Die Geburt war ziemlich lange (33 std) und schwer.
Am Ende kam es zum Geburtsstillstand in AP und man musste ihn mit der Saugglocke holen. Die Nabelschnur war ebenfalls umwickelt. Die ersten 3 Tage im Wochenbett (stationär) waren sehr schlimm für uns. Aufgrund der aktuellen Corona Situation war es meinem Mann nur 2 std täglich erlaubt uns zu besuchen. Die Schwestern auf Station waren ebenfalls ziemlich beschäftigt und ich habe mich anfangs überfordert gefühlt. Wir waren zudem zu dritt im Zimmer und somit konnten wir nie richtig zur Ruhe kommen. Hinzu kam, dass mein Sohn anfangs Schwierigkeiten beim Stillen hatte (Er konnte die Brust nie richtig fassen) und deshalb viel geweint hat.
Zuhause fing es dann mit dem Cluster-feeding an, was für mich erstmal die Hölle war. Ich hatte starke Schmerzen und die ersten 2 Wochen im Wochenbett ging es mir körperlich sehr schlecht. Ich konnte so gut wie gar nicht aus dem Bett und aufgrund der Schmerzen auch die Anfangszeit nicht genießen. Mein Sohn schlief in seinen ersten Lebenswochen nur auf meiner Brust oder auf meinem Mann. Das vermisse ich extrem. Nachts liegt er auch in unserm Bett. Ich will ihn noch nicht ins Beistellbett legen.
Generell können wir mit ihm kaum was unternehmen, da er, sobald er müde wird, fürchterlich weint und sich nicht beruhigen lässt. Zuhause ist es das gleiche, er ist ein absolut fröhliches Baby, das ständig lacht und spielen möchte, doch sobald er müde wird und schlafen soll, weint er bitterlich.
Ich bin wirklich ratlos und habe das Gefühl, irgendetwas falsch zu machen.
Beim Osteopathen waren wir ebenfalls schon 2x mit ihm. Er konnte eine Verspannung der HWS feststellen und diese lösen.
von
MamavonJonah
am 26.09.2020, 15:39
Antwort auf:
Re: Baby weint jedes Mal vor dem schlafen
Liebe MamavonJonah
Vielen Dank an Sie für Ihren Bericht der Geburt und der ersten Zeit zu dritt.
Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Ihnen und Ihrem Baby unter der Geburt ergangen ist, als dass das eigentlich so schön erwartete Wochenbett, anstrengend und schmerzhaft war.
Ich denke, dass Ihr kleiner Sohn Ihnen so viel zu erzählen hat, denn Sie beide sehnen sich ganz bestimmt nach dem, was Sie sich gewünscht und erhofft hatten- eine entspannte und ruhige Geburt und ebenso das wohlige Wochenbett mit ganz viel Honeymoon mit Ihrem Baby und natürlich Ihrem Partner.
Der Alltag war sofort da und alles fühlte sich vermutlich mehr nach Krankheit und Erschöpfung an, als nach der Vitalität einer jungen Mutter.
Was kann ich Ihnen raten?
Da der Osteopath bereits Blockaden ausgeschlossen hat- es ist toll, dass Sie dies mit Ihrem Kind nach der langen und operativen Geburt abgeklärt haben, empfehle ich Ihnen drei Möglichkeiten.
Zum einen rate ich Ihnen, eine Kinesiologin aufzusuchen, die die Fähigkeit besitzt Anspannungen und/ oder auch Ängste auszuleiten und sogar die Ursache herauszufinden.
Als zweite Möglichkeit empfehle ich das Babyheilbad für Mutter und Kind. Dieses können Sie alleine mit Ihrem Partner oder mit Ihrer Hebamme oder einer anderen Expertin, die sich auf diese Begleitung spezialisiert hat, durchführen.
Schauen Sie unter babyheilbad brigitte meissner im Netz. Sie können sich hier eine genaue Anleitung herunterladen, die Ihnen detaillierte Informationen der Durchführung gibt.
Eine erfahrene Begleitperson kann wie gesagt eine Hebamme oder auch Doula oder Familienbegleiterin sein.
Das Babyheilbad benötigt nicht viel Vorbereitung, aber Zeit und Ruhe und möglicherweise auch einige Wiederholungen, um all das erlebte, gemeinsam zu bearbeiten. Ihr Baby wird vielleicht weinen, vielleicht auch Sie. Diese Tränen und aufgewühlten Emotionen gehören
zu dem Heilungsprozess dazu.
Desweiteren wäre eine Begleitung durch eine Expertin, welche eine emotionale Erste Hilfe anbietet, noch eine weitere Möglichkeit. Auch hier wird genau geschaut, wie es Ihnen als Mutter und Kind, nach der Geburt geht und wie Sie gemeinsam die Situation bewältigen können. Unter dem Stichwort emotionale Erste Hilfe finden Sie die ausgebildeten Therapeutinnen vor Ort.
Schauen Sie sich diese Ideen gerne einmal an. Falls Sie Fragen haben, melden Sie sich bitte wieder.
Bis bald und viele Grüße
von Katrin
von
Katrin Simon
am 28.09.2020