Stillen

Forum Stillen

nächtliches Dauerstillen

Thema: nächtliches Dauerstillen

Hallo zusammen, bin schon seit langem ein fleißiger "stummer" Leser dieses Forums aber heute brauche ich einfach mal Rat, Zuspruch, wie auch immer... Mein Sohn wird Ende des Monats 1 Jahr alt, er war allerdings ein Frühchen, kam 2 Monate zu früh- korrigiert wäre er also 9,5 Monate alt... Seit mehreren Wochen hat sich bei uns ein nächtliches Dauerstillen eingespielt und so langsam bin ich am Ende meiner Kräfte.. Mein Kleiner wird mindestens alle 2h, oft aber auch stündlich wach und lässt sich nur mit stillen wieder beruhigen und zum einschlafen bewegen... Wir haben schon viel probiert, Wasser geben, mein Mann kuschelt mit ihm, ich kuschel mit ihm- nichts hilft... Und aus lauter Verzweiflung und auch Erschöpfung, lege ich ihn dann eben immer wieder an und dann ist er zufrieden.. Tagsüber isst er vom Tisch mit, auch schon große Mengen und wird nur sporadisch und bei Bedarf gelegentlich noch gestillt... An Hunger kann es also Nachts nicht liegen. Da ich noch eine 3-jährige Tochter habe, ist an morgens mal länger liegen bleiben oder sich tagsüber mit dem Lütten hinlegen nicht zu denken... Übrigens- wenn ich abends mal unterwegs bin und mein Mann oder ein Babysitter aufpasst, schläft er durchaus auch mal 4-5h am Stück!!!! So langsam bin ich ratlos und verzweifelt und bitte mal um Eure Meinungen, Ratschläge, Vorschläge etc. was ich tun kann??? Danke

von Lupi84 am 19.01.2016, 11:28



Antwort auf Beitrag von Lupi84

Hallo, ich kann dich so gut verstehen, wir hatten vor etwas mehr als 1 Jahr die selbe Situation (meiner wird jetzt 2). Bei uns wurde es zum einem viel besser als er laufen konnte, da schlief er plötzlich abends ruhiger/länger. Aber nachts habe ich auch lange dauergestillt, bzw. alle 1-2 Stunden. Irgendwann hatte ich mich zwar so dran gewöhnt, dass ich selbst immer wieder dabei eingeschlafen bin, bzw. nicht mehr richtig aufgewacht bin, aber erholsam war es nicht. Ich habe dann mit ca. 14 Monaten nachts abgestillt. Das klappte bei uns nur, weil der Papa einige Zeit mit ihm alleine geschlafen hat und ich im Gästezimmer. Ausgemacht war, dass er bis ca. 5.00 Uhr mit dem Papa im Bett schläft ,wenn er dann danach aufwacht, darf gestillt werden bis zum Aufstehen. Das hat schnell geklappt (innerhalb einer Woche etwa) und war eine tolle Entscheidung. Wir machen es jetzt immer noch so, nur dass er mittlerweile in seinem eigenen Zimmer einschläft (mit Einschlafbegleitung aber ohne in den Schlaf stillen) und meist auch durchschläft bis 5 oder 6 Uhr.. Das nächtliche Abstillen nach Gordon (kannst du googlen), hat bei uns nicht wirklich geklappt, ich glaube der Geruch nach Milch war einfach zu verlockend solange ich da war. Aber das könntest du auch versuchen. Nächtliches Abstillen ist allerdings erst so ab 1 Jahr zu empfehlen, soweit ich weiß... Die Extrakalorien nachts werden häufig nach gebraucht. Mein Sohn trinkt auch immer am frühen morgen im Bett noch reichlich, er scheint das wohl auch noch zu brauchen. Viel Erfolg, es wird sicher bald besser!

von FräuleinSauerkirsch am 19.01.2016, 15:24



Antwort auf Beitrag von Lupi84

Ich habe hier auch so einen, mittlerweile schon 2 jährigem stilljunkie. Und mit ihm schon verschiedenste Phasen durchgemacht. Bis er ca. 14 Monate alt war, habe ich eigentlich immer versucht, das beste draus zu machen und darauf zu Vertrauen, dass es schon wird. Anfangs war es eher ein erdulden, später ein annehmen. Auch wenn es an einer Situation nichts geändert hat, so war es für mich doch leichter, als immer das Gefühl zu haben, es ist etwas falsch, ich muss etwas ändern. Im Hinterkopf hatte ich das nächtliche abstillen nach Gordon, war für mich so ein: wenn gar nichts mehr geht, gibt es einen weg. Ab 14 Monate bin ich die Schiene Gefahren, nimm an, was du nicht ändern kannst und andere, was du nicht annehmen kannst. Zuerst wurde aus dem einschlafstillen ein stillen vor dem einschlafen (mittlerweile schläft er mal so mal so ein, lieber natürlich mit;-)) und für eine Weile hatte ich ihn auch mal nachts abgestillt. Die erste zeit hat er dann fast durchgeschlafen, und dann ist er plötzlich wieder oft aufgewacht und konnte nur schwer wieder einschlafen. Drum jetzt doch wieder mit.

von faenny am 19.01.2016, 19:55



Antwort auf Beitrag von faenny

Musste Grad mal unterbrechen. Insgesamt bin ich mir nicht sooo sicher, ob nicht stillen unsere schlafsituation tatsächlich verbessert. Aber ich weiß mittlerweile, dass ich eine Situation verändern kann, wenn ich es wirklich möchte. Es ging bei uns nie ohne Tränen, aber mit Verständnis für seine Wut oder seine Traurigkeit ging es eigentlich ganz gut. Du siehst, vieles ist möglich. Ihr werdet euren weg bestimmt finden!

