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Ich packe es nicht mehr (Zwillinge 16 Monate)

Thema: Ich packe es nicht mehr (Zwillinge 16 Monate)

Hallo, ich mal wieder. In regelmäßigen Abständen muss ich mich hier Mal entlasten, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass es mir nicht unbedingt weiterhilft... Es ist aber gerade einmal wieder so, dass mich meine Schuldgefühle auffressen. Ich bin täglich mit meinen Jungs alleine bis 16.30/17 Uhr und arbeite an 2 Tagen die Woche.Da sie jetzt laufen können, komme ich zunehmend an meine Belastungsgrenze,der eine läuft nach rechts und der andere nach links, beide weinen, wenn ich sie dann einfangen muss. Sie springen und setzen sich in Pfützen und weinen dann, weil es kalt ist und sie pitschnass sind. Tagsüber schlafen sie nur im Wagen, ich lege sie dort rein und sie schlafen ein. Nachts schlafen sie im Familienbett, nehmen aber vor mir reißaus, kuscheln nicht mit mir. Dadurch fühle ich mich ihnen aber so unnah, es besteht so wenig Nähe zwischen uns, vielmehr ist der Alltag ein einziger Kampf geworden. Wir sind nicht mehr im Miteinander sondern nur noch im Gegeneinander. Das fühlt sich furchtbar an, ich habe Schuldgefühle, weil ich eine genervte Mama bin und meinen Jungs nicht das geben kann,was sie brauchen. Zunehmend werde ich auch nachts aggressiv, wenn sie aufwachen, weil mir einfach der Schlaf fehlt. Ich könnte heulen , weil ich so nicht sein möchte. Aber ich habe nie Pause!!!! Ich erwarte keine Tipps oder so, ich muss es hier nur runterschreiben, vielleicht geht es mir dann besser. Habe auch schon ins Zwillingsforum gepostet, weiß nicht, wo es besser hin passt.

von Tiffi153 am 09.03.2023, 10:29



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

von Oma und Opa? Könntest Du da immer mal eins der Kinder abgeben? Ich bin selber ein Zwilling. Ich war oft bei meinen Großeltern. Und untertags im Kindergarten, da meine Eltern beide Vollzeit arbeiteten. Was würde ich tun: 1. die Kinder in ihren eigenen Betten schlafen lassen 2. die Kinder zu einer Tagesmutter geben, Kita suchen 3. am Abend/Nacht den Partner mit einbeziehen Zusätzlich solltest Du dein Kuschelbedürfnis überdenken. Achte auf die Signale deiner Kinder und respektiere sie. Interpretiere nicht Abneigung bei Verweigerung hinein, sondern respektiere die Grenzen deiner Kinder. Atme mal mehr durch, mach Dich etwas lockerer und nimm die Dinge gelassener. Setz Grenzen! Meine haben sich nie in Pfützen gesetzt. Spring nicht gleich wenn sie nass sind, lass sie weinen. Klar ist das kalt und doof, aber das gehört zur Erfahrung dazu. Rede beruhigend, lass sie selber umziehen oder zumindest lass sie es probieren. Erziehung beginnt jetzt. Das wird erst noch anstrengend. Du solltest also einen Plan haben wie Du zukünftig mit solchen anstrengenden Situationen umgehen willst. Gegebenenfalls holst Du Dir eine Hilfe. Erziehungsberatung. Die können tolle Tipps geben. Und zu guter Letzt. Vereinbare mit deinem Partner eine Kinderfreie Zeit für Dich. Geh zum Frisör, zur Kosmetik, Triff Dich mit einer Freundin zum Café, mach etwas für Dich und ohne Kinder! Zwei Kinder gleichzeitig sind anstrengend. Aber es kommt auch auf Dich und dein Umgang mit Konflikten an.

von Caot am 09.03.2023, 11:14



Antwort auf Beitrag von Caot

Ja, ich habe Hilfe. Die Großeltern passen auf die Jungs auf an den Tagen an denen ich arbeite. Mehr Betreuung durch die Großeltern ist nicht möglich, weil sie selbst noch arbeiten gehen. Danke für die Tipps. In die Kita gehen sie, wenn sie 2 Jahre alt sind. Ich sehe die frühe Fremdbetreuung wirklich kritisch. Und ich verbringe ja auch gern Zeit mit meinen Jungs. Ich möchte einerseits nicht viel verpassen und die Zeit mit ihnen genießen, andererseits ist es furchtbar anstrengend manchmal. Ich habe mich nun dafür entschieden, sie noch nicht in die Kita zu geben also darf ich eigentlich auch nicht meckern, dass es mir zu anstrengend ist! Aber an manchen Tagen haben die Jungs und ich echt keinen Flow. Heute ist es wieder okay. Ist das nicht normal in dem Alter, dass sie sich in Pfützen setzen und alles ausprobieren wollen? Erziehungsberatung ist grundsätzlich eine gute Idee. Allerdings habe ich selber mal in einer gearbeitet und ich weiß, dass es bei mir nicht darum geht, dass ich gute Tipps brauche. Mein Problem liegt eher darin, dass ich nicht gut mit Stress umgehen kann. Daran muss ich arbeiten. Ich liebe unser Familienbett und Bindung ist mir einfach wichtig!

von Tiffi153 am 10.03.2023, 12:49



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Dass du die Bindung und gemeinsame Zeit priorisierst, sodass du deine Jungs selbst betreust und bei dir schlafen lässt, finde ich wirklich super, gerade weil es viel Management und Kraft bedeutet - dafür erstmal Hochachtung!!! Wenn der flow nicht läuft und die Jungs in entgegengesetzte Richtungen, hilft es manchmal Wunder, „in der Mitte“ Überraschungen zu schaffen, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, dass sie nicht überdrehen und Konzentration finden. Da ist Einfallsreichtum gefragt: Interesse schaffen durch unerwartete Handlungen! Dass du sie einfängst, kennen die beiden ja schon und reagieren entsprechend… Muster schaffen: Du machst was Interessantes und die beiden kommen zu dir, statt sie suchen was Interessantes auf und du bist hinterher. Halt dich an den stressigen Tagen daran, dass deine Jungs auch nur das Beste für dich wollen, dich nicht abhetzen und ausschöpfen wollen, also achte auch gut auf dich.

