Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Pre-Nahrung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen und Pre-Nahrung

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Hallo Ich stille mein Kind voll. Kann ich notfalls eine Stillmahlzeit durch Pre-Nahrung ersetzen oder ist das schädlich? Mfg Funny


Biggi Welter

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? Liebe Funny, das Füttern von künstlicher Säuglingsnahrung ist immer mit Risiken verbunden, denn diese ist und bleibt nur eine Kopie und kommt nicht an das Original heran. Dennoch gibt es Situationen, in denen die künstliche Säuglingsnahrung nicht zu umgehen ist und dann ist es sicher besser, dem Kind eine Flasche mit Pre-Nahrung zu geben, statt es hungern zu lassen. Ich frage mich jedoch, was Sie mit „notfalls" meinen. Der absolute Notfall, bei dem es in unserer Gesellschaft kaum eine andere Wahl gibt, als auf künstliche Säuglingsnahrung auszuweichen wäre ein Kind, das seine Mutter verliert. Ein weiterer Notfall kann eine medizinische Behandlung sein, bei der die Frau (vorübergehend) nicht stillen kann und es keine oder keine ausreichende Reserve an abgepumpter Milch gibt. Berufstätigkeit oder Ausgehen ohne Kind hingegen lassen sich mit abgepumpter Muttermilch überbrücken. Jede Frau muss selbst entscheiden, ob Sie Ihrem Kind in dieser Situation künstliche Säuglingsnahrung geben mag oder lieber abpumpt (wobei bei einer vorübergehenden Trennung die Mutter in aller Regel doch ihre Brust entleeren muss). Ich hänge Ihnen einen Artikel mit dem Titel „Nur ein Fläschchen" an, der sicher Denkanstöße zu diesem Thema gibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Titolo Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: · Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu goennen. · Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. · Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: · Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) · Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des PH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) · Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) · Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) · Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) · Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) · Verkürzt die Stilldauer (Gray-Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403-413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35-40. Gray-Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514-518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663-670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309-315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59-63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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Hi Funny, ich stille auch nur noch teilweise und meine kleine bekommt PRE- Nahrung zugefüttert (die ist ja der Muttermilch sowieso ähnlich gemacht) LG Ariana


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Ich würde eher abpumpen und einfrieren für den Notfall. Pre mag ähnlich sein, aber es ist und bleibt im Endeffekt eine wertlose Kopie. Die macht zwar das Kind satt, aber auch nicht mehr. Und an welche Notfälle hast du da gedacht?


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Pre- Nahrung ist NUR ein Mumi- Ersatz. Also ich bevorzuge in fast allen Sachen das Original lieber, also biete ich auch meinem Kind lieber das Original an. Eine Stillmahlzeit kann man auch ersetzen, indem man abgepunpte /ausgestrichene Mumi mit einem Becher oder Löffel füttert. lg Monika


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