von faenny am 19.01.2016, 20:44



Antwort auf Beitrag von Lupi84

Mein Kind ist vier, und es war bei uns auch so. Genau, wie Du es beschreibst. Ich kann Dir nur versichern, dass es von selbst besser wird. Gerade um die 12 Monate herum hatte ich auch solche Phasen, in denen ich dachte, dass es doch nun langsam mal weniger werden muss. Das tat es: Mit ca. 18 Monaten haben wir ihr erklärt, dass wir nachts schlafen, Papa hat sie nach dem Stillen "eingeschläfert", ich schlief eine Weile im anderen Zimmer und kam morgens dazu, wenn der Papa aufstand bzw. er brachte sie mir dann, und dann durfte sie wieder stillen und schön kuscheln mit Mama. Das klappte von einer gefühlt durchgestillten Nacht zur anderen, komplett ohne Klagen. Sie stillt noch immer, liebt es, aber nachts schlafen wir gut, selbst wenn sie krank ist, nur, dass sie dann schläft, weil sie noch mal stillen darf, wann sie es braucht. Ist sie dann wieder gesund, gilt die Devise, dass wir nachts schlafen, und es klappt bestens. Für mich hat das alles viel stressfreier und besser funktioniert, als ich es einfach zuließ, die Uhr vergaß und beim Stillen schlicht weiter schlief. Mein Mann meinte dann so manches Mal, unser Kind hätte aber oft gestillt in so einer Nacht, während ich mich nur an 2x erinnern konnte, weil ich im Halbschlaf beim Anlegen half und nicht richtig aufwachte dafür. Oder eine Nacht kam sie so gegen halb zwölf und dockte an, und um 6 Uhr morgens meinte, ich, sie müsse nun aber doch endlich mal abdocken und weiterschlafen, da hatten wir aber bereits ohne zu stillen 6 Stunden geschlafen, und ich hatte es nicht gemerkt. Die Kinder entwickeln sich gerade von 6/7/8 Monaten bis zwei Jahren so rasant, sie wachen nachts oft auf und brauchen Nähe und Sicherheit. Die beste Sicherheit und Erdung gibt Mamas Brust, und manche brauchen einfach ganz viel davon. Übrigens geht unser Stillkind ganz normal in den Kindergarten, ist extrem offen und kontaktfreudig, hat gerade heute den ganzen Tag von 7 Uhr bis 17:00 Uhr mit anderen Leuten als mir verbracht, und es gibt überhaupt keinen Grund zu glauben, das Einschlafstillen hemme da in irgendeiner Form die Loslösung oder Selbstständigkeitsentwicklung. Also falls es für Dich (außer den eher von außen eingegebenen Zweifeln) in Ordnung ist, lass es doch einfach zu und schlaf weiter. ;-) Liebe Grüße Silke

Mitglied inaktiv - 19.01.2016, 20:37



Antwort auf diesen Beitrag

Vielen Dank für Eure Antworten!! Es hat mich schon sehr ermutigt und beruhigt, einfach nur zu hören, dass es mir nicht alleine so geht... Natürlich weiß ich, dass mein Kind normal ist und kann mir auch viele Gründe erklären, warum er nachts so oft trinken will, es schlaucht nur so unheimlich... Ich habe mich mit dem sanften, nächtlichem Abstillen nach Gordon auch schon intensiv befasst, aber soweit bin ich noch nicht. Da bricht es mir echt das Herz und da der Lütte ja noch nicht mal 1 Jahr alt ist, kommt es für mich einfach nicht in Frage... Es tut aber gut zu wissen, man hätte was in der Hinterhand, wenn es garnicht mehr geht... Ich versuche mich jetzt mal mehr an die Situation zu gewöhnen und nicht mehr so damit zu hardern..Ich habe das Gefühl, in den letzten 2 Nächten hat sich schon etwas verändert... Er hat sich zwar weiterhin ständig gemeldet und wollte gestillt werden, aber ich habe dies immer mehr nur im Halbschlaf wahrgenommen und fühle mich heute schon nicht mehr so gerädert... Mal sehen was die nächsten Tage so bringen- Oft entspannt sich eine Situation ja schon einfach nur dadurch, dass man sich im Kopf ein bisschen freigemacht hat und damit entspannter umgeht.. Ich bin gespannt!!!

von Lupi84 am 20.01.2016, 14:42



Antwort auf diesen Beitrag

Das liest sich doch schön:-) Ganz genau so ging es mir mit Gordon auch! Du wirst es merken, wenn du etwas wirklich nicht mehr kannst und möchtest und du bereit bist, dafür eventuell auch Tränen in Kauf zu nehmen. Je älter sie sind, desto öfter gibt es auch bei anderen Sachen Tränen, das hat es mir dann auch leichter gemacht. Alles gute! Ps ich denke in solchen Situationen gerne mal an unseren ersten gemeinsamen Moment nach der Geburt. Da ist dann aller Ärger darüber, dass er schon wieder aufgewacht ist, schnell verflogen. Eigentlich ist es doch nur schön, dass sie da sind.

von faenny am 21.01.2016, 20:28



Antwort auf diesen Beitrag

Und da fällt mir ein, dass ich bei www.stillkinder.de so einen wunderschönen Text vom "letzten Mal" gelesen habe, in dem es darum geht, dass wir alles mit unseren Kindern mal zum letzten Mal machen bzw. sie mit uns. Das macht irgendwie Wehmut, schon im Vorherein, wenn man es liest, und es macht einem noch einmal so bewusst, wie wunderbar diese Zeit auch ist, und wie endlich. Sie hören alle irgendwann auf mit dem Stillen. ;-) Ich schau mal, ob ich den Link zu dem Text finde. Euch alles Liebe und Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 22.01.2016, 16:09