... hallo,
unser sohn hat bis letzte woche regelmäßig 2 bis 5 mal am tag in die windel gemacht (stuhlgang). der stuhl war eher flüssig.
seit fünf tagen ging nichts mehr in die windel. bei stillkindern wohl nicht ungewöhnlich, aber unseren sohn quälten bauchschmerzen und blähungen. seit gestern so schlimm, dass ich zum kinderarzt gegangen bin.
bauch weich, er glaubt nicht das viel im darm ist, ich solle ihm aber ein abführzäpfchen geben, da er sich doch sehr quält.
dieses habe ich dann heute versucht. es ist schirr unmöglich dieses glitschige zäpfchen im darm zu plazieren. ich habe meinen finger draufhalten müssen und dann ging es auch schon los. unser sohn hat drei!! windeln vollgemacht. der stuhl war breiig und stank sehr (tschuldigung).
meine eigentliche frage:
was kann ich machen, damit er keine abführzäpfchen braucht??
wir haben vorher vieles probiert: bauchmassage, kümmelzäpfchen, windeöl,... nichts half.
unser sohn wird voll gestillt.
vielen dank
lg birgitt mit "bauchschmerz leif"
Mitglied inaktiv - 20.10.2009, 20:18
Antwort auf:
verstopfung bei einem stillkind 14 wochen alt...
Liebe birgitt,
nach den ersten sechs Wochen (manchmal auch schon nach vier Wochen, es geht da nicht auf den Tag genau) stellt sich die Verdauung des Baby um und seltenere Darmentleerungen sind normal. Es liegt einfach an der Reife des Darms und die ist mit dem Alter des Kindes gekoppelt.
Muttermilch enthält fast keine Ballaststoffe und wird fast restlos verwertet. Da so gut wie nichts übrig bleibt, haben viele Babys auch nur selten Stuhlgang. Das ist normal und kein Grund zum Eingreifen. Ein voll gestilltes Baby mit seltenem Stuhlgang ist nicht verstopft, sondern es verwertet die Muttermilch besonders gut.
Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren.
Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht.
Der erste Schritt ist daher jetzt nicht, das Erzwingen der Darmentleerung, sondern die Beobachtung der nassen Windeln und des Gedeihen des Kindes. Wenn das Kind ausreichend nasse Windeln hat und gut gedeiht, dann dürfte ihm nichts fehlen.
Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 20.10.2009