verweigert. Mit dem 5. Monat haben wir begonnen und im 8. Monat habe ich aufgegeben. Sie mochte weder Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, noch GOB, Milch-Getreidebrei nur 4 Wochen lang, danach war Schluss. Insgesamt hat sie vom Brei 6-15 Babylöffel genommen. Stückige Breie hat sie gleich ausgespuckt. Nach Rücksprache mit der Kinderärztin haben wir im 10. und 11. Lebensmonat noch einmal einen Breiversuch gestartet, habe aber auch da aufgegeben, weil sie es nicht mochte. Ab dem 12. Lebensmonat haben wir ihr Essen vom Familientisch angeboten, was etwas besser klappte. Allerdings isst sie nur den Belag. Also Frischkäse, Geflügelmortadella oder nur Butter. Ich gebe ihr also immer erst nur trockenes Brot. Hier muss ich auch kämpfen, mehr als eine halbe Scheibe Brot mit zwei Wurstscheiben isst sie nicht. Dazu gibt es entweder Karotten/Salatgurke/Tomaten/Kohlrabi. Im Prinzip ist sie sehr interessiert, was wir essen, kostet auch ALLES was wir ihr anbieten. Aber wirklich richtig essen? Fehlanzeige. Wenn sie einen guten Tag hatte, isst sie max. 1 Scheibe Brot. Davon wird man nicht satt und so wacht sie meistens gegen 4 oder 5 Uhr morgens auf und möchte ein Milchfläschchen. Alle Kindergerichte, die die meisten Kinder mögen, lehnt sie ab. (Kartoffelbrei mit Fischstäbchen, Grießbrei mit Banane, Pfannkuchen, Hackfleischbällchen mag sie alles nicht.) Der Essensplan sieht wie folgt aus: Pre-Nahrung um 4/5 Uhr, 160 ml Frühstück ca. 8 Uhr Dinkelbrot/Sesambrötchen/Roggenbrot oder Dinkelbrötchen (trocken, weil sie sonst nur den Belag ist) ca. 10 Uhr zweites Frühstück mit Dinkelbrot/Sesambrötchen/Roggenbrot oder Dinkelbrötchen mit Butter, manchmal auch Honig. Dazu reichen wir Kamillentee oder Wasser. Pre-Nahrung gegen 11 Uhr zum Einschlafen, 160 ml Mittagessen gegen 13 Uhr Spaghetti mit Tomatensauce (sie isst nur Spaghetti, keine anderen Pastasorten) Reis ohne irgendwas, und nur ein paar Löffelchen Rindswürstchen, ein Viertel vom Würstchen Dazu reichen wir Kamillentee oder Wasser. Nachmittag gegen 15 Uhr Obst wie Apfel, Banane, Birne oder Obstprei püriert ca. 150 g Abendessen gegen 17:45 Uhr Dinkelbrot/Roggenbrot (trocken, weil sie sonst nur den Belag ist) nach ein paar Bissen bekommt sie Frischkäse oder Geflügelmortadella, selten Leberwurst. Tomaten, Oliven mit Knoblauch!! (Keine Ahnung, warum ihr Oliven so gut schmecken.) Kohlrabi, Karotten, Salatgurke. Dazu reichen wir Kamillentee oder Wasser. Nachtfläschchen zum Einschlafen ca. 180-200 ml. Meine Frage: Da die Fläschchen zu einer Art Ritual gehören, würde ich diese solang geben, wie unsere Tochter sie verlangt. Ist das schädlich? Kollidieren die Fläschen mit der festen Nahrungsaufnahme? Gibt es noch Ideen, was ich ihr anbieten kann? Nichts süßes, da ist sie kein Fan von. Ist der Essensplan okay? Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Ihre Tipps!

von Rapunzel39 am 26.02.2023, 17:42



Antwort auf: Kleinkind 19 Monate isst kaum - zu viel Pre-Milch?

Hallo Rapunzel39 nimmt deine Tochter gut an Gewicht zu, ist sie gesund und altersentsprechend entwickelt? Stimmen Gewicht und Größe? Wenn nicht, dann bitte nochmal mit eurer Kinderärztin Rücksprache halten oder eine Beikostberaterin kontaktieren. Die Pre-Milchfläschchen sind nicht mehr altersentsprechend. Lass sie ganz bald schon ganz weg, auch für die Zahngesundheit. Übt jetzt das Trinken aus anderen, besser passenden Gefäßen. Pre-Milch könntest du einmal am Tag vorübergehend noch aus einem solchen, besser zum Alter passenden Trinkgefäß anbieten, wenn es sein muss. Ansonsten kannst du Kuhmilch geben. Die Kuhmilch kannst du entweder als Trinkmilch anbieten (passendes Trinkgefäß) oder in Gerichten vermischt. Auch möglich sind Kuhmilchprodukte* wie Käse oder Joghurt, Frischkäse etc. Du schreibst, dass deine Tochter durchaus neugierig neue Speisen probiert. Das ist doch super, das lässt sich ausbauen. Biete eine große Vielfalt und erlebt das Essen gemeinsam mit Freuden. Zelebriert die übrigen Mahlzeiten mit allem Drum und Dran. Hab Geduld, esst zusammen, esst vielseitig und habt Spaß beim Essen. Findet gemeinsame Rituale, die die Mahlzeiten einleiten, Dadurch kann sich deine Tochter jeweils gut auf die Situation einstimmen, zur Ruhe kommen, die Speisenangebote auf sich wirken lassen und neugierig vorsichtig das Ein oder Andere anfassen und kennen lernen - mit den Händen, den Fingern und das alles ganz selbständig. Der haptische Eindruck (das Spüren der Speisen in der Hand) verschafft deinem Kind einen ersten einer Speise und gibt ihr damit wichtige Impulse zum Handeln - bspw ob siedie Speise in den Mund nehmen möchte oder lieber erst weiter in der Hand zermatschen möchte. ** Biete ihr ganz viel Geschmack (sie mag Oliven!!) und gemeinsame schöne Esserlebnisse . Und ganz wichtig: dein Kind muss hungrig genug sein, um essen zu können. Du darfst sie spielerisch und nicht fordernd in eure Familienmahlzeiten integrieren. Ihr als Eltern tut euer Möglichstes, wenn ihr eurem Kind ein gutes und authentisches Vorbild seid. Esst was und wie es euch schmeckt, lasst sie mit essen. Bietet eine verantwortungsbewusste Speisenauswahl und erlebt eure Mahlzeiten in einer liebevoll gestalteten Atmosphäre, zwanglos, lecker. Schau dazu auch noch in diesen Beitrag: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Warum-moechte-das-Kind-20-Monate-keine-Familienkost_51146.htm Meld dich gerne nochmal, wenn du noch Fragen hast. Bis dann Grüße Birgit N. *Im zweiten Lebensjahr liegt die Empfehlung zur Zufuhrmenge für Kuhmich bei etwa max. 300 ml pro Tag. 100 ml Kuhmilch lassen sich adäquat ersetzen durch: - ca 100g Naturjogurt, - ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) - oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) - oder ca 30-40g Frischkäse mit diesen Mengen ist der Ersatz für Trinkmilch aufgrund adäquater Eiweiß- und Calciumgehalte gegeben. ** schau mal hier: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Rezepte-fuer-Familientisch_50232.htm schau auch mal hier rein: https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Einfuehrung-Familienkost_49347.htm

von Birgit Neumann am 28.02.2023



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