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Nochmal zu früher Beikost: Neue Methode überlässt BABY die Entscheidung!

Thema: Nochmal zu früher Beikost: Neue Methode überlässt BABY die Entscheidung!

Hallo, früher dachte ich immer, es sei eine Art Todsünde, einem Kind vor dem abgeschlossenen 6. Monat Beikost zu geben, ich selbst habe das bei meinen Kindern denn auch nicht gemacht. Es gibt aber jetzt eine neue Methode aus den USA (und nicht alles, was von dort kommt, ist schlecht), wonach man einfach dem BABY vertraut, statt den Experten: Man geht davon aus, dass ein Baby das, was es möchte, auch verträgt. Wenn ein Baby mit vier Monaten schon Interesse an Beikost (vom Tisch der Eltern) zeigt, soll man ihm also etwas geben (es sollte aber weich sein). Überhaupt soll man ihm im ersten Lebensjahr anbieten, wonach es verlangt. Diese Methode heißt "Babyled Weaning" (babygesteuerte Beikosteinführung) nach Gill Rapley. Wenn Ihr Näheres wissen wollt, lest mal nach unter http://www.elternwissen.com/forum/beitraege/ernaehrung/einfuehrung-von-beikost-ganz-ohne-brei-baby-led-weaning.html Hier antwortet Kinderärztin Dr. Andrea Schmelz einer Forumsteilnehmerin ausführlich zum Thema Babyled Weaning. LG

von Mijou am 11.12.2011, 12:11



Antwort auf Beitrag von Mijou

Nur eine Kleinigkeit: Weaning heißt übersetzt Entwöhnung Ich weiß, ich bin eine schlimme Erbsenzählerin, mein Mann schimpft auch immer, aber ich kann`s nicht lassen. Das Konzept find´ ich gut.

von mandellos am 11.12.2011, 13:16



Antwort auf Beitrag von Mijou

...ist das gar nicht - eher: back to the roots! Mal ehrlich: Ernährung nach festem Plan mit abgewogenen Mahlzeiten, am Ende noch als Konserve, gibt es vielleicht seit 80 bis 120 Jahren. Davor gab es eher ein "wir essen was uns gut tut bzw. was wir haben" - in vielen Fällen wenig genug. Erfahrungen, wie Babys Ernährung günstig gestaltet wird, wurden innerfamiliär weiter gegeben, ein Buch darüber hatten sicher die wenigsten Menschen (ganz abgesehen von Radio, Fernsehen, Internet...). Eine der wichtigsten Erfahrungen aber, daß auch junge Menschen schon entscheiden können und dürfen, was und wieviel sie wann essen können geriet ziemlich in Vergessenheit. Das Ziel, Kinder nach und nach an die gewohnte Erwachsenenkost zu gewöhnen, gelingt über den Umweg Glaskonserven und Pulverbrei häufig nur langsam und umständlich. Wer dagegen den Nachwuchs einfach zum Vorhandenen (ggf. aufbereitet und milder gewürzt) greifen läßt wird erleben, daß ein erfreulich unkomplizierter Esser heranwächst... ;-) Daß daraus nun ein Programm mit Namen und am Ende noch wissenschaftlichem Hintergrund erwächst liegt in der heutigen Zeit begründet. Ich behaupte mal, daß Mütter mit mehreren Kindern dies sowieso scharenweise machen: das Gemecker des Jüngsten, das seine eigene "Kleisterpampe" ablehnt und sich lieber bei den Familienmitgliedern bedient führt schnell dazu, daß das normale Mittagessen in den Mixer wandert und dem begeisterten Junior vorgesetzt wird ;-) Und wenn in der Familie ausgewogen und abwechslungsreich gegessen wird ist dagegen natürlich gar nichts einzuwenden - noch nicht mal einen Namen braucht diese "Methode" dann...

von Andrea6 am 11.12.2011, 13:45



Antwort auf Beitrag von Mijou

Hallo, ich habe auch schon darüber gelesen. Übrigens: Der Begriff "Babygesteuerte Beikosteinführung" ist KEINE 1:1-Übersetzung des Babyled Weaning (und auch nicht so gedacht) - sondern einfach der deutsche Name der Methode. Alter Wein in neuen Schläuchen ist sie auch nicht, denn die Methode wirft die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (an der sich auch Kinderärzte mit ihren Empfehlungen orientieren), Babys erst nach 4 bis 6 Monaten Beikost zu geben, über den Haufen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine frühere Beikosteinführung okay, solange das Baby sie will. Das ist dem aktuellen Forschungsstand denn doch diametral entgegengesetzt. LG

von Hexhex am 11.12.2011, 13:54



Antwort auf Beitrag von Hexhex

Ah oh.

von mandellos am 11.12.2011, 13:59



Antwort auf Beitrag von Mijou

Auch auf die Gefahr hin die falschen Begriffe zu benutzen: Wir haben das so gemacht und ich bin sehr zufrieden damit. Sobald sie protestiert hat, dass sie am Familientisch auch was haben will, hat sie unser Essen als Fingerfood bekommen. Die ersten Monate waren das keine relevanten Mengen und bis heute kann ich nicht sagen, wieviel Gramm sie gegessen hat (was ich sowieso immer ganz befremdlich finde, weil sie mal mehr, mal weniger isst), und ich stille sie dazu, wann immer sie will. Das führt dazu, dass sie mittlerweile selbstständig am Essenstisch bei uns sitzt (ok, ich muss manchmal Essen auffangen) eine ganze Bandbreite an Essen kennt und das meiste davon mag, an das gewöhnt wird, was es sowieso in en nächsten Jahren zu essen gibt (und Pastinake gehört ganz sicher NICHT dazu). Ok, wenn es wirklich nicht passt, dann gibts ausnahmsweise mal ein Gläschen, aber das ist eher selten und führt häufig zum Kampf, wer den Löffel halten darf, weil sie es nicht gewohnt ist passiv dazusitzen und gefüttert zu werden. Passt sicher nicht zu jedem Kind und zu jeder Mutter, aber bei uns war es so prima. Was das Abstillen angeht, so möchte ich das nicht von Zahlen abhängig machen. Wir machen das in unserem Tempo. Liebe Grüße Lian Liebe Grüße Lian

von Lian am 11.12.2011, 15:29