Frage: Unruhiger Schlaf

Hallo, mein Baby war schon immer ein schlechter Schläfer, aber seit kurz vor Weihnachten ist es nochmal extremer geworden. Er ist jetzt 15 Wochen alt. Tagsüber schläft er nur in der Trage, dem Kinderwagen, auf dem Arm oder in der Federwiege mit Motor, meist nur ca. 30 Minuten und nur 2x. Oft muss ich das Einschlafen mit Singen, speziellem Gang oder über Hubbelstrassen fahren, Föhngeräusch etc. forcieren. Die Spaziergänge sind meist nicht entspannt. Wenn ich die Schläfchen aber nicjt forciere, dann schläft er auch nicht und ist quakig. Nachts gehe ich mit ihm gegen 19 Uhr ins Bett, ich stille ihn. Meist döst er dabei für 30 Min. Dann wacht er schreiend auf. Manchmal kann ich ihn im Bett mit Schuckeln, Schnuller und Singen beruhigen. Oft ist rumtragen angesagt. Es geht dann oft 5-6 mal so: Einschlafen, Aufwachen, Rumtragen. Gegen 23 Uhr findet er dann das erste mal für längere Zeit (momentan dauern seine Schlafphasen nur 1,5 - 2 Stunden, dann hat er wieder Hunger) in den Schlaf. Manchmal ist es auch schon Mitternacht, selten erst 10 Uhr. Nach vielen Unterbrechungen (muss auch 3x mal wickeln, sonst läuft die Windel aus) schläft er bis etwa 9 Uhr. Es gibt ja Kinder, die nicjt viel Schlaf brauchen, aber ich glaube mein Baby gehört eigentlich nicht dazu. Denn wenn er mal länger schlafen konnte am Tag ist er sehr gut gelaunt. Genauso ist morgens seine beste Zeit. Ueber den Tag wird er zunehmend quakiger, manchmal kann man es ihm nicht recht machen, aber schlafen kann er auch nicht. Wie können wir ihm helfen, loszulassen und leichter in den erholsamen Schlaf zu finden? Auch damit sich die Abende nicht so lang ziehen. Wir schlafen in einem Bett und wegschleichen möchte ich mich gar nicht, ich möchte selbst schlafen. Ich habe mich auch nie Weggeschlichen, weil es immer abends so lang ging, dass ich selbst ins Bett wollte. Davor dürfte er also keine Angst haben. Schwangerschaft und Geburt waren unkomplziert, die Wassergeburt allerdings recht schnell (4 Stunden). Nicht so schön waren gelegentliche Streitigkeiten mit meinem Partner, während der Schwangerschaft und auch seit er auf der Welt ist. Wobei es seit einigen Wochen zum Glück immer weniger geworden ist und es gelingt mir auch immer mehr, die Konflikte ruhig zu lösen, ohne die Stimme zu heben. Könnte das dennoch ein Grund sein? Hab ich schon probiert: - Schnuller, wird manchmal akzeptiert, hilft selten beim Schlafen - Füße mit Lavendelöl einreiben - Weißes Rauschen - Pucken, klappt manchmal - Föhngeräusch, hilft öfter gegen das Weinen - Wärme... findet er nicht so gut, er schwitzt schnell - Kleines Träumerle Globulini

von FrankaLeona am 27.01.2021, 12:20



Antwort auf: Unruhiger Schlaf

Liebe FrankaLeona Ja, Ihr kleiner Sohn braucht viel Begleitung, um sich in den Schlaf begeben zu können. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass er ein HighNeedBaby sein könnte... Ich habe Ihnen einen Artikel kopiert; vielleicht finden Sie und Ihr Baby sich wieder... Eine andere Möglichkeit sehe ich in der Begleitung durch Kinesiologin, die schaut, wie es Ihrem Baby geht, was es bewegt und warum es nicht schlafen kann. Über diese Behandlung ist es sogar bei den kleinsten möglich, herauszufinden, welche Gründe für ihre Anspannung vorliegen könnten. Die Mutter wird in diese Therapie selbstverständlich integriert. Oder aber Sie suchen sich Unterstützung durch eine Expertin der "emotionalen ersten Hilfe" nach Stephan Harms. Unter diesem Stichwort können Sie eine Therapeutin in Wohnortnähe finden, die Ihnen ggf. sogar in Ihrem häuslichen Umfeld weiterhelfen kann. Aber nun zum Artikel: Was ist ein "High Need Baby"? Die Bezeichnung wird für Babys verwendet, die ihre Bedürfnisse lautstark äussern und sehr viel Zuwendung benötigen. Geprägt wurde der Begriff durch den Kinderarzt William Sears und seine Frau, die Krankenschwester und Stillberaterin