Frage:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Hallo, mein Sohn ist fast 8 Monate. Ich habe ihn 6 Monate voll gestillt und danach mit Beikost begonnen. Mittags mit Karottenbrei begonnen und dann jede Woche um ein Gemüse (auch Kartoffel) ergänzt, und letzlich auch nach 4,5 Wochen auch Fleisch dazu. Ich biete ihm immer Wasser in der Flasche dazu an, er trinkt nicht wirklich aber nuckelt ein paar Tropfen heraus. Er hat die ersten 6 Wochen sehr wenig gegessen, immer nur 10-15Löffel und war absolut nicht begeistert davon, endlich seit etwa einer Woche ist er mehr davon, so ca. 70-120g und zeigt etwas mehr Interesse daran. So haben wir nun auch seit Montag dieser Woche den Abend Milch-Getreidebrei eingeführt (Hafer + Premilch & etwas Banane). Am ersten Tag nur 2-3Löffel und gestern bereits 15Löffel.
Nun meine Fragen bzgl. der Breikost und dem langsamen Abstillen:
1. Bisher biete ich ihm nach der Mittagsmahlzeit immer noch die Brust an und er trinkt auch immer noch etwas, manchmal mehr, manchmal weniger - ab wann sollte ich ihm die Brust nicht mehr anbieten? Nicht dass er wenig essen bleibt, weil er weiss danach gibts das was er eigentlich will.
2. Ab 18. August sollte er tagsüber möglichst unabhängig von mir sein, da er in den Kindergarten muss (leider, muss ich wieder arbeiten), er hat bisher die Flasche verweigert (auch bei abgepumpter Milch), letzte Woche hat er das erste Mal die Flasche akzeptiert! Sollte ich ihn in den kommenden 7Wochen probieren auf Flaschekost (Pre-milch) umzugewöhnen oder versuchen die Beikost bis dahin so weiter einzuführen, dass er tagsüber damit ausreichend versorgt ist. Abends und morgens könnte ich ihn ja noch stillen. Meine Sorge ist, wenn er weiter nur so langsam mehr Brei ist, ob er dann ohne Milch tagsüber zurecht kommt?
Vielen Dank im voraus!
Viele Grüsse,
Valentina
von
Valentina7
am 28.06.2013, 13:44
Antwort auf:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Liebe Valentina,
prinzipiell ist es a) möglich, auch trotz arbeiten weiter zu stillen, b) gut für deinen Kleinen (und für dich), wenn du weiter stillst, wie du es ja auch vorhast.
Er ist mit dann knapp 10 Monaten noch sehr sehr jung für Fremdbetreuung, bist du sicher, dass sich das nicht anders regeln lässt? Gerade aber deshalb ist es super, dass du nicht planst, ihn komplett abzustillen.
Dann ist es aber auch so, dass die Kleinen ein extrem gutes Gespür dafür haben, ob es "ernst" ist oder nicht. Es ist wirklich noch kein Baby verhungert, weil es in die Betreuung musste. Im "schlimmsten Fall" wird er ausharren, bis du wieder da bist. Wie viele Stunden werdet ihr pro Tag getrennt sein müssen?
Vertrau ihm, und lass ihm jetzt das, was er noch braucht. Solange er nicht wild auf Beikost ist, wird ihm jedes bisschen was er noch stillen kann nach dem Essen, gut tun. Und nein, es ist nicht so, dass er weniger äße, weil er weiß dass es dann noch die Brust gibt, sondern weil er spürt, dass er die Milch noch nötiger hat als das "fremde" Essen...
