Hallo, ich hoffe Sie können mir weiterhelfen. Mein Sohn ist 6 1/2 Monate. Ich habe ihn 6 Monate voll gestillt und dann mit der Beikost zum Mittag begonnen. Bisher habe ich ihm nur Pastinake, Kürbis und Apfelmus angeboten. Was er mittlerweile auch gut isst. Nun möchte ich ab dem 7. Monat die Abendmahlzeit einführen. Eigentlich gibt man da ja den Milchbrei. Allerdings habe ich da Bedenken. Zum einen weil ich ihn noch sehr viel stille, und er zur Zeit Nachts zum Dauernuckler geworden ist und desweiteren wegen Allergien. Unsere gesamte Familie ist damit belastet und mein großer Sohn hatte bis zum 3. Lebensjahr schwere Lebensmittelallergien auf Milcheiweiß, Weizen, Hühnereiweiß, Hühnchen und Möhre. Seine Unverträglichkeit brach mit 3 Monaten aus. Ihm sollte ich mit der Beikosteiführung Sinlac Brei geben. Was er gut vertrug. Nun habe ich gelesen, man könne diesen Brei auch vorbeugend anbieten....statt Milchbrei. Da ich ihn ja noch stille bräuchte er ja keine zusätzliche Kuhmilch, oder? Wäre es demnach okay ihm auch Sinlac zu geben oder einfach auch Gemüsebrei zum Abendbrot.....???
Danke für ihren Rat.
von
Patchwork
am 07.07.2014, 10:09
Antwort auf:
Kann ich meinem Sohn Sinlac Brei geben?
Liebe „Patchwork“;
es ist schön, dass Sie sich mit Ihren Fragen und Gedanken an uns wenden.
Ich fange dabei von hinten. Einen zweiten Gemüsebrei braucht Ihr Schatz am Abend nicht. Hier werden eine Kombination aus Getreide und Milch (Milch-Getreide-Brei) empfohlen.
Bei der Milchkomponente haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sie können unsere bereits fertigen Milchbreie (Pulver oder im Gläschen) verwenden. Diese enthalten Folgemilch, die auf Basis von Kuhmilch hergestellt wird.
Sie können so einen Milch-Getreide-Brei auch selbst zusammenstellen und als Milchanteil Ihre abgepumpte Muttermilch, eine Säuglingsmilch oder auch Kuhmilch verwenden.
Ob der Sinlac-Brei passend ist, würde ich in Ihrem Fall wie generell die weitere Vorgehensweise, am besten mit dem Kinderarzt absprechen.
Aus meiner Sicht, haben Sie was die Allergievorbeugung betrifft, bereits das bestmögliche getan, indem Sie Ihren kleinen Sohn vier Monate voll gestillt haben. Das ist die beste Maßnahme bei vorliegendem Allergierisiko. Darüberhinaus gibt es keine weiteren Empfehlungen fürs Beikostalter für Allergie vorbelastete Babys.
Die aktuellen Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen. Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren.
Wie es bei Ihrem kleinen Sohn zu handhaben ist, sollten Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt abklären.
Ich würde bevor der Abendbrei ins Spiel kommt, zunächst den Mittagsbrei mit Fleisch zum kompletten Menü erweitern. Zunächst die Pastinake und den Kürbis z.B. mit Kartoffeln kombinieren und auch gerne noch weitere Gemüse einführen um dann letztlich zum Gemüse-Fleisch-Brei zu kommen, der für diese Alter wichtig Nährstoffe wie das Eisen liefert und auch ausreichend Energie. Ein paar Löffelchen Früchte als Nachtisch sind dann obendrein noch ideal.
„Nur Gemüse“ kann eine Milcheinheit nicht ersetzen.
Es ist verständlich, dass Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen bei Ihrem großen Sohn sehr vorsichtig bei der Ernährung geworden sind. Gerade darum ist die weitere Absprache mit dem behandelnden Arzt sehr wichtig.
Ich wünsche Ihnen und Ihre Familie alles Gute!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 08.07.2014