Sehr geehrte Expertinnen,
meine Tochter (20 Monate alt) wiegt mittlerweile etwas über 13 kg und hat einen ziemlich speckigen Körper. Sie neigt sehr zum Übergewicht (wie ich leider auch).
Die Kleine würde sich am liebsten nur von Pre Milch ernähren und wird davon auch noch wunderbar satt, aber in dem Alter sollte das ja eigentlich nichtmehr gegeben werden. Wir kommen davon aber partout nicht weg und daher sieht der Ernährungsplan der Kleinen so aus:
Morgens: Brot/Brötchen mit Margarine und Käse/Wurst/Ei (meistens isst sie aber nur den Belag) und dazu Gurken, Bananen oder Apfel
Mittags: Das Selbe wie zum Frühstück und dann 150 ml Pre vor dem Mittagsschlaf
Abends: Abends essen wir mit ihrem Papa zusammen warm, aber sie isst meist nur ganz wenig und trinkt dann zum schlafen gehen zwischen 100 und 200 ml Pre (je nachdem, wieviel sie abends gegessen hat)
Nachts wird sie auch manchmal noch 1 mal wach und trinkt dann 200 ml Pre.
Zwischendurch gibt es Obst oder ihre heißgeliebten Butterkekse (ca 5 Stück am Tag). Zum trinken bekommt sie ausschließlich stilles Wasser.
Ist die Menge an Pre Milch für meine Tochter schädlich?
Haben Sie noch Tipps für mich, was ich ihr zwischendurch geben kann, denn sie verlangt ständig nach was zu essen? Kann das jetzt schon ein Anzeichen für Fettsucht sein?
von
Campingqueen
am 12.01.2016, 23:41
Antwort auf:
Ernährung bei 20 monate altem Kind
Liebe „Campingqueen“,
Ihre Kleine liegt mit Ihrem Gewicht in der oberen Norm. Aus meinem Verständnis heraus, sehe ich da keine Anzeichen einer Fettsucht.
Es ist sicherlich richtig, gerade vor Ihrem eigenen Hintergrund, hier ein Auge drauf zu haben. Lassen Sie dieses Thema aber auch nicht zu viel Raum einnehmen.
Ein natürlicher, positiver und entspannter Umgang mit dem Essen ist grundsätzlich sinnvoll in vielerlei Hinsicht.
Was die Milch betrifft, ist es egal welche Milchsorte (Pre, Folgemilch, Kindermilch, Kuhmilch) Ihre Tochter in dem Alter trinkt. Die Empfehlung liegt schlicht bei etwa 300 ml Milch pro Tag, am besten auf 2-3 Portionen aufgeteilt.
In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten.
Gehen Sie also gerne in der Milch zurück. Noch scheint mir Ihre Kleine durch häufige Milchsnacks kein geregeltes Ernährungsschema gefunden zu haben. Ich kann Ihnen nur empfehlen eine gewissen Regelmäßigkeit ins Essen zu bringen und in der Nacht würde ich gar nichts mehr zum Essen anbieten. Das Bäuchlein und die Verdauung Ihrer Tochter sollen doch auch einfach mal zur Ruhe kommen und nicht auch nachts noch arbeiten.
Versuchen Sie nun tagsüber konsequent Ihr Mädchen an eine vielfältige und ausgewogene Kost heranzuführen.
Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen:
Morgens: Milch + Brot oder Müesli
Vormittags: Obst + Knabberei, nur Knabberei, nur Obst oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt (je nach Vorlieben und Appetit)
Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch
Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, mal ein kleiner Joghurt
Abends: Milchbrei mit Obst, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli
Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle
Das kann zu Beginn mit Protest und Geschrei verbunden sein. Ihre Tochter hatte lange Zeit sich an ihr Essverhalten zu gewöhnen. Auch wenn nicht alles gleich von heute auf morgen klappen wird. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.
Helfen Sie Ihrem Schatz und unterstützen Sie sie bei einem geregelteren Speiseplan. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. „Snacks“ zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten. Also möglichst keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.
Greifen auch Sie selbst mit Genuss am Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 13.01.2016