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 28.06.2013
Antwort auf:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Liebe Kristina,
vielen Dank für deine Antwort. Wir wohnen in den Niederlanden, da ist es wie in Frankreich & einigen anderen europäischen Ländern absolut üblich dass Mütter 10-12 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten muessen, oft aber dann 60-80% reduziert. In der Kita gibt es dann hier entweder a) Babygruppen 0-2Jahre (schlafen, essen, spielen etc individuell nach Bedarf, max 9 Babies und 2 Betreuer) oder vertikale Gruppen 2-4Jahre (12 Kinder und 2 Betreuer). Ich habe extra noch den maximal moeglichen 6 Monate unbezahlten! Elternurlaub genommen, damit unser Sohn so spät wie möglich erst in die Kita muss. Leider haben wir keine Grosseltern hier, die uns aushelfen koennen. Es faellt mir sehr schwer ihn abzugeben. Manchmal sieht man hier schon 8Wochen alte Babies in der Kita...ein schrecklicher Gedanke fuer mich. Ich werde dann 80% (d.h. 4 volle Tage) arbeiten muessen, das bedeutet fuer unseren Sohn 3 volle Tage Kita (9-17) und einen halben Tag Kita (9-13) in der Woche (in die Babygruppe). Ich versuche noch einen halben Tag von zu Hause arbeiten und dann geht er vielleicht nur 2 volle und 2 halbe Tage in die Kita.
Du hattest meine Fragen nicht ganz beantwortet:
1) Falls er bis zum Kita-Beginn in 7Wochen noch nicht genuegend Brei tagsueber ist, sollte ich ihn auch auf Flasche (mit pre-Nahrung oder Muttermilch) umgewoehnen oder hoffen dass das mit dem Brei ausreicht? Bis jetzt hat er Flasche komplett verweigert - er ist ein absolutes Brustkind! 2) Er isst bis jetzt nur gut den Mittagsbrei (ca. 130g), den Milch-Getreidebrei (2. Brei) findet er schrecklich (wir versuchen es seit einer Woche), er wuergt und isst maximal 2 Loeffel und dann weint er nur. Ich hab auch schon verschiedene Getreide und Obst probiert..es ist eine Quaelerei. Was kann ich alternativ geben, wenn er den Milch-Getreidebrei nicht mag?
3) Kann ich alternativ auch erst den Nachmittagsbrei (Obst-Getreide) einfuehren, dass ware auch fuer die Kita besser? Da sie aber dort keinen Brei fuer die kleinen anruehren - was emphielt ihr was ich ihm zum nachmittag dorthin mitgeben kann, nur Obst? Oder kann ich den OGB frueh anruehren und ihn mitgeben (sie haben dort nen kuehlschrank)? Die Glaeschen von Hipp etc. enthalten meist Zucker & sooo viele andere Zutaten, die moechte ich deshalb nicht nehmen.
4) Wenn ich doch mal auf Dienstreise muss - versuche ich natuerlich zu vermeidern; aber kann man pre-milch und muttermilch zusammen geben? Kann er mal problemlos eine Flasche pre-milch bekommen in der Kita wenn er Hunger hat und keine Muttermilch mehr da ist? Wie vertraegt sich das zusammen?
Ganz lieben Dank fuer euren Rat!
Lieben Gruss,
Valentina
von
Valentina7
am 01.07.2013, 15:09
Antwort auf:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Liebe Valentina,
bitte entschuldige, wenn ich deine Fragen nicht ganz beantwortet hatte. Eure Situation ist natürlich nicht einfach, und da kannst du schon richtig froh sein, dass du so "lange" zuhause bleiben durftest. Ja, die Welt ist wirklich nicht sehr babyfreundlich...
Jetzt zu deinen Fragen:
1) Es kommt wirklich einfach darauf an, wie er gedeiht, und das wiederum darauf, wie viel er bei dir trinken wird. Wenn ihr vor dem Aufstehen ausgiebig stillt, und dann am Nachmittag und in der Nacht aus, dürfte das genügen an Milch. Wenn nicht, könnte er mit einem Trinkbecher Pre bekommen in der Kita (je nachdem, was da auch so üblich ist), wenn er die Flasche nicht mag).
