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langzeitstillen pervers?

Thema: langzeitstillen pervers?

Ich halte mich eigentlich mit Forenbeiträgen zurück und lese dafür umso mehr. Ich bin eher der passive Nutzer, aber was mir kürzlich passiert ist, muss ich mitteilen. Meine Tochter ist inzwischen 20 Monate alt und ich stille sie weiterhin tagsüber. Wir genießen es besonders nach Mamas Arbeitstag bzw. ihrem Tag beim Tagespapa, um runter zukommen. Ich habe mir vor kurzem eine ernstere Erkrankung zugezogen und musste deshalb zum Arzt. Und nun das unfassbare: Sie meinte zu mir, es ist pervers so lange zu stillen, und dass das Kind später schaden in sexueller Hinsicht nehmen würde. Sie wollte mir kein stillverträgliches Medikament verschreiben, damit ich gezwungen bin abzustillen. Meine Erkrankung wäre ein Zeichen zum abstillen, meinte sie. Letztlich musste sie mir doch ein verträgliches Medikament geben, da ich sogesehen zum Glück stärkere Antibiotika nicht vertrage. Ich bin immer noch schockiert, was manche Menschen glauben, wie sehr sie sich einmischen dürfen. Hattet ihr schon ähnliche Erfahrung machen müssen? Wie bleibt man nach solchen Kommentaren standhaft?

von stick_mum am 10.02.2013, 20:53



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Bei 20 Monaten? Krass! Das ist ein derart unqualifizierter Kommentar, den hätt ich, wie sagt man so schön, nicht mal ignoriert.

von Murmeltiermama am 10.02.2013, 21:01



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Arzt wechseln... Das sind Ansichten von vor X Jahren, die inzwischen völlig überholt sind. Ich würde die Dame mal fragen, wann sie die letzte Fortbildung gemacht hat. Lg Winterkind

von Winterkind09 am 10.02.2013, 21:13



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Arzt wechseln, Brief an die Ärztekammer und die kassenärztliche Vereinigung. Ich finde nicht, dass man sowas einem Arzt durchgehen lassen sollte. Beste Grüße, Sabine

von huehnchen69 am 10.02.2013, 21:17



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Dem kann ich nur zustimmen! Frechheit.

von Lilisu am 11.02.2013, 00:32



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Na Mensch, die arme Ärztin. Lebt in so einer perversen Welt, wo sogar die verabscheuungswürdige WHO rät, nicht nur ein halbes Jahr voll zu stillen, sondern bis zum Ende des 2. Lebensjahres (24 Monate!!) und darüber hinaus...

von DreiJungsMama am 10.02.2013, 22:54



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Tatsächlich würde ich da auch einen Brief an die Ärztekammer schicken. Sie wollte dir die ärztliche Versorgung zunächst verweigern .... mal ganz abgesehen von dieser katastrophalen Aussage zum Stillen ......... In jedem Falle: Arzt wechseln. Und wenn du den Nerv hast: Drauf aufmerksam machen.

von jori am 11.02.2013, 08:51



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Kopf hoch! Vor einem dreiviertel Jahr, da war mein Stillkind 16 Monate, hatte ich nach einer Brustentzündung einen Knoten. Meine Gyn hat mich beinahe hysterisch zum Abstillen bringen wollen "damit die Brust nicht so gereizt wird und ausserdem bringt Stillen nach dem 1. Geb.tag nichts mehr, ab zu Mammographie" usw. Ich war erst geschockt, habe dann eine zweite Meinung eingeholt und mich für zwei Tage ins Bett gelegt und bedienen lassen. Der Knoten war weg und die Ärztin hat mich nie wieder gesehen. Kennst du das Buch "In Liebe wachsen"? Das könnte dich aufbauen! Folge weiter deinem Herzen. Ich stille seit 27 Monaten, "Fremden" u Professionalisten gegenüber kann ich mich gut abgrenzen, bei Familienmitvliexern und guten Freundinnen gehe ich aber regelmäßig die Wände hoch...

von chrpan am 11.02.2013, 10:19



Antwort auf Beitrag von stick_mum

Hat auch mal ne Radiologin zu mir gesagt, da war meine Tochter auch etwa 2 Jahre alt. Perversion hat mMn etwas mit Sexualität zu tun. Ich verbinde Stillen nicht mit Sexualität - wenn manche Ärzte das augenscheinlich tun, ists ihr Problem. Leider bin ich nicht schlagfertig genug, entsprechend zu reagieren. Als meine Große 6 Monate alt war, war ich bei einer Gynäkologin, um die Brust schallen zu lassen. Sie sagte, ich solle "endlich" abstillen, damit "mal Ruhe in die Brust kommt". Vorher werde sie mich nicht schallen. Ich bin dann einfach woanders hingegeangen, aber wer weiß, wie viele Mütter diese Ärztin zum vorzeitigen Abstillen gebracht hat. Dass eine Krankheit ein "Zeichen des Körpers zum Abstillen" ist, durfte ich mir auch schon anhören im Zusammenhang mit meinen Darmpolypen [ach, ihr wusstet gar nicht, dass Darmkrebs stillbedingt ist? Tja, man lernt nie aus...^^]. Ich bleibe bei solchen Kommentaren nicht standhaft. Mich zieht das meistens sehr runter, zumal ich mich nicht wehre (bzw. wehren kann). Es hilft mir, mich zum Thema zu belesen. Ich suche die Rechtfertigung für mein 'perverses' Verhalten in Büchern (Gonzalez, Sears, Renz-Polster). Außerdem hilft mir dieses Forum. Und es verschafft eine gewisse Genugtuung, wenn mein Kind als einziges nicht rumschreit, weil es seelenruhig an der Brust kuschelt.

von Ottilie2 am 11.02.2013, 15:16