Welche Breimenge ersetzt eine Milchmalzeit ?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Welche Breimenge ersetzt eine Milchmalzeit ?

Hallo Biggi, mein Sohn, knapp 7 Monate bekommt mittags Brei, je nach Hunger schafft er zwischen 100 g bis 200 g Brei, mal nur Gemüse mit Kartoffel, mal mit zusätzlich Fleisch. Bis jetzt biete ich ihm dannach immer die Brust zum trinken an, die er auch noch gerne nimmt und einiges trinkt. Wann kann ich die Muttermilch komplett auslassen ?In ca. 1-2 Wochen möchte ich die nächste Breimalzeit abends langsam einführen. Liebe Grüße Ilona

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 11:41



Antwort auf: Welche Breimenge ersetzt eine Milchmalzeit ?

Liebe Ilona, sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Sowohl für dein Kind als auch für deine Brust ist es günstiger, wenn Du den Begriff BEI Kost wörtlich nimmst. Beikost ist Nahrung, die ergänzend zur Muttermilch gegeben wird und nicht als Ersatz, denn sonst würde es ANSTATT Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Falls Du aus welchen Gründen auch immer Mahlzeiten unbedingt rasch vollständig ersetzen magst, sollte immer ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen jeweils zwei Mahlzeiten liegen. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 02.06.2010



Antwort auf: Welche Breimenge ersetzt eine Milchmalzeit ?

Hallo Biggi, heißt es dann die Muttermilch im Anschluß an die Breimalzeit, oder auch evtl. vorher. Wenn dann irgendawann 3 Breimalzeiten gegeben werden sowie regelmäßig Muttermilch dazu und zwischendurch, wann beginnt der Abstillprozeß ? Passiert das langsam auch mit dieser Vorgehensweise? Viele Grüße Ilona

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 11:01



Antwort auf: Welche Breimenge ersetzt eine Milchmalzeit ?

Liebe Ilona, Du kannst auch vor der Beikost stillen, das ist kein Problem. Dein Kind wird von ganz alleine immer kürzer trinken und irgendwann wird es nach der Beikost satt sein und Du brauchst nicht mehr anzulegen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.06.2010



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