Hallo,
wir sind gerade dabei unseren Sohn an festere Nahrung zu gewöhnen, kommen allerdings nur langsam voran. Obst (Beeren, Bananen, Nektarinen in Stücken) geht super, ebenfalls Babyprodukte wie Hirsekringel. Brot und Gemüse probiert er vielleicht mal, aber was da im Mund landet ist minimal.
Stückiger Brei kam bisher auch nicht gut an
Was könnten und sollten wir noch anbieten?
Momentan sieht sein Essen ungefähr so aus:
Ca 8 Uhr: GOB, dazu Brot (isst er kaum) und Obst
Kleiner vormittagsschlaf
Ca 11:30: Milchbrei, ab und zu Obst zum Naschen dazu.
Mittagsschlaf
Ca 15:00: kleine Menge GOB, vor allem Obst in Stücken und je nach Hunger Hirsekringel o.ä.
Ca 17:30: Gemüse-kartoffel-(fleisch) Brei, dazu Gemüse zum probieren (isst er kaum)
Ca 19 uhr: Stillen und dann schlafen.
Nachts trinkt er auch noch einige Male.
Sollten wir langsam zu 5 Mahlzeiten übergehen?
Vom Gefühl her ist das Essen recht obstlastig. Sollten wir morgens eher ein anderes Frühstück wählen, zb einen weiteren Milchbrei?
Wie sollte der Speiseplan optimal aussehen?
Vielen Dank!
von
Küstenmädchen
am 16.07.2020, 12:17
Antwort auf:
Speiseplan Baby 10,5 Monate
Liebe „Küstenmädchen“,
Ihr Kleiner hat vor allem am süßen milden Obst Gefallen gefunden – das ist gar nicht mal so unüblich. Obst kommt der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ mehr entgegen als der ungewohnte Geschmack des Gemüses und des Fleisches. Versuchen Sie die herzhaften Speisen trotzdem mehr auszubauen. Es sollten nicht die obsthaltigen Zwischenmahlzeiten im Vordergrund stehen und Ihren Kleinen zu sehr sättigen, sodass er zu den Hauptmahlzeiten keinen Hunger mehr hat.
An Milch benötigt Ihr Kleiner noch 400-500 ml inklusive Gramm Milchbrei. Meist teilt sich das auf in morgens eine Milchmahlzeit (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Milch ist im ersten Lebensjahr der ideale Start in den Tag, da sie Energie und Flüssigkeit nach der langen Nacht liefert. Bleiben Sie am besten Morgens noch bei einer Milch anstatt eines Getreide-Obst-Breies. Gegen Ende des ersten Lebensjahres (ab dem 10. Monat) kann das „1. Frühstück“ auch reichhaltiger werden. Ein weiterer Milchbrei, Brot mit Milch oder ein Baby-Müesli ( https://www.hipp.de/beikost/produkte/bio-mueesli/bio-mueesli/ ) sind dann geeignet.
Gerne können Sie bei Bedarf auch am Vormittag noch eine milchfreie Zwischenmahlzeit – wie am Nachmittag – anbieten. Zum Überbrücken bis zum Mittagessen bzw. Abendessen ist etwas „Fruchtiges“ passend: ein Getreide-Obst-Brei oder gerne auch mit Gemüse, oder je nach Kauvermögen mal ein paar weiche Obst- oder Gemüseschnitze und was zum Knabbern (Reiswaffel, Hirsekringel...) dazu.
Eine gute Orientierung bietet auch unser Ernährungsplan: ( https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ )
Der Milch-Getreide-Brei wird klassischerweise als Abendmahlzeit angeboten. Milch & Getreide sind eine ideale Kombination am Abend. Sie liefern wichtige Nährstoffe und das Getreide sorgt für eine angenehme Sättigung. Wenn es für Sie beide besser passt, können Sie natürlich die herzhafte Mittagsmahlzeit und die Abendmahlzeit tauschen.
Damit sich Ihr Sohn an die stückigere Kost gewöhnen kann, probieren Sie es mal so:
Mischen Sie einfach löffelweise stückige Nahrung unter den pürierten Brei. Wenn das gut klappt, können Sie die Menge nach und nach steigern. Oder zerdrücken Sie die Stückchen vorher mit der Gabel. Nimmt Ihr Sohn den Brei so an, können Sie dann immer mehr Stückchen belassen. Keine Sorge, die Stückchen sind ganz weich und lassen sich auch ohne Zähne gut am Gaumen zerdrücken.
Wenn er den stückigeren Brei noch nicht so mag, dann ist das auch in Ordnung. Ihr Kleiner wird auch weiterhin mit den jüngeren Gläschen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die er zu einem gesunden Wachstum benötigt. Wenn die Menge im Glas nicht reicht, dürfen Sie ohne Bedenken mehr davon anbieten.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren und ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Luise Thun
von
Luise Thun
am 17.07.2020