Martha Sears. Das Paar gilt als Begründer des "Attachment Parenting" und hat gemeinsam acht Kinder grossgezogen, darunter auch High Need Babys. In dem Ratgeber "The Fussy Baby Book" nennt das Ehepaar Sears 12 Merkmale, welche bei diesen Babys besonders ausgeprägt sind. High Need Babys sind demnach: Intensiv: Bereits als Neugeborene äussern sie ihre Bedürfnisse lauter, eindringlicher und ausdauernder als andere Babys. Mit ihrem Weinen und ihrer Körpersprache geben sie klar und deutlich zum Ausdruck, dass sie etwas brauchen - und zwar jetzt sofort. Als Kleinkinder sind sie energiegeladen und stürzen sich kopfüber in jedes Abenteuer. Hyperaktiv: Schon als Babys sind sie dauernd in Aktion und viele von ihnen mögen es nicht, in eine Decke eingewickelt oder in einem Autositz eingeengt zu sein. Die Muskeln sind oft angespannt, so dass Wickeln, Stillen und Baden zu echten Herausforderungen werden können. "Hyperaktiv" ist in diesem Zusammenhang nicht als Diagnose zu verstehen, sondern als Beschreibung des ausgesprochen aktiven Verhaltens der Babys. Auslaugend: Ob im Getragenwerden, beim Stillen, im Einfordern von Nähe und Zuwendung - ein High Need Baby nimmt sich, was es braucht. Dies kostet die Eltern sehr viel Energie. Verlangt häufig nach Mahlzeiten: Das Stillen dient nicht nur der Ernährung, sondern bietet dem Baby auch Trost und hilft ihm beim Einschlafen. Deshalb verlangt es auch dann nach der Brust, wenn es satt ist. Einen mehr oder weniger geregelten Rhythmus mit längeren Pausen zwischen den Mahlzeiten gibt es nicht. Viele High Need Babys lassen sich lange Zeit, bis sie bereit sind zum Abstillen. Anspruchsvoll: Das Baby fordert die Befriedigung seiner Bedürfnisse mit Nachdruck ein. Betroffene Eltern haben oft das Gefühl, von den Bedürfnissen des Babys bestimmt zu werden, da es sich nicht einfach mit einem Nuggi oder einem Kuscheltier zufrieden gibt. Erwacht viel: Das Baby verlangt auch nachts oft nach seinen Eltern, möchte möglicherweise nicht alleine schlafen und hat Mühe mit dem Durchschlafen. Bei manchen Babys zeigt sich auch schon früh ein eher geringes Schlafbedürfnis. Unbefriedigt: Was auch immer man tut - das Baby lässt sich nur schwer zufrieden stellen. Dies gibt den Eltern oft das Gefühl, sie würden etwas falsch machen. Unvorhersehbar: Die Stimmung des Babys ist wechselhaft wie das Aprilwetter. Was gestern perfekt lief, endet heute mit Tränen. Jeder Tag ist eine neue Überraschung - mal eine schöne, mal eine ausgesprochen anstrengende. Hoch empfindsam: Das Baby erschrickt leicht, reagiert sehr empfindlich auf sein Umfeld, findet nur schlecht in den Schlaf und erwacht beim leisesten Geräusch. Am besten geht es ihm in seinem vertrauten Umfeld. In unbekannter Umgebung reagiert es oft sehr heftig auf äussere Einflüsse. Schon Kleinigkeiten können dazu führen, dass das Baby lautstark protestiert. Lässt sich nicht ablegen: Am wohlsten fühlt sich das Baby auf dem Arm seiner engsten Bezugsperson. Meist reicht es ihm nicht, bloss gehalten zu werden, es verlangt auch nach stetiger Bewegung. Nicht alle High Need Babys suchen den engen Körperkontakt beim Tragen. Manche wollen auch einfach auf jeden Fall dort sein, wo es am spannendsten ist - auf Augenhöhe mit den Erwachsenen. Kann sich nicht selber beruhigen: Weder ein Nuggi, ein Kuscheltier noch eine Spieldose helfen, um das Baby zu beruhigen, wenn es weint oder unruhig ist. Es braucht stets die Nähe einer vertrauten Person, um zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Reagiert in Trennungssituationen sensibel: Dem Baby fällt es sehr schwer, sich von seiner engsten Bezugsperson - meist der Mutter - zu trennen. Es hat Mühe, selbst zu sehr nahestehenden Personen wie z. B. den Grosseltern Vertrauen zu fassen. Daher braucht es viel Zeit und Geduld, bis das Baby bereit ist, bei einer Betreuungsperson zu bleiben. Wichtig ist, dass diese Merkmale nicht wertend