Liebes Team,
Ersteinmal ein großes Lob!!!! Ich lese hier oft mit und viele meiner Fragen haben sich so schnell erledigt. Auch konnte ich mir immer wieder Bestätigung "anlesen" alles so weiter zu machen wie ich es bisher Tat! DANKE
Nun zu meiner Frage:
Ih habe einen 8 Wochen alten Sohn, stille ihn voll nach Bedarf. Ist es ungewöhnlich, dass wir immer noch keinen "richtigen" Rythmus haben?
Ich bin der Meinung, dass sich dieser nun langsam nach und nach einstellt, da wir uns ja auch immer besser kennenlernen und ich ihn nun schneller verstehe was er mir in "seiner" Sprache sagen möchte, aber es kommen ja auch immer wieder Schübe und/oder andere Sachen dazwischen! Meine Mutter meint ich würde zu Lari-Fari sein ( eigentlich bin ich sehr strukturiert) aber wir verpassen ja nichts, dann wird eben erst ne Std später spaziert....Oder seh ich das falsch??? Kann ich aktiv etwas daran ändern???
Außerdem habe ich seit ca 2Wochen meistens eine Std nach dem stillen ein starkes ziehen in beiden Brüsten. Was ist das? Meistens Merk ich es an der äußeren Seite...
Eine Soorinfektion kann ich,so denke ich, ausschließen (bin dentalhygienikerin) Mein Kind hat keinerlei Anzeichen und auch meine BW sehen normal aus für eine Stillmama sagt meine Hebamme, zumal die BW ja nicht weh tun, sondern im Brustkörper (sagt man das so??). Manchmal tut es dann kurz beim anlegen weh (als würde er zu stark saugen) , ist dann aber vorbei und ich schiebe es mal auf meine teilweise schludrige Anlegetechnik!
Oh man, jetzt is der Text länger geworden als ich dachte!
Danke schon mal im Vorraus
Lg Marry
von
Marry2011
am 01.12.2011, 20:43
Antwort auf:
Stillrythmus und stechen in der Brust
Liebe Marry,
danke für das Lob, ich gebe es gerne auch weiter an Kristina :.
Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat.
Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterherjagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln.
Es ist völlig egal, wann Du spazieren gehst, wann das Kind gebadet wird oder sonst was ;-) - wichtig ist es, dass Du nicht in Hektik verfällst, sondern die Zeit mit deinem kleinen Baby einfach genießt!
Es kann sein, dass das Ziehen von einer falschen Anlegetechnik kommt, es kann aber auch andere Gründe haben.
Ich zietiere dir einmal aus dem "Handbuch für die Stillberatung":
"Ein starker Milchspendereflex kann zu Schmerzen während des Stillens führen,
und zwar in der Brust, an der das Baby trinkt. Besonders Frauen mit
einer überreichen Milchbildung können davon betroffen sein. Ein starker
Milchspendereflex kann Schmerzen durch die Dehnung der Milchgänge,
während die Milch hindurchfließt, verursachen. Manchmal kann der Schmerz
dadurch verringert werden, dass bei jeder Stillmahlzeit nur eine Brust angeboten wird und/oder zur Verhinderung einer Brustdrüsenschwellung häufiger
gestillt wird. Diese Art des Brustschmerzes verschwindet normalerweise spontan
während des ersten Monats."
Solltest Du nicht das Gefühl haben, dass Du einen besonders starken Milchspendereflex hast, könnten die Schmerzen auch von einem verzögerten oder behinderten MSR herrühren:
"Ein verzögerter oder behinderter Milchspendereflex wird meist als Schmerz
während des Stillens in einer oder beiden Brüsten empfunden. Er kann
durch eine Brustdrüsenschwellung während der ersten Tage oder Wochen
oder durch Überbelastung während einer emotional schwierigen Zeit hervorgerufen
werden. Neben extremer Überbelastung können die folgenden Faktoren
den Milchspendereflex der Mutter beeinflussen: wunde Brustwarzen
(dadurch kann sich die Mutter verspannen, wenn sie das Baby an die Brust nimmt), zu viel Koffein, Rauchen und bestimmte Medikamente".
Dann gäbe es noch eine dritte Ursache für die Schmerzen:
"Das plötzliche Füllen der Milchgänge kann einen starken, von manchen
Frauen als stechend beschriebenen Schmerz tief in der Brust verursachen, der meist zwischen den Mahlzeiten, häufig kurz nach dem Stillen, auftritt. Dieser Schmerz kann während der ersten Wochen periodisch auftreten und verschwindet
üblicherweise, sobald sich das Stillen eingespielt hat."
Gegen die Schmerzen kann es hilfreich sein, Entspannungstechniken, wie wir sie etwa in den Geburtsvorbereitungskursen lernen, anzuwenden.
Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.12.2011
Antwort auf:
Stillrythmus und stechen in der Brust
Dieses Stechen hatte ich auch! Ich hab mit Pasta Boli behandelt (Tip der Stillberatung). Bei mir kams vom Milch ausstreichen/Brustmassage, Dehnung von viel Milch.... Hatte zuerst auch an Soor gedacht.....war wirklich genau so wie du es beschreibst. Als ich es nochmals hatte hab ich einfach gewartet und es hat sich auch von selbst ergeben.Sobald ich zuviel über Anlegetechnik, Rhythmus, massieren, ausstreichen etc nachgedacht und ausprobiert hab, wurde es wieder schlimmer :-)....
Mitglied inaktiv - 01.12.2011, 22:14
Antwort auf:
Stillrythmus und stechen in der Brust
Hey Biggi,
Danke für die umfangreiche Antwort! Ich habe in der Tat einen starken MSR und Stille deshalb auch meist "bergauf" oder aber länger eine Brust bis sich Angebot und Nachfrage wieder eingependelt haben!
Ich habe grade die Telefonnr. von deiner LLL-Kollegin rausgesucht und werde sie noch einmal bitten uns zu begutachten damit wir auch weiterhin unsere Stillzeiten genießen können!
Ansonsten werde ich weiterhin hier mitlesen!
LG
Marry
von
Marry2011
am 02.12.2011, 11:44