hallo frau welter, hallo frau heindel,
unser sohn (8 monate) bekommt seit anfang des jahres mittags gemüse und findet es toll. bis dahin hatte ich voll gestillt und stille auch immer noch.
um meine milchvorräte etwas auf zu stocken, pumpe ich mittags nun das ab, was er vorher getrunken hat (100 bis 150 ml). ist das überhaupt sinnvoll oder sollte ich mit dem wegfall der stillmahlzeit auch das pumpen lassen?
sein rhythmus hat sich schon vor monaten auf vier mahlzeiten am tag eingependelt, seit einigen tagen wacht er morgens jedoch ca. zwei stunden früher auf als sonst, schläft aber danach wieder ein. manchmal möchte er dann auch einmal mehr als üblich trinken. ist das vielleicht ein zeichen, mit abendlichem getreidebrei zu beginnen?
ich schätze, dass er 500 bis 600 ml flüssigkeit über die stillmahlzeiten aufnimmt, wieviel wasser sollte er zusätzlich bekommen, wann ist ein guter zeitpunkt, ihm welches an zu bieten und in welcher menge? ließe ich ihn gewähren, tränke er 30 minuten nach dem essen 100 ml wasser auf einmal.
und als letzte frage: nach eigenen recherchen und rücksprache mit meiner hebamme sehe ich es als nicht notwendig an, ihm vor vollendung des ersten lebensjahres fleisch zu geben. wie stehen sie zu der thematik? ich mache mir ständig gedanken darüber, ob er ausreichend mit allen nährstoffen, vitaminen, spurenelementen, mineralien etc. versorgt ist und wäre dankbar für eine unabhängige meinung.
herzliche grüße
pia
von
PiaW
am 02.02.2011, 17:00
Antwort auf:
stillen + beikost + flüssigkeitsbedarf
Liebe Pia,
Sie können schon weiterhin abpumpen, wenn Sie noch einen Vorrat möchten.
Nein, es muss keine weitere Beikostmahlzeit gegeben werden, wenn ein Kind vermehrt aufwacht.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Wenn Ihr Baby trinken mag, kann es auch 100 ml Wasser bekommen, das ist kein Problem.
Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig.
Ob ein Baby Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Während der Schwangerschaft legt das Kind Eisenreserven an. Bei reif geborenen Kindern reichen diese Reserven sechs bis neun Monate. Das wenige Eisen aus der Muttermilch wird optimal ausgenutzt, so dass die Reserven des Kindes teilweise geschont werden.
Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil.
Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich.
Bei einer anderen Ernährungsform ist zwei bis dreimal pro Woche eine Fleischzufuhr notwendig.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.02.2011
Antwort auf:
stillen + beikost + flüssigkeitsbedarf
liebe biggi,
vielen dank für ihre schnelle antwort, sie war sehr hilfreich.
in puncto vitamin c und eisen habe ich noch folgende ergänzende fragen:
mein sohn bekommt mittags nur gemüse, er kennt und mag kartoffel, pastinake, karotte und zucchini. öl gebe ich von beginn an dazu, sollte ich bereits jetzt schon etwas für den vitamin c-haushalt beifügen und wenn ja, was?
im märz möchte ich die zweite beikostmahlzeit einführen, dann ist er 9 monate alt. wie auch schon das mittagsgemüse werde ich den getreidebrei selbst und frisch zubereiten. sollte ich im hinblick auf die zur neige gehenden reserven lieber etwas früher mit dem getreide anfangen, um einem möglichen eisenmangel vor zu beugen?
herzliche grüße
pia
von
PiaW
am 02.02.2011, 21:19
Antwort auf:
stillen + beikost + flüssigkeitsbedarf
Liebe Pia,
Sie könnten einen Löffel Saft oder ein wenig Obst nach dem Brei geben.
Wenn Sie bezüglich des Eisens besorgt sind, können Sie den Arzt um ein Blutbild machen, ansonsten können Sie sicherlich auch früher mit dem Getreidebrei beginnen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 02.02.2011