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Stillen/schlafen im Liegen - Gefahr für plötzlichen Kindstod?

Thema: Stillen/schlafen im Liegen - Gefahr für plötzlichen Kindstod?

Hallo liebe Frau Welter, ich möchte gerne Ihre Expertise und Empfehlungen für mich bzgl. unserer nächtlichen Stillsituation bekommen. Unser zweiter Sohn ist derzeit 3 Wochen alt und das Stillen nachts gestaltet sich etwas schwierig, da ich unter großem Schlafmangel leide und ich zudem Angst vor dem plötzlichen Kindstod habe. Vielleicht haben Sie Vorschläge für uns, wie wir unsere Nächte diesbezüglich verbessern können. Die Situation ist Folgende: Unser Baby beginnt oft in den frühen Abendstunden zu Clustern. Gegen 9 und 10 gehen wir dann gemeinsam ins Bett (Ehebett mit Beistellbett), nachdem ich schon auf dem Sofa gestillt habe. Im Bett Stille ich hauptsächlich im Liegen, da es sich so am einfachsten gestaltet. Problematisch ist, dass dabei nicht nur das Baby einschläft, sondern auch ich. Wenn ich wach werde und das Baby schläft, lege ich es ins Beistellbettchen. Oft wird es dann nach kurzer Zeit (Minuten bis halbe Stunde) aber wieder wach. Oft weiß ich nicht genau wie lange das Baby vorher tatsächlich getrunken hat und wie lange es schon geschlafen hat. Es kommt aber vor, das wir so schon eine Stunde (+/-) geschlafen haben...Es schläft einfach am besten an der Brust und im direkten Körperkontakt mit mir ein. Ich habe aber bzgl. des plötzlichen Kindsodes Angst, da die Babys ja eigentlich nur in Rückenlage im Beistellbett schlafen sollen. Bei unserem großen Sohn hatte es so gut geklappt. Nach dem Stillen konnte ich ihn ablegen. Unser Baby schläft am besten und ruhigsten direkt neben mir im Arm. Ich glaube, wenn wir im Liegen stillen und einschlafen, schläft das Baby auch länger. Ca 2 -3 Stunden. Im Beistellbettchen ist die Schafzeit immer sehr kurz. Problematisch ist allerdings auch, dass es dabei im Nacken/Kopfbereich, wo es auf meinem Arm aufliegt, immer stark schwitzt. Wenn ich wach werde, ist mein Arm nass. Das Baby trägt einen Baumwollschlafsack und darunter einen Body und ein langärmeliges Oberteil. Keine Hose. Unser Schlafzimmer ist nicht beheizt und wir haben öfter das Fenster geöffnet. Ich habe einen Schlafanzug an und nutze meine Sommer-Bettdecke größtenteils als Stütze im Rücken und bedecke mich nur leicht, damit die Decke keinesfalls auf das Kind fallen könnte. Nun praktizieren wir dies schon fast jede Nacht so. Was wäre ein geeigneteres Outfit, damit das Baby nicht schwitzt? Wenn das Baby doch mal länger im Beistellbettchen schläft, wäre es ohne Schlafsack sicher zu kalt. Was sagen Sie generell dazu, dass ich im Liegen stille und einschlafe? Wie beurteilen Sie die Gefahrenlage? Was wäre Ihre Empfehlung? Ich schaffe es so selten mich zum Stillen richtig aufzuraffen. Dann muss ich im Sitzen wach bleiben, weil das Baby irgendwann abdockt und dann im Arm einschläft. Allerdings dauert das seine Zeit und so verbringe ich 1-1,5 Stunden oder länger….alles schon vorgekommen. Das schaffe ich nicht die ganze Nacht. Zudem ist das Baby dann am ruhigsten, wenn wir Licht anmachen….Dunkelheit scheint es irgendwie zu verunsichern, wenn es gestillt werden soll. Das macht die Situation bei Beleuchtung nicht einfacher…wir nutzen zwar eine Nachttischlampe, aber diese ist recht hell. Mein Schlaf wird dadurch somit nicht unbedingt besser. Einen Beruhigungssauger nehmen wir nicht. Haben wir bei unserem großen Sohn nicht gebraucht und daher würde ich es auch dieses mal gerne vermeiden, oder was meinen Sie dazu? Wenn nachts dann noch unser dreijähriger mit ins Bett kommt, wird es noch komplizierter. Dann kann ich die linke Brust quasi nicht mehr zum Stillen im Liegen anbieten, weil das Baby dann direkt neben dem dreijährigen liegen würde. Dieser ist sehr unruhig und es ist vermutlich zu gefährlich für das Baby. Zusätzlich ggf relevant: aktuell nutze ich „noch“ ein Stillhütchen. Bei unserem ersten Sohn habe ich es ca. 6 Monate verwendet. Danach konnte ich es weglassen. Wäre es besser schon jetzt ohne Hütchen zu trainieren? Könnte es unsere Situation verbessern? Generell läuft nachts immer sehr viel Milch daneben…. Was empfehlen Sie mir? Ich möchte einen sicheren Schlaf für mein Baby schaffen, aber auch die Situation für mich verbessern, damit auch ich nachts Erholung finde. Es sind ja einige Punkte/Fragen. Ich hoffe, sie können mir ein paar Tipps geben. Schon jetzt vielen herzlichen Dank!!!