Mitglied inaktiv - 12.03.2023, 20:03



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Was ist, wenn Dein Mann heimkommt? Wie ist es mit einem freien Abend für Dich mit Chor/ Sprachkurs/Sportgruppe? Oder einfach allein schwimmen gehen? Was passt zu Dir? Ich wollte immer erwachsene Ansprache, als ich mit den Kindern zu Hause war und 2 Jahre mehr oder weniger Hauptunterhalter der Kinder hätte ich mir nicht vorstellen können. Da war Fremdbetreuung wirklich besser für alle. Unser Verhältnis ist trotzdem (oder deshalb?) gut. Das musst aber Du entscheiden, nicht ich. Familienbett haben wir nur mit Kind 2 (jetzt 8), Kind 1 hat nicht mitgemacht. Die war nie besonders kuschelig. Grüße, Jomol

von Jomol am 17.03.2023, 12:25



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Huhu, sei erstmal gedrückt! Nie waren Frauen so alleingelassen mit ihren Kindern wie heute. Die meisten sind förmlich alleinerziehend, weil der Partner den ganzen Tag nicht da ist, nicht stattfindet und auch nicht genug mithilft. Das Modell „Mama und Kids allein zu Haus“ ist Mist. Oft leider nicht zu ändern. Deshalb ist es wichtig, sich keine Schuldgefühle zu machen, wenn man zwangsläufig auch mal eine Schei…-Mama ist. Jede Mutter ist das übrigens mal, es erzählt dir bloß keine. Ich wollte noch zwei Dinge kurz und knackig loswerden. Zum einen: Nein, es liegt nicht an dir, dass deine Jungs nicht kuscheln wollen. Sondern das ist eine Typfrage. Und es gibt Phasen. Das heißt: Manche Kinder - auch mit den liebsten und ausgeglichensten Müttern - mögen einfach nicht schmusen. Fertig. Und manche Kinder möchten phasenweise schmusen, dann aber nicht mehr, oder umgekehrt. Hör auf, das so auf dich zu beziehen. Du baust es fleißig in deine Schuldgefühle ein, obwohl es damit gar nichts zu tun hat. Zum anderen: Nimm dir eine Putzfrau! Verzichte lieber auf irgendeinen anderen Luxus. Eine Putzfrau kostet nicht die Welt, wenn sie einmal die Woche zwei Stunden, oder alle 14 Tage vier Stunden kommt, putzt und bügelt. Ich kann nicht verstehen, wieso manche Mütter auf dem Zahnfleisch gehen, sich aber nicht trauen, eine Putzhilfe anzustellen. Oder ihren Partner davon zu überzeugen, dass das nötig ist, auch wenn der denkt, man hätte doch all die Freizeit als Frau und könne das selbst tun. Bei Zwillis brauchst du jede Entlastung, die du kriegen kannst. LG

von Mijou am 10.03.2023, 12:32



Antwort auf Beitrag von Mijou

Vielen Dank für deine Antwort! Ich hatte schon eine Haushaltshilfe. Viel gebracht hat es nicht, aber vielleicht habe ich ihr auch nur die falschen Aufgaben übertragen. Sie hat gesaugt und gewischt. Und 3 Stunden nachdem sie weg war, sah es aus wie vorher. Dank den Jungs. Deshalb haben wir dann darauf verzichtet. Großeltern helfen auch. Sie nehmen die Jungs, wenn ich arbeiten bin an 2 Tagen die Woche. Aber es stimmt, man fühlt sich als Mutter echt oft allein gelassen und (dadurch) echt unzureichend. Und wenn man in diesem Gefühlskarussel drin ist, dann macht es die Sache auch nicht besser. Danke für deine Worte!!! Manchmal brauche ich einfach aufbauende Zeilen um wieder Kraft zu tanken! Dankeschön

von Tiffi153 am 10.03.2023, 12:56



Antwort auf Beitrag von Tiffi153

Fühl dich gedrückt! Zwillinge - das stelle ich mir sehr stressig vor. Vielleicht hilft es dir dass es anderen auch so geht. Zwar habe ich keine Zwillinge aber 3 Kinder, Hund und Katze. Meine Tochter ist 1 Jahr alt geworden und die zwei Großen 10 und 13 Jahre. Es ist super stressig seit die kleine da ist. Die Große hat Probleme in der Schule und ich habe das Gefühl niemandem mehr gerecht zu werden auf Grund vom Altersunterschied. Jeder hat andere Bedürfnisse. Das ist so stressig jeden Tag ! Ich verzweifel schon so dass mein Mann mich heute für ne Woche weg schicken wollte nur mit der Kleinen Urlaub machen. Das wollte ich aber auch nicht wegen den großen Kindern. Also ich drehe ich auch oft so am Rad und es tut so gut zu lesen dass es anderen auch so geht.

von Mami20102012 am 11.06.2023, 21:20