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Einschlafstillen & Familienbett im Krankenhaus

Thema: Einschlafstillen & Familienbett im Krankenhaus

Huhu, leider musste mein 12 monate alter Sohn in den letzten 2 Monaten aufgrund verschiedener Erkrankungen 3 mal ins Krankenhaus. Dabei waren wir auf 3 verschiedenen Stationen eines Krankenhauses. Mein Sohn schläft ausschließlich!!! :) an meiner Brust ein, oder im KiWa. Die Reaktionen waren sehr gemischt. Im Klinikum gibt es einen Vordruck, auf dem Eltern unterschreiben, dass sie die Verantwortung übernehmen, falls das Kind aus dem Bett fällt und die med. Versorgung ggf. Eingschränkt ist. Den habe ich wohl oder übel unterschreiben müssen. Auf der ersten Station herrschte keine Begeisterung, aber man hat es akzeptiert. Auf der zweiten Station war es vollkommen in Ordnung (dort waren sowieso alle sehr lieb), aber auf der dritten Station... Wir kamen abends um 11 an, ich total verheult :), mein Sohn total fertig mit 40 Grad Fieber und die Schwester "befahl" mir ihn einzuschläfern und dann rüber zu tragen. Naja, das haben wir dann versucht, nur er wacht ja auch ständig auf, v.a. wenn er krank ist. Nach langem Probieren hat dann aber mein Freund doch mal ein Machtwort gesprochen. Wir mussten noch 2 Betten verschieben, da mein Sohn sonst nicht an den Monitor hätte anschließen können. Am nächsten Morgen kam eine neue Schwester, die hat mich ersteinmal (ohne guten Morgen zu sagen), darauf hingewiesen, dass es ja wohl nicht sein kann, dass wir das halbe Zimmer umräumen und er in seinem Bettchen schlafen muss. Naja, haben noch lange diskutiert, er hat letztendlich bei mir geschlafen. Als ich sie auf den Vordruck hingewiesen habe, hat mich die Schwester sogar noch angelogen, dass da wohl draufstehen würde, dass Kinder bis 2 Jahre im eigenen Bettchen schlafen müssen... Naja, lange Rede kurzer Sinn. Was habt ihr für Erfahrungen im Bereich Krankenhaus/Familienbett/Einschlafstillen? LG schoko

von Schokokeks am 16.04.2013, 20:39



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Wir hatten gerade letzte Woche die gleiche Situation. Ich stille zwar nicht, aber meiner schläft auch nur in meinem Bett oder im Tragetuch ein. Tuch ging nicht wegen Infusion, Bett war nicht erwünscht. Auf dem Arm brüllt er wie am Spieß, bis er irgendwann erschöpft einschläft. Und genau das musste ich durchziehen. Und damit niemand im Zimmer gestört wird, im Behandlungszimmer. Dann das Kind rübertragen. Und auch ich war selbst total verheult. (Nachts in die Notaufnahme mit 40 Fieber, Infusion legen usw...ich war nach mehreren Stunden in der Notaufnahme mit den Nerven am Ende. Zumal es bei uns auch schon das 5. Mal war) Vom nächsten Tag an hab ich ihn in meinem Bett einschlafen lassen (da durfte mir auch keiner reinreden) und hab ihn dann schlafend in sein Bett gelegt. Immer mit Infusion und Überwachung. Den Wisch musste ich übrigens auch unterschreiben, hat mich aber weder gestört noch interessiert. Ach ja, und auf jeder Station gibt es immer mindestens eine Schwester, die meint, man verwöhnt das Kind. Aber auch viele ganz liebe, verständnisvolle und menschliche Schwestern.

von mamabianca am 16.04.2013, 21:25



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In einem anderen Krankenhaus wurde uns sogar geraten, mit dem Kind (mein Ältester, damals etwas mehr als 2 Jahre alt) in einem Bett zu schlafen! Einfach, damit das Kind nicht so fremd und verunsichert ist und sich wohler fühlt. Erwachsenenbett, Rausfallschutz auf die Seiten und fertig. Sogar in der Nacht nach der OP, trotz Infusion und Überwachung, die man ja aus Versehen hätte rausziehen können. So muss das sein!

von mamabianca am 16.04.2013, 21:40



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Oh, dann haben wir ja wirklich sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Ja, das verheddere mit den Infusionskabeln und Monitorüberwachungskabeln kenne ich auch :) Die Reaktionen der Schwestern sind wirklich sehr unterschiedlich und ich wette, es wurde auch ordenltich gelästert hinter unserem Rücken. Aber man kann bei einem kranken Kind, dass sich sowieso schon total schlecht fühlt, auch noch das Abstillen anfangen. Die Nerven haben weder Kind noch Eltern.

von Schokokeks am 16.04.2013, 21:46



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Also, ich bin ja selber Krankenschwester und ich finde, solche Aussagen, die sie dir da um die Ohren gehauen haben, gehen ja gar nicht. Im Grunde genommen ist jeder Patient Kunde und der Kunde ist König, ob uns das gefällt oder nicht. Und wenn mal was schier unmöglich oder zu aufwändig ist, dann kann man das doch auch freunlich sagen... Versteh ich nicht... Ich war mit meiner Tochter im Krankenhaus, da war sie knapp 16 Monate alt und hatte einen Fieberkrampf. Sie war zwar Familienbett gewöhnt, war da aber so schwach, dass sie problemlos in diesem komischen Gitterbett da geschlafen hat. Sobald sie wach und unruhig wurde, kam eine Schwester und hat gefragt, ob sie sie mir rausnehmen und zu mir aufs Bett legen soll. Das Blöde war nur, dass man dort als Begleitperson nur so ne olle Liege kriegt und die relativ schmal ist. Jedenfalls war das da trotz zwei Infusionsschläuchen und EKG-Kabel kein Thema. Nach zwei Nächten hab ich dann selber schon immer gekuckt, dass die Kabel nicht zwischen die Gitter getan werden, sondern oben drüber, dann konnte ich die Kleine raus- und reintun wie ich wollte, ohne jemanden holen zu müssen. Vor einem Monat waren wir dann wieder mit unserer Tochter (3 Jahre) im Krankenhaus und sie bekam ein ganz normales Krankenbett an dem man beidseits Gitter hochmachen konnte. Die andere Mami im Zimmer hat gefragt, ob sie denn für ihre Tochter nicht so ein Gitterbett haben könnte, dann hieß es, ab zwei Jahren sollen die Kinder ein normales Bett haben, weil sie über die Gitter steigen können und von einem normalen Bett ist es halt einfach nicht so weit runter und die Verletzungsgefahr geringer, falls die Zwerge auf solche Ideen kommen. Mein Mann oder ich haben dann immer bei der Tochter im Bett geschlafen, kein Mensch hat was gesagt. Von dem her, war ich positiv überrascht.

von M@mi am 16.04.2013, 22:19



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Ich ware während der Stillzeit in 3 verschiedenen Krankenhäusern. Ich muss sagen, überall habe ich mit den Kindern in einem Bett geschlafen und ich habe keine Ratschläge bekommen. Es hat zwar der ein oder andere Arzt komisch geschaut und ein paar Schwestern haben gemurrt aber mir war das irgendwie egal. Aber bei mir war auch nie ein Kind krank sondern nur ich wurde operiert. Dann hätte die Welt vielleicht anders ausgeschaut. A.

von anouschka78 am 16.04.2013, 22:29



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Meine Tochter wurde an ihrem 1. Geburtstag wegen Austrocknung in die Kinderklinik (nicht in unserem Wohnort, sondern bei einem Verwandtschaftbesuch) eingewiesen. Das Personal war sehr ausmerksam und bemüht, obwohl auch noch Feiertag war. Man schaffte ein grosses Bett für mich herbei, dieses wurde am Gitterbett mit Spanngurten befestigt und man schleppte sogar noch ein Stillkissen an, um es uns so bequem wie möglich zu machen :) Ich hatte sie (fast) non-stop auf dem Bauch zu liegen oder in der Manduca. 4 Tage lang. Eine Nachtschwester textete mich in der 2. Nacht zwar zu, ich solle sie doch ablegen und mich mal richtig ausschlafen, aber nachdem sich meine Tochter bereits 3x den Infusionsschlauch rausgerissen hatte, wollte ich einfach kein Risiko mehr eingehen. Sie blieb also bei mir und es gab keinerlei Diskussionen mehr. Wir mussten auch nichts unterschreiben. LG D. GsD war das in 3 Jahren bisher unser einziger Klinikaufenthalt...

von dee1972 am 16.04.2013, 23:49



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Letztes Jahr im Winter wurden mein Sohn, damals 15 mon, und ich aufgenommen wg Dehydrierung bei Brechdurchfall. Wir hatten ein Einzelzimmer, sprich Erwachsenenbett plus ein seltsames Gitterbett, das ich ausschließlich als Wickeltisch verwendet habe. Aber das ging nur, weil ich drei Tage davor eine private Zusatzversicherung für ihn abgeschleossen hatte ( als hätten wir es geahnt), sonst hätten wir 4-er Belegung mit Klappbetten für die Mütter gahabt und letztere dürfen nur nachts stehen bleiben. Wir wohnen übrigens in Wien. Die Ärzte haben gar nichts mitbekommen, so kurz und sporadisch haben die sich gezeigt (Wochenende) und die Krankenschwestern waren teils offenkundig irritirt, teils sehr unterstützend. Auf einem Infoblatt stand, dass Kleinkinder im eigenen Bett schlafen MÜSSEN. Das musste ich einfach ignorieren und habe es auch. Damals wie heute schläft mein Kind ausschließlich an der Brust mit mir im (Familien)Bett... Wir sind also drei Tage und Nächte auf einem 90cm breiten Erwachsenen Krankenbett mit Rausfallschutz gelegen. Zwecks Seitenwechsel beim Stillen habe ich mit meiner Haarspange eine Vorrichtung gebaut, um den Infusionsschlauch ober uns und sichtbar zu halten, damit nichts abknickt. Auf diese Art hat Ruben den Aufenthalt super gemeistert. Untersuchung, Blutabnahmen, Leitung legen, ständig umziehen... das war ja wohl genug für den kleinen Mann. Wegen des Stillens wurde mir abgeraten. Die Milch sei belastend für den Magen Darm Trakt. Wir haben auch das ignoriert. Wenn es doch nur ambulante Infusionen und dergleichen gäbe! Liebe Grüße, Chris

von chrpan am 17.04.2013, 00:16



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Felix hatte mit 6 Monaten eine RSV Bronchitis. Das Gitterbett habe ich zum Wickeltisch umfunktioniert und als Herausfallschutz an mein normales Krankenbett geschoben. Die Schwestern waren wenig begeistert, haben aber nichts gesagt ausser dass mein Kind bei mir im Bett ein höheres SIDS Risiko habe (aha). Es war zwar eng aber kuschelig.

von Kimmy07 am 17.04.2013, 00:36



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Höheres SIDS Risiko? Schon arg! Es gibt ja sicher Mütter, die glauben das auch noch... Ich könnt mich ärgern, wieviel Märchen und Falschinformationen von Fachpersonen verbreitet wird. Gute Nacht , Chris

von chrpan am 17.04.2013, 00:53



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Man hat euch vom Stilllen bei Brechdurchfall abgeraten? Wie doof waren die denn da? Wir waren ja auch wegen Austrocknung nach einem MDI in der Klinik. Und da wurde gleich gefragt: "Sie haben hoffendlich noch Milch? Denn das wird vermutlich die einzige Nahrung sein, die drin bleibt..." Leider hatte ich ein paar Wochen zuvor mit dem Abpumpen aufgehört und es kam auch kein Tropfen mehr. Aber ich hatte den Froster noch randvoll mit abgepumpter MuMi. Also legte uns der KiA ans Herz, die MuMi ranzuschaffen. Mein Partner fuhr dann 220 km um die Milch von zu Hause zu holen. (In Ermangelung von genügend Kühlakkus hat er einfach den halben TK-Inhalt herbeigeschafft. Und dank Erbsen, Pommes und Frikassee blieb die MuMi auch unterwegs kalt genug. Die Schwestern staunten nicht schlecht und wir waren der Brüller auf Station ;) LG D.

von dee1972 am 17.04.2013, 11:34



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Ihr habt das ja im wahrsten Sinn des.Wortes cool gemacht! Liebe Grüße, Chris

von chrpan am 17.04.2013, 14:31



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von MaSchie28 am 17.04.2013, 15:49



Antwort auf Beitrag von Schokokeks

Sehr interessant eure Erfahrungen zu lesen. Ich glaube nun auch, wir haben alles richtig gemacht. Ich bin eigentlich ein recht schüchterner Mensch und mir fällt es dann auch schwer für meine Interessen einzustehen, aber wenn es um meinen Sohn geht... Ich habe übrigens auch 11 Tage auf dieser ollen Klappliege mit meinem Sohn geschlafen, sein Bett war ebensfalls bei uns der Rausfallschutz :) Es war zwar verdammt eng, mir tat alles weh, und in den Zimmern ist es soooo überhitzt, dass man sich auf den engen Raum noch gegenseitig wärmt. Ich hoffe nun, wir haben unser Krankenhaussoll für die nächsten 10 Jahre (oder länger) ersteinmal erfüllt. LG schoko

von Schokokeks am 17.04.2013, 22:37



Antwort auf Beitrag von Schokokeks

Hallo, als ich im letzten Jahr mit meinem Sohn ambulant wegen einer Wunde im KH war, habe ich erlebt, wie ein anderes Kind in ähnlichem Alter wie Dein Sohn gerade stationär aufgenommen wurde. Die Schwester fragte die Eltern, ob sie ein großes Bett für Mama und Kind bereistellen sollten, oder die Kleine gewohnt sei im eigenen Bett zu schlafen. Das fand ich sehr schön, weil ich noch dachte, dass es für ein Kind, dass ans Familienbett gewohnt ist sehr schlimm sein muss, dann ausgerechnet in der einschüchternden Umgebung KH alleine in einem Bett schlafen zu müssen. Ganz abgesehen davon, dass eine solche Situation doch auch für die Eltern schon ohne neue Schlafgewohnheiten durchsetzen zu müssen belastend genug ist...

von Charly0815 am 19.04.2013, 08:23