zu verstehen sind. Die Verhaltensweisen sind nicht "gut" oder "schlecht" - sie umschreiben einfach die Art und Weise, wie das Baby sich mitteilt, wie es reagiert und welche ausgeprägten Bedürfnisse es hat. Braucht denn nicht jedes Baby viel Zuwendung? Zwar kennen wohl alle Eltern ausgesprochen anstrengende Tage, an denen das Baby sich durch nichts und niemanden beruhigen lässt. Und natürlich hat jedes Baby in manchen Bereichen ein besonderes Bedürfnis nach Zuwendung. Ein High Need Baby jedoch fordert seine Eltern fast rund um die Uhr und dies oft über Monate hinweg. Und auch wenn die Eltern und das Baby nach und nach ihren gemeinsamen Rhythmus finden, so dass der Alltag allmählich ruhiger wird, bleiben die ausgeprägten Persönlichkeitsmerkmale doch oft erhalten. Das Ehepaar Sears prägte den Begriff "High Need Baby", weil Umschreibungen wie "Kolikenbaby" oder "Schreibaby" zu kurz griffen und zu negativ waren. Sie argumentieren, dass Charakterisierungen wie "schwierig", "stur" oder "trotzig" eine Distanz zwischen Eltern und Baby aufbauen. Dadurch werde angedeutet, das Baby mache den Eltern mit seinem Verhalten das Leben absichtlich schwer. Mit der Bezeichnung "High Need Baby" soll der Fokus weg von den Problemen, hin zu den "Needs", also den Bedürfnissen, gelenkt werden. Sie soll darauf hinweisen, dass das Baby auf eine ganz bestimmte Weise seine Signale aussendet - Signale, auf welche die Eltern mit einer bestimmten Art von Elternschaft reagieren können. Die Bezeichnung soll aber auf gar keinen Fall als Ausrede für Fehlverhalten dienen. Wie jedes andere Kind muss auch ein High Need Baby nach und nach lernen, der Situation angemessen zu reagieren und die Bedürfnisse anderer Menschen zu respektieren. Sein Weg zu diesem Ziel verläuft möglicherweise aber etwas steiniger als bei anderen Kindern. Während in den ersten Monaten eine vertrauensvolle Bindung aufgebaut wird, indem das Baby bekommt, was es braucht, geht es später vermehrt darum, das Kind darin zu begleiten, einen kompetenten Umgang mit seinen Bedürfnissen zu erlernen. Braucht es die Bezeichnung "High Need Baby" überhaupt? Ob ein Baby als "High Need" beschrieben werden soll, ist umstritten. Eine häufig geäusserte Kritik lautet, man drücke dem Baby einen Stempel auf, anstatt es einfach so anzunehmen, wie es ist. Babys seien nun mal anspruchsvoll, da brauche man nicht gleich eine spezielle Bezeichnung, um das anstrengende Verhalten einordnen zu können. Manche Kritiker warnen auch, erst durch ein Übermass an elterlicher Zuwendung würde das Baby sein anstrengendes Verhalten entwickeln. Zuweilen wird auch gemahnt, man müsse einem Baby doch keine Diagnose stellen. Dieser Kritik liegt jedoch ein Missverständnis zugrunde, denn "High Need Baby" ist keine Diagnose und es gibt auch keine Untersuchungen, anhand derer festgestellt wird, ob das Baby die entsprechenden "Symptome" aufweist. Ziel ist also nicht, das Baby zu "diagnostizieren" und anschliessend zu "therapieren". Vielmehr sollen Eltern, die mit ihrer Weisheit am Ende sind und die allmählich das Gefühl haben, sie würden alles falsch machen, wieder neuen Mut fassen. Wenn sich das eigene Baby so anders verhält, als alle anderen Babys in der Krabbelgruppe und keiner der gut gemeinten Tipps helfen willl, beginnen Mütter und Väter an sich zu zweifeln. Zu erfahren, dass es auch andere Babys gibt, die so sind, dass man die Sache sogar benennen kann und Literatur zum Thema findet, löst bei vielen betroffenen Eltern Erleichterung aus: Weder sind sie schlechte Eltern noch verhält sich das Baby mit Absicht so - jetzt können sie sich endlich der Frage widmen, wie die ganze Familie besser mit der Situation klarkommt. Es ist daher wenig sinnvoll, mit betroffenen Eltern darüber zu diskutieren, ob es nun richtig ist, ein Baby als "High Need" zu bezeichnen oder nicht. Wer wochen- oder monatelang kaum mehr geschlafen hat und