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Nachtrag zum Thread von unten, wg. Milchmenge/Hautkontakt: Stillstart

Thema: Nachtrag zum Thread von unten, wg. Milchmenge/Hautkontakt: Stillstart

Weil es ein paar Tage gedauert hat, bis ich Zeit hatte, hier zu schrieben und vlt. scrollt ihr nicht so weit runter (so wie ich auch nicht...).: Aaaaalso, unser Stillstart war so, dass sie eine halbe Stunde nach der Geburt getrunken hat, bis sie satt war, dann hat sie sechs Stunden oder so geschlafen und von da an alle 3 Std getrunken. Ich hätte sie auch öfter angelegt, aber sie war nicht wach zu kriegen, ist beim Stillen auch ständig eingeschlafen, sodass ich sie wecken musste. Sie hat immer weiter angenommen und hatte Gelbsucht, also hat die Hebamme gemeint, es wäre am besten, ihr ein bisschen Glukose-Lösung zu geben, damit sie Flüssigkeit bekommt, um die Gelbsucht zu bekämpfen und ein bisschen wacher bleibt. Dann hat sie sich gefangen mit dem Abnehmen, hat aber auch nach einer Woche nicht angefangen, wieder zuzunehmen, und als dann der Punkt erreicht war, dass sie nach dem Stillen noch immer vor Hunger schrie, hab ich nach jeder Mahlzeit zugefüttert. Gleichzeitig hab ich zwischen gepumpt, Malzbier und -kaffee getrunken und Bockshornkleesamen genommen, das hat zwar ein bisschen geholfen, aber ich bin nie auf ein Level gekommen, dass sie tatsächlich an der Brust satt wurde und nach 4 Wochen hab ich dann aufgegeben. Gestillt hab ich zwar immer noch, aber mit dem ständigen Zwischenpumpen und die Milchmenge steigern wollen war ich so gestresst und müde, dass ich keinen Nerv mehr darauf hatte...

von greenisland am 22.04.2014, 21:15



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Hallo, ich hab's unten nicht gelesen, aber ich würde hier mal auf eine Saugverwirrung tippen, bzw. kein korrektes Saugen an der Brust / falsche Saugtechnik. Ursache kann schon das Glukosefläschchen gewesen sein, stärker vermutlich noch die schlechte Stillberatung im KH. Und die WAR schlecht, das kann ich dir auf die Entfernung sagen. Wenn gegen Gelbsucht schon mit Zuckerwasser angegangen wird, kann da nichts gescheites bei rumkommen. Gelbsucht bedeutet erhöhter Bilirubinwert - Bilirubin wird über den Darm ausgeschieden. Wasser wird allerdings über die Blase ausgeschieden, im Darm landet nur der Zucker, der die Verdauung stört und die Bilirubinausscheidung damit hemmt, statt sie zu unterstützen. Wenn sowas Grudlegendes schon falsch vermittelt wird, wird es um das ganze Stillen nicht anders aussehen. Leider :-(

von Rattenpack am 22.04.2014, 22:24



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Hu, das ist ja seltsam, meine Hebamme schien mir sonst sehr kompetent zu sein (ich war übrigens nicht im Krankenhaus, das ist nicht so mein Ding) und hat uns sonst toll gegen den ganzen Ärztewahnsinn geholfen - deren Empfehlung war schon am 3. Tag zu füttern, statt mal zu gucken, ob es vlt einfach ein bisschen länger dauert. Saugverwirrung hatte sie kurzfristig, aber als ich das bemerkt hab, hab ich sie mit einem Becherchen gefüttert und sie hat wieder richtig angesaugt. Eigentlich war meine Frage, ob fehlender Hautkontakt direkt nach der Geburt (weil ich mich nicht ausziehen wollte) dazu geführt haben könnte, dass ich nicht genug Milch hatte...

von greenisland am 23.04.2014, 07:41



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Glaub ich nicht. Die Milchbildung ist komplex, aber soo empfindlich störanfällig ist sie eigentlich nicht. (Dann wäre der Mensch schon ausgestorben.) Selbst wenn nach der Geburt gar kein Kontakt möglich ist, lässt sich das idR später nachholen. Was heißt denn Saugverwirrung hatte sie kurzfristig? Es ist nicht unbedingt so, dass ein saugverwirrtes Kind die Brust gar nicht annimmt. Häufiger ist es so, dass es scheinbar gut an der Brust liegt, im "Inneren" aber eine falsche Technik anwendet, bei der es zwar das an Milch abtrinkt, was oberflächlich drin ist, aber nicht effektiv dafür sorgt, dass weitere Milch gebildet wird. Der Körper bekommt quasi keine Bestellung für die mehr benötigte Milch. Das Kind bestellt quasi durch Sprachprobleme nur eine kleine Vorspeise statt dem gewünschten 3-Gänge-Menü.

