Welche Milch mit 1 Jahr?

 Barbara Doyle Frage an Barbara Doyle Ernährungsberaterin

Frage: Welche Milch mit 1 Jahr?

Hallo, mein Sohn ist gerade 1 Jahr geworden (10 Monate nach ET). Er isst mittlerweile beinahe alles (natürlich weniger gewürzt), was wir essen. Allerdings macht uns sein Trinkverhalten Sorgen. Er trinkt viel zu wenig Wasser, auch Tees und verdünnte Säfte bringen nicht viel. Aus diesem Grund bekommt er gerade wieder des öfteren Milch. Nun meine Fragen: 1. Wie viel Milch sollten sie in dem Alter trinken? 2. Wie viel Wasser sollten sie in dem Alter trinken? 3. Besteht noch die Gefahr einer Wasservergiftung oder ist es in Ordnung die Milch immer mehr zu verdünnen? 4. Müssen sie die 2er oder 3er Milch trinken oder ist die Pre-Milch auch als Zusatz in Ordnung? 5. Stimmt es, dass die Stärke in der Milch zu Karies führt? (deshalb wollten wir in der Nacht wieder auf die Pre umsteigen) Viele Fragen auf deren Antwort ich mich freue. Danke schon mal. Liebe Grüße, Jenny

von NovBaby am 29.09.2021, 10:09



Antwort auf: Welche Milch mit 1 Jahr?

Liebe Jenny, gleich einmal vorweg: Ihr Junge ist kein Einzelfall! Dass Kinder sich anfangs nur sehr zögerlich auf Durstlöscher einlassen kommt wirklich oft vor, sie empfinden einfach noch keinen großen Durst, so wie wir Erwachsenen dies erwarten würden. Wieder mehr Milch anzubieten ist aber nicht die Lösung, denn Milch ist kein Durstlöscher. Lassen Sie uns daher Ihre Fragen Schritt für Schritt durchgehen. 1. Ab dem 1. Geburtstag werden zur ausreichenden Milch- und Kalziumversorgung noch etwa 300ml/g Milch und Milchprodukte empfohlen, am besten auf 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Hier mit eingerechnet sind die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei , der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. zählen hier mit dazu. 2. Die Gesamttrinkmenge kann über den Tag ca. 1 Liter betragen (die Trinkmilch mit eingerechnet). Machen Sie sich keine Gedanken - das hört sich viel an, ich weiß. Diese Menge wird aber schrittweise und mit viel Geduld irgendwann erreicht. Es bedarf einfach etwas Übung. 3. Ihr Sohn isst ja schon ganz normal am Familientisch mit, da ist das Thema „Wasservergiftung“ hinfällig. Machen Sie sich hierzu nicht zu viele Gedanken, denn grundsätzlich können Sie sicher sein: ein gesundes Kind nimmt sich das, was es braucht. 4. Generell können Sie eine Pre-Nahrung anbieten, so lange Ihr Sohn diese gerne trinkt und gut verträgt. Der Wechsel auf andere Stufen ist möglich, aber kein Muss. Eine Kindermilch eignet sich z.B. von der Zusammensetzung her optimal für das Kleinkindalter ( HiPP Milchnahrung Produkte | HiPP ) . 5. Karies wird nicht nur durch Stärke, sondern durch jegliche Art von Kohlehydraten verursacht. Ob Sie nun Pre-Nahrung, Folgemilch 2/3 oder Kindermilch anbieten macht für die empfindlichen ersten Zähnchen keinen Unterschied. Daher sollte es Ziel sein, nachts so schnell wie möglich auf jegliche Art der Nahrung verzichten. Liebe Jenny, Ihr Sohn ist tagsüber ein guter Esser, daher schaffen Sie es sicherlich schon bald, von den nächtlichen Mahlzeiten Abschied zu nehmen. Besteht Ihr Junge weiterhin auf seine Milch, können Sie diese auch mehr und mehr verdünnen, und auf diesem Weg langsam „ausschleichen“. Sie fragen sich nun wie Sie es schaffen, Ihre Kleinen mehr zum Trinken von Durstlöschern zu animieren? Hier hilft nur viel Geduld und üben, üben, üben. Bieten Sie Wasser z.B. aus einem kleinen Trinkgefäß an, in welches Sie nur ganz wenig – also bodenbedeckt – Flüssigkeit einfüllen. Hier kann Ihr Junge üben, kleine Schlückchen zu nehmen. Auch wenn anfangs vielleicht Einiges daneben geht, kann er so schnell lernen, aus einem Becher zu trinken. Gestalten Sie das Thema Trinken spielerisch, indem Sie z.B. mit ihm anstoßen und „Prost“ trinken. Üben Sie keinen Druck aus, akzeptieren Sie es, wenn Ihr Sohn nur einen kleinen Schluck nimmt, und versuchen Sie es einfach eine Stunde später wieder. Sie werden sehen, Ihre Geduld zahlt sich schon bald aus. Gut für Sie zu wissen: ob Ihr Kind ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird, können Sie auch sehr gut an der Windel erkennen. Ist diese immer gut durchnässt und der Stuhl normal geformt und nicht zu fest, können Sie sicher sein, dass alles passt. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn noch eine schöne Woche! Herzliche Grüße Ihre Barbara Doyle

von Barbara Doyle am 29.09.2021



Antwort auf: Welche Milch mit 1 Jahr?

Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Das hat uns wirklich sehr geholfen. Gerade in der Erkältungszeit dachten wir die Aufnahme von Flüssigkeit ist essenziell. Deshalb haben wir wieder mehr Milch gegeben. Aber dann waren wir auf dem falschen Weg. Vielen Dank. Liebe Grüße, Jenny

von NovBaby am 30.09.2021, 12:48



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