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Weniger Milch aufgrund einer Infektion? (Achtung länger)

Thema: Weniger Milch aufgrund einer Infektion? (Achtung länger)

Hallo zusammen, brauche mal Rat, Trost, ein offenes Ohr. Muss aber ein bisschen weiter ausholen. Mein Sohn ist 24 Wochen alt. Wir haben uns das Stillen sehr hart erkämpft. Er wurde 4 Wochen zu früh geboren, hatte eine starke Gelbsucht, eine Saugschwäche und aufgrund seiner frühen Geburt Stoffwechselprobleme. Wegen den Stoffwechselproblemen (er war ständig unterzuckert) mussten wir am Anfang zufüttern. Zudem hatte ich aufgrund des Kaiserschnitts Probleme mit dem Milcheinschuss. Auf Anweisung des Kinderarztes mussten wir ihn vor und nach dem Stillen wiegen, um sicher zu sein, dass er wirklich genug bekommt, damit sein Stoffwechsel nicht wieder in den Keller geht. Ich habe 11 (!) Wochen permanent angelegt, zugefüttert und danach abgepumpt, um die Milchmenge zu steigern. Nach 11 Wochen hat es plötzlich klick gemacht und er hat bei jeder Mahlzeit ca. 170 ml (manchmal auch über 200 ml) getrunken. Wir haben das noch einige Zeit kontrolliert und dann aufgehört zu wiegen. Bis vor kurzem war alles bestens. Jetzt habe ich seit 10 Tagen eine starke Halsinfektion (habe auch 5 Tage Antibiotika genommen). Kurz nach Beginn der Infektion hatte ich das Gefühl, dass mein Sohn nicht genügend bekommt. Er ist sehr unzufrieden an der Brust, kommt teilweise schon nach einer halben Stunde wieder usw. (mit der Zeit weiß man ja auch, ob das Kind satt ist oder nicht). Ich habe mir wieder eine Waage aus der Apotheke geholt (auch um auszuschließen, dass er einen Wachstumsschub hat) und festgestellt, dass er nur noch 40 - 60 ml pro Mahlzeit bekommt. Kein Wunder, dass er Hunger hat. Ich bin nun total unglücklich und weiß nicht, wie ich die Milchmenge wieder steigern soll. Ich lege ihn tagsüber fast permanent an, nachts bis zu 3x und pumpe noch zwischendrin, in der Hoffnung, dass die Milch wieder mehr wird. Habt Ihr noch eine Idee, was wir machen können (Bitte keine Vorschläge, wie die Waage wegschließen. Es geht hier nicht um Kontrollzwang, sondern um die Gesundheit meines Kindes). Ich war so glücklich, dass das mit dem Vollstillen endlich geklappt hat und bin nun einfach nur traurig, weil ich Angst habe, dass wir beim Abstillen angekommen sind. Und das will ich nicht!!! Kennt jemand das Phänomen, dass die Milch bei einem Infekt weniger wird? Reguliert sich das wieder? LG

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 14:53



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Hm...auch wenn du es nicht hören willst, schließ die Waage weg und setz dich nicht so unter Druck. Allen hier geht es um die Gesundheit ihres Kindes. Ein Kind das ständig angelegt wird trinkt nie die volle Menge sondern Teilmengen. Wenn du die zusammen ziehst wirst du, im Normalfall, die Gesamtmenge bekommen die der Zwerg braucht. Ein Schub ist nicht immer in cm oder in kg messbar, auch wenn ein Baby einen Entwicklungsschub hat der zb. die Wahrnehmung der Umgebung, neue Personen und Situationen betrifft kann es sein das du wieder vermehrt anlegen musst. Alle 4 Std. trinken, ich glaube da träumen hier die meisten von. Das du dir Sorgen machst ist verständlich aber wenn du ihn genau beobachtest kannst du beruhigt nach Bedarf anlegen. Ich habe zwischen drinn, meine Tochter ist jetzt 5 Mon., gefühlte 24 h. gestillt . Sonst befürchte ich das du mit all dem das erreichst was du eigentlich verhindern wolltest. Es gibt tatsächlich auch ein zu viel ..... LG Tania

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 16:29



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Ich hab was vergessen.....durch das Antibiotika kann sich der Geschmack der Mich verändern. Manche Kinder reagieren sehr empfindlich darauf. Bei uns hat es fast 10 Tage nach Einnahme des AB gedauert bis Leanah wieder normal und auch gerne getrunken hat. Sie ist auch heute noch sehr wählerisch und trinkt, wenn ich arbeiten bin, nur das nötigste, ca. 50 ml. MuMi aus der Flasche. Wenn ich sie dann abhole dockt sie an und ich geh um einiges leichter heim . Vielleicht reguliert es sich bei dir ja auch von ganz alleine. Drück dir die Daumen. Alles Liebe Tania

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 16:46



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Hallo, danke für Deine Nachricht. Hoffentlich hat es wirklich nur was mit dem Geschmack zu tun. Es geht mir beileibe nicht darum, Stillabstände von 4 Stunden zu erreichen. Stille ca. alle 1,5 bis 2 Stunden außer nachts. Es geht, darum, dass mein Sohn im Tagesdurchschnitt mind. 700 ml trinken muss, um nicht Unterzuckerung zu bekommen. Ich will und kann es ihm nicht zumuten, dass er wöchentlich Blut genommen bekommt, um den Zuckerwert zu testen, ggf. Glukose bekommt, weil meine Milch nicht reicht. Das ist der Grund, warum ich wiege. Um ihm das zu ersparen und ggf. abgepumpte Muttermilch (habe glücklicherweise knapp 3L eingefroren) zuzugeben. Der arme kleine Kerl ist in seinem kurzen Leben schon oft gepiekst worden. Er weint inzwischen schon, wenn wir die KIA-Praxis betreten. Glaub mir, ich würde die Waage wirklich gerne in die Tonne treten. Ich habe die Hoffnung, dass es sich wieder einrenkt. Vorgestern musste ich 150 ml abgepumpte Milch zufüttern, gestern nur 50 ml. LG und trotzdem Danke

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:20



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Das hab ich auch so nicht gemeint das du es auf die 4 h Abstand anlegst. Natürlich verstehe ich auch was du meinst und das du ihm das ersparen möchtest aber wenn er bis heute noch ständig unterzuckert kann dann nicht was organisches dahinter stecken? Bauchspeicheldrüse vielleicht? Nimmt er denn normal zu und hat trotzdem Probleme mit dem Zucker? Hattest du eine Schwangerschaftsdiabetes? War er normal schwer oder ein Brummer, ich hab gelesen das er zu früh war aber war er dafür sehr schwer? Bei meinem Neffen war es so wie du beschreibst und meine Schwester hatte eine nicht erkannte Diabetes. Kann mal nachhören was sie damals gemacht hat, ich weiß es nicht mehr genau. LG Tania

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:31



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Hallo, nein, er hatte 2650 gr. Ich hatte auch keine Diabetes. Er hatte einfach von Anfang an, Schwierigkeiten seinen Stoffwechsel zu regeln. Das ist inzwischen sehr viel besser geworden. Er wiegt jetzt 7200 gr und wächst normal. der Kia ist sehr zufrieden. Nur bei meinem Mann und mir gehen sofort die Alarmglocken an, wenn wir merken, dass er über mehrere Tage zu wenig trinkt. Wenn er dann noch anfängt zu zittern bzw. aussieht, wie wenn er krampfen würde, dann müssen wir zum KIA. In den letzten Wochen war es immer Fehlalarm, der kleine Kerl testet inzwischen nur seine Gliedmaßen mit verrückten Bewegungen und Mama und Papa bekommen deswegen fast einen Herzinfarkt. Ich denke, dass es auch viel mit meinen Anfangsängsten zu tun hat, dass ich mich so genau an die Vorgaben des KIA halte. Wahrscheinlich reguliert der kleine Kerl das inzwischen ziemlich gut selbst. LG

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:41



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aber ich bin trotzdem stolz auf uns, dass wir es mit dem Stillen geschaftt haben. Ich habe oft zu hören bekommen, dass es doch besser wäre, wenn wir ihm die Flasche geben würden.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:43



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Na siehst du. Ich lese aus deinem Text raus das es Euer 1. Kind ist, da ist man immer viel vorsichtiger und viel schneller verunsichert. Gerade auch mit der Vorgeschichte ist es völlig klar und nachvollziehbar. Beim 4. Stillkind wird es alles relaxter, glaub es mir . Dann wünsche ich Euch das Euer kleiner Mann weiter gesund bleibt, wächst und gedeiht. LG Tania

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:54



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Na da bitte ich auch drum. Kannst du Mega Stolz drauf sein. Bei einem solchen, denkbar schlechten, Start geben die meisten auf. Hut ab, ist ja so schon manchmal anstrengend. LG Tania

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:07



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Ich kopiere mal die Antworten zu einer anderen Frage aus dem Stillberatungsforum hier rein, weil sie so gut passt. "das mit dem Wiegen wird dich vermutlich eher noch nervöser machen, denn es ist ganz schwer, wirklich exakt zu wiegen! Viele Mütter sind bei dieser Methode eher verunsichert gewesen... Ich habe einen Alternativvorschlag: Windeln wiegen. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhältst du Aufschluss darüber, wieviel deine Kleine trinkt. Allerdings: Wenn sie künstliche Nahrung bekommt ist es nicht ganz einfach, herauszurechnen, wieviel der Muttermilch-Anteil ausmacht. Die Urinmenge entspricht nicht der Trinkmenge, denn dann wäre ja ausgeschlossen, dass das Baby zunimmt. Ein Teil der Flüssigkeit, die das Baby mit der Muttermilch aufnimmt geht über die Atmung verloren, ein Teil wird als Schweiß ausgeschieden, das Baby wächst und nimmt zu und auch der Stuhl wird letztendlich aus den unverwertbaren Resten der Muttermilch gebildet. Die Urinmenge ist also generell geringer, als die Trinkmenge." und dann: "für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 – 60 ml pro Tag 3. – 10. Tag: 50 – 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 – 400 ml pro Tag 3. – 12. Monat: 400 – 500 ml pro Tag Weniger als zwei nasse Windeln pro Tag (ab Tag 3) sollten als Alarmzeichen angesehen werden." Vielleicht kann dir das weiter helfen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 20:03