2) Wenn er keinen Milchbrei mag, kann er ja auch 2 x Gemüsebrei essen, das ist ja kein Problem. Ich würde stark davon abraten, ihm einen Brei aufzudrängen, den er deutlich verabscheut. Er weiß genau, was ihm gut tut, und der Milchbrei ist es offensichtlich nicht. Hier in Deutschland geben die Mütter oft auch einen Getreide-Obst-Brei. Die Getreideflocken werden mit Wasser angerührt und dann kommt ein Fruchtpüree mit dazu. Falls du also bisher immer Milch dabei hattest, wäre das vielleicht eine Alternative. Falls du das schon probiert hast (ganz klar ist mir das nicht gewesen in deiner Beschreibung), dann vergiss den Vorschlag und biete ihm 2 x Gemüsebrei an. Kann der gleiche sein... Kinder brauchen keine große Abwechslung.
3) Du kannst einführen, was für euch am besten passt. Es gibt keine Notwendigkeit für starre Pläne, nur das, was für euch funktioniert, ist das Richtige für euch!
4) Ja, man kann Pre- und Muttermilch parallel geben, das nennt sich dann "Zwiemilchernährung". Nicht alle Stillkinder akzeptieren Pre, manche spüren auch, dass sie die artfremde Milch nicht vertragen und verweigern dann, aber das müsst ihr dann einfach ausprobieren, wenn's soweit käme.
Lieben Gruß ins Nachbarland,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 01.07.2013
Antwort auf:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Liebe Kristina,
ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir echt!
Ich habe gestern mal deinen Rat zum ObstGetreidebrei am nachmittag befolgt und er ist besser gelungen, er hat 10 Löffelchen verputzt:-)
Bisher gedeiht unser Sohn sehr gut, er wiegt mit knapp 8 Monaten 10,5kg und ist 74cm lang. Und das mit bisher fast ausschliesslich stillen.
Vielleicht machen wir uns zuviel Gedanken, aber man will ja mit so einem süssen kleinen Mann nichts verkehrt machen:-) und vorallem will ich dass der Übergang zur Kita für ihn möglichst stressfrei wird (und daher die Gedanken um das liebe Essen/Trinken).
Hast du noch einen letzten Tipp für uns, wenn er den Obst Getreidebrei gut nachmittags weiter isst, ob/wie ich den in die Kita mitgeben kann. Kann man den vormittags vorbereiten oder einfrieren und für den Kühlschrank über den Tag mitgeben bis er nachmittags gegessen wird?
In der Kita hier bieten Sie nur frueh: rohes Obst, mittags: Brot mit Käse/Wurst und nachmittags: rohes Gemuese an - ich denke daher, dass er besser versorgt ist, wenn ich ihm sein Essen mitgebe: mittags: Gemüse/Fleischbrei und nachmittags: ObstGetreide und ggf. abgepumpte oder pre-milch nach Bedarf, die haben dort einen Kühlschrank und ne Mircowelle..
Wieviel Getreide (Kohlenhydrate, Balaststoffe,..) braucht so ein 8-12 Monate altes Baby überhaupt? Wie wichtig ist es tatsächlich auch Getreide in den Obstbrei unterzumischen?
So, das waren meine letzten Fragen, dann hast du mir super weitergeholfen! Vielen vielen Dank schon mal!
Lieben Gruss zurück!
Valentina
von
Valentina7
am 02.07.2013, 11:41
Antwort auf:
Wie lange noch Brust nach Mittagsbrei anbieten? Breikosteinführung
Hallo nochmal,
da der ObstGetreideBrei (mit Apfelmus/Banane) gestern mit Begeisterung angenommen wurde, noch die kurze Frage, ob wir den am Anfang auch abends geben koennen. Oder ist Obstmus abends nicht so gut verdaulich vorm Schlafen gehen?
Lieben Gruss aus den Niederlanden!
von
Valentina7
am 02.07.2013, 22:18