von Rattenpack am 23.04.2014, 08:31



Antwort auf Beitrag von greenisland

Moechtest du denn wieder stillen und das ganze Gepumpe lassen? Dann empfehle ich dir erstens eine STillberaterin, um mal das richtige Anlegen zu lernen, und da gibts wirklich viele Schattierungen von Richtig, bis es wirklich richtig ist und das Baby ordentlich was rausbekommt. Und zweitens ein Brusternaehrungsset statt dem Flascherl, schau mal hier: http://www.medela.com/DE/de/breastfeeding/products/breastmilk-feeding/special-feeding-devices.html http://www.nicolleen.net/resources/sondenstillen.pdf Macht mich wirklich traurig, dass noch immer so viel Stillen durch diese bloeden Flascherln verlorengeht, und mehr Arbeit sind sie auch. Alles Gute! niki

von niccolleen am 23.04.2014, 10:03



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Aha, das ist ja ein super Artikel. Am Freitag kommt meine Hebamme wieder. Die frag ich mal, ob sie damit Erfahrung hat, aber ich kann es mir nicht vorstellen, sonst hätte sie mir sowas schon bei der Großen empfohlen. Habe sie mir wegen ihrer anderen Qualitäten ausgesucht :-). Denke schon, dass man da erst mal eine dritte Hand braucht. V.a. solche Grobmotorikerinnen wie ich ;-).

von Nachtwölfin am 23.04.2014, 12:35



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Ich weiss auch nicht, wieso dieses hervorragende System noch immer so im Hintertreffen ist. Stillberaterinnen kennen es auf jeden Fall, vielleicht kennt es ja deine Hebamme auch! Ja das Problem mit der dritten Hand hab ich auch immer im Leben. Troestend daran ist, dass unsere Kinder ja sonst auch drei Haende haetten! :-)) lg niki

von niccolleen am 23.04.2014, 14:36



Antwort auf Beitrag von greenisland

Glukoselösung ist völlig veraltet, das bringt nichts!!! Ich hatte auch einen schlechten Stillstart (Abnahme 3 Tage nach ET -15 %), bei mir wurde in der 1. Nacht im KH schon Premilch zugefüttert (und eben keine Glukose). Bei mir im KH war es fast schon übernervig, dass ich wirklich gedrängt wurde, alle 2-3 h anzulegen (musste darüber "Buch" führen) und wenn es müde war, mit Tricks zum Trinken zu bringen (Fussohlen, Hände stimulieren, Ausziehen). Ich kann nicht fassen, dass die Dein Baby 6h haben schlafen lassen. Je weniger die trinken, desto schlappen werden sie und trinken noch weniger. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber mir hat meine Stillberaterin (die hatte ich, weil Stillen in den ersten vier Monaten so schlecht lief) gesagt, dass bei mir die Stimulation am Anfang wahrscheinlich nicht gut geklappt hat (früh zugefüttert, Stress usw. ), so dass dann weniger "Rezeptoren"??? gebildet wurden. Sprich, auch bei mir konnte man die Milchmenge steigern, aber schlechter als bei Müttern, bei denen das Brustdrüsengewebe die ersten Wochen optimal stimuliert wurde.

von emilie.d. am 23.04.2014, 11:39



Antwort auf Beitrag von greenisland

Mit hautkontakt hat das glaube wenig zu tun. Ich wurde gleich nach der Geburt "weggefahren" und mein mausel durfte erst nach ca 4 Stunden wieder zu mir wegen der op. Wir hatten zwar einen schleppenden Start in dem Sinne dass ich erst nach drei Tagen Milch hatte (hoher blutverlust) und mausel es bis dahin fast aufgegeben hat was zu bekommen (hat sich dann geweigert und nur noch geschlafen) Aber nach zwei drei Wochen hat alles funktioniert und ich stille nun mit 15 Monaten immer noch.

von Selena8805 am 23.04.2014, 12:09



Antwort auf Beitrag von greenisland

Also ich habe jetzt nicht alles gelesen aber ich wollte das noch los werden: Mein 1. Kind hatte ich nach der Geburt auch nicht nackig auf meiner Haut (Geburtsstillstand und dann Saugglocke, deshalb erstmal untersucht und angezogen, dann kam sie erst zu mir) zum 1. Mal angelegt habe ich sie auch erst nach ein paar Stunden. Dann hat sie die ganze Nacht geschlafen weil sie so fertig war und wurde erst am nächsten Tag wieder angelegt. Gelbsucht hatte sie auch. Milch hatte ich trotzdem genug .... ich denke da spielt vieles eine Rolle, vor allem aber falsche Beratung und die hattest du in jedem Fall. Wenn es dir wichtig ist zu stillen würde ich eine Stillberaterin hinzu ziehen. Alles Gute!

von Kräuterzauber am 23.04.2014, 23:03



Antwort auf Beitrag von greenisland

Ich glaube auch nicht, dass es mit wenig Hautkontakt zu tun hat. Meine Maus durfte icb nach der Geburt nur kurz auf dem Bauch haben, dann wurde ich schon genäht (komplizierter Danmriß). Mein Mann sollte sie dann die ganze Zeit halten. Erst nach 2,5h hatte ich sie dann endlich länger im Arm u.konnte die ersre Milch saugen, was sie lt. Hebamme wirklich gut gemacht hat. Ich hatte auch das Problem, dass sie mir immer eingeschlafen ist. Aber die Hebammen im Krankenhaus haben mir geraten so oft wie möglich anzulegen. Zufüttern haben sie dort gar nicht gern gesehen. War auch gut so im Nachhinein, denke ich. Jetzt ist meine Maus 4 Monate u.wir genießen beide die Stillzeit!

von essteema am 24.04.2014, 10:26