vom Dauerstillen ausgelaugt ist, ist einfach nur dankbar, endlich verstanden zu werden und Tipps von Eltern zu bekommen, die Ähnliches erlebt haben. Wie geht es den Eltern? Wer ein Baby hat, das auch dann noch lautstark seine Bedürfnisse äussert, wenn es satt, sauber und rundum gut versorgt ist, stösst in seinem Umfeld oft auf wenig Verständnis. "Du musst es halt auch mal schreien lassen", heisst es dann. Oder: "Warum trägst du es auch andauernd herum? So kann es doch gar nicht schlafen." Je mehr "gute" Ratschläge sich Mütter und Väter von High Need Babys anhören müssen, umso grösser werden die Zweifel, ob sie nicht einfach alles falsch machen. Ein Gefühl von Unzulänglichkeit macht sich breit, denn egal, was man auch probiert - die Tipps, die bei anderen so perfekt "funktionieren", wollen beim eigenen Kind einfach nicht helfen. Manche Eltern ziehen sich deshalb vermehrt von Elternrunden zurück und vermeiden es soweit als möglich, mit dem Baby unterwegs zu sein. Besorgungen und kleine Ausflüge werden auf die wenigen Tageszeiten gelegt, zu denen das Baby - hoffentlich - zufrieden ist. Dies einerseits, weil es durch die vielen fremden Eindrücke erst recht überfordert ist. Andererseits, weil die Eltern die Kommentare anderer irgendwann schlicht nicht mehr ertragen können und sich auch nicht immer dafür verteidigen mögen, wie sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes reagieren. Das Gefühl, alleine und unverstanden zu sein, macht sich bemerkbar, denn bei allen anderen scheint es ja so wunderbar zu laufen. Hält dieser Zustand über Monate an, fühlen sich Mütter und Väter angebunden und eingeengt. Bei manchen kommt das Gefühl auf, sie würden durch das Baby regelrecht manipuliert. So viele alltägliche Entscheidungen hängen davon ab, ob das kleine, anspruchsvolle Menschlein gerade mitspielt oder nicht. Hinzu kommt die Anspannung, was der Tag diesmal wohl alles bringen wird. Weil die Nächte meist kurz, die Tage intensiv und kräftezehrend sind, wird körperliche und emotionale Erschöpfung zum Dauerzustand. Soll das nun wirklich dieses Familienleben sein, auf das man sich so sehr gefreut hat? Zum Glück nicht auf Dauer. Je mehr die Eltern ihr Baby kennen und Wege finden, auf seine Bedürfnisse einzugehen, umso mehr sehen sie auch wieder das Positive. Das Baby mag wohl lauter und ausdauernder weinen als andere - dafür zeigt es auch Freude und Begeisterung deutlicher, wenn es zufrieden ist. Es mag mehr Nähe einfordern - dafür gibt es mehr Gelegenheiten zum Kuscheln. Es mag anspruchsvoller sein, zu spüren, was das Kind braucht - die Beziehung, die sich allmählich entwickelt, ist aber umso inniger. Obschon sie sich einen weniger harzigen Start ins Familienleben gewünscht hätten, machen viele Mütter und Väter von High Need Babys die Erfahrung, dass sie mit der Zeit sehr kompetent und gelassen reagieren können. Situationen, die Eltern von "pflegeleichteren" Babys zu schaffen machen, meistern sie oft mit mehr Leichtigkeit. Und wenn das Baby zum Kleinkind wird, zeigt sich in vielen Fällen, dass hier ein besonders eigenständiges, charakterstarkes Kind heranwächst. Schlafmangel Alltag mit einem High Need Baby - was hilft? Das Leben mit einem High Need Baby ist sehr fordernd und wohlmeinende Ratschläge bringen Ihnen herzlich wenig, denn Ihr Baby hält sich noch weniger an den Erziehungsratgeber als alle anderen Babys. Dennocht gibt es einige Tipps, die Sie unbedingt beherzigen sollten, um den Alltag besser meistern zu können: Teamwork: Das Leben mit einem Baby, das einen fast rund um die Uhr in Anspruch nimmt, ist kein Job, den man alleine stemmen kann! Zwar haben viele High Need Babys durch das häufige Stillen eine besonders enge Bindung zur Mutter, dennoch sollte sich der Vater möglichst viel um das Baby kümmern. Einerseits, um die Mutter zu entlasten, andererseits, um dem Baby zu ermöglichen, eine enge Bindung zu einer weiteren Bezugsperson aufzubauen. Dass Papas Anpacken auch im Haushalt gefragt ist, versteht sich von selbst. Doch auch wenn Sie einander gegenseitig nach Kräften unterstützen, kann es schwierig werden mit den dringend nötigen Erholungspausen. Zusätzliche Unterstützung durch Familie, Freunde und möglicherweise eine Haushalthilfe ist daher sehr zu empfehlen. Dies gilt ganz besonders, wenn Sie alleinerziehend sind. Schlaf hat Priorität: Monatelang schlecht zu schlafen, ist unglaublich kräftezehrend. So dringend gewisse Aufgaben auch erledigt sein sollten - schlafen oder ruhen Sie dennoch so oft wie nur immer möglich, um die nervenaufreibenden Stunden, in denen Ihr Baby sich durch nichts beruhigen lässt, besser zu überstehen. Möglicherweise fällt es Ihnen schwer, Hausarbeiten anderen zu überlassen, "nur" damit Sie sich selber ausruhen können, wenn das Baby schläft. Es ist jedoch enorm wichtig, sich diese Erholungspausen zuzugestehen. Kleinigkeiten bleiben lassen: Es gibt vermutlich viele Dinge, die nicht so laufen, wie Sie sich das mal vorgestellt hatten. Überlegen Sie, welche Herausforderungen Ihnen ganz besonders zu schaffen machen und setzen Sie dort an mit Ihren Versuchen, die Situation zu ändern. Kleinigkeiten, die zwar mühsam sind, mit denen Sie aber leben können, lassen Sie vorerst mal beiseite. Manches ergibt sich mit der Zeit von selbst, anderes können Sie dann in Angriff nehmen, wenn im Familienalltag etwas mehr Ruhe eingekehrt ist. Kleine Frustrationen zulassen: Jedes Neugeborene braucht viel Zuwendung - und ein High Need Baby noch eine grosse Portion mehr. Da gewöhnt man sich schnell daran, bei der kleinsten Unzufriedenheit gleich zu reagieren, um zu verhindern, dass sich das Baby nicht mehr beruhigen lässt. Wenn Sie erschöpft sind, ist die Versuchung erst recht gross, dem Frieden zuliebe alles zu tun, um das Kind zufrieden zu stellen. Aber auch ein High Need Baby muss mit der Zeit lernen, Frustrationen auszuhalten. Wenn es grösser wird, ist es darum ausgesprochen wichtig, dass Sie nicht bei jeder Schwierigkeit sofort einschreiten, sondern Ihrem Kind die Möglichkeit lassen, selber einen Ausweg aus seiner Situation zu finden. Kein Standardrezept: Ihr Baby reagiert auf viele Dinge anders als andere Babys. Eine gleichbleibende Routine zu entwickeln, gestaltet sich schwierig. Sie werden daher erstens Ihren ganz eigenen Weg finden müssen, um Ihr Kind beim Grosswerden zu begleiten. Und Sie brauchen zweitens eine gehörige Portion Kreativität, um immer wieder neue Möglichkeiten zu finden, Ihr Baby zu beruhigen, zu trösten, in den Schlaf zu begleiten und zu beschäftigen. Gesellschaft, die gut tut: Der Austausch mit anderen Eltern kann unglaublich wertvoll sein, er kann Sie aber auch belasten, wenn Sie mit Ratschlägen belehrt werden und sich dazu gezwungen sehen, sich zu rechtfertigen. Tauschen Sie sich mit Menschen aus, die ein offenes Ohr für Ihre Sorgen haben, die Ihnen Mut machen und Sie unterstützen. Wo Sie hingegen auf wenig Verständnis stossen, ist es meist sinnvoller, die Gespräche oberflächlich zu halten. Ihr Alltag mit dem Baby ist schon herausfordernd genug - da brauchen Sie sich nicht noch mit fruchtlosen Diskussionen zu plagen. Attachment Parenting: Mütter und Väter von High Need Babys machen oft die Erfahrung, dass Attatchment Parenting dem Baby und den Eltern hilft, besser klarzukommen. Mit häufigem Tragen, Stillen nach Bedarf, Schlafen in der Nähe der Eltern etc. gelingt es vielfach besser, dem Baby zu geben was es braucht ohne die eigenen Bedürfnisse gänzlich zu vernachlässigen. Bis bald und ganz herzliche Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 30.01.2021



Antwort auf: Unruhiger Schlaf

Achso ein kleines Einschlafritual haben wir, aber meist wird er dabei schon ungeduldig vor Hunger

von FrankaLeona am 27.01.2021, 19:18



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