Frage: Vitamine/Ernährung bei Präeklampsierisiko

Lieber Herr Dr. Costa, ich bin derzeit ca. in der 5-6 SSW. In meiner ersten SS 2021 hatte ich eine Präeklampsie mit anschließendem Hellp Syndrom und eine Plazentainsuffizienz. Nun will ich dieses Mal alles unternehmen um die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung so gering wie möglich zu halten. Ich habe mich an die Gestose Frauen gewandt. Diese empfehlen wirklich viele Vitamine zusätzlich einzunehmen. Vitamin B6/12 und D, Folsäure, Magnesium, L Arginin, Omega3, und ggf Calcium. ASS 150 natürlich ebenfalls. Angesichts der Menge bin ich überfordert und möchte nichts falsch machen. Soll ich warten bis meine Frauenärztin anfang September aus dem Urlaub zurück ist. Oder kann ich einiges davon unproblematisch nehmen? Folsäure und ASS150 nehme ich bereits. Ich ernähre mich relativ ausgewogen, trinke aber sicher nicht 1 Liter Milch am Tag oder nehme entsprechend viele Milchprodukte zu mir.

von Ellianna am 24.08.2023, 07:18



Antwort auf: Vitamine/Ernährung bei Präeklampsierisiko

Die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Vitaminen, physischer Aktivität, ASS 100-150, Calcium, etc. und dem Auftreten einer Präeklampsie sind in vielen wissenschaftlichen Studien untersucht worden. Wenn man alle Studien zusammenfasst und vor allem kritisch beurteilt, dann bleiben nur wenige Maßnahmen übrig, auf die man sich verlassen kann. Gesunde Ernährung, also abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung wird immer empfohlen und diese ist nicht nur in einem Fall wie Ihrem empfehlenswert. Wenn Sie zu wenig Vitamin D und Calcium im Blut haben (das kann Ihre Frauenärztin bestimmen, die Ergebnisse sind nach kurzer Zeit zu haben), sollten Sie eben Calcium und Vitamin D in Tablettenform einnehmen. Ein Liter Milch müssen Sie, natürlich, nicht trinken... Folsäure verhindert keine Präeklampsie, ist aber aus anderen Gründen empfehlenswert - mindestens bis zur 12. Schwangerschaftswoche. ASS 100-150 mg sollten Sie unbedingt einnehmen. Zur physischen Aktivität gibt es unterschiedliche Empfehlungen, von Ruhe bis zum "richtigen Training", also Sport. Man sollte unbedingt verhindern, so gut es geht, dass ein Schwangerschaftsdiabetes auftritt. Das geht in erster Linie über eine ausgewogene Ernährung und physische Aktivität. Bitte befolgen Sie in erster Linie das, was Ihre Frauenärztin empfiehlt, weil sie Sie am besten kennt. Ich selbst kann Ihnen nur relativ allgemeine Empfehlungen mitteilen, weil ich viel mehr über Sie, Ihre Blutwerte, Ihr Gewicht, Ihre Lebensumstände, etc. wissen müsste. Das geht nur, wenn man eine Schwangere direkt betreut - das Internet oder ein Forum sind hier leider ungeeignet. Was aber nicht bedeutet, dass Sie mich auch mal fragen sollten, ganz im Gegenteil.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 30.08.2023



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