Liebe Frau Heindel, liebe Frau Welter,
folgendes kleines Stillproblem hat sich bei uns eingestellt. Theo (4 Wochen) wird voll gestillt, Milch ausreichend vorhanden. Er hat es sich zur Angewohnheit gemacht, an einer Brust maximal 10 min zu trinken, dann schläft er, will die andere Brust nicht mehr.
ich habe schon versucht ihn zwischendurch zu wickeln und ihm dann die 2. Brust angeboten, wir haben schon 5 min li, re, li re versucht, wir haben versucht zu "ziehen" indem wir spazieren gehen und und und....alles ohne Erfolg. Theo snackt sich im 2h Takt durch den Tag, nachts auch gern stündlich.......
Meine Frage wäre, wie kann ich das umstellen? oder muss man da einfach durch?
Flasche geben möchte ich ungern....
Danke und liebe Grüße
von
Jelsha00
am 09.04.2013, 09:31
Antwort auf:
Trinkt nicht wirklich....snackt nur....
Liebe Jelsha00,
die Flasche wird nicht nötig sein :-)
Solange er gut gedeiht*, ist sein Stillverhalten nicht problematisch!
(* das heißt, er nimmt über 130 Gramm pro Woche zu und hat über 5 "nasse" Wegwerfwindeln in 24 Stunden)
Weißt du, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen.
Außerdem solltest du bedenken, dass der Magen eines so kleinen Babys noch kein sehr großes Fassungsvermögen hat, Muttermilch innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut ist und der Organismus eines Babys auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt ist.
Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht.
Also, wenn er gut gedeiht, ändere nichts (mach dir höchstens den Alltag einfacher...).
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 09.04.2013