Geschätzter Herr Dr. Costa
Einmal mehr, habe ich ein paar Fragen zum Thema Ernährung in der SS.
a) da ich kein Fleisch esse, esse ich pflanzliche Alternativen. Wie sieht es dabei aus mit den folgenden Inhalten?
- Jackfruit
- Quorn
- Sojaprotein (es wird ein Junge)
B) wie sieht es mit dem Süssstoff Cyclamat aus? Der ist in vielen Joghurts und Quarks?
C) darf man bspw. Himbeerquark unbedenklich essen? Vorallem wegen Listerien und Toxoplasmose. Ich weiss ja nicht, ob das gewaschen wurde :-)
D) die Konservierungsstoffe Schwefeldioxid und Sulfit
Haben Sie vielen Dank für Ihre wertvolle und geschätzte Hilfe.
Herzlichst
von
Mondstein
am 25.04.2023, 08:11
Antwort auf:
Ernährung SS
a)
- Jackfruit enthält viele Vitamine und "ein bisschen Eiweiß", nämlich 1 Gramm in 100 g Frucht. Da der tägliche Eiweißbedarf in der Schwangerschaft bei zwischen 60-100 g liegt, müssen Sie, natürlich, auf andere Lebensmittel zurückgreifen. Aber das wissen Sie ja selbst.
- Quorn enthält mehr Eiweiß, aber auch Hühnerei. Daher sollten Sie vor dem Verzehr es gut erhitzen.
- Sojaprotein (es wird ein Junge) enthält sogenannte Phytoöstrogene, also pflanzliche weibliche Hormone. Über die Wirkung dieser pflanzlichen Hormone weiß man so einiges und man geht davon aus, dass sie einerseits im Vergleich zu den tierischen /menschlichen Östrogene eine schwächere Wirkung haben und andererseits mit den körpereigenen Östrogenen konkurrieren. In der Schwangerschaft sollten Sie nach Möglichkeit dieses Protein lieber meiden. Auch wenn es in sehr vielen Lebensmitteln enthalten ist und ein kompletter Verzicht fast unmöglich ist. Aber "wenig Sojaprotein" schadet sehr wahrscheinlich nicht.
B) Süssstoffe wie Cyclamat in Joghurts und Quarks sind unproblematisch. Aber Sie dürfen diese Milchprodukte auch ohne diese Süssstoffe essen, wenn sie ganz normalen Zucker enthalten. Zucker, also Kohlenhydrate sind in der Schwangerschaft sehr wichtig, weil die Ungeborenen die meiste Energie aus Kohlenhydraten gewinnen.
C) Himbeerquark ist unbedenklich.
D) Die Konservierungsstoffe Schwefeldioxid und Sulfit sind in den zugelassenen Mengen ebenfalls unproblematisch.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 25.04.2023