Hallo,
vielen Dank für die tolle Hilfe letztens, nun wende ich mich mit einer neuen Frage an Sie.
Mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und wird noch voll gestillt. Mit 2 Wochen hatte er schon 5 kg, mit 8 Wochen 6,7 kg und mit 3 Monaten 7,7 kg. Nun hat er die letzten 2 Monate nur noch 500 gramm per Monat zugenommen, ist das in Ordnung? Er hat nun 8,8 kg.
Er hat bereits die ganze Nacht durchgeschlafen aber nun kommt er wieder 3,4 manchmal sogar 5 Mal per Nacht. Entwicklungsschub oder wird er nicht mehr satt?
Ich habe wirklich viel Milch und eine Bekannte hat mich davor gewarnt ab 6 Monate wie es die WHO empfiehlt und wie ich es eigentlich vorhatte zuzufüttern da sich ihr erstes Kind dann automatisch abgestillt hat. Ist die Gefahr dafür gross? Sollte man vor oder nach den Mahlzeiten stillen? Ich möchte unbedingt bis zum 1. Lebensjahr weiterstillen. Sie hat empfohlen voll weiterzustillen und das Kind dann erst mitessen zu lassen wenn es beissen kann und am Tisch mitessen kann, ich bin aber skeptisch.
Bin sehr unsicher wie ich weitermachen soll, ab wann ich zufüttern soll. Hoffe auf Ihren Rat.
Vielen Dank im Voraus!
LG
von
smultron
am 02.05.2013, 09:04
Antwort auf:
Wie lange stillen? Wird mein Baby satt?
Liebe smultron,
du hast ja schon hilfreiche Antworten erhalten von erfahrenen Müttern!!
Tatsächlich sieht es so aus, als ob sich dein kleiner Mann PRÄCHTIG entwickelt. Die Gewichtszunahme wird im Laufe der Monate langsamer, das ist auch gut so, stell dir mal vor, was er sonst mit 10 Jahren wiegen würde :-)
Das häufigere Aufwachen jetzt hat mit seiner neurologischen Entwicklung zu tun und damit, dass er im Schlaf viel verarbeitet und dabei immer wieder die Rückversicherung braucht, dass du da bist und alles "sicher" ist.
Du brauchst keine Angst vor dem Zufüttern zu haben. Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind:
• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt),
• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. In der Regel ist das immer noch so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum. Kann aber auch etwas früher oder einiges später sein.
Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung, eine komplette Mahlzeit vollständig durch Beikost zu ersetzen, ist nicht sinnvoll und für Mutter und Kind eher von Nachteil! Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würden doch alle von "Anstatt-Kost" sprechen, oder?
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, ist das gut, denn dann kann das Kind einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Wenn du zuerst stillst und dann fütterst, ist die Gefahr gering, dass dein Kind zu satt vom Brei ist und keine Milch mehr möchte.
Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 02.05.2013
Antwort auf:
Wie lange stillen? Wird mein Baby satt?
Hallo,
hört sich an, als entwickele Dein Baby sich prächtig!
Das Gewicht steigt nicht linear, es kommt immer mal zu Phasen schnellerer und langsamerer Gewichtszunahme. Solange Dein Sonnenschein nicht abnimmt ist alles wunderbar.
Genauso mit den Phasen des häufigeren oder weniger häufigen Trinkens, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Vertrau Deinem Schätzchen, er weiß, was er braucht!
Wie Du es mit der Beikost machst, entscheidest Du selbst. Mein Sohn ist heute genau 5 Monate alt :-), Ich möchte ihn so lange wie möglich mit MuMi versorgen. Dennoch biete ich ihm ab dem 7. Monat vielleicht hn und wieder mal ein Löffelchen Brei an. Google mal baby-led weaning, das werde ich parallel anbieten. Wichtig ist: es heißt BEIkost und nicht ERSATZkost.
Ich werde Mausbär nach der Stillmahlzeit etwas anbieten. So hat er keinen Bärenhunger und wird nicht ungeduldig, sondern kann ganz neugierig das Essen entdecken. Denn theoretisch könntest Du ja ohne weiteres auch über das halbe Jahr hinaus voll stillen, so dass man sich viiieeel Zeit lassen kann, bis Brei oder andere Kost eine Stillmahlzeit ersetzen, So ist die Gefahr des sich-selber-Abstillens des Säuglings NOCH niedriger als ohnehin.
Stillen ist ja so viel mehr als bloß Nahrungsaufnahme. Es ist Kuschelzeit mit Mama - und die gibt ein Baby gewöhnlich nicht einfach so her! Wenn Du ihn also nicht mit BEIkost satt machst, wird er weiterhin Deine Brust allem anderen vorziehen.
LG
Sarah
von
Jendriks_Mama
am 02.05.2013, 09:42
Antwort auf:
Wie lange stillen? Wird mein Baby satt?
Hi
Kann dir nur sagen wie wir es handhaben. Meiner ist jetzt 9 Monate alt.
Kurz vor Weihnachten hat er deutlich gezeigt, das er jetzt mehr als Muttermilch will. Hat mir einfach ein Stück banane aus der hand geklaut und diese sichtlich zufrieden gegessen. Danach haben wir vorsichtig mit Beikost angefangen.
ABER!!! wir habndhaben Beikost anders als das klassische Vorgehen. Ich ersetzte zB keine Mahlzeiten. Wir führen eher "Lebensmittel ein". Er bekommt untertags immer mal wieder "Fingerfood", also Brötchen, Dinkelsticks, Obst (erst nur Banane, jetzt auch anderes), weich(gekochtes) Gemüse usw. Daneben darf er öfters bei Mama "probieren", dann aber wirklich nur minimalst. Einmal täglich bekommt er meist Brei, sei es dann eben Gemüsebrei (nicht mittags sondern bei uns bedingt wegen Papa erst späten Nachmittag), sei es Getreidebrei. Manchmal auch 2-3mal am Tag, wie es in den Alltag hereinpaßt. Dazu wird er 100% nach Bedarf gestillt. Das klappt so gut, das wir, wenn es mal zeitlich gar nicht paßt mit dem Brei, auch den ganzen Tag nur stillen können.
Und, ab und zu darf er selbst "testen". Sei es eben das er selbst versucht den Brei zu essen, sei es wie gestern, wo es dann mal kein Brei gab sondern "normales" Essen halt nur sehr klein geschnitten. Klaro, das meiste landet überall, nur nicht im Magen, aber ihm macht das Entdecken wahnsinnigen Spaß.
Bis jetzt fahren wir damit recht gut, und wie gesagt, das die Milch weniger geworden wäre, das kann ich nicht wirklich bestätigen. Aber wir stillen eben, im vergleich zu vielen anderen, eben auch noch sehr viel.
Mitglied inaktiv - 02.05.2013, 09:52