Liebe Frau Simon,
meine Tochter (9 Monate) ist schon recht mobil und krabbelt am liebsten durch die ganze Wohnung. Sie ist in der letzten Zeit oft erkältet (Husten, Schnupfen, Fieber) und hatte letztens in der Nacht einen Pseudokrupp Anfall. Auf Anraten des Arztes sind die Heizungen seitdem fast ausgeschaltet und das Raumklima tendenziell feucht und kühl.
Meine Tochter ist seitdem krank und hat über Wochen immer wieder mal Fieber (bis 38,9), das wieder verschwindet.
Kann es sein, dass es davon kommt, dass sie ständig auf dem kalten Boden herumkrabbelt und sitzt? Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich die Raumtemperatur anpassen kann, damit sie sich nicht immer wieder erkältet. Oder sollte ich sie wärmer anziehen? Die Temperatur im Nacken ist immer angenehm warm, aber die Hände und Füße sehr kalt.
Vielen Dank voraub für Ihre Anwort auf die komplexe Frage !
von
Maria_Ka
am 15.12.2023, 12:08
Antwort auf:
Krabbeln auf kaltem Boden im Winter
Liebe Maria_Ka
Den ersten ( und hoffentlich einzige) Pseuokrupp bei seinem Kind zu erleben, ist eine oft sehr erschreckende Situation.
Ich kann Ihre Sorge sehr verstehen, dass eine ähnliche Situation nochmals eintritt. Ich hoffe aber, dass Sie ein Akutmedikament und eine gute Aufklärung erhalten haben, was zu tun ist, wenn ein Pseudokrupp nochmals auftritt. Einfach, damit Sie sich sicherer fühlen und Ihrem Kind ruhig zu helfen wissen!
Die Raumtemperatur dauerhaft zu drosseln, ist keine Lösung. Regelmäßige frische Luft, ob draußen oder in den Wohnräumen dagegen immer. Trockene Heizungsluft lässt die Schleimhäute austrocknen, die dann weniger Widerstand für Eindringlinge wie Bakterien und Viren aufzeigen und damit einen Infekt begünstigen.
Ich gebe Ihnen folgende Ideen mit:
* Gehen Sie täglich ein bis zweimal, wie sonst auch, spazieren mit Ihrem Kind
* bei sehr starkem Frost eher kürzere Outdoorzeiten planen
* die Nasenschleimhäute mit Bepanthen Augen- und Nasensalbe gerne immer mal wieder pflegen, so dass sie angefeuchtet bleiben
* daheim wieder wie gewohnt heizen und regelmäßig lüften! Der Schlafbereich bleibt bei 16 bis 18 Grad temperiert.
* vor dem Schlafengehen lüften
* passen Sie eher die Kleidung Ihres Kindes seinem Wärmebehandlung, als die Raumtemperatur an. D.h. beim Krabbeln darf es u.U. eine Thermostrumpfhose sein, warme Unterwäsche ggf.Wolle und entsprechende Oberbekleidung
* zum Schlafen entsprechend anpassen
* falls Sie kein Notfallmedikament haben, dann sprechen Sie den Kinderarzt darauf an (Adrenalininhalationslösung).
* falls Ihr Kind schnell zu Schnupfen und Husten neigt bzw. ein Schnupfen schnell die 'Etage'wechselt und die Keime einen Husten provozieren- inhalieren Sie eher schneller, als abwartend mit Kochsalz 0,9%. Ein Inhalationsgerät ist eine gute Investition...Der Kinderarzt verordnet dies meist bei strengerer Indiaktion auf Rezept, nicht als Prophylaxe. In Infekthochzeiten haben die Apotheken oft nicht ausreichend Geräte als Leihgabe parat.
* vielleicht können für wärmere Händchen und Füßchen kleine Pulswärmer jeweils ausreichen. Vielleicht können Sie stricken? Oder ' basteln' welche aus einer Socke...
Ich hoffe, Sie können ein paar Dinge für Ihre Situation mitnehmen.
Alles Gute für Ihre kleine Tochter und liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 17.12.2023
Antwort auf:
Krabbeln auf kaltem Boden im Winter
Ihr lebt nicht wirklich bei den aktuellen Temperaturen in einer nahezu ungeheizten Wohnung?
Feucht und kühl - wer fühlt sich da denn wohl?
"Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich die Raumtemperatur anpassen kann, damit sie sich nicht immer wieder erkältet" - Heizung anwerfen!
In einer solchen Wohnung werdet ihr bald ein zusätzliches Problem bekommen, nämlich Schimmel.
Bist du sicher, daß du den Kinderarzt in Bezug auf Raumtemperatur richtig verstanden hast?
von
Andrea6
am 16.12.2023, 17:27
Antwort auf:
Krabbeln auf kaltem Boden im Winter
Liebe Frau Simon,
vielen Dank für die ausführliche Antwort und vielen Ideen!
Liebe Grüße
von
Maria_Ka
am 19.12.2023, 21:22