von aannilii am 19.03.2022, 11:57



Antwort auf Beitrag von aannilii

Hallo, wenn du von Frau Welter eine Antwort möchtest, musst du im Expertenforum fragen. Ich gebe dir aber gerne meine persönliche Meinung. Ich kann deine Angst verstehen, aber ich denke sie ist unbegründet. Kinder schlafen seit Urzeiten und in großen Teilen der Welt so wie dein Baby, nämlich im Arm der Mutter (meines tut es auch). SIDS ist tatsächlich wirklich sehr sehr selten und keiner kann die genau Ursache sagen. Im Elternbett passiert dies auch nicht signifikant häufiger. Aus meiner Sicht gibt es 3 Gründe für solche Unfälle im Elternbett : das Kind war nicht gesund (genau dann lässt man das Kind ja eher ins Elternbett), die Eltern waren unter Medikamenteneinfluss (oder Drogen) oder sie waren nicht an das Familienbett gewöhnt, der "Ammenschlaf" war sozusagen abtrainiert. Wenn ihr schon immer beieinander schlaft, wirst du sofort wach werden, wenn es deinem Baby nicht gut geht. Mein erstes Kind ist einmal unter meine Decke gerutscht und ich bin sofort wach geworden. Man hat wirklich einen so leichten Schlaf, das verspreche ich dir. Dein Kind wird nicht in deinem Armen oder an deiner Brust ersticken. Die Empfehlungen kennst du sicher: Feste Matratze Keine Kissen Nur neben der Mama (ich kann übrigens mit beiden Brüsten auf einer Seite stillen, vielleicht probierst du das mal) Alle Personen im Raum Nichtraucher und keine Medikamente oder Drogen konsumiert Schlafsack (meine Kinder mochten den Schlafsack nicht und schliefen unter meiner Decke) Ansonsten kann ich dir noch empfehlen ein Nachtlicht zu benutzen und liegen zu bleiben, damit du besser schlafen kannst. Und wenn es klappt, ist es natürlich ohne Stillhütchen einfacher. Wenn dein Baby schwitzt, ist es zu warm angezogen. Das ist sehr individuell. Probier einfach mal eine Schicht weniger. Bei uns war der Schlafsack die Ursache für das Schwitzen. Viel Erfolg

von angi159 am 20.03.2022, 08:53



Antwort auf Beitrag von aannilii

Ich kann deine Angst gut verstehen. Allerdings hat das Familienbett und das stillen eher positive Auswirkungen bzgl Kindstot. Mein Sohn ist 9 Monate und schläft von Anfang neben mir im Bett. Ich habe nur ein dünnes Kissen und habe mich die ersten Monate nur bis zur Hüfte zugedeckt und ebenfalls im liegen gestillt. Ich habe meinen Sohn einfach hingelegt, mich daneben und erst die "untere" Brust und beim nächsten Mal die "obere". Kipp dich einfach bisschen zur Seite dann kommt das Kind Ran. So braucht das Kind auch nicht auf deinem Arm liegen. Vertraue deinem Instinkt. Du würdest es garantiert merken wenn etwas nicht stimmt. Ich habe noch ein tolles Nachtlicht, Vava heißt das. Das hatte ich am Anfang die ganze Nacht an damit ich immer sehe ob alles in Ordnung ist. Das mit dem Stillhütchen würde ich einfach versuchen, mein Sohn hat es irgendwann nachts Mal abgezogen und nie mehr gewollt, da war er vielleicht 4 Monate alt. Übrigens, mein Fitness Armband misst die Schlafphasen. Ich als stillende Mama habe fast nur Leichtschlaf, bedeutet mein Hirn und meine Sinne sind aktiv.

von sJohanna am 21.03.2022, 20:27



Antwort auf Beitrag von aannilii

s. Anhang

von sJohanna am 21.03